Speedy8 hat geschrieben: Bei Sony hat mich hier gestört, dass man m.E. für den Projektor unnötig mehr bezahlt, den ich ja eigentlich nicht benötige!
Ja, das ist aus Sicht ernsthafter Filmer in der Tat ein Ärgernis. Wobei man dieses Feature, solange die Geräte nicht auffallend teurer als die der Konkurrenz sind, auch ignorieren kann. Viel Platz brauchen sie ja zum Glück nicht.
Bei den größeren Sony-Geräten (HDR-PJxxx) gibt es da ein kleines Drehrad links vom Objektiv. Da wird sich das Wackeln sicherlich in Grenzen halten.
Das glaube ich nicht. Damit wird es eher noch schwerer, den Endpunkt zu treffen.
Es gab von Sony mal Camcorder, bei denen man einen zweiten Fokuspunkt speichern und auf Knopfdruck anfahren konnte. Das war genial.
Bei meinen Canons kann ich immerhin ein Motiv gezielt durchs Tippen aufs Display scharfstellen lassen; das ist nicht ganz so perfekt, weil der AF doch noch ein bisschen hin- und herfährt, aber es ist allemal besser als mein Gewackel beim Drehen am Einstellrad.
Aber diese ganze Schärfeverlagerungs-Sache ist, wie gesagt, an Kleinsensor-Camcordern eingeschränkt.
Wobei ich einen Test im Netz gesehen habe, wo mit einem "Rode Videomic Stereo" und auch mit einem "Rode Videomic Pro" erstaunlich besserer Ton auf die Entfernung erzielt wurde. Aber dafür würde ich sicherlich erst einmal die Kamera mit dem eingebauten Micro testen. Nur optional müsste wenigsten der Anschluss eines externen Micros möglich sein, so dass die X800-er Serie von Panasonic schon ausscheidet.
Es gibt "Ausrutscher" von Camcordern, deren eingebautes Mikro schlechte Qualität liefert. Aber in der Regel sind die Eingebauten schon gut und würden ein aufsteckbares Stereomikrofon überflüssig machen, wenn sie nicht eine konstruktionsbedingte Schwäche hätten: Man kriegt keinen anständigen Windschutz dran. Oft muss man also nur deshalb ein Aufsteckmikrofon wie das Rode Stereo-Videomic verwenden, weil man erst dann einen wirksamen Windschutz verwenden kann. (Ohne guten Windschutz werden ca. 1/3 aller Außenaufnahmen durch Blasgeräusche ruiniert.)
Wenn man keine Stereo-Atmo, sondern gezielt Ton aus einer bestimmten Quelle aufnehmen will (z. B. eine sprechende Person), ist das eine völlig andere Baustelle. Da würde man im einfachsten Fall ein Richtmikrofon wie das Rode Videmic verwenden - das dann natürlich mono ist.
Besser ist es immer, statt des Richtmikrofons ein Mikrofon näher an der Schallquelle zu verwenden. Eine einfache und sogar urlaubsvideotaugliche Methode hierfür ist die Verwendung eines kleinen Audiorecorders mit eingebautem Mikrofon (z. B. Zoom H1), das man auf einem Mini-Stativ vor die Schallquelle stellen kann, und dessen Ton man später im Schnittprogramm anlegt.
Also es kommt sehr stark drauf an, was genau man aufnehmen will. Ich selber komme in meinen Urlaubsvideos zu 99 % mit einem windgeschützten Stereomikrofon auf dem Camcorder aus, weil es mir hauptsächlich um die Atmosphäre geht. Aber wenn Du andere Schwerpunkte hast, musst Du eben anders planen.
Beim Kauf des Camcorders auf eine Mikrofonbuchse, eine Kopfhörerbuchse und einen Zubehörschuh zu achten, schadet keinesfalls. Da bist Du schon auf dem richtigen Weg. Die Einzelheiten ergeben sich dann aus der Praxis.
Bei Panasonic bin ich maßgeblich gelandet, weil diese als Einzige im mittleren Preissegment auch die 3MOS-Geräte anbieten.
3-Chip ist sicher nicht verkehrt, aber auch nicht entscheidend.
Ein typischer Anfängerfehler (den ich natürlich auch gemacht habe) ist eine viel zu große Sensibilität für die Bild- und Tonqualität des Camcorders; da wird ewig verglichen und herumprobiert und das vermeintlich beste Gerät gesucht. Dabei sind diese Dinge für die Gesamtqualität des Films allenfalls drittrangig. Wichtiger ist, dass Du mit der Technik vertraut bist und z. B. weißt, wann Du der Automatik vertrauen kannst und wann nicht. Und am allerwichtigsten ist die inhaltliche Qualität - oder meinst Du, irgendein Zuschauer zieht Deinen Film einem anderen vor, weil Deiner mit 879 Zeilen Objektivauflösung gedreht wurde und der andere nur mit 623 Zeilen? ;)
All diese feinen Qualitätsunterschiede, über die wir hier im Forum so gern diskutieren, sieht der normale Zuschauer gar nicht. In der Praxis scheitern Filme nie an der Qualität des Camcorders, sondern am Unvermögen des Filmers. Will keiner hören, ist aber so.
Schau Dir Videos anderer Filmer an, die Dir nicht so gut gefallen, und dann überleg Dir: Woran liegt das? An irgendetwas, was der verwendeten Kamera eigen ist und mit einem anderen Camcorder besser geworden wäre? Oder an etwas, das der Filmer selber verantwortet, angefangen von der Einstellung der Kamera über die Kameraführung und die Wahl des Standortes bis hin zur inhaltlichen Qualität?
Technische Dinge sind in der Praxis eher indirekt von Bedeutung, wenn z. B. die Bedienung einer Funktion umständlich ist und der Filmer nicht rechtzeitig aufnahmebereit ist.
So richtig schlecht und unbrauchbar ist die Bild- und Tonqualität an keinem aktuelen Markencamcorder. Als Grundlage der Kaufdentscheidung taugen sie daher nicht. Achte lieber auf die praktischen Details! Wenn Du dann ein Modell gefunden hast, das Deinen Bedürfnissen entspricht und Deinem Geldbeutel schmeckt, kannst Du Dich immer noch kundig machen, ob die Qualität ernsthafte Macken hat - und ich prophezeie Dir schon jetzt, dass das nicht der Fall sein wird.
Was meinst Du denn nun mit Kleinsensor-Camcorder? Ist das nun bspw. der V727 oder doch eher ein 3MOS-Gerät?
Alle diese Camcorder haben kleine Sensoren von wenigen Millimetern Größe. Das Gegenstück sind videotaugliche Foto-Systemkameras mit sehr großen Sensoren. Beide Konzepte haben Vor- und Nachteile.
Für Deine (übrigens auch für meine) Zwecke sind nach heutigem Stand der Technik diese Kleinsensor-Camcorder ideal.
Ich würde sicherlich an die 700 Euro ausgeben können, wenn das Gerät problemlos alle Wünsche erfüllt. Wenn ich jetzt aber bspw. mit einem externen Micro nachhelfen müsste, würde ich dann eher eine preisklasse darunter bleiben, damit ich die Nachrüst-Gegenstände auch kaufen kann.
Die Sache mit der Tonaufnahme solltest Du nochmal genau überlegen, damit klar ist, was Du wirklich brauchst. Wenn das Budget so knapp bemessen ist, muss man schon genau kalkulieren - und trotzdem noch Kompromisse eingehen.
Rein von der Qualität her "tut es" auch ein 250-Euro-Camcorder. Das Dumme ist nur, dass diesen Geräten dann Einstellmöglichkeiten und Ausstattungen fehlen.