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No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog



Eigene Filmprojekte könnt Ihr hier vorstellen, um Feedback, Kritik und Anregungen zu bekommen.
Antworten
Nathanjo
Beiträge: 594

No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Nathanjo »

Nach fast einem halben Jahr Arbeit (von Pre-Production bis Post), haben wir nun endlich unseren nächsten Kurzfilm fertig. Diesmal haben wir einen kleinen Vorstoß ins Fantasy-Genre gemacht. Der Film ist ein wenig als Anfang einer größeren Serie ausgelegt, soll aber zunächst einmal für sich alleine stehen.

Viel Spaß!



Freue mich natürlich wie immer über Lob, konstruktive Kritik und Anregungen!
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Jan Reiff

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Jan Reiff »

ein großer Regiefehler (der aber auch ganz teuren Produktionen passiert)

in so einer Zeit gab es keine Friseursalons die den perfekten Haarschnitt beherrscht haben.
Aber das sieht man, v.a. in deutschen Filmen auch sehr oft: die Darsteller sehen aus wie aus der Gegenwart: weisse Zähne, perfekt gestylt.
Der Einzige der es in letzter zeit richtig gemacht hat war Spielberg in Lincoln, die mieften richtig auf der Leinwand.

Und: die Sprache ist zu modern. Vergleiche mal mit "Gladiator", dort wird sehr altmodisch gesprochen, bei Euch sprechen Sie wie an der Pommesbude. Also eher alte Sprachen studieren und dann ist die Magie direkt eine größere.

Soll kein Verriss sein, stört mich wie gesagt auch an teuren Produktionen.
Wenn SAT 1 usw ein Mittelalter Epos produziert lache ich mich immer schlapp und zähle die perfekten weissen Bleaching Zähne der ehemaligen Soap Darsteller.

Soundtechnisch würde ich noch viel viel mehr Sound Design machen und der Welt mehr eigenen Stil geben ... Wind, bellende Hunde usw. Alles rauher machen ...



sgywalka
Beiträge: 762

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von sgywalka »

Und schade das man die

P E S T nicht durchs INTERNET schicken kann und..

meine güte--- wenn se den echten DRECK genommen hätten

- auf d Strass scheissen
- 23440000000000000000000000000000000000000000 Ratten
- die Vegetation im 13-15 jh..

dann hätten se Trölfbillionen Euro gebraucht.

------------------------
und was is mit dem sog. Grossen KINO?

warum hat DA der HELD immer eine FRISUR wie der RONALDO?
warum is die Heldin immer fast nackt? ( auch im Weltraum)
( letztens nat. gender-bereinigt und dafür stock langweilig)


------------------------

macht weiter Burschen-- ihr machts des gut------ sonnst macht bald
keiner mehr was-----ausser 6k-Tests...

jup
nogo



Jott
Beiträge: 22893

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Jott »

So viel Mühe, aber keinen professionellen Off-Sprecher auftreiben können? Genauso schade wie die leider alles andere als mittelalterlichen Frisuren. Ich verstehe, was Jan Reiff meint: das funktioniert so irgendwie leider gar nicht.



740intercooler
Beiträge: 218

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von 740intercooler »

Sehr häufig und das ist auch hier zu beobachten, wird aus meiner sicht zu viel energie in dinge wie ein fettes logo gesteckt, oder nach großem kinofilm anmutende grafische elemente gebastelt, anstatt wichtige kleinigkeiten zu beachten, wie ein kamerastativ. man wird durch epische filmmusik wie im mainstreamkino auf eine vermeintlich professionelle fährte gelockt, die sobald das erste echte bild auftaucht ins amateurhafte abdriftet.

insgesamt ein löblicher ansatz, aber ich finde das gesamtpaket müsste besser zusammen passen. wozu den anschein erwecken, wenn die möglichkeiten nicht für die umsetzung reichen?

ich wünsche mir mehr kurzfilme die das umsetzen was ihnen möglich ist. mehr gewicht legen auf filmische grundsätze und regeln, als auf den anschein hollywoods.



Nathanjo
Beiträge: 594

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Nathanjo »

Danke für die ziemlich ausführliche und auch gerechtfertigte Kritik!

Im Detail:

@Jan Reiff:
Ich halte die Sache mit den sauberen Charakteren für eine Stilentscheidung, also eine Geschmacksfrage. Das einen "Regiefehler" zu nennen finde ich etwas übertrieben. Auf der anderen Seite stimme ich zu, dass ich auch aus meiner Sicht mehr in diese "dreckige" Richtung hätte gehen wollen, was aber aus verschiedenen Gründen schwierig war - das fängt schon damit an, dass nicht alle Kostüme allzu dreckig werden konnten, da nur geliehen. So ist das leider ohne Budget.

Die Frisur-Kritik kann ich so nicht nachvollziehen, da das für mich alles so in die Welt passt, die ich kreieren wollte. Selbes gilt für die Sprache, die ich durchaus mittelalterlich "angehaucht" habe - ich wollte es nur nicht übertreiben.

Die Sound-Design-Tipps werde ich mir merken, ich hatte schon versucht in der Hinsicht etwas mehr zu machen, da der komplette Film nachvertont ist. Allerdings wüsste ich nicht wie bellende Hunde nun der Story geholfen hätten - ich hatte mich eher an den Geräuschen des Waldes orientiert und dem Schloss am Ende ein eher wassernahes Ambiente verpasst.

@sgywalka
Danke! Glaube ich...

@Jott
Das ist ein professioneller Sprecher. ;) Finde ich auch witzig, dass der an anderen Orten als hier schon gelobt wurde, dafür aber wieder andere Dinge kritisiert werden. Da merkt man wie subjektiv das Empfinden dieser Sachen ist.


@740intercooler
Ich kann dir versichern es steckt weit mehr Arbeit im Film als im Logo. ;)

Du sprichst aber das für mich durchaus größte Problem an, nämlich die Wahl ohne Stativ zu drehen. Ich hatte mich recht früh entschieden so leicht und guerillamäßig zu drehen wie geht, da ich nicht wusste wieviele Helfer wir am Set haben würden und da wir natürlich in einem öffentlichen Wald gedreht haben. Hatte nur ein Monopod dabei und habe sonst die meisten nur mit Viewfinder am Auge gedrehten Aufnahmen mit Warp Stabilizer stabilisiert. Im Endeffekt wäre es aber sinnvoller gewesen für die meisten Aufnahmen ein Stativ zu nutzen oder zumindest ein Schulterstativ. Auch das fällt aber optisch meiner Meinung nach unter "Stil" und da tendiere ich eh öfter zur leichten Wackelkamera. In der letzten Einstellung 'verkauft' das Gewackel das Matte Painting zudem...

Welche "filmischen Grundsätze" haben wir denn nicht beachtet?



Jan Reiff

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Jan Reiff »

ein Fantasy Film muss mich in eine Fantasy Welt versetzen - das fehlt mir hier, Du willst konstruktive Kritik - bitte

- die Frisur des "Dickeren" ist sauber 1A aus dem Salon -
- ok, wenn Kostüme nicht dreckig werden dürfen, suche eine Alternative. Kreativität statt Sicherheitsdenken.
Bernd Eichinger hat immer gesagt: Keine Gefangenen = keine Kompromisse

ich finde das Projekt aller Ehren wert, aber mir fehlt die Radikalität eines Independent Fantasy Films, das ist alles brav, sauber, und deshalb erinnert es sehr an Schultheater ... Dein Plakat zeigt ja das, was der Film nicht hat: Patina.

Lass die Darsteller eine Fantasie Sprache sprechen, aber nicht ein Deutsch, das man jeden Tag beim Bäcker hört ... dafür sind eben die Darsteller auch nicht gut genug -
fast schüchtern reden sie Ihren auswendig gelernten Text. Mittelalter ist für mich rauh, laut, direkt. Vergleiche mal die Stimmlage bei einem "Gladiator" - natürlich kann man sowas nicht vergleichen, aber man kann von solchen großen Filmen ja lernen.
die Choreografie des Kampfes ist, nimm es mir nicht übel, schwach und extrem unphysikalisch. Wenn Du auftrittst (Plakat, Musik, Credits) wie ein Großer, musst Du Dich auch daran messen lassen ...



Nathanjo
Beiträge: 594

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Nathanjo »

Natürlich. Fair ist fair! Die Meinung respektiere ich und ich sehe selbst unzählige Ecken wo mehr drin ist, das ist ja auch das Ziel. Wir hören mit dem Film nicht auf. ;)



Jott
Beiträge: 22893

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Jott »

Nathanjo hat geschrieben: @Jott
Das ist ein professioneller Sprecher. ;)
Nicht dein Ernst!



thsbln
Beiträge: 1696

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von thsbln »

Jott hat geschrieben:
Nathanjo hat geschrieben: @Jott
Das ist ein professioneller Sprecher. ;)
Nicht dein Ernst!
Der Sprecher ist wirklich eine undeutlich und einschläfernd artikulierende Fehlbesetzung, er mag ja in anderen Besetzungen ein sehr guter Sprecher sein, aber hier bin ich bereits nach zwei Minuten geneigt vorzuspulen oder abzuschalten.

Das soll jetzt kein Gemecker sein, sondern einfach nur eine weitere Meinung zum Thema Sprecher.
損したくないあなたはここで買おう



ennui
Beiträge: 1212

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von ennui »

Mich hat es vom Stil und Vorspann her sehr an die Spielszenen bei sowas wie ZDF History erinnert. Die haben da ja auch immer nicht wirklich Spielfilmbudgets, das ist nicht unbedingt ihre größte Stärke, und die Spielszenen sollen das "Dokumentarische" ja nur noch mal bebildern und unterhaltsam machen.

Bei so begrenzten Mitteln würde ich immer versuchen, mich an die Sachen zu halten, die man auch mit begrenzten Mitteln ganz gut hinkriegen kann (und ich meine nicht in der Post). Also ein Dialog wäre nicht so ein Problem ein Schwertkampf schon eher, wenn es keine Profis sind, die Erstürmung einer Burg als Massenszene erst recht. Die Prinzessin dann wieder nicht. Wenn der Kampf so ein bisschen lahm war, weil das keine Profis sind, würde ich da mehr mit kürzeren Schnitten arbeiten und mehr Schuss-Gegenschuss. Und mit Sounddesign kann man natürlich auch immer viel retten.

Ob das nun genug Mittelalter-Realismus ist - das ist wirklich Geschmackssache, das authentische Mittelalter wäre verglichen mit den Fantasy-Verfilmungen vielleicht völlig öde. Und vielleicht auch gar nicht ganz so schmutzig und primitiv, wie man denkt. Aber wenn man dann den Colt sieht, ist die Frisur auch schon egal, da überschneiden sich ja scheinbar Zeiten.

Ein guter Trick wäre vielleicht wirklich, das ganze Drumherum wie Trailer, Vorspann, Logo erst mal völlig beiseite zu legen und zu schauen, dass der eigentliche Film alleine und ganz ohne das funktioniert. Und DANN kann man es noch dazuaddieren. Insgesamt würde ich so einen Fim aber viel klassischer angehen, also zb. die Auflösung der Szene in verschiedene Kameraperspektiven und Brennweiten, usw. Beim Dialog gab es da zb. 2 verschiedene Einstellungen, wenn ich es recht sah, gut wären mindestens 3 oder besser noch mehr, zwischen denen man beim Dialog mehr hin- und hercutten kann (Totale, Halbtotale, auch Gesichter/Reaktionen noch näher). Das ist nur mehr Arbeit, aber von den Mitteln her war alles nötige dazu schon da, wobei der ältere Schauspieler zb. schon besser als der jüngere spricht, beim jüngeren wirkt das amateurhafter. Der Dialog ist aber auch nix halbes und nix ganzes, im Zweifelsfall kürzen und lieber visuell erzählen, oder konzentriert neu schreiben, und ruhig zur Übung woanders bisschen klauen, stilistisch.



darth_brush
Beiträge: 355

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von darth_brush »

als auftackt für eine serie ist die ganze sache etwas langatmig. besonders wenn die zwei vermeintlichen helden erstmal endlos über das wetter quatschen dürfen, fragt man sich, was der ganze "charakter"-background soll, wenn die beiden eh gleich sterben.

was die Kamera anbelangt: etwas ruhiger halten. der Kameramann wackelt ordentlich, das wirkt schon fast wie ein zittern (kein alkohol am set?!).

ansonsten würde es mich freuen mehr von euch zusehen. :)
Lumix GH4 + BM MTF



ennui
Beiträge: 1212

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von ennui »

Ja, so eine "dynamische" Handkamera, vielleicht auch noch mit einem Zoom drauf, verleitet ein bisschen zu einer Art "Faulheit" oder zu einer eher dokumentarischen Arbeitsweise: Da passiert jetzt halt was, und man kuckt mal, dass man das nun ganz gut einfängt, vielleicht noch aus 2, 3 Perspektiven. Am Ende ist es aber viel undynamischer als (zb.) geschickt geschnittene, sehr kurze statische Bilder vom Stativ mit verschiedenen Brennweiten.

Das war, was ich mit klassisch meinte, also wirklich schon vorher ein comicartiges Storyboard zu haben, und darin dann beim Kampf zb. solche Bilder wie den Blick von einem, der gerade am Boden liegt, nach oben in die Bäume, und dann taucht da der Andere auf, mit einem Hieb - Cut - und man sieht das alles nur Sekundenbruchteile, es war aber jeweils eine eigene Einstellung mit jeweils neuer Arbeit verbunden. Die sich aber eben lohnt.

Wenn man klassisch vom Stativ filmt und vielleicht noch old-school mit Primes (muss aber auch nicht), und mit diversen Takes, kommt man so fast automatisch an das nötige Material. Und man hätte so - mit viel Zeit und viel Planung vorher - aus der gegebenen Situation etwas noch "hollywoodmäßigeres" machen können, mit ansonsten genau den selben Mitteln. Beim Kampf zb. auch nur mal Closeups von zwei Schwertern, verzerrten Gesichtern, Blicken, etc. Das kriegt man aber wirklich nur gut hin, wenn man die Szene, die einzelnen Bilder als fertige Filmszene schon vor Augen hat, und sich davon ausgehend, quasi wieder rückwärts vorarbeitet ("so, jetzt bräuchte ich von euch noch mal kurz paar verzerrte Gesichter und etwas Stöhnen und Keuchen im Closeup", "kuck mal tödlich verwundet", usw.). Und das alles dauert so erfahrungsgemäß ewig, nicht mal eben 2, 3 Takes in ner halben Stunde. Den Jüngeren hätte ich seinen Text auch 10x verschieden betonen lassen, bis es besser gepasst hätte. Denn diese Feinheiten machen es am Ende aus, nicht Grading und Co.



Nathanjo
Beiträge: 594

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Nathanjo »

@Jott und thsbln
Naja, mit "professionell" meine ich er hat schon Geld dafür gekriegt, ansonsten ist er Laienschauspieler mit viel Erfahrung. Wie ich bereits sagte hat an anderer Stelle jemand die Stimme gelobt, also muss es eine Geschmacksfrage sein.

@ennui und darth_brush
Ich muss zugeben ich bin mit dem eigentlich gefilmten auch nicht so zufrieden, wie ich es sein könnte. Ohne das als Ausrede gelten machen zu wollen, muss man auch wieder dazu sagen wie wir das gefilmt haben: Hauruck und so schnell wie möglich, dafür aber tatsächlich lange vorgeplant. Anders nicht möglich für uns. Am Set habe ich dann leider die ein oder anderen Fehler gemacht, gerade bei der Auflösung des Schwertkampfes meiner Meinung nach.

Zum Schwertkampf muss ich sagen, dass das eigentlich eine Spezialität von uns ist (mit mir und dem Hauptdarsteller sind eigentlich 2 "Profis" am Set), aber wir haben es aufgrund der schweren Schwerter und den beiden im Schwertkampf unerfahrenen Schauspielern einfach gehalten, dafür aber über Wochen geprobt. Wenn wir das nochmal machen würden, wäre es wohl um einiges spektakulärer. So finde ich selbst es nur "gut".

Also, ich nehme mir die Kritik zu Herzen. Ich weiß selbst, dass es an vielen Ecken zu Feilen gibt, auch wenn ich mit der Gesamtstruktur und dem Endergebnis zufrieden bin. Die Verbesserung kommt dann nächstes Mal. ;)



ennui
Beiträge: 1212

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von ennui »

Beim nächsten Mal dann eben unbedingt mehr Zeit nehmen für so eine Szene, oder tricksen. Übrigens auch innerhalb der Szene - die beiden könnten weniger reden, dafür mit mehr/längeren Pausen, und dann mit Blicken und Closeups davon arbeiten. Da können die auch nur so vor sich hinglotzen, das bringt gleich diffuse Dramatik. Dann der Auftritt des Helden - ginge viel dramatischer, knacksende Äste, oder erst schemenhaft durch Blätter gesehen.

Soweit ich weiß, braucht man im Wald auch nicht unbedingt eine Drehgenehmigung, und ansonsten kümmert das irgendwo in der Pampa doch auch niemanden, solange man da nicht groß vandaliert. Bei dem Kampf ist es wie gesagt einerseits die Auflösung/Kamera, dann die eigentliche Performance (die erinnert schon an "Profis" bei Ritterspielen, aber auch die wirken ja oft lahm verglichen mit Hollywoodfilmen, weil da ja nix "echt" ist und alles erst im Schnitt entsteht), und dann aber eben auch der Schnitt (was wieder mit der Kamera und dem zur Verfügung stehenden Material zu tun hat). Gerade mit Handkamera müsste man da eigentlich die ganze Zeit über ständig mal "stop" rufen, alles einfrieren, und dann mit der Kamera rumsausen und lauter Closeups machen. Was Kostüme angeht, meine ich auch, lieber Kartoffelsack und Ledergürtel und dafür darf es auch schmutzig werden, zerreissen, mit Blut beschmiert sein... man muss sich da schon so eine gewisse Rücksichtslosigkeit zulegen und darf nicht zuviele Kompromisse machen.Im Zweifelsfall lieber immer weniger,und das dafür gut. Reduktion.



nachtaktiv
Beiträge: 3169

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von nachtaktiv »

kampfszene aus den alten robin of sherwood folgen der 80er :




ich würd mich an so einer serie orientieren. ich finde, das ist mit normalen mitteln noch realisierbar, und die darsteller sehen "dreckig" genug aus. jedenfalls weitaus authentischer, als in der dämlichen neuauflage. aber auch nicht so extrem realistisch, denn wenn wir mal ehrlich sind, das würde sich heute keiner anschauen. einfach weil unser verständnis von hygiene und medizinischer grundversorgung heute eine andere ist.

ich fand den ersten schnipsel jetz gar nicht mal so schlecht. aber ich teile die meinung, das man am anfang seine kräfte nicht ans geschnörkel drumherum verplempern sollte, also trailer, poster, usw...

was mich n bissl gestört hat, waren weniger die frisuren, die sprecher, oder dünnen dialoge. gibt ja genug serien, die wachsen mit der zeit, und in der ersten folge sollte man noch nicht zu viel erwarten. was mir auffiel, war eher dieser völlig offensichtliche klau von namen ... (... "edo" ... "winterberg" .... ) und looks.. einfach mal nen asiaten kopiert, usw...

son bissl mehr eigenständigkeit wäre da cool gewesen.

inspirationen kann man sich auch auf mittelaltermärkten holen. kontakte sowieso. da gibts bestimmt auch leute, die liebend gern bei eurem projekt mitmachen würden. auch auf der jährlichen RPC rollenspielmesse in köln könntet ihr mal versuchen, mitstreiter zu gewinnen.

ich für meinen teil bin froh, das mal jemand was zeigt. auf slashcam wird gern viel palavert aber kaum gezeigt, worin das tolle fachwissen und die genialen kameras denn nun aufgehen...



Jensli

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Jensli »

Erstmal toll, dass du dich traust, hier etwas zu zeigen (so viel Mut hab ich nicht...). Mich störten vor allem zwei Dinge: Immer diese fetten Hollywood-Intros und Titel, wo man bereits ahnt, dass das Versprechen schon in der ersten Szene nicht gehalten werden wird.
Und warum werden da so umständlich zwei Charaktere eingeführt, um sie gleich wieder sterben zu lassen??? Der Auftakt ist so gestaltet, dass der Zuschauer davon ausgeht, hier handele es sich um zwei Akteure, die eine tragende Rolle spielen.

P.S. Und weil der Sprecher Geld dafür genommen hat, ist er doch kein Profi! Wenn du magst, vermittele ich dir gerne meinen Sprecher, wenn du den hörst, willst du nie wieder einen anderen! ;-)



Nathanjo
Beiträge: 594

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Nathanjo »

Nochmals danke für die umfassende Kritik!


@ennui:
Ja, nächste Mal werde ich definitiv stärker darauf achten, dass jeder Shot sitzt. Das wird allerdings auch etwas einfacher, da unser nächster Film komplett vor Greenscreen und der Rest im Computer entstehen wird. Da hat man logischerweise mehr Kontrolle und weniger Stress.

@nachtaktiv:
Hier muss ich wieder ein klein bisschen gegenhalten: Stilelemente zu kritisieren hilft mir meiner Meinung nach nicht. Die Namen und die Einzelelemente sind von mir ganz bewusst so gewählt. Wenn dir das nicht zusagt und du es als etwas zu "zusammengeklaut" empfindest, dann akzeptiere ich deine Meinung, aber zustimmen tue ich dir da nicht.

Was abermals das "Dreckige" angeht: Wird definitiv in Zukunft soweit es geht anders gemacht. Wie ich bereits sagte ist sowas wie du da zeigst eigentlich eher meine Vorstellung gewesen, aber es war so nicht zu machen.

@Jensli
Die Charaktere werden eingeführt gerade WEIL sie danach sterben werden. Sie haben eine tragende Rolle für den Film, natürlich, ist ja niemand sonst da. Wie ich bereits sagte steht der Film für sich. Gerade die "Gegner" sollten etwas Farbe und Ambivalenz haben, damit sich auch ein wenig Drama entwickelt und nicht einfach 2 Strohpuppen umgemetzelt werden bevor der Held weitermacht. Schade natürlich, wenn das für dich nicht funktioniert hat.

Der Sprecher hat kein Geld bekommen, nein. ;) Gewählt habe ich ihn, weil als Feedback auf frühere Projekte kam, dass er eine tolle Stimme hat, wo ich durchaus beipflichten würde. Mit deiner Meinung stehst du wie gesagt zwar nicht alleine, aber bist auch nicht in der Mehrheit. ;)



Pray
Beiträge: 268

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Pray »

Nathanjo hat geschrieben:@ennui:
Ja, nächste Mal werde ich definitiv stärker darauf achten, dass jeder Shot sitzt. Das wird allerdings auch etwas einfacher, da unser nächster Film komplett vor Greenscreen und der Rest im Computer entstehen wird. Da hat man logischerweise mehr Kontrolle und weniger Stress.
Einfacher und weniger Stress? Ach wirklich?
I haven't lost my mind; it's backed up on tape somewhere!



Leppert
Beiträge: 228

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Leppert »

bei mir sind es eher die story und die qualität der dialoge, dir mir nicht so zusagen.
ich finde z.b. die schnitte sehr abwechslungsreich bei dem gespräch als die beidem im wald sitzen.
wie genau hast du das umgesetzt? habt ihr mit nur einer kamera gedreht?
dann müssten sie das gespräch ja sehr oft geführt haben, bis es gepasst hat.



740intercooler
Beiträge: 218

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von 740intercooler »

wow, jetzt haben noch zehn leute 10 mal das gleiche bemängelt.

nur noch mal als antwort auf deine antwort zu meinem erguss da oben.

du kannst "wackelkamera" nicht als stilmittel verkaufen wenn sie amateurhaft aussieht. es gibt sehgewohnheiten bei uns die sich fest eingebrannt haben und zwar dadurch, dass seit jahren dinge gemacht werden wie sie eben gemacht werden und eine wackelkamera, sei es als subjektive, als beobachtende oder einfach nur als stresspotenzierer muss aus meiner sicht von der schulter geführt werden und nicht aus der hand. es gibt nämlich wackeln und es gibt wackeln. das von der schulter versteht der zuschauer als das oben genannte, aber das zittern aus der hand impliziert die amateurkamera. kann man bewusst so einsetzen, aber in deinem fall passt es nicht, weil es nun mal kein bild eines touristen sein soll, der den vorfall zufällig mit seiner handycam beobachtet.

welche filmischen grunsätze also? genau diese zum beispiel und insgesamt mehr detailverliebtheit bei der wahl der einstellungen. die positionierung der darsteller zueinander. vielleicht ein augenlicht, zur not mit einem weißen blatt papier. das abwechslungsgebot bei perspektive und einstellungsgröße verfolgen.

frisur und kleidung sind die kleinsten probleme. ich wiederhole mich, aber ich denke das trifft es am besten: weniger ist mehr. steckt die zeit, die ihr aufwendet um so zu wirken wie hollywood, in details der kamerabilder und die auflösung einer szene. ich schlage vor auf musik, grafik und titel zu verzichten und zuerst mit bild und originalton eine montage zu finden, die dem zuschauer das gefühl gibt mit in diesem wald zu sein.

man kann ürbigens nur ein beachteter filmemacher werden, wenn man viele fehler macht und diese anderen zeigt. also weiter so.



Jan Reiff

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Jan Reiff »

übrigens ist die "Wackelkamera" als Subjektive eines Menschen einer der größten Irrtümer der Filmgeschichte ... oder wackelt ihr mit dem Kopf wenn Ihr Euch irgendwo ranschleicht, beobachtet usw ...



Jensli

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Jensli »

Jan Reiff hat geschrieben:übrigens ist die "Wackelkamera" als Subjektive eines Menschen einer der größten Irrtümer der Filmgeschichte ... oder wackelt ihr mit dem Kopf wenn Ihr Euch irgendwo ranschleicht, beobachtet usw ...
Es ist ein abstraktes Stilmittel, um dem Zuschauer etwas zu vermitteln, was filmtechnisch eigentlich nicht vermittelt werden kann. Ebenso wie Sprech- und Denkblasen im Comic. Sind Comics der größte Irrtum der Kunstgeschichte, weil Menschen der Realität ja keine Blasen über den Köpfen tragen? ;-) Das ist eben eine Stilkrücke, die man hinnehmen muss. Im Prinzip ist ja das ganze Kino ein Irrtum, denn man weiß ja von vorneherein, dass alles nur gespielt ist, trotzdem leidet, weint, lacht man mit den Schauspielern...



Jan Reiff

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Jan Reiff »

natürlich kannst Du es anders vermitteln ... das liegt an der Inszenierung und Montage, dann brauchst Du nicht diesen billigen Effekt.

Ausnahme: man will Verwirrtheit usw darstellen, aber ansonsten ist es ein Schmarrm.



Jensli

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Jensli »

In jedem Tatort, etc. wird er aber gerne verwendet... ;-)
Ist eben so schön einfach und preiswert...



Jan Reiff

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Jan Reiff »

weil Tatort auch ein Maß ist ;-)



otaku
Beiträge: 1180

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von otaku »

ich finde es erstmal grundsaetzlich gut. das wichtigste ist, die story, die ist zwar etwas holperig, funktioniert aber. die schauspielerische leistung ist natuerlich nicht hollywood, aber ich finde sie auch nicht unterirdisch.

hier hat jemand geschrieben es erinnert an zdf doku mit spielszene. dem wuerde ich zustimmen. ich finde das aber nicht verwerflich. das ist ja ein standart der auch von profies mit budget so erstellt wird und der millionen von zuschauern unterhaelt. das als no/low budget zu produzieren ist aller ehren wert.

einigen kritikpunkten wie zu perfekte frisur. und das sprech deiner darsteller, da wuerde ich mich anschliessen. auch dreck in gesichtern und auf kostuem haette geholfen.

als fachidiot aus der post wuerde ich natuerlich gerne hierzu noch was sagen.
das ist alles viel zu hell, zu bunt und alles scharf bis hinter indien.
ich finde es hat einfach keinen look. die farbstimmung ist ehr ruegenwalder als 47ronin.

wenn man so ein projekt angeht, finde ich, ist es keine schande sich vorher mal high budget produktionen anzusehen und zu ergruenden wie die es machen. auch wenn bei denen natuerlich immer ein standart gezeigt wird bei dem nichts dem zufall ueberlasen wird und auch in dem wissen das da immer 100 leute noch hinter der kamera stehen. aber viele wichtige details sind dann halt doch nicht budget abhaengig.
fix it in post
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Nathanjo
Beiträge: 594

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Nathanjo »

Pray hat geschrieben:Einfacher und weniger Stress? Ach wirklich?
Für unsere Rahmenbedingungen? Definitiv.
Leppert hat geschrieben:habt ihr mit nur einer kamera gedreht?
dann müssten sie das gespräch ja sehr oft geführt haben, bis es gepasst hat.
So wie es halt normalerweise beim Film so ist, ja natürlich. Wobei 2 Kameras für unsere Arbeitsweise manchmal auch nicht so schlecht wäre.
740intercooler hat geschrieben:eine wackelkamera, sei es als subjektive, als beobachtende oder einfach nur als stresspotenzierer muss aus meiner sicht von der schulter geführt werden und nicht aus der hand. es gibt nämlich wackeln und es gibt wackeln.
100% Zustimmung ich hatte ja schon erwähnt, dass es eine Fehlentscheidung meinerseits war, weil ich mich mit dem Equipment beschränken wollte, was im Nachhinein nicht nur sinnlos sondern auch kontraproduktiv war. So gehetzt, dass es für ein Stativ nicht gereicht hätte waren wir eben nicht.
740intercooler hat geschrieben:welche filmischen grunsätze also? genau diese zum beispiel und insgesamt mehr detailverliebtheit bei der wahl der einstellungen. die positionierung der darsteller zueinander. vielleicht ein augenlicht, zur not mit einem weißen blatt papier. das abwechslungsgebot bei perspektive und einstellungsgröße verfolgen.
Da driften Realität und Anspruch leider außeinander (siehe weiter unten). Ich mache seit ca. 10 Jahren Kurzfilme, habe Medienwissenschaft studiert und glaube durchaus irgendwie befähigt und talentiert zu sein. Diese Filme (denn das ist nur einer von vielen) entstehen aber immernoch eher in einer kleinen Gruppe von Freunden, die außer mir nicht so viel mit Filmen zutun haben. Und in einem kurzen Zeitrahmen. Was mich dazu bringt:
740intercooler hat geschrieben:ich wiederhole mich, aber ich denke das trifft es am besten: weniger ist mehr. steckt die zeit, die ihr aufwendet um so zu wirken wie hollywood, in details der kamerabilder und die auflösung einer szene.
Ist durchaus ein valider Tipp, passt aber nicht so ganz zu uns (aktuell). Vielleicht sollte man zum Rahmen sagen, dass wir die Filme hauptsächlich für unseren YouTube-Channel machen und dafür versuchen wir möglichst viele Projekte im Jahr anzugehen. Uns ist aber bewusst, dass die Qualität weiter steigen muss und das ist das große Ziel für die nächsten Filme, die wir angehen.

Ich habe mir aber vorgenommen Ende des Jahres ein kleines Drama - vielleicht sogar Kammerspiel - anzugehen und mir wirklich Zeit für die Details zu lassen, die ich sonst einfach nicht beachten kann.
740intercooler hat geschrieben: man kann ürbigens nur ein beachteter filmemacher werden, wenn man viele fehler macht und diese anderen zeigt. also weiter so.
Das ist wahr und einer der Gründe, warum ich diese kleinen schnellen Projekte bevorzuge. Trotzdem ich schon (relativ) viel Erfahrung besitze, lernt man einfach immer dazu - und unser Tream spielt sich weiter ein.

Jan Reiff hat geschrieben:übrigens ist die "Wackelkamera" als Subjektive eines Menschen einer der größten Irrtümer der Filmgeschichte ... oder wackelt ihr mit dem Kopf wenn Ihr Euch irgendwo ranschleicht, beobachtet usw ...
Es geht bei dem Stilmittel ja viel mehr um die Emulation von "Dokumentarischem" und nicht um die Imitation einer personalen Ich-Perspektive. Nun kann man mir vorwerfen, gerade bei einem Fantasyfilm ist das sehr unpassend - und in der Form wie ich's gemacht habe würde ich zustimmen. Wie ich schon sagte ist das vielleicht mein größter eigener Kritikpunkt. Schon beim Betrachten des Rohmaterials habe ich gesäufzt: "Warum hast du kein Stativ benutzt?"



Nathanjo
Beiträge: 594

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Nathanjo »

@otaku

Die Sache mit dem Look ist ein guter Punkt: Ich habe mich so wie das Projekt sich entwickelt hat für einen sehr bunten, gesättigten Look entschieden... den ich eigentlich für ziemlich prägnant halte, weil er sich durch den ganzen Film zieht, vom Intro zu den Realszenen.

Ich selbst tendiere eigentlich auch eher zum "schmutzigen", kühlen Look, aber wie hier ja schon an Kostümen und fehlendem Dreck kritisiert wurde, dieses Feeling hat der Film nicht.



otaku
Beiträge: 1180

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von otaku »

ja, ich glaube, ohne dich damit jetzt im speziellen zu meinen, das ist hierzulande eins der grossen probleme. jeder will das rad neu erfinden.

mein alter lehrer hat immer gesagt: zuerst lernst du das handwerk, erst dann entscheidest du dich ob du kunst machen willst

oder meine oma hatte das noch treffender drauf: kunst kommt von koennen

ich persoehnlich wuerde aus deutschland gerne erstmal solides handwerk sehen. dann kann man ueber alles weitere sprechen.

aber wenn ich ueber solides handwerk aus deutschland nachdenke ist die liste extrem kurz.

boot
unendliche geschichte
independence day
cloud atlas

jetzt fange ich schon an zu gruebeln....

klar kann ein kunstfilm wie schuh des manitu super erfolgreich sein, und ich habe aller groessten respekt vor bulli das er sich das getraut hat, aber um filmisch ernst genommen zu werden ist das sicher nicht der richtige weg.

franzosen und englaender zeigen uns da sehr deutlich wo der hammer haengt. aber die wollen das rad auch nicht neu erfinden sondern nur gute filme machen.

das geht jetzt gerade natuerlich deutlich ueber eine filmkritik deines film hinaus. ist ehr die beschreibung des deutschen mindsets
fix it in post



Nathanjo
Beiträge: 594

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Nathanjo »

otaku hat geschrieben:das geht jetzt gerade natuerlich deutlich ueber eine filmkritik deines film hinaus. ist ehr die beschreibung des deutschen mindsets
Finde das allerdings komisch, dass das im Rahmen meines Filmes aufkommt, denn so geht es mir eigentlich auch. Ich habe Drehbuchschreiben alá Hollywood gelernt (Ziel: zu unterhalten) und versuche mich fast ausschließlich in festen Genres. Ich will nichts spektakulär neues machen. Fantasy-Filme soll es ja auch schon gegeben haben...

Nur versuche ich das in den Rahmen YouTube einzubetten und bisher nur in Kurzfilmen, was dann eben doch wieder eine andere Schiene ist...



Jensli

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Jensli »

Nathanjo hat geschrieben:

Nur versuche ich das in den Rahmen YouTube einzubetten und bisher nur in Kurzfilmen, was dann eben doch wieder eine andere Schiene ist...
Echt? Das willst du dir antun? Nimm eine Katze, zieh ihr Stiefel an und einen Hut und lege ihr Texte aus dem getiefelten Kater in den Mund. Bekommst du für einen Bruchteil an Arbeit Millionen von Klicks. Ist Bullshit, aber so ist youtube...



otaku
Beiträge: 1180

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von otaku »

meine letzte kritik hatte ja weniger mit deinem film zu tuen, als mit deinem umgang mit kritik.

ich habe das gefuehl (da kann ich natuerlich falsch liegen) das du bei den kritikpunkten die dir die leute hier entgegen bringen du fast ausschliesslich sagtst, jepp das isst so gewollt.

-hair style
-kostuem
-sprecher
-kamera
-licht
-grading

und dann muss ich unterstellen, das du das rad neu erfinden willst.
ich hoffe ich tue dir da nicht unrecht und verstehe deine antworten nur falsch.
aber fuer mich kommt es so rueber.

wenn jan dinge zur kamera sagt, dann muss ich nicht zwingend einverstanden sein, aber da es klar ist das er ein erfahrener kameraman ist wuerde ich auf jeden fall die kritik ernst nehmen und darueber nachdenken. (vergleich handkamera/kopfwackeln)
grundsaetzlich zu sagen ist ein stilmittel und wollten wir so bringt dich persoehnlich nicht weiter.

deinen film hier in so einem forum zu posten ist ja sicher kein schritt um beifall zu ernten. wenn ridley scott hier gladiator posten wuerde, wuerde er kritik bekommen. aber in so einem forum denke ich ist das ja auch das ziel. neue anregungen zu bekommen was man aendern koennte.

dann sollte man die kritik aber auch zu lassen.
fix it in post



Jensli

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Jensli »

otaku hat geschrieben:
ich habe das gefuehl (da kann ich natuerlich falsch liegen) das du bei den kritikpunkten die dir die leute hier entgegen bringen du fast ausschliesslich sagtst, jepp das isst so gewollt.

-hair style
-kostuem
-sprecher
-kamera
-licht
-grading
Dieses Gefühl habe ich irgendwie auch...

Und was das "Gewackel" angeht: man schaue sich mal die ersten 10 Minuten vom 1.Teil "Die Tribute von Panem an"... da wird man seekrank. Obwohl ich wusste, da war sicherlich kein Anfänger an der Kamera, ging es mir gewaltig auf die Nerven.



Nathanjo
Beiträge: 594

Re: No-Budget Fantasy-Kurzfilm: Die Chroniken von Westphalia - Prolog

Beitrag von Nathanjo »

otaku hat geschrieben:meine letzte kritik hatte ja weniger mit deinem film zu tuen, als mit deinem umgang mit kritik.

ich habe das gefuehl (da kann ich natuerlich falsch liegen) das du bei den kritikpunkten die dir die leute hier entgegen bringen du fast ausschliesslich sagtst, jepp das isst so gewollt.

-hair style
-kostuem
-sprecher
-kamera
-licht
-grading

und dann muss ich unterstellen, das du das rad neu erfinden willst.
ich hoffe ich tue dir da nicht unrecht und verstehe deine antworten nur falsch.
aber fuer mich kommt es so rueber.

wenn jan dinge zur kamera sagt, dann muss ich nicht zwingend einverstanden sein, aber da es klar ist das er ein erfahrener kameraman ist wuerde ich auf jeden fall die kritik ernst nehmen und darueber nachdenken. (vergleich handkamera/kopfwackeln)
grundsaetzlich zu sagen ist ein stilmittel und wollten wir so bringt dich persoehnlich nicht weiter.

deinen film hier in so einem forum zu posten ist ja sicher kein schritt um beifall zu ernten. wenn ridley scott hier gladiator posten wuerde, wuerde er kritik bekommen. aber in so einem forum denke ich ist das ja auch das ziel. neue anregungen zu bekommen was man aendern koennte.

dann sollte man die kritik aber auch zu lassen.
Ja, also da hast du natürlich vollkommen Recht. Man kann nicht alles mit "ist aber so gewollt" abtun und ich nehme die Kritik hier wie gesagt auch an.

Worum es mir im Speziellen geht sind Dinge wie z.B. "der Sprecher klingt furchtbar", wo ich auch schon vielfach genau das Gegenteil gehört habe. Diese Art von Kritik ist für mich reine Geschmackssache.

Für die Kleidung, etc. gilt das auch. Ich wusste ja vorher, dass ich die Leute auch in Gülle tunken und die Haare zerwuscheln könnte. Die Kritik ist gerechfertigt, aber ich kann nur darauf hinweisen, dass mir das bereits bewusst ist und aus verschiedenen Gründen eben nicht so ist. Selbes gilt für das Grading.

Ursprünglich hatte ich auch einen düstereren Film geplant (welcher im Schnee spielen sollte, welcher hier nie gefallen ist leider). Im Laufe der Kollaboration hat sich aber etwas helleres und positiveres ergeben und dem konnte ich nicht mehr die "Game of Thrones"-Bearbeitung verpassen.

Sonst müsste man halt auch sagen "Die Braut des Prinzen" hat das mit dem Mittelalter total versaut und schau sich mal einer diese Fönfrisur an ;) :
Bild



Edit:

Damit will ich übrigens nur erklären, warum diese Dinge im Film so sind. Sollten wir Fantasy/Mittelalter in einiger Zeit nochmal angehen werde ich die Kritik absolut aufnehmen und vermutlich (wie es eh eher meinem Geschmack entspricht) in eine düsterere, realstischere Schiene gehen, bei der ich noch deutlicher auf das Produktionsdesign achten werde!



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