wisui hat geschrieben:Möchte es, wie Du sagtest, bei den vorgesehenen Probedrehs versuchen zu festigen.
Mach das unbedingt vorher. Du willst ja unter den kritischen Augen der Profs nicht mit runtergelassenen Hosen dastehen, oder? ;)
Als Tontechniker spreche ich jetzt nur für die Tontechnik und als Hobbyfilmer für die Kamera:
Was du üben solltest, ist der schnelle Auf- und Abbau, das richtige Einstellen ohne nicht mehr zu wissen, welches Knöpfen und Rädchen was macht und wo du im Menü findest, was du gerade suchst. Um rauszufinden, ob manueller Fokus oder Autofokus die bessere Möglichkeit fürs Interview ist, ist das Interview selbst der falsche Zeitpunkt. Die Zeit deiner Profs ist kostbar und mehr als 5 Minuten werden sie sich nicht nehmen, um dich spontan technische Änderungen machen zu lassen, z.B. weil etwas ausfällt oder nicht so funktioniert wie es soll. Mach verschiedene Testshots mit nur Kamera/nur Tascam und dann beides zusammen, wenn du dich sicher genug fühlst.
Je besser jeder Handgriff sitzt, desto weniger Sorgen brauchst du dir beim Dreh machen. In einer Interviewsituation findet der Großteil der Kommunikation nonverbal statt und dein Gegenüber wird es merken, wenn du unsicher oder nervös bist - und sei es nur, ob die Akkus der Kamera durchhalten, weil du vergessen hast sie zu laden. Dein Gegenüber reagiert auf dich und dein Verhalten, und sei es nur unbewusst. Jedenfalls ist das dann auch im Video zu sehen, damit bekommen es die Zuschauer mit und reagieren wiederum anders darauf als in einer neutraleren, gelasseneren Situation... das ist scheiße - es sei denn, du möchtest genau das einfangen und analysieren!
Setze einen technischen Standard fest, in dem du Bild und Ton mitschneiden willst, und übe mit ihnen.
Das Ergebnis sind vier Interview-Videos mit durchgängiger Qualität. Natürlich kannst du stattdessen auch experimentieren, kommt halt stark drauf an, ob den Kram z.B. für die Hochschule brauchst oder er wirklich nur zum Üben und Rumprobieren da ist.
Gewöhn dir einen Blick für Available Light und ein bewusstes Hören für Störgeräusche an. Interviews sind natürlich besser aufgenommen, wenn die Computerlüfter möglichst leise sind und brummende Sachen wie Klimaanlage, Kühlschrank oder Neonröhren ausgeschaltet sind. Ebenso musst du mit Sachen umgehen wie: Sitzt der Interviewpartner vor einem Fenster...
Auch das Abmischen in der Post will gelernt sein. Aber das kommt schon mit dem Ausgangsmaterial.