Einsteigerfragen Forum



dpi?



Anfänger bekommen hier Hilfe, außerdem: verlinkte Einführungen
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oove
Beiträge: 51

dpi?

Beitrag von oove »

Zum Druck werden oft mindestens 300 dpi verlangt und nicht weniger akzeptiert.

Helft mir mal bitte aus dem Denkfehler heraus:
Wenn ich ein Bild mit 5760 x 3840 Pixeln habe, kann es trotzdem 240 dpi haben.
Ein anderes Bild mit 1800 x 1400 Pixeln hat 300 dpi.

Beim zoomen sieht man ganz deutlich, dass das 300 dpi Bild wesentlich schlechter ist.
Die Frage, wieviel dpi ein Bild ergibt, hängt doch nach meinem Verständnis allein vom Zoomfaktor bzw. der Größe ab, in der es gedruckt werden soll ???

D.h. ein Bild mit 300 Pixel auf einem Inch (also z.B. 300x300), welches auf einer Größe von 2,54 cm x 2,54 cm gedruckt werden soll ist gerade ausreichend.
Ein Bild mit 3000x3000 Pixeln kann auf 25,4x25,4 cm (10 inch x 10 Inch) gedruckt werden, ohne die Vorgabe zu verletzen. Selbstverständlich auch kleiner skaliert.

Mit einem Bild von 300x300 wäre dies aber trotz seiner 300 dpi ja nicht möglich. Was nützt also diese Vorgabe?



Pianist
Beiträge: 8991

Re: dpi?

Beitrag von Pianist »

Das erste, was ich Grafikern in Agenturen immer sage, wenn sie für mich was vorbereiten sollen: "Vergiss bitte die DPI, wir Filmleute denken nur in Pixeln".

Die DPI beziehen sich immer nur auf den Druck. Du kannst im Photoshop für jede beliebigen Pixelmaße jede beliebige Auflösung eingeben, wenn Du ein Dokument anlegst oder eins bearbeitest.

Möchtest Du in eine HD-Produktion eine vollflächige Grafik reinsetzen, muss sie 1920 x 1080 Pixel groß sein. Möchtest Du reinzoomen, muss sie vielleicht zwei- oder dreimal so viele Pixel haben.

Die DPI-Angabe ist umgekehrt nur interessant, wenn mich jemand fragt, wie groß er ein Videobild drucken kann, wenn ich es aus dem Film exportiere.

Bei 300 DPI sind das dann etwa 16 cm Breite (1920 durch 300 mal 2,54).

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



joey23
Beiträge: 654

Re: dpi?

Beitrag von joey23 »

Wenn ich ein Bild mit 5760 x 3840 Pixeln habe, kann es trotzdem 240 dpi haben.
Ein anderes Bild mit 1800 x 1400 Pixeln hat 300 dpi.

Beim zoomen sieht man ganz deutlich, dass das 300 dpi Bild wesentlich schlechter ist.
Logisch, die Auflösung ist doch auch wesentlich geringer. Wo ist jetzt das Problem?
Mindestens haltbar bis Ende: Siehe Deckelrand.



srone
Beiträge: 10474

Re: dpi?

Beitrag von srone »

dpi ist nur ein wert eines dreisatzes und ohne weitere angabe zb der zu druckenden endgrösse in inch, aussagelos.

es gilt folgende formel:

anzahl pixel/ dpi = druckgrösse in inch oder

druckgrösse in inch * dpi = anzahl pixel

lg

srone
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oove
Beiträge: 51

Re: dpi?

Beitrag von oove »

Alles klar Jungs, genau so sehe ich das auch.
Diese Wichtigtuer ... wollten eben 300 dpi.
Meine Bilder hatten das nicht und sie entschieden sich letztendlich für ein Profibild (mit 300 dpi), zoomten aber dann deratig hinein, dass sie letztendlich auch mein Bild hätten nehmen können, bei dem sie nicht hätten zoomen müssen.

Ärgerlich !!!

Nächstes mal kann ich kontern.
Danke Euch!



beiti
Beiträge: 5201

Re: dpi?

Beitrag von beiti »

oove hat geschrieben: Die Frage, wieviel dpi ein Bild ergibt, hängt doch nach meinem Verständnis allein vom Zoomfaktor bzw. der Größe ab, in der es gedruckt werden soll ???
Genauso ist es. Aber leider ist die Welt noch voll von Leuten, die es nicht verstehen - und dann ist es nicht immer leicht, mit denen zusammenzuarbeiten.

Verwirrend für Einsteiger (und Ursache aller diesbezüglichen Missverständnisse) ist die Tatsache, dass in den Metadaten jeder Bilddatei ein fester dpi-Wert drinsteht. Das ist eigentlich nichts weiter als ein unverbindlicher Vorschlag für die Druckgröße (und wird von manchen Druckprogrammen als Voreinstellung genutzt), aber es ist kein absoluter Wert und sagt nicht über die Qualität aus. Man kann diesen Wert jederzeit verlustfrei ändern, ohne die eigentlichen Bilddaten anzutasten.

Leider erlebe ich immer wieder, dass selbst in Kreisen, die täglich mit Bildmaterial zu tun haben, manche Leute den Zusammenhang noch nicht kapiert haben. In den Foto-Foren gibt es etliche Berichte von Fotografen, deren Bilder von Kunden erst akzeptiert wurden, nachdem sie die dpi-Zahl in den Metadaten auf mindestens 300 dpi gesetzt hatten. Selbst mit den Mitarbeitern von Druck-Dienstleistern habe ich schon ziemlich peinliche Diskussionen geführt, in der jemand auf einer bestimmten dpi-Zahl bestanden hat und einfach nicht verstehen wollte, wie unsinnig diese Zahl in dem Fall war. Auch bei den Anforderungen für Fotowettbewerbe liest man oft Werte von soundsovielen dpi - was wertlos ist, wenn man nicht zusätzlich eine absolute Druckgröße angibt.

Dass dpi in dem Zusammenhang ohnehin falsch ist und es eigentlich ppi heißen müsste (also nicht Dots Per Inch, sondern Pixels Per Inch), mag man da kaum noch zur Sprache bringen...
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srone
Beiträge: 10474

Re: dpi?

Beitrag von srone »

beiti hat geschrieben:Genauso ist es. Aber leider ist die Welt noch voll von Leuten, die es nicht verstehen - und dann ist es nicht immer leicht, mit denen zusammenzuarbeiten.

Verwirrend für Einsteiger (und Ursache aller diesbezüglichen Missverständnisse) ist die Tatsache, dass in den Metadaten jeder Bilddatei ein fester dpi-Wert drinsteht. Das ist eigentlich nichts weiter als ein unverbindlicher Vorschlag für die Druckgröße (und wird von manchen Druckprogrammen als Voreinstellung genutzt), aber es ist kein absoluter Wert und sagt nicht über die Qualität aus. Man kann diesen Wert jederzeit verlustfrei ändern, ohne die eigentlichen Bilddaten anzutasten.

Leider erlebe ich immer wieder, dass selbst in Kreisen, die täglich mit Bildmaterial zu tun haben, manche Leute den Zusammenhang noch nicht kapiert haben. In den Foto-Foren gibt es etliche Berichte von Fotografen, deren Bilder von Kunden erst akzeptiert wurden, nachdem sie die dpi-Zahl in den Metadaten auf mindestens 300 dpi gesetzt hatten. Selbst mit den Mitarbeitern von Druck-Dienstleistern habe ich schon ziemlich peinliche Diskussionen geführt, in der jemand auf einer bestimmten dpi-Zahl bestanden hat und einfach nicht verstehen wollte, wie unsinnig diese Zahl in dem Fall war. Auch bei den Anforderungen für Fotowettbewerbe liest man oft Werte von soundsovielen dpi - was wertlos ist, wenn man nicht zusätzlich eine absolute Druckgröße angibt.

Dass dpi in dem Zusammenhang ohnehin falsch ist und es eigentlich ppi heißen müsste (also nicht Dots Per Inch, sondern Pixels Per Inch), mag man da kaum noch zur Sprache bringen...
es ist halt schick mit fachbegriffen um sich zu werfen, daß gibt einem das gefühl wichtig zu sein. ;-)

lg

srone
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Pianist
Beiträge: 8991

Re: dpi?

Beitrag von Pianist »

Ja, aber irgendwie ist es schon ärgerlich, wenn man immer wieder anfangen muss, Fachleuten was zu erzählen, ohne ihnen das Gefühl zu geben, keine Ahnung zu haben. Meine Sprachregelung "einfach die DPI-Angabe ignorieren, bei Video zählen nur die Pixel" ist da sicher ganz gut, weil sie nicht so anmaßend klingt. Ich würde nie jemandem sagen, dass er keine Ahnung hat. Nur im absoluten Notfall.

So ähnlich ist es ja mit der Situation, wenn jemand eine Mpeg4-Datei mit h.264-Codec und außerdem eine MOV-Datei haben möchte...

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



arfilm
Beiträge: 403

Re: dpi?

Beitrag von arfilm »

Wenn jemand meint um alles in der Welt 300 dpi haben zu müssen, skaliert man das Bild eben auf 300 dpi. Wenn fehlender Sachverstand auf die Uneinsichtigkeit trifft, helfen nur noch schmutzige Tricks. In dieser Konstellation fliegt der Trick dann nichtmals auf. Gute Ausgangsquali vorausgestzt. Aber wie schon gesagt wurde: DPI zählt man nur für den Druck.



srone
Beiträge: 10474

Re: dpi?

Beitrag von srone »

Wenn jemand meint um alles in der Welt 300 dpi haben zu müssen, skaliert man das Bild eben auf 300 dpi. Wenn fehlender Sachverstand auf die Uneinsichtigkeit trifft, helfen nur noch schmutzige Tricks.
Verwirrend für Einsteiger (und Ursache aller diesbezüglichen Missverständnisse) ist die Tatsache, dass in den Metadaten jeder Bilddatei ein fester dpi-Wert drinsteht. Das ist eigentlich nichts weiter als ein unverbindlicher Vorschlag für die Druckgröße (und wird von manchen Druckprogrammen als Voreinstellung genutzt), aber es ist kein absoluter Wert und sagt nicht über die Qualität aus. Man kann diesen Wert jederzeit verlustfrei ändern, ohne die eigentlichen Bilddaten anzutasten.
das ist nichtmal schmutzig. ;-)

lg

srone
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Reiner M
Beiträge: 1282

Re: dpi?

Beitrag von Reiner M »

beiti hat geschrieben:
oove hat geschrieben: Die Frage, wieviel dpi ein Bild ergibt, hängt doch nach meinem Verständnis allein vom Zoomfaktor bzw. der Größe ab, in der es gedruckt werden soll ???
Genauso ist es. Aber leider ist die Welt noch voll von Leuten, die es nicht verstehen - und dann ist es nicht immer leicht, mit denen zusammenzuarbeiten.

Verwirrend für Einsteiger (und Ursache aller diesbezüglichen Missverständnisse) ist die Tatsache, dass in den Metadaten jeder Bilddatei ein fester dpi-Wert drinsteht. Das ist eigentlich nichts weiter als ein unverbindlicher Vorschlag für die Druckgröße
Ganz so einfach ist es nicht. Das ist keineswegs "unverbindlich" !

Es hängt davon ab, wie das Ziel damit umgeht.
Richtig: Ein Bild, sagen wir mal 1920 x 1080px groß, wird völlig identisch aussehen, wenn es mit 72dpi oder mit 300dpi gespeichert wird. Es bleibt auch gleich groß - was die Anzahl Pixel angeht. Aber nur die.

Aus dem Wert resultieren in der Bildverarbeitung je nach Programm u. U. wichtige Effekte.

Beispiel 1: Soll das Bild in einem Desktop-Publishing-Programm weiterverarbeitet werden (wie InDesign), wird das Programm die dpi-Angabe beim Import sehr genau auswerten. Das 72dpi-Bild wird größer (folglich pixeliger) eingebettet, als das 300pi-Bild. Es orientiert sich nämlich an der aus den dpi resultierenden Fläche und zoomt es auf, wenn das Dokument eine höhere dpi-Zahl aufweist.

Der Mensch, der das bearbeitet, würde ganz sicher vorher die dpi-Zahl des Bildes neu einstellen und dem Dokument anpassen. Denn ein einfaches "runterzoomen" des Bildes im Dokument selbst würde einen schrägen Wert ergeben, der im Druck nicht gewünscht wird. Wird die vorgegebene Anzahl dots per inch dann nicht erreicht, wird das Bild entweder pixelig (aufgezoomt) oder es gehen Bildinformationen (runterskaliert) verloren.

Beispiel 2: Fügt man in das Bild Text ein (z. B. mit Photoshop) und wählt dann, sagen wir mal: 12pt als Textgröße, dann wird die Schrift im 72dpi-Bild sehr klein erscheinen (weil die Druckgröße des Bildes in Zentimetern sehr groß ist), wohingegen die 12pt-Schrift im 300dpi-Bild deutlich größer ist (im Verhaltnis zu den Bildmaßen). Photoshop wertet es aus.

Mit anderen Worten: Programme (nicht alle) werten die dpi-Angabe durchaus aus, was sich auf die Weiterverarbeitung im Prozess erheblich auswirken kann.

Wenn also Kunden 300dpi-Bilder wünschen, verbirgt sich dahinter womöglich ein gut begründbares, konkretes Anliegen. Dem sollte man nachkommen. Ist doch leicht zu machen.

Beste Grüße,
Reiner



srone
Beiträge: 10474

Re: dpi?

Beitrag von srone »

Reiner M hat geschrieben:Wenn also Kunden 300dpi-Bilder wünschen, verbirgt sich dahinter womöglich ein gut begründbares, konkretes Anliegen. Dem sollte man nachkommen. Ist doch leicht zu machen.
damit hast du natürlich recht, es ist aber im umkehrschluss, vollkommen unsinnig bilder in 300dpi zu fordern, ohne weitere angaben (pixel bzw druckgrösse).

lg

srone
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Reiner M
Beiträge: 1282

Re: dpi?

Beitrag von Reiner M »

srone hat geschrieben:
Reiner M hat geschrieben:Wenn also Kunden 300dpi-Bilder wünschen, verbirgt sich dahinter womöglich ein gut begründbares, konkretes Anliegen. Dem sollte man nachkommen. Ist doch leicht zu machen.
damit hast du natürlich recht, es ist aber im umkehrschluss, vollkommen unsinnig bilder in 300dpi zu fordern, ohne weitere angaben (pixel bzw druckgrösse).

lg

srone
Nein, ist es nicht. Nämlich dann nicht, wenn ein Verarbeitungsprozess (welcher auch immer) 300dpi verlangt (weil z. B. fertige Skripte und Routinen und Actions darauf und damit rumwerkeln wollen).

Natürlich würde der Kunde sich den dpi-Wert mit geeigneten Programmen auch selbst neu setzen können. Will oder kann er aber vielleicht nicht (weil ihm selbst womöglich das Wissen um das Tun und seine Konsequenzen fehlt und er auf Anweisung eines weiteren Dienstleisters bestellt?). Und natürlich wäre es ein Mißverständnis, wenn der Kunde glaubt, dass 300dpi qualitativ bessere Bilder liefert als 72dpi (bei gleichen Pixelmaßen) (was durchaus ein verbreiteter Irrglaube sein kann).

Aber egal: Wer zahlt, bestimmt! Also passend liefern wäre gut - damit die Kasse klingelt ... ;)

Beste Grüße,
Reiner



srone
Beiträge: 10474

Re: dpi?

Beitrag von srone »

@ reinerm,

du hast das fettgedruckte überlesen ;-)

lg

srone
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beiti
Beiträge: 5201

Re: dpi?

Beitrag von beiti »

Welche Verarbeitungsprozesse sollen das sein, die stur 300 dpi verlangen ohne Rücksicht auf die Druckgröße?
Wenn der Kunde das Bild im DTP-Programm weiterverarbeiten will, nutzt es ihm doch nichts, wen ich es ihm in einer beliebigen Pixelgröße, aber mit einer bestimten dpi-Zahl gebe. Wenn ich z. B. mit einer Nikon D800 fotografiere und die Ausgabeauflösung auf 300 dpi setze, ist das Bild im DTP-Programm knapp 62 x 42 cm groß - also immer noch viel zu groß für die meisten Layouts.
Also wenn er stattdessen sagen würde "Wir brauchen 102 x 78 mm in 300 dpi", dann könnte man damit was anfangen und ihm das Bild auch genau so liefern. Aber was nutzen ihm 300 dpi ohne weitere Angaben? Da ist doch Zufall, was rauskommt.

Wäre ich Bildeinkäufer, Redakteur, Bildbearbeiter oder Layouter, würde ich Bildmaterial immer möglichst unbearbeitet in Originalauflösung haben wollen. Das lässt mir alle Möglichkeiten offen - und schließt gleichzeitig aus, dass der Fotograf aus Unwissenheit Unfug macht, z. B. das Bild beim Versuch, es auf soundsoviel dpi zu bringen, ungewollt runterskaliert. (Die Foto-Foren sind voll von solchen Fällen, z. B. wenn Laien ihre Fotos an eine Zeitung schicken wollen.)
Wer Bilder schon vom Fotografen in einer bestimmten (tatsächlichen oder relativen) Größe verlangt, zeigt damit, dass er keine Ahnung hat: Entweder heißt es, er kann seine Layoutsoftware nicht bedienen und findet keinen Weg, das Bild selber korrekt anzupassen. Oder es heißt, er versteht erst gar nicht, was dpi bedeutet. (Ich vermute, dass in 99 % der Fälle Letzteres zutrifft. So oder so zeugt es von unzureichender Kompetenz.)
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Tobsn
Beiträge: 281

Re: dpi?

Beitrag von Tobsn »

beiti hat geschrieben:Wäre ich Bildeinkäufer, Redakteur, Bildbearbeiter oder Layouter, würde ich Bildmaterial immer möglichst unbearbeitet in Originalauflösung haben wollen. Das lässt mir alle Möglichkeiten offen - und schließt gleichzeitig aus, dass der Fotograf aus Unwissenheit Unfug macht, z. B. das Bild beim Versuch, es auf soundsoviel dpi zu bringen, ungewollt runterskaliert. (Die Foto-Foren sind voll von solchen Fällen, z. B. wenn Laien ihre Fotos an eine Zeitung schicken wollen.)
Wer Bilder schon vom Fotografen in einer bestimmten (tatsächlichen oder relativen) Größe verlangt, zeigt damit, dass er keine Ahnung hat: Entweder heißt es, er kann seine Layoutsoftware nicht bedienen und findet keinen Weg, das Bild selber korrekt anzupassen. Oder es heißt, er versteht erst gar nicht, was dpi bedeutet. (Ich vermute, dass in 99 % der Fälle Letzteres zutrifft. So oder so zeugt es von unzureichender Kompetenz.)
So sieht es auch aus. In der Regel wird die Originaldatei verlangt, oder eine bestimmte Größe mit einer "echten" Auflösung von mindestens 300 dpi. Wer für den Druck ein z.B. 17 x 17 cm großes Bild das im Original nur 72 dpi hat auf 300 dpi skaliert un meint damit wäre es getan, der hat schlichtweg keine Ahnung. Umgekehrt ist es natürlich unsinnig auf 300 dpi zu bestehen, wenn das Bild im Original nur Briefmarkengröße hat.

T

PS: 300 dpi sind eh nur ein Optimalwert. Ich würde wetten, das die meisten bei einem Druck im 60er Raster den Unterschied zwischen 200 und 300 dpi überhaupt nicht erkennen würden.



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: dpi?

Beitrag von Reiner M »

beiti hat geschrieben:Welche Verarbeitungsprozesse sollen das sein, die stur 300 dpi verlangen ohne Rücksicht auf die Druckgröße?
Ich hatte ja Beispiele genannt, in denen Programme die eingestellte dpi-Zahl auswerten und somit die weitere Bearbeitung steuern. Das kann jeder selbst ausprobieren. Zieht einfach ein 72dpi-Bild in ein 300dpi-Dokument oder nutzt das Textwerkzeug in Photoshop bei unterschiedlichen dpi-Werten, oder macht einen 100%-Druck aus Photoshop, usw.

Wo legst Du denn die geforderte Druckgröße fest? Eben. In den dpi.
Effektiv ist dpi das Maß für die Pixelgröße und damit das Maß für die Druckgröße. Bei einem 72dpi-Bild wird ein Pixel in der Größe 1/72 Inch interpretiert. Pixel sind kein Flächenmaß, sondern ein Zählmaß. Die Größe des Bildes wird durch die beiden Faktoren Pixel und dpi bestimmt.
Tobsn hat geschrieben: Wer für den Druck ein z.B. 17 x 17 cm großes Bild das im Original nur 72 dpi hat auf 300 dpi skaliert un meint damit wäre es getan, der hat schlichtweg keine Ahnung.
Stimmt.

Beste Grüße,
Reiner



beiti
Beiträge: 5201

Re: dpi?

Beitrag von beiti »

Reiner M hat geschrieben: Zieht einfach ein 72dpi-Bild in ein 300dpi-Dokument oder [...]
Wo legst Du denn die geforderte Druckgröße fest? Eben. In den dpi.
Aber dpi ist eben nur im Zusammenhang mit einer Druckgröße sinnvoll. Die isolierte dpi-Zahl auf beliebige Bilddateien anzuwenden bleibt Unsinn.
Es gibt auch keinen zwingenden Zusammenhang zwischen der dpi des Dokumentes und der dpi des einzufügenden Bildes. Entscheidend fürs Layout und die Größenverhältnisse sind die jeweils eingestellten Zentimeter-Größen; wieviel dpi sie entsprechen, ist nur interessant für die Qualitätsbeurteilung.
Wenn man im DTP-Programm eine A4-Seite anlegt und dann ein 36-MP-Foto reinzieht, das mit 72 dpi gekennzeichnet ist, ist es natürlich viel zu groß fürs Dokument. Selbst mit 300 dpi wäre es - bei gleicher Pixelgröße - noch viel zu groß. Und dabei spielt keine Rolle, ob das Dokument auf 300 dpi oder sonstwas gesetzt ist; entscheidend ist nur, dass das Dokument 21 x 29,7 cm groß eingestellt ist.
Wenn man das besagte 36-MP-Bild z. B. in 10 x 15 cm Größe einfügen will, wäre es am klügsten, seine relative Auflösung gleich auf 1840 dpi zu setzen.
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srone
Beiträge: 10474

Re: dpi?

Beitrag von srone »

ich kann mich beiti nur anschliessen und liefere noch ein anderes besipiel, welches die unsinnigkeit zeigt.

wenn ein kunde 300dpi als alleiniges merkmal fordert, könnte ich ihm auch eine 1pixel grosse datei schicken, welche in den metadaten 300dpi aufweist, ich hätte damit seine vorgabe erfüllt.

ich glaube allerdings nicht, daß er damit zufrieden wäre.

lg

srone
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Reiner M
Beiträge: 1282

Re: dpi?

Beitrag von Reiner M »

beiti hat geschrieben: Wenn man das besagte 36-MP-Bild z. B. in 10 x 15 cm Größe einfügen will, wäre es am klügsten, seine relative Auflösung gleich auf 1840 dpi zu setzen.
Nun, in diesem Fall würde das Bild zwar mit den Maßen 10 x 15 cm eingefügt, aber dabei auf die dpi-Einstellung des Dokuments reduziert. Wenn die doc-Einstellung 300dpi ist, was in der Dokumentenverarbeitung in Europa weit gepflegter Standard ist, wird auch das Bild so gedruckt. In Pixel wird dieses Bild beim Einfügen also automatisch kleiner (jedoch nicht in Fläche). Wenn das okay ist, ist alles gut.

Entsprechend wird das 72dpi-Bild mit seinen riesigen Maßen auf dann 300 dpi aufgeblasen. Ohne die Fläche zu vergrößern wird es hochskaliert, die Anzahl Pixel wird im Dokument größer. Das erzeugt dann den verpixelten Effekt im Druck, obwohl es auch mit 300dpi gedruckt wird. Natürlich kann man damit leben.
srone hat geschrieben: wenn ein kunde 300dpi als alleiniges merkmal fordert, könnte ich ihm auch eine 1pixel grosse datei schicken, welche in den metadaten 300dpi aufweist, ich hätte damit seine vorgabe erfüllt.
Eigentlich sollten wir davon ausgehen (um das nicht ausufern zu lassen), dass der Kunde schon was Vernünftiges bestellt. :-))

Wobei übrigens 1px * 1px große "Bilder" unglaublich weit verbreitet sind. Aber nicht in der klassischen Bildverarbeitung, sondern im Web-Design Anwendung finden. Aber das nur am Rande.

----------

Da das Thema "Einkäufer" weiter oben angesprochen war, sollte man sich auch mal ansehen, wie der Markt gemeinhin bedient wird, was also Usus ist. Marktbeobachtung auf der Anbieter- und der Käuferseite.

Und dann stellt man fest, dass die großen Pic-Portale die Bilder in der Regel in mehreren Varianten anbieten. Sie erlauben je nach Vorliebe die Auswahl nach Pixelmaßen oder nach Zentimeterangaben, wobei dann die dpi-Angabe absolut Pflicht ist!

Dabei sind die "kleineren" Bilder oft in 72dpi angeboten, weil bevorzugt für Web-Einsatz gedacht, und die größeren in 300dpi für hochauflösenden Druck. Es werden mehrere Größen gelistet, weil der Kunde natürlich weiß, wie groß er es effektiv braucht und zudem nicht mehr zahlen will als nötig.

Warum betreiben diese Pic-Anbieter diesen Aufwand? Eigentlich würde es doch genügen, ein Bild in 72dpi (oder 1840) bei maximaler Größe anzubieten. Den Rest könnte doch jeder "Einkäufer" selbst anpassen ... ;) Ja, könnte er ...

Es herrscht längst bei "Einkäufern" auch eine gewisse Verständigung darüber, wie die Bilder allgemein angeboten werden, was natürlich zu Erwartungen führt. Diese Erwartungshaltung, und wie ein Kunde reagiert, wenn sie nicht erfüllt wird, war ja der Auslöser für diesen Thread.

Es mag wichtig und gut für "Profis" sein, zu wissen, wie das alles zusammenhängt und wie man es an konkreten Bedarf anpasst. Kunden sollte man aber einfach Wünsche erfüllen, sofern möglich. Genügt völlig. Und ist in diesem Fall super leicht. Wenn er eben vergißt, neben den "Bitte in 300dpi" die gewünschte Zielgröße (in Zentimetern) anzugeben, fragt man ihn eben.

Gerade "Belehrungen" oder Halbgares zum selber fertigkochen mögen Kunden oft gar nicht. Aber das ist meine Erfahrung. Kann ja sein, dass andere andere haben. ;)

Beste Grüße,
Reiner



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