Da die WM in Brasilien sicherlich in 60i oder 60p produziert und von den deutschen Sendern normgewandelt wird, ist es eine gute Gelegenheit, den Stand der Technik in Sachen Normwandlung zu analysieren. Bei so einem großen Ereignis setzen die Sender ja bestimmt bestmögliche Technik ein.
Ich habe also ein Stück Fußballübertragung vom ZDF aufgenommen und einzelbildweise analysiert.
Hier ein paar kurze Ausschnitte - und zwar auf 2 fps verlangsamt, damit man die Fehler sehen kann:
- An den normalen Bewegungen der Spieler in der Totalen merkt man gar nichts. Wenn der Ball fliegt, wechselt er allerdings von Bild zu Bild seine "Länge", ähnlich wie bei Normwandlung mittels Blending. Im Original müsste die Bewegungsunschärfe in jedem Bild etwa gleich sein.
- In der zweiten Einstellung (Spieler in gelb rennt mit Ball von links nach rechts) gibt es an den schnell bewegten Füßen gelegentliche Doppelkonturen. Außerdem sieht man leichte Artefakte an der Einblendung oben, und zwar an dem gelben Feld, das gelegentlich mit den gelben Trikots der Zuschauer im Hintergrund verschmilzt.
- An der dritten Einstellung (zwei Spieler stoßen zusammen) finde ich bemerkenswert, dass ich gar keine Fehler sehe. Zwei gegensätzliche Bewegungen übereinander überfordern die meisten Bewegungserkennungen und führen dann zu Artefakten, aber hier passiert gar nichts.
- In der vierten Einstellung (drei Spieler gelb - rot - gelb) gibt es lediglich wieder die leichten Doppelkonturen an den Füßen.
- Das hereinfliegende WM-Logo in der fünften Einstellung zeigt überraschend einige Blending-Geisterbilder.
Insgesamt ist nichts dabei, was man in Normalgeschwindigkeit mit bloßem Auge sehen würde - selbst wenn man speziell drauf achtet. Die Technik ist offenbar auf ziemlich hohem Niveau. Manche der genannten Fehler könnten auch z. B. von der starken Komprimierung der ZDF-Ausstrahlung kommen, müssen also gar nicht vom Normwandler verursacht worden sein.
Weiß zufällig jemand, welcher Normwandler hier zum Einsatz kommt?