Da hast du recht, extern angeliefert wird aus den Fullservice-Häusern meist dpx, ob man die nochmal intern wandeln sollte ist sicherlich diskutabel, aber kann in vielen Fällen auch sinnvoll bis erforderlich sein. Allerdings werden viele Projekte auch komplett inhouse as den Sourcen conformt und dabei sollte man von vorneherein das Format wählen, das für einen selbst am sinnigsten ist.Welche Nachteile genau. Wir bekommen hier von allen möglichen Posthäusern DPXen. Erleuchte mich.
Ganz generell empfehle ich bzgl. den Vorteilen von exr das dieser Sache gewidmete Kapitel aus dem Anhang vom Brinkmann, da geht er auch explizit auf die Überlegenheit gegenüber dpx ein. Mal auf die schnelle die praktischen Vorteile aus dem Produktionsalltag, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
1. Dateigröße: exrs sind immer kleiner, je nach Bildinhalt sogar erheblich (bis zu Faktor 100). Für ein paar Shots in HD mag das irrelevant sein, aber 100 Revisionen in 4k und Stereo willst du nicht als dpx auf deinem Framestore liegen haben. Natürlich könnte man nur die Plates als dpx haben, allerdings ...
2. Konsistenz: ... sollte man sich so wenig Formatdschungel wie möglich geben. Da man um exr sowieso nicht herum kommt -und zwar nicht nur für 3d-Renderings sondern schon allein für precomps die aus mehr als rgba-Channels bestehen - sollte man das nicht innerhalb des Workflows mit anderen Formaten mischen. Vor allem für automatisierte Abläufe ist es furchtbar, wenn man mit Dateiendungen jonglieren muss und stets das Filesystem abgrast, welcher Typ jetzt gerade wieder benutzt wird. Außerdem muss man sich als Artist nicht mehr um den ganzen Spökes wie Colorspaces kümmern. Man arbeitet linear und deswegen sollte auch linear angeliefert werden.
3. Farbinformation: hier ist exr sowohl was das Sampling, als auch das Spektrum angeht schlicht besser. Bei dpx kannst du dir nie sicher sein, ob nicht irgendwo was weggeclampt oder kaputtgesamplet wurde. Und das kommt tatsächlich erstaunlich oft vor.
Der einzige tatsächliche Vorteil von dpx ist die geringere Komplexität und daraus folgendene CPU-Last beim Lesen und Schreiben. Deswegen sollte man den Grading-System am Ende doch die dpxen geben, da sie damit um längen besser zurecht kommen. Im Comp ist das aber vernachlässigbar, da die Bildprozessierung ohnehin viel mehr CPU-Zeit braucht, als die exr-Kompression.
Ist das so? Ich arbeite seit etlichen Jahren mit exr und hatte niemals Probleme. Ich persönliche habe seit 2011/2012 rum fast nur noch exr-Workflows erlebt, ILM arbeitet angeblich schon fünf Jahre länger ausschließlich darauf.Mich wundert, dass es so eine hohe Verbreitung geben soll. Das gibt es nun seit 1999 und erst im letzten Jahr ist eine (einigermassen) verbindliche Version verabschiedet worden.
edit: Ups, sorry. Ist natürlich alles arg Off-Topic, mit der Kamera hat das kaum noch was zu tun. Aber die Frage stand im Raum ...