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ich schneide gerade meinen ersten Hochzeitsfilm und möchte bei der Farbkorrektur nichts dem Zufall überlassen. Daher würd ich hier gern mal kurz eure Meinung zu 3 Beispielszenen einholen. Die drei Szenen gehören definitiv zu meinen Lieblingssequenzen, aber wie gesagt beim Grading bin ich mir nicht ganz sicher. Auch weil mein Monitor nicht grad Referenzklasse ist...
Du kennst den Unterschied zwischen Farbkorrektur und Color Grading? Und Du weißt, was ein Waveform-Monitor und was ein Vektorscope ist, und wo man das bei den wesentlichen Schnittsystemen findet?
Wenn nicht, schau ein paar Threads weiter unten nach: http://www.larryjordan.biz/color-correc ... ok-normal/
Leider etwas zu rot geworden für meinen Geschmack. In der Anfangssequenz hast Du die Schärfe nicht richtig getroffen und in der mittleren wegen dem Ruckeln einfach zu schnell geschwenkt für 25p :)
I haven't lost my mind; it's backed up on tape somewhere!
TomStg: Ja, den kenne ich. Ich habe auch mit Waveform Monitor bzw RGB Parade gearbeitet. Ich hab dabei aber nicht auf 100% neutrale Farben hingearbeitet (Farbkorrektur) sondern auf einen passenden Bildeindruck (Grading). Daher die Frage, wie ihr (auf euren Monitore) die Farben seht. Dies schien dann für mich in richtig Rot/Rot-gelblich "richtig" bzw harmonisch und lebhaft zu werden...wie seht ihr das?
Im Prinzip ist es schon denkbar, einen Hochzeitslook quasi mit dem Blick durch eine rosarote Chlorophillbrylle zu gestalten. Aber es gibt nix Grauslicheres als rote Schatten, die sollten unbedingt in Grau oder Cyan gehalten werden. Denke an den Orange-Teal-Look, wo das ja zur Genüge demonstriert wird.
Du hast Recht, domain, so extrem sollte es nicht werden. Denke mal, du meinst vor allem die roten Schatten in der ersten Einstellung, oder gibt es in den anderen beiden auch welche? Gutes Grading ist eben doch ein Drahtseilakt. Danke für eure Meinungen!
arfilm hat geschrieben: Gutes Grading ist eben doch ein Drahtseilakt. Danke für eure Meinungen!
Eine Gratwanderung ist es nicht gerade. Du hast ja jetzt erfahren, dass etliche dein Bild übereinstimmend als zu rötlich empfunden haben. Die Schatten habe ich mir z.B. gar nicht extra angesehen, aber die Rot-Tendenz war ja schon in den Mitteltönen zu bemerken. Tippe mal darauf, dass du eine generelle Rotgelb-Verschiebung gemacht hast, die in der Post ohnehin so gut wie nie vorkommt. Wenn der Weißabgleich im Original so halbwegs stimmt kommen eigentlich immer nur Veränderungen in den Lichtern und gemäßigt auch bei den Mitteltönen in Frage, falls man überhaupt graden möchte. Also ohne Dreiwegekorrektur geht es ohnehin nicht.
Und noch etwas, berücksichtige bitte immer die typisch physiologisch-psychologische Falle, nämlich einer zunächst übertrieben starken Korrektur.
Am nächsten Tag mal unvoreingenommen erneut betrachtet greift man sich oft an den Kopf, was einem da gestern eigentlich eingefallen war.
Und das betrifft nicht nur das Bild sondern auch den Ton. Am Vortag die wunderschöne Hintergrundmusik noch mit -10 DB eingespielt, dröhnt sie dir am nächsten Tag schon aufdringlich in den Ohren und du nimmst sie auf -15 DB zurück :-)
Ja, du hast recht. Ich hab tatsächlich Grün und Rot hochgezogen, rot ein bisscehn mehr. Das mit den Lichtern klingt schlüssig, dafür eignet sich der Dreiwegeregler auch besser als die Kurven, die ich bemüht hab. Werd ich bei der endgültigen Korrektur berücksichtigen.
Vielen Dank für dein ausführliches Feedback, domain!
Es geht nicht um die Namen von Farbkorrekturinstrumenten, ist egal wie sie heißen sondern nur um den grundlegenden Unterschied, ob Farbkorrekturen mit linearem Pixelshift also nur mit parallel verschobenen Farbkurven oder mit nichtlinearen Verfahren durchgeführt werden. Im letzteren Fall kann man schon von Grading sprechen.
Speziell zu deinen Hochzeitsaufnahmen: m.E. geht es zunächst nur um die Schatten. Verlaufen diese in Grau- oder gemäßigten Blau-Cyantönen, dann sind sie bereits in Ordnung und sollten nicht mehr angetastet werden. Der rosarote Hochzeitslook wird dann nur mehr durch nichtlineare Kurvenverschiebungen in den Lichtern und Mitteltönen hervorgerufen.
Ich meinte auch nur das handling der Regler. Wenn ich ne kurve in der mitte anfasse, ziehe ich den gesamten Farbbereich hoch (wie ich es gemacht hab). Ich werde die kurven jetzt nutzen um die Korrektur zu machen und dann wie du gesagt hast, nur noch die Lichter und Mitten anfassen für ein leichtes Grading.
Viel Luft zum Graden ist in dem mp4-Clip, den ich geladen habe, nicht. Der ist, was das eigentliche Graden, d.h. die Gradation, Tiefen, Mitten und Höhen betrifft, "ausgegradet". Die Höhen clippen, die Tiefen sind kaum vorhanden, zieht man die Mitten runter, wird die Haut, die Canon-typisch (ist doch eine Canon, oder?) über einen großen Bereich verteilt ist (was an und für sich gut ist), unansehnlich. Die Tiefen alleine in Cyan zu ziehen (3-Wege) ist möglich, aber m.E. eignet sich der Orange-Teal-Look nicht für ein solches Happy-Highkey-Pastell. Man kann aber den deutlichen Rosastich etwas mildern, indem man global minimal Grün dazugibt. Etwas.
Wie gesagt, die Hauttöne sind ganz angenehm. Ein nachträglicher Weißabgleich (siehe Attachment), ganz ohne Rotstich, verriete nur, wie das Paar nach zehn Monaten Alltag aussehen wird ...
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Axel, dass der Clip keine Reserven mehr hat, ist meine Schuld, da hab ich schon alle Farben so angezogen, das in der RGB Parade weder oben noch unten Platz ist...ist wohl nicht so geschickt, bzw für die finale Bearbeitung gar nicht nötig...
Daher hier zum einen die unbearbeiteten Sequenzen (nur in Premiere in die Timeline gezogen und exportiert):
Und die gleichen Sequenzen mit minimalen Anpassungen an die Hauttonlinie (anhand eines kleinen Ausschnitts der Wange der Frau, nicht auf den Bildern sichtbar)
Auf dem folgendem Bild sieht man die Hauttonanpassung durch das Vectorscope des zweiten Clips (nicht des ganzen Bildes sondern nur anhand eines Ausschnitts der Wange der Frau, nicht auf dem Bild sichtbar). Hier habe ich nur die Hauttöne auf die "10:30 Linie" gezogen (hue angle) und in etwa gleichmäßig zu sättigen.
Als finale Bearbeitung würd ich fast nur noch die Master RGB-Kurve etwas hochziehen, die erste Einstellung bleibt aber ein Problemfall aufgrund der abweichenden Lichtverhältnisse. Was meint ihr?
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