Filmemachen Forum



Filme machen?



Kreativität, Drehbuch schreiben, Filmideen, Regie, und ähnliches
Antworten
Kallanac
Beiträge: 18

Filme machen?

Beitrag von Kallanac »

Hallo zusammen

Ich habe mich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Forum registriert und eröffne dementsprechend auch zum ersten Mal ein Thema.
Falls mein Thema hier falsch ist, bitte nicht böse sein. Die Forumformalitäten sind mir fremd. Ich musste mir, ohne Witz, ca 10min überlegen, was ich für einen Titel nehmen soll. Deshalb bitte ich Euch um ein wenig Nachsicht.

Da ich neu hier im Forum bin, einige Infos im Voraus.
Mit zwei Freunden haben wir ein Verein gegründet, damit wir uns auf Filmfestspiele behaupten können.

Zunächst wollen wir uns bei den Filmfestspielen hier in Solothurn, unsere Heimat in der Schweiz, anmelden.

Den Drehbuch haben wir komplett geschrieben und ist fertig.
Schauspieler Drehorte etc. Haben wir auch schon geklärt.
Alles ist soweit gut.

Ausser Filme zuschauen hatten wir mit Filmen nichts am Hut.
Sprich wir hatten/oder je nach dem was Ihr schreiben werdet, haben keine Ahnung welche Kamera usw wir nehmen sollen.

Nach wochenlanger Recherche in diversen Foren und Videos auf Youtube, haben wir uns für die Panasonic gh4, als Aufnahmemedium entschieden.

Bis hier konnten wir mit Hilfe diversen Foren etc. Uns aus unseren Film vorbereiten.

Nachdem wir auf der Homepage der Veranstalter waren, um zuschauen, welche Voraussetzungen für Bild und Ton etc. erfüllt werden müssen, mussten wir feststellen, dass der Format auf DCP sein muss.
Über dieses DCP habe ich mir nie Gedanken gemacht, da ich bis dato nichts darüber hörte (hat wahrscheinlich damit zu tun, dass ich noch nie ein Film gemacht habe)nun muss ich feststellen, dass es ein Fehler war (glaube ich zumindest).

Es existieren bereits gefühlte 1000 Themen, über die Dslr Dslm etc., daher tuts mir Leid, wieder ein Thema geöffnet zu haben. Aber ich habe einfach den Überblick verloren, deshalb, dachte ich ein Massgeschneidertes Thema für mein Anliegen würde Niemanden auf die Nerven gehen.

Könnt Ihr mir bitte bitte helfen?

- Sind wir mit der Gh4 gut im Geschäft oder gibts es günstigere Alternativen, welche für unser Vorhaben ausreichen?

- Können wir den gewünschten DCP Format damit voreinstellen oder muss es später konvertiert werden?

- In den Film werden einige special effects via after effects etc. eingefügt, müssen diese Effekte bereits in der "Rohfassung" rein oder kann man es nach Konvertierung zum DCP machen?

- Den Ton werden wir separat aufnehmen. Hier die gleiche Frage -vor oder nach der Konvertierung-?

Für die unterstützenden Antworten bedanke ich mich.

PS: sorry, jedoch konnte ich mich nicht kurzfassen.



Jott
Beiträge: 22349

Re: Filme machen?

Beitrag von Jott »

DCP ist erst ganz Schluß ein Thema und im Vergleich zur Filmproduktion selbst Pipifax. Da musst du jetzt überhaupt keinen Gedanken dran verschwenden. Mach erst mal den Film!

"Ausser Filme zuschauen hatten wir mit Filmen nichts am Hut."

Cool und ehrlich! Ran an den Speck! Und ruhig von den gesehenen Filmen klauen: was tut die Kamera, wie wird geleuchtet, wie geschnitten? Bestehende Filme genau analysieren hilft Einsteigern gewaltig. Die Kamera ist egal, eine G4 reicht dicke und ist eine gute Wahl. Noch billiger muss es aber nicht sein! :-)

Ein Tipp: du sprichst von Schauspielern. Holt euch dazu einen professionellen Tonmann an Bord. Bildschlampereien kann man immer als "Kunst" verkaufen, machen viele - aber nicht verkackten, unverständlichen Dialogton. Der muss technisch selbst bei No-no-no-Budget sitzen, sonst geht gar nichts auf Festivals, nicht mal auf YouTube.



Kallanac
Beiträge: 18

Re: Filme machen?

Beitrag von Kallanac »

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

ja habe mich sehr intensiv damit auseinander gesetzt, wie aufnehmen soll und so. also die Minuten auf Youtube zusammengezählt sind sicher einige Tage. Also nicht nur Videos auf Deutsch auch Englisch. Ist schon eine Wissenschaft für sich die Kamerapositionierung und alles was damit zu tun hat.

Ja wir konnten Schauspieler aus Schauspielschulen engagieren, welche mitmachen werden. Konnten uns darauf einigen, dass wir sie mit Erfahrung bezahlen dürfen. :-).

Hmm, bin bis jetzt beim Bild hängengeblieben, aber danke für den Tipp bezüglich Ton. Werde mich als nächstes damit beschäftigen.

Also als Vorbild haben wir uns so ein wenig Robert Rodriguez genommen. Als "one-man film crew", hat er ja gezeigt, dass es alleine auch geht. Nicht, dass wir jetzt Hollywood anpeilen, aber ich denke wir sollten es schon ohne Profi-Tonman schaffen? Natürlich Herr Rodriguez hatte auch diesbezüglich teilweise eine Ausbildung. Jedoch konnte man damals auch keine Tipps aus dem Internet holen :-).

Aber, wenn die Sache mit dem Ton eine ähnliche Wissenschaft wie beim Aufnehmen ist, sind wir wohl gezwungen nach einem Profi-Tonman zu schauen.

Nochmals vielen Dank für die wertvolle Antwort.

bezüglich gh4, welches Objektiv sollten wir da nehmen? Brauchen wir dafür diese extrateuere Objektive oder ein "Standard", welche mitgeliefert wird?



beiti
Beiträge: 5203

Re: Filme machen?

Beitrag von beiti »

Kallanac hat geschrieben: Also als Vorbild haben wir uns so ein wenig Robert Rodriguez genommen. Als "one-man film crew", hat er ja gezeigt, dass es alleine auch geht. Nicht, dass wir jetzt Hollywood anpeilen, aber ich denke wir sollten es schon ohne Profi-Tonman schaffen? Natürlich Herr Rodriguez hatte auch diesbezüglich teilweise eine Ausbildung. Jedoch konnte man damals auch keine Tipps aus dem Internet holen :-).
Soweit ich "Rebel Without A Crew" noch im Kopf habe, hat Rodriguez es bei seinem ersten Film so gemacht, dass er jede Szene zuerst stumm gedreht (seine Kamera war eh zu laut für Tonfilm) und anschließend ohne laufende Kamera die Dialoge auf einen Kassettenrecorder aufgenommen hat. Vorteil dabei war, dass alles aus kurzer Distanz ins Mikrofon gesprochen wurde und daher die Tonqualität verhältnismäßig gut war. Die Tonschnipsel musste er hinterher Stück für Stück anlegen, damit es halbwegs synchron klingt - und das alles ganz manuell mit der Pausentaste am Videorecorder. Auf diese Weise entstand - aus der Not heraus - sein berühmter abgehackter Schnittrhythmus: Immer, wenn Ton und Bild auseinanderliefen, musste er umschneiden, um das zu kaschieren.
Für die damalige Zeit eine reife Leistung, zweifellos. Aber auch herzlich umständlich. Mit einem echten Tonmann - der idealerweise gleich sein eigenes Equipment mitbringt - könnt Ihr Euch viel Zeit und Ärger ersparen.
Jott hat da völlig recht: Was das Bild angeht, verzeiht das Publikum so manchen Unfug (auch weil man optische Experimente aus dem Kino gewohnt ist). Aber ohne einen verständlichen Dialogton und eine saubere Tonmischung wirken Filme schnell amateurhaft.
Kallanac hat geschrieben: bezüglich gh4, welches Objektiv sollten wir da nehmen? Brauchen wir dafür diese extrateuere Objektive oder ein "Standard", welche mitgeliefert wird?
Die eigentliche Bildqualität ist nicht so kritisch. Daher würde ich ein Objektiv danach auswählen, ob es sich gut manuell fokussieren lässt - idealerweise mit möglichst langem Einstellweg. Da im manuellen Bereich überwiegend Festbrennweiten angeboten werden (keine Zooms), braucht man dann mehrere davon, um verschiedene Aufnahmesituationen abzudecken.

Wenn der Film eher statische Einstellungen enthält (z. B. Leute sitzen am Tisch, Kamera auf Stativ), kann man ganz gut mit Hilfe der Peaking-Funktion für jede Szene fokussieren. Aber je mehr Bewegung im Bild ist, umso mehr steigt der Bedarf nach exakter Schärfenachführung; dann braucht man gut fokussierare Objektive und weitere Hilfsmittel (FollowFokus).
Interessantes rund um die Foto- und Videotechnik - fotovideotec.de
Der FotoVideoTec-Blog - fotovideotec-blog.de
Alles über Satellitenempfang - satellitenempfang.info



Kallanac
Beiträge: 18

Re: Filme machen?

Beitrag von Kallanac »

toll, danke für di Info, wusste ich nicht, dass Rodriguez den Ton auf diese Weise aufgenommen hat, schon beeindruckend dieser Typ!

die gh4 kann man, so weit ich es hier in der Schweiz gefunden habe in folgenden Variationen kaufen: mit dem 14-140 f/3.5-5.6 G Vario Zoomobjektiv oder ohne Objektiv. Preislicher Unterschied liegt ungefähr bei 400 franken (ca. 330 euro). ein 14-140mm Objektiv kostet alleine um die 650 franken (ca 530 euro) - kein plan weswegen ohne Kamera so viel teurer, wahrscheinlich marketingtechnische Gründe.

ja der Film wird einige Action-Szenen haben, daher viele bewegende Bilder.
also wenn ich Dich richtig verstanden habe, sollte ich mich auf Festbrennwerte einlassen/beschränken - also zb. 25mm, 50mm, 120mm oder so ähnlich. statt den 14-140mm Zoomobjektiv?


Mal eine blöde Frage (wie bereits angedeutet, ich bin ein lernwilliger, blutiger Anfänger in diesem Segment :-)). Wenn man mit der 14-140mm den Zoom auf 50mm stellt - ist die Aufnahme nicht in exakt in der gleichen Qualität wie mit einem Objektiv, welcher einen Festbrennwert von 50mm hat? und das gleiche Spiel nochmals mit 140mm oder 20mm usw.? oder ist da wirklich ein Unterschied bei einem Film zu erkennen?
Weil ich habe nicht vor, während dem filmen beim Zoom etwas umzustellen. Die Kamera wird auf einem Stativ, Kran, Schulter oder Schiene sein. Die Bewegung wird so stattfinden, aber nicht durch zoomen.

Danke Danke



Mr.BBling
Beiträge: 109

Re: Filme machen?

Beitrag von Mr.BBling »

Hi,

also "nicht zoomen" ist schon mal der richtige Weg. Zoomen ist eine für das Auge unnatürliche Bewegung und (wenn überhaupt) in Spielfilmen nur als spärlich gebrauchtes Stilmittel zu verwenden. Lieber Ransprünge anwenden.

Zu den Brennweiten: Festbrennweiten sind i.d.R. Lichtstärker und in Punkto Kontrast, Schärfe, Brillianz und Verzeichnung den Zoombrennweiten überlegen.
Als Filmemacher haben Festbrennweiten darüberhinaus den Vorteil dass man sich vor der Aufnahme erstmal Gedanken machen muss wie die jeweilige Szene aussehen soll.
Unterschiedliche Brennweiten erzielen unterschiedliche Wirkungen auf den Betrachter und es sollte wohl überlegt sein wann man welche Optik benutzt.

Dies führt natürlich dazu dass man sich intensiv mit der Thematik auseinandersetzen muss. Deshalb solltet ihr üben, üben, üben! Nichts kann Erfahrung ersetzen und es gibt Sicherheit im Umgang mit dem Equipment.

Ich habe am meisten gelernt aus den Fehlern die ich gemacht habe...

Ich kann mich nur meinen Vorschreibern anschließen was das Thema Ton angeht. Viele Filmemacher oder solche die es werden wollen unterschätzen die Wichtigkeit des guten Tons!
Wenns kein Stummfilm werden soll am besten mit nem Profi arbeiten.

Noch ein Tipp: Denkt beim Dreh IMMER an den Schnitt! So lassen sich Anschlussfehler vermeiden. Am Besten ist einer/eine beim Dreh nur damit beauftragt auf die Kontinuität zu achten. Es gibt nichts ärgerlicheres als ein geiles Bild nicht verwenden zu können, weil der Darsteller in der Szene zuvor z.B. die linke Hand erhoben hat und im nächsten Bild die rechte.

LG,

Paul
Der Unterschied zwischen Existieren und Leben liegt im Gebrauch der Freizeit!
Zuletzt geändert von Mr.BBling am Fr 06 Jun, 2014 11:28, insgesamt 1-mal geändert.



beiti
Beiträge: 5203

Re: Filme machen?

Beitrag von beiti »

Von der reinen Bildqualität her wird nicht viel Unterschied sein zwischen den Festbrennweiten und dem Zoom (abgesehen davon, dass man die Festbrennweiten weiter aufblenden kann).
Ich glaube allerdings, dass das 14-140er-Zoom keine richtig schöne manuelle Fokussierung mit Anschlag zulässt, sondern nur so einen für Foto-Objektive typischen Rutschkupplungs-Fokusring hat, gepaart mit relativ kurzen Einstellwegen. Das ist super zum Fotografieren, aber weniger geeignet für szenisches Filmen.
Kommt natürlich auch immer auf die weiteren Gegebenheiten an. Wenn man bei wenig Licht (Available Light) dreht, ein Offenblenden-Fanatiker ist und/oder einen Hang zu längeren Brennweiten hat, muss man sorgfältiger fokussieren als wenn man bei Sonne, mit kurzer Brennweite und deutlich abgeblendet arbeiten kann - weil in letzterem Fall die große Schärfentiefe viele Fokus-Ungenauigkeiten abfängt.

Wenn es mit der Schärfe kritisch wird, verwendet man in szenischen Filmen gewöhnlich manuelle Objektive mit möglichst langen Fokuswegen; das erleichtert die genaue Einstellung gegenüber den typischen Foto-Objektiven, wo ein halber Millimeter Verstellung schon den Unterschied zwischen Schärfe und Unschärfe ausmachen kann.
Dazu verwendet man einen FollowFokus (Getriebe-Umsetzung fürs Schärfeziehen) mit der Möglichkeit, Markierungen anzubringen. Der Schärfezieher (das sollte bei kritischen Aufnahmen eine zweite Person neben dem Kameramann sein) macht sich mit löslichem Folienschreiber Striche auf die Markierungsscheibe und kann dann recht präzise einstellen - sofern auch die Inszenierung entsprechend exakt ist (z. B. Schauspieler, die zuverlässig auf der vorgesehenen Markierung stehen bleiben).
Wenn man freier arbeiten will, braucht man mehr Schärfentiefe, d. h. eher kürzere Brennweiten und kleinere Blendenöffnungen - wobei Letzteres auch mehr Licht erfordert, speziell bei Innenaufnahmen.

Das alles in der Theorie zu lesen, ist natürlich nur die halbe Miete. Man muss es ausprobieren, um ein Gefühl dafür zu kriegen.
Interessantes rund um die Foto- und Videotechnik - fotovideotec.de
Der FotoVideoTec-Blog - fotovideotec-blog.de
Alles über Satellitenempfang - satellitenempfang.info



Kallanac
Beiträge: 18

Re: Filme machen?

Beitrag von Kallanac »

Leute Ihr könnt Euch glaube ich gar nicht vorstellen, wie Ihr mir geholfen habt! Vielen vielen Dank. Die Inputs weiss ich wirklich sehr zu schätzen.

Eine kleine letze Frage hätte ich jedoch noch :-)

Damit ich das Thema mit den Zoomobjektiv, ohne Gewissensbissen, komplett abschliessen kann.

Also eine 14-140mm kommt nicht in Frage. Wie siehts den mit den Zoomobjektiven aus, welche zb. 14-42mm f 3.5-5.6 Werte haben oder 12-35mm f 2.8??

Welche Blende wäre eigentlich für den Kinolook am besten geeignet, kommt es überhaupt darauf an oder wird der Kinolook später bei der Überarbeitung via einem Software eingefügt?


Bei der Aussage mit der Theorie und Praxis kann ich Dir zu 100% zustimmen. Learning by doing ist für mich eigentlich auch gewohnte Rangehensweise. Jedoch haben wir eben nicht so ein grosses Budget und deshalb möchte ich mir in Bezug auf Kamera schon die wichtigen Infos mit auf den Weg geben lassen :-).
Solange Inhalt, Kameraführung, Location etc. Nicht zu gebrauchen sind, bringt auch die beste Hollywood Kamera nichts.
Und wenn die Kamera schrott jedoch der Kameramann und Inhalt top sind, kann man auch was Anständiges daraus machen.

Ich versuche nur für das Geld , welches ich ausgeben muss, ein gutes Gerät zu finden.

Uhh, eine Frage hätte ich noch.

Die Objektive mit den Festbrennwerten sind ja nicht so günstig (klar günstig ist un dieser Branche eine Definitionsfrage)
Ich habe auf ebay einige Objektive gefunden, welche presiwerter sind als die von Panasonic. Die Objektive auf ebay kann man mit so Adabter auf ein gh4 anbringen. Was meint Ihr dazu? Taugen diese Dinger was oder ist es am falschen Ort gespaart?



beiti
Beiträge: 5203

Re: Filme machen?

Beitrag von beiti »

Kallanac hat geschrieben: Damit ich das Thema mit den Zoomobjektiv, ohne Gewissensbissen, komplett abschliessen kann.

Also eine 14-140mm kommt nicht in Frage. Wie siehts den mit den Zoomobjektiven aus, welche zb. 14-42mm f 3.5-5.6 Werte haben oder 12-35mm f 2.8??

Die Objektive mit den Festbrennwerten sind ja nicht so günstig (klar günstig ist un dieser Branche eine Definitionsfrage)
Es geht nicht in erster Linie um Zoom gegen Festbrennweite. Es geht um "gut manuell bedienbar" gegen "für Automatikbetrieb/Fotobetrieb ausgelegt und fürs szenische Filmen nur bedingt tauglich". Ferner geht es auch noch um Lichtstärke.
Es gibt zwar professionelle Zooms, die die Anforderungen erfüllen, aber die sind dann richtig böse teuer (Stichwort Mittelklassewagen).
Einigermaßen bezahlbar sind z. B. die VDSLR-Objektive von Walimex/Samyang, die Du mittels Adapter an die GH4 anschließen könntest. Die haben eine weiche manuelle Fokussierung mit Anschlag sowie eine stufenlose Blende, jeweils mit normgerechtem Zahnring für Verwendung einer hand- oder motorbetriebenen Einstellvorrichtung (z. B. FollowFokus).
Von diesen Objektiven müste man aber schon drei bis vier Stück anschaffen, um von Weitwinkel bis Tele eine gewisse Auswahl zu haben.

Du kannst aber auch das 14-140-Zoom verwenden. Von der Bildqualität her ist das erst mal kein Problem. Die Einschränkungen sind die geringere Lichtstärke (wäre wichtig für Drehen bei wenig Licht + Freistellung, falls gewünscht) sowie die eher video-untaugliche Fokussierung. Die GH4 bietet meines Wissens eine Peaking-Funktion (Hervorhebung der Schärfekanten), mit der man auch ganz gut arbeiten kann, solange die Einstellungen schärfetechnisch nicht zu anspruchsvoll sind. Ob das bei Euch häufig vorkommt, kann ich als Außenstehender nicht wissen.
Welche Blende wäre eigentlich für den Kinolook am besten geeignet, kommt es überhaupt darauf an oder wird der Kinolook später bei der Überarbeitung via einem Software eingefügt?
Es gibt nicht "den" Kinolook. Es gibt viele Ansätze. Neben der Blende/Schärfentiefe spielen auch noch weitere Faktoren eine Rolle, insbesondere die Kontrastkurve.

In den letzten Jahren wurde unter Amateurfilmern der "Unschärfe-Look" sehr modern, also das Drehen mit möglichst großer Blendenöffnung (d. h. mit lichtstarkem Objektiv), damit der Hintergrund deutlich verschwimmt. Das erfordert, wenn man es gut machen will (so dass das Hauptobjekt trotzdem immer scharf bleibt), viel Aufwand - wie beschrieben.
Wenn ich im Kino schaue, sieht es anders aus. Da haben die meisten Szenen relativ viel Schärfentiefe und die "freigestellten" Szenen gibt es nur dort, wo es entweder inhaltlich sinnvoll ist oder aus technischen Gründen nötig war.

Mal ein Vorschlag: Kauf doch erst mal die Kamera mit dem Kit-Zoom. Dann kannst Du das alles mal in Ruhe durchprobieren. Als Ergänzung kannst Du das Zoom allemal brauchen, selbst wenn Du für die Dreharbeiten dann doch noch weitere Objektive anschaffst.
Wenn Ihr Euch gegen den modischen "Unschärfe-Look" entscheidet, wäre auch z. B. denkbar, den Großteil des Films (insbesondere die Außenaufnahmen) mit Kit-Zoom zu drehen und dann lediglich noch ergänzend eine lichtstarke manuelle Festbrennweite für Aufnahmen bei wenig Licht anzuschaffen.
Wenn man insbesondere für die Aufnahmen mit bewegter Kamera und/oder viel Action auf "Freistellung" verzichtet (d. h. kleine Blenden und kurze Brennweiten verwendet), kann man sich sehr viel Fokussier-Aufwand sparen.

Um auf Robert Rodriguez zurückzukommen: Seinen ersten Film hat er komplett auf 16-mm-Film gedreht, also mit relativ kleinem Bildfenster und somit fast durchgehender Schärfentiefe.
Interessantes rund um die Foto- und Videotechnik - fotovideotec.de
Der FotoVideoTec-Blog - fotovideotec-blog.de
Alles über Satellitenempfang - satellitenempfang.info



Jott
Beiträge: 22349

Re: Filme machen?

Beitrag von Jott »

Spielfilme werden nicht mit weit offenen Blenden gedreht. Fang mit dem Kit-Zoom an. Reicht völlig aus.



ennui
Beiträge: 1212

Re: Filme machen?

Beitrag von ennui »

Genau, und Blende 5.6 ist zb. ein guter Standard und wurde oft beim Film fast durchgängig genommen, d.h., es wurde so ausgeleuchtet, dass es dann auch immer gepasst hat.

Mit dem Zoom müsst du das http://mokey.fh-friedberg.de/jozi/Lexik ... essen.html alles schon abdecken können. Mit den Festbrennweiten macht man auch nichts anderes, es ist nur umständlicher und sieht bei guten Objektiven noch etwas besser aus.Die ganzen Automatiken natürlich aus, Modus "manuell". Bei Licht und Belichtung überlegt euch immer, was die Kamera wie sieht und sehen kann - denn sie "sieht" Szenen anders als das Auge, besonders grenzwertige Lichtsituationen. Am besten ist messen, kann die Kamera bestimmt auch. Bei zu harten Kontrasten draußen in der Sonne kann man zb. ein großes Sück Styropor als Reflektor nehmen und harte Schatten im Gesicht damit aufhellen, sieht gleich sehr professionell aus. Innen braucht ihr ggf. auch etwas mehr Licht als da normal sein wird, oder gleich richtige Filmleuchten (ggf. leihen, zuvor informieren). Den Weißabgleich draußen auf Sonne, drinnen auf Glühbirne einstellen.

Und denkt euch erst die fertige Filmszene, wie sie dann sein soll, und von da aus immer "rückwärts", also was nun ihr alles machen und filmen müsst, um am Ende das Ergebnis und Material zu kriegen, das ihr für den Schnitt der Szene braucht. Also von den verschiedenen fertigen Bildern (Einstellungsgrößen) her denken. Nicht erst vor Ort darüber nachdenken, wie man das jetzt abfilmen könnte, und dann am Ende doch was vermissen, sondern den Film schon vor dem inneren Auge haben.

Gute/richtige Schauspieler ist aber schon mal die halbe Miete. Viel Glück.



Kallanac
Beiträge: 18

Re: Filme machen?

Beitrag von Kallanac »

super, vielen dank für die links.

langsam langsam schliesst sich der kreis und ich kann mich gar nicht mehr ruhig verhalten, will einfach loslegen.

bezüglich dreh ist alles schon fix und fertig. in unserem Drehbuch sind alle Positionen für die Kamera Darsteller etc. schon vorgesehen. Wir haben zu dritt mehr als einen Jahr für das Drehbuch gearbeitet, war ne harte Zeit.

Kaum wollen wir uns mit dem Drehbeginn belohnen - tauchen weitere Probleme, welche Kamera etc. auf :-)

Nun ich habe mir fest vorgenommen, nächste Woche die Kamera mit dem Kit-Objektiv zu holen.

Also für Licht und so Lichtreflektor ist gesorgt. Konnten im Internet ein gutes Angebot dafür finden. Also sollte, wenn wir es gut hinbekommen natürlich, das Licht kein Problem sein.

Was sind diese F-Stops? Zahlen mit 1:4... und so? hat das mit der Blende was zu tun? Auf youtube habe ich nur Berichte übers Fotografieren gesehen. Und Forumtechnisch habe ich auch nichts zu meinem Anliegen gefunden. Ist es nur fürs Foto relevant?

Also die Fokussierung wird bei uns auf Manuel gestellt. Scheinbar ist AutoFokus fürs Filmen nicht eine beliebte/ideale/gute Art.



Jott
Beiträge: 22349

Re: Filme machen?

Beitrag von Jott »

Okay, jetzt wird's dann doch zu abenteuerlich. Plane vier Wochen ein, um bei diesen Basics sicher zu werden. Wenn du fragst, was Blendenstufen sind, bitte noch nicht mit dem Film loslegen. Erst intern kleine Testprojekte von ein paar Minuten machen und das Ergebnis extrem selbstkritisch - nicht selbstverliebt - sezieren.

Ja, Autofokus vergessen. Überhaupt alles, was mit "Auto" anfängt.



Kallanac
Beiträge: 18

Re: Filme machen?

Beitrag von Kallanac »

ohhh, ich glaube basic von basic ist bei uns der fall. ja klar wir werden sicher viele Szenen selber unter uns drehen um mit der Materie vertraut zu werden.

die einzelnen Szenen, welche in der Nacht spielen werden, tagsüber, in geschlossenen Räumen eben mit licht ohne licht etc. das alles werden wir schon im Voraus fleissig austesten, bevor wir dann richtig loslegen.
wir wollen schliesslich auch neben den Schauspielern (in Ausbildung) nicht komplett wie Anfänger oder sogar Idioten aussehen.

wir planen ende August mit den Dreharbeiten zu beginnen. wenn ich die nächsten tage die Kamera samt Equipment habe, kann das Üben beginnen.

Ich nehme wirklich die Inputs zu herzen, vielen Dank.



Maximus63
Beiträge: 198

Re: Filme machen?

Beitrag von Maximus63 »

Tja, die Jungs hier können und wissen schon was. Viel Glück.
Nichts kostet nichts



StanleyK2
Beiträge: 1123

Re: Filme machen?

Beitrag von StanleyK2 »

Trollalarm

- aber vielleicht bin ich da überempfindlich. Oder auch nicht, lasse mich da gerne belehren.

Aber bisher haben wir nur Geschwurbel mit Viertelwissen gehört. Noch nie was gemacht und dann zum Festival mit Profis? Ich würde mal was anderes rauchen.

Was soll denn dass für Film werden, so ganz allgemein und ohne zu viele Details zu verraten???
Kategorie, Länge, Sets, Anzahl der Hauptrollen und überhaupt ...

Zitat:

"..ja der Film wird einige Action-Szenen haben, daher viele bewegende Bilder ..."

oh je

" ...die einzelnen Szenen, welche in der Nacht spielen werden, tagsüber, in geschlossenen Räumen eben mit licht ohne licht etc. ..."

na klar

P.S. einen alten Duden hätte ich auch noch zu verschenken, den neueren brauch ich noch selber



rkunstmann
Beiträge: 731

Re: Filme machen?

Beitrag von rkunstmann »

StanleyK2 hat geschrieben:Trollalarm

- aber vielleicht bin ich da überempfindlich. Oder auch nicht, lasse mich da gerne belehren.

Aber bisher haben wir nur Geschwurbel mit Viertelwissen gehört. Noch nie was gemacht und dann zum Festival mit Profis? Ich würde mal was anderes rauchen.

Was soll denn dass für Film werden, so ganz allgemein und ohne zu viele Details zu verraten???
Kategorie, Länge, Sets, Anzahl der Hauptrollen und überhaupt ...

Zitat:

"..ja der Film wird einige Action-Szenen haben, daher viele bewegende Bilder ..."

oh je

" ...die einzelnen Szenen, welche in der Nacht spielen werden, tagsüber, in geschlossenen Räumen eben mit licht ohne licht etc. ..."na klar

P.S. einen alten Duden hätte ich auch noch zu verschenken, den neueren brauch ich noch selber
Ich glaube es ist kein Troll, sondern ein ehrlich unwissender. Das Problem ist (und das wird im Warnen über den Ton schon angeschnitten): Heute bekommt man oft vermittelt: Mit dieser oder jener Kamera, die sich jeder leisten kann, kann man auch Kinofilme drehen... Unterstützt von all den Werken, die so schon gedreht worden sind: Seien es die ersten Star Wars Teile (Epiode II& III), die digital gedreht wurden oder sonst was... Das Posting zeigt halt eine Naivität nach DCP zu fragen... Das ist definitiv etwas, dass ein Regisseur nicht wissen MUSS, selbst Objektive oder Blenden sind kein notwendiges Wissen. Es ist immer noch so, dass viele nicht mal richtig wissen, was ein Regisseur macht, wenn sie den ersten Film drehen und entsprechend schlecht werden oft die Werke. Ihr müsst nicht perfekt sein, aber: Schauspieler & Schauspielführung/ Dramaturgie der Figuren müssen stimmen + Ton (weil das ist, was es am meisten rüberbringt)... Alles andere kann es nur besser machen, aber wenn die ersteren nicht stimmen, wird es nie was. Ein bisschen Theater Luft schnuppern und selbst auch mal spielen, um die andere Seite kennenzulernen sind gute Tipps!
Viele glauben leider es ginge darum, dass dieses oder jenes cool aussieht. Es sieht aber nur cool aus, wenn alles, alles andere stimmt! Selbst ausgebildete Schauspieler brauchen einen guten Regisseur, da sie normalerweise nicht immer wissen können und sollen wohin die Reise geht... Ein Schauspieler lebt mehr im Moment, ein Regisseur sieht eher das Ganze...
Beste Grüße und viel Erfolg!
Robert



Kallanac
Beiträge: 18

Re: Filme machen?

Beitrag von Kallanac »

StanleyK2 hat geschrieben:Trollalarm

- aber vielleicht bin ich da überempfindlich. Oder auch nicht, lasse mich da gerne belehren.

Aber bisher haben wir nur Geschwurbel mit Viertelwissen gehört. Noch nie was gemacht und dann zum Festival mit Profis? Ich würde mal was anderes rauchen.

Was soll denn dass für Film werden, so ganz allgemein und ohne zu viele Details zu verraten???
Kategorie, Länge, Sets, Anzahl der Hauptrollen und überhaupt ...

Zitat:

"..ja der Film wird einige Action-Szenen haben, daher viele bewegende Bilder ..."

oh je

" ...die einzelnen Szenen, welche in der Nacht spielen werden, tagsüber, in geschlossenen Räumen eben mit licht ohne licht etc. ..."

na klar

P.S. einen alten Duden hätte ich auch noch zu verschenken, den neueren brauch ich noch selber
man merkts, Lesen und Verstehen gehören nicht gerade zu Deinen Stärken. Obwohl, wenn ich Deinen Text jetzt so sehe, auch das Schreiben nicht.

Wenn Du mich schon bezüglich meinem DEUTSCH kritisierst, dann achte doch darauf, dass Du dabei keine Fehler machst :-) - egal -

Lass mal die Kreativität unsere Sorge sein.
Ich wollte nur technische Infos bezüglich Kamera, thats it!
Und wenn Du mich da nicht unterstützen kannst/willst, lass Deine Kommentare bitte sein.

Leute, ob der Film gut wird oder nicht, ob wir es hinbekommen so ganz ohne Erfahrung (jeder beginnt mal) werden wir später sehen. Es soll in einem Festival spielen, welcher lokal ist. Ich rede nicht von Cannes!

Und was ein Regisseur macht, ein richtiger Regisseur, was ich ganz genau. Und ja, der Regisseur benötigt kein Fachwissen über Kamera etc. Dafür gibt es den Cinematographer. Da wir aber Vieles selber machen müssen, versuche ich bestimmte Lücken mittels Hilfe vom Forum resp. Internet soweit füllen zu können wie nur möglich.



Kallanac
Beiträge: 18

Re: Filme machen?

Beitrag von Kallanac »

rkunstmann hat geschrieben:
StanleyK2 hat geschrieben:Trollalarm

- aber vielleicht bin ich da überempfindlich. Oder auch nicht, lasse mich da gerne belehren.

Aber bisher haben wir nur Geschwurbel mit Viertelwissen gehört. Noch nie was gemacht und dann zum Festival mit Profis? Ich würde mal was anderes rauchen.

Was soll denn dass für Film werden, so ganz allgemein und ohne zu viele Details zu verraten???
Kategorie, Länge, Sets, Anzahl der Hauptrollen und überhaupt ...

Zitat:

"..ja der Film wird einige Action-Szenen haben, daher viele bewegende Bilder ..."

oh je

" ...die einzelnen Szenen, welche in der Nacht spielen werden, tagsüber, in geschlossenen Räumen eben mit licht ohne licht etc. ..."na klar

P.S. einen alten Duden hätte ich auch noch zu verschenken, den neueren brauch ich noch selber
Ich glaube es ist kein Troll, sondern ein ehrlich unwissender. Das Problem ist (und das wird im Warnen über den Ton schon angeschnitten): Heute bekommt man oft vermittelt: Mit dieser oder jener Kamera, die sich jeder leisten kann, kann man auch Kinofilme drehen... Unterstützt von all den Werken, die so schon gedreht worden sind: Seien es die ersten Star Wars Teile (Epiode II& III), die digital gedreht wurden oder sonst was... Das Posting zeigt halt eine Naivität nach DCP zu fragen... Das ist definitiv etwas, dass ein Regisseur nicht wissen MUSS, selbst Objektive oder Blenden sind kein notwendiges Wissen. Es ist immer noch so, dass viele nicht mal richtig wissen, was ein Regisseur macht, wenn sie den ersten Film drehen und entsprechend schlecht werden oft die Werke. Ihr müsst nicht perfekt sein, aber: Schauspieler & Schauspielführung/ Dramaturgie der Figuren müssen stimmen + Ton (weil das ist, was es am meisten rüberbringt)... Alles andere kann es nur besser machen, aber wenn die ersteren nicht stimmen, wird es nie was. Ein bisschen Theater Luft schnuppern und selbst auch mal spielen, um die andere Seite kennenzulernen sind gute Tipps!
Viele glauben leider es ginge darum, dass dieses oder jenes cool aussieht. Es sieht aber nur cool aus, wenn alles, alles andere stimmt! Selbst ausgebildete Schauspieler brauchen einen guten Regisseur, da sie normalerweise nicht immer wissen können und sollen wohin die Reise geht... Ein Schauspieler lebt mehr im Moment, ein Regisseur sieht eher das Ganze...
Beste Grüße und viel Erfolg!
Robert

Da muss ich Dir recht geben. Wir wagen uns jetzt mal, mit unseren Ressourcen, in das schöne Gebiet des Films.

Früher oder später werden wir wohl merken, ok das ist das Richtige oder eben nicht. Und wozu gibts diese Foren, wenn man hier die notwendigen Infos, welche man teilweise ganz gut gebrauchen kann, nicht nutzt?

Wie bereits erwähnt, wir haben alles, und mit alles meine ich wirklich alles. Bis auf das Equipment zum Aufnehmen (Bild und Ton). Diesen Teil haben wir bis zum Schluss gelassen, da wir in dieser Hinsicht, wie auch schon erwähnt, keine Ahnung haben.

Regieerfahrung habe ich bereits in einigen Theateraufführungen sammeln können. Natürlich ist es nicht das Gleiche wie bei einem Film, hat aber Parallele. Mit den Schauspielern, welche spielen werden, haben wir auch seit einigen Monaten engen Kontakt. Der eine Hauptdarsteller ist im Produktionsteam (das WIR, welches ich manchmal erwähne).

Da bisher alles Theater war, ist beim Film eigentlich nur die Technik - Kamera, Ton, Licht etc. - Neuland.

Aber, wenn wir die richtigen Geräte und Zubehör haben (deshalb auch mein Post hier), haben wir bis ende August noch viel Zeit, um uns mit der Materie zu beschäftigen.



final_cut_freak
Beiträge: 122

Re: Filme machen?

Beitrag von final_cut_freak »

Das wichtigste bei nem Film ist die Geschichte. Und die sollte auch den ganzen Film tragen, egal ob der 10 oder 100 Min. lang ist.

In Marburg gab es auch mal einen der einen unglaublichen Aufriss gemacht hat. Drehbuch (Idee dazu abends mal beim Bierchen gehabt). Es wurden zig Leute engagiert, Semiprofis, angehende Profis, Statisten, Schauspieler etc. Ich will den ganzen "Kreativprozeß" gar nicht wiedergeben. Ein Bekannter von mir war als Kamaramann mit seiner Sony EX3 dabei. Das ganze war 2010, an sich sollte der Film 2011 fertig werden. Was man jetzt so hört, soll er jetzt 2015 (!) kommen. Ach so ja, der Verleih muss noch gefunden werden. Ich hoffe, sie haben die Story nicht vergessen...

Mir geht die Anmaßung mit der mache Laien und Anfänger da ans Werk gehen auch manchmal ziemlich auf den Senkel. Wobei ich jetzt nicht euer Projekt meine, vielleicht bekommt ihr es ja hin. Hauptsache, es macht Spass und ein paar Leute interessieren sich dann auch noch später dafür. Gutes Gelingen!
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann!



marwie
Beiträge: 1119

Re: Filme machen?

Beitrag von marwie »

Die GH4 ist für euch sicher gut geeignet. Das Kitobjektiv würde ich auch dazu nehmen, aber dazu später auch ein paar Festbrennweiten, am besten rein manuelle. Mit Adapter bekommt man fast alles an eine MFT Kamera wie die GH4. Relativ günstig bekommt man z.b. Canon FD Objektive, meist etwas teurer sind manuelle Nikon Objektive.
Schwierig ist es aber bei Weitwinkel objektiven, da bietet sich zb. ein SLR Magic Hyperprime 12mm f/1.6 an.
Im Bereich Normalbrennweite wird gerne das Voigtlander Nokton 25mm f/0.95 MFT verwendet, ist aber nicht ganz billig.

Das Problem beim Kitobjektiv und anderen AF MFT Objektiven ist, dass die Focus by Wire haben, dh. mit dem Schärfering wird ein Motor angetrieben, das führt dazu, dass man nicht präzise die Schärfe ziehen kann mit einem Follow Focus

Neben der Kamera und Objektiven benötigt ihr auch noch einiges an Zubehör wie etwa Stativ, Sound Equipment, ev. Schulterrig, Followfocus etc.

Euer Projekt erscheint mir etwas gar ambitioniert, das Problem ist halt, dass ihr noch schlecht einschätzen könnt, ob und wie etwas realisierbar ist und wie gross der Aufwand ist. Ich würde auf jeden Fall, auch schon in der Planungsphase, Leute einbeziehen, die sowas schon mal gemacht haben, die können euch auch sagen, wo in eurem Projekt mögliche Probleme auftauchen werden.

Aus welcher Gegend in CH kommt ihr denn? Falls im Raum Zürich, könnte ich euch ein wenig behilflich sein was das Technische betrifft, falls ihr daran interessiert wärt (zumindest in der Planungsphase).



beiti
Beiträge: 5203

Re: Filme machen?

Beitrag von beiti »

marwie hat geschrieben: Euer Projekt erscheint mir etwas gar ambitioniert, das Problem ist halt, dass ihr noch schlecht einschätzen könnt, ob und wie etwas realisierbar ist und wie gross der Aufwand ist.
Wäre vielleicht eine gute Idee, mal ein Wochenende für einen Probedreh zu opfern, also einfach eine Szene des Films komplett umsetzen mit Schauspielern, Licht, Kamera, Ton, Schnitt und Tonmischung. Das kann helfen, zu beurteilen, ob die Ergebnisse aussehen wie gewünscht. Wenn nicht, hat man eine Ausgangsbasis für Verbesserungen.
Interessantes rund um die Foto- und Videotechnik - fotovideotec.de
Der FotoVideoTec-Blog - fotovideotec-blog.de
Alles über Satellitenempfang - satellitenempfang.info



dudelsack44
Beiträge: 468

Re: Filme machen?

Beitrag von dudelsack44 »

@Kallanac: Wenn man in ein gänzlich neues Gebiet einsteigt und sich das erste Mal erkundigt, ist man immer erst einmal etwas überwältigt von der Informationsfülle und den ganzen Ratschlägen. Du wirst eh nicht alle befolgen (können) und das ist auch gut so. Bleib am Ball und irgendwann lichtet sich der Urwald - bis dahin bringen die "Film-ethischen Richtlinien" sowieso nicht viel, außer einem Gedanken im Hinterkopf.

Zu Blende & Co.: Fang am besten mit der Fotografie an. Im Endeffekt besteht Film ja auch nur aus vielen einzelnen Fotografien, die schnell hintereinander abgespielt werden, die Erfahrungen lassen sich also gut übertragen bis zu einem gewissen Grad.

Eins zum Schluss: Seid nicht enttäuscht, wenn das Ergebnis nicht so wird, wie ihr es euch vorgestellt habt, das ist völlig normal und so hat auch jeder einmal angefangen. Kein Meister fällt vom Himmel. :-)



Kallanac
Beiträge: 18

Re: Filme machen?

Beitrag von Kallanac »

marwie hat geschrieben:Die GH4 ist für euch sicher gut geeignet. Das Kitobjektiv würde ich auch dazu nehmen, aber dazu später auch ein paar Festbrennweiten, am besten rein manuelle. Mit Adapter bekommt man fast alles an eine MFT Kamera wie die GH4. Relativ günstig bekommt man z.b. Canon FD Objektive, meist etwas teurer sind manuelle Nikon Objektive.
Schwierig ist es aber bei Weitwinkel objektiven, da bietet sich zb. ein SLR Magic Hyperprime 12mm f/1.6 an.
Im Bereich Normalbrennweite wird gerne das Voigtlander Nokton 25mm f/0.95 MFT verwendet, ist aber nicht ganz billig.

Das Problem beim Kitobjektiv und anderen AF MFT Objektiven ist, dass die Focus by Wire haben, dh. mit dem Schärfering wird ein Motor angetrieben, das führt dazu, dass man nicht präzise die Schärfe ziehen kann mit einem Follow Focus

Neben der Kamera und Objektiven benötigt ihr auch noch einiges an Zubehör wie etwa Stativ, Sound Equipment, ev. Schulterrig, Followfocus etc.

Euer Projekt erscheint mir etwas gar ambitioniert, das Problem ist halt, dass ihr noch schlecht einschätzen könnt, ob und wie etwas realisierbar ist und wie gross der Aufwand ist. Ich würde auf jeden Fall, auch schon in der Planungsphase, Leute einbeziehen, die sowas schon mal gemacht haben, die können euch auch sagen, wo in eurem Projekt mögliche Probleme auftauchen werden.

Aus welcher Gegend in CH kommt ihr denn? Falls im Raum Zürich, könnte ich euch ein wenig behilflich sein was das Technische betrifft, falls ihr daran interessiert wärt (zumindest in der Planungsphase).
vielen dank für die Tipps.

Über das verlängerte Wochenende konnten wir uns einig werden. Wir werden die Kamera mit dem Kit-Objektiv holen und dazu noch eine 35mm Objektiv, da wir die meisten Szenen aus dieser Perspektive drehen werden.

Aus dem Solothurnischen sind wir, Zürich ist (je nach dem), entweder um die Ecke oder eben auch nicht. Danke für das Angebot, jedoch möchten wir es wirklich selber versuchen. Uns gehts primär nicht darum mit dem Film Erfolg zu haben, sondern abschätzten zu können wie weit unsere Qualifikationen sich bei einem Film durchsetzten würden.

@dudelsack44, da kann ich dir nur Recht geben. Obwohl das Vorhaben zu ambitioniert scheint, sind unsere Erwartungen nicht so, als würden wir jetzt alle Preise uns als Ziel gesetzt haben. Alleine dabei sein zu können für den Anfang ist unser Ziel, dass sie uns überhaupt aufnehmen in das Programm reicht schon. Alles andere wird sich mit der Zeit zeigen.

@beiti, an sowas haben wir auch schon gedacht. Wirklich eine komplette Szene drehen, danach zusammenschneiden, Effekte hinzufügen bearbeiten etc. Danach können wir sicherlich besser ein Bild über unsere Situation machen.



Jensli

Re: Filme machen?

Beitrag von Jensli »

Aus eigener Erfahrung kann ich euch nur raten, macht vorher ein paar Probeläufe, lernt die Kamera blind zu beherrschen, etc. Wenn zig Leute am Set herumstehen und sich auf eure Anweisungen verlassen, geratet ihr automatisch unter Streß und dann sind alle schönen Vorhaben plötzlich in der Aufregung verschwunden und in der Post merkt ihr (wenn es zu spät ist), dass 90% vom footage nicht zu gebrauchen sind (out of focus, schiefer Horizont, zu hell, zu dunkel, etc.)
Ich drücke euch alle Daumen, halte euer Vorhaben aber für sehr ambitioniert mit der relativ kurzen Vorlaufzeit.



 Aktuelle Beiträge [alle Foren]
 
» Was schaust Du gerade?
von Darth Schneider - Do 16:22
» Photoshoppen wird einfacher - KI gleicht eingefügte Bildobjekte an
von Rick SSon - Do 15:58
» Externe USB4 SSD als Mac Systemplatte nutzen - am Beispiel der Corsair EX400U
von scrooge - Do 15:54
» Panasonic S5 - Allgemeine Fragen, Tipps und Tricks, Zeig deine Bilder/Videos usw.
von Darth Schneider - Do 15:46
» ALEXA 35 Xtreme mit bis zu 660 fps vorgestellt - und neuer ARRICORE Codec
von Rick SSon - Do 15:42
» 7artisans 15mm/4.0 asph. Nikon Z OVP
von thsbln - Do 15:17
» DJI fordert mit neuer Osmo 360° Kamera den Marktführer heraus
von slashCAM - Do 14:21
» Jetzt ist es offiziell - DJI Osmo 360 Kamera kommt am 31. Juli
von Clemens Schiesko - Do 14:17
» Verkaufe Walimex pro Flex LED 1000 Bi Color *SET*
von leonlhs - Do 9:00
» Verkaufe Sirui 24mm f2.8 Anamorphic Sony E-Mount APSC Objektiv (Ungenutzt / NEU)
von leonlhs - Do 8:55
» Formate für Medien
von Bluboy - Do 3:00
» Motor Smart: Intelligenter AutoFocus-Motor von PDMovie nutzt LiDAR und KI
von roki100 - Do 0:14
» Erste 360°-Drohne kommt - automatisiert, immersiv und 8K-fähig?
von Viteq - Mi 20:19
» Viltrox bringt 25mm/1.7 APS-C Budget-Objektiv
von pillepalle - Mi 18:05
» Was hast Du zuletzt gekauft?
von Sicki - Mi 17:28
» Wann man ein Colorimeter beim Filmen braucht (und wann nicht): Datacolor LightColor Meter im Test
von beiti - Mi 17:25
» Neue Umfrage: Generative Video-KI: Hast du ein Abo?
von tom - Mi 15:56
» SynthEyes 2025.5 Release nutzt Machine-Learning für automatisches Motion-Tracking
von slashCAM - Mi 15:54
» Konkurrenz für Apples Pro Display XDR - Asus ProArt Display 6K PA32QCV erscheint nächsten Monat
von slashCAM - Mi 11:51
» Avatar: Fire and Ash
von GaToR-BN - Mi 11:27
» Ruckelige Bewegungen - noch was zu retten?
von rudi - Mi 11:07
» *VERKAUFE* SONY FX6
von ksingle - Mi 9:42
» Anfängerfragen Audio allgemein und speziell
von Jörg - Mi 8:00
» Neue Firmware für Canon EOS C80, C400, R1, R5, R5 II und R5 C verfügbar
von roki100 - Mi 0:49
» Zacuto Z-Finder für die Sony Z300 angekündigt
von roki100 - Mi 0:40
» >Der LED Licht Thread<
von pillepalle - Di 22:30
» Linsen (Vintage, Anamorphic & Co.)
von roki100 - Di 17:01
» Runway Aleph - Hollywood-Spezialeffekte per KI für alle?
von Darth Schneider - Di 17:00
» BIETE: MacBook Pro 16" | M1 Max Chip | 32GB | 1TB
von benedika - Di 9:20
» Kameras mit "Extended Video" wie bei Blackmagic
von Marc01 - Mo 23:09
» Video-optimierte Petzval-Objektive mit fokusgekoppelter Bokeh-Kontrolle
von Jalue - Mo 20:40
» Werkhallen mit LED beleuchten – Erfahrungen gesucht
von freezer - Mo 16:53
» Fuji X-E4 OVP
von thsbln - Mo 13:58
» Nikon Z5 II im slashCam-Check: Fullframe-Hybrid für Einsteiger-Filmer
von toniwan - Mo 12:30
» WhoFi - Neue KI kann Personen nur per WLAN-Signal identifizieren
von rudi - Mo 11:34