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Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???



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Antworten
Bergspetzl
Beiträge: 1530

Re: Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???

Beitrag von Bergspetzl »

Geb ich dir vollkommen recht.

Ich habe sein i.d.f. 5D als "in diesem Falle Canon 5D" interpretiert. Und dort funktioniert es nicht. Zumindest nicht mit einer L-Optik oder anderen Fotooptik.

Es gab einen PL-Umbausatz für die 7D. Dort kann man dann sehrwohl einmessen anfangen, da es die entsprechend justierten Optiken gibt.

Rein Physikalisch gesehen kann ich so sogar alles einmessen, da der Abstand jediglich eine Messgröße is. Ich kann auch auf ein Stück Holz einmessen. Is aber absurd und StudioL hat dies ja fein zu Ende geführt.

Von demher sollte der grobe Sachverhalt geklärt sein ;)



Jan
Beiträge: 10122

Re: Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???

Beitrag von Jan »

Bergspetzl hat geschrieben:Ein schöner Clash bisher!

Aber ich gehe zurück auf die Frage des TO
dass nur Filmkameras ein "richtiges" Auflagemaß haben, man also den Trick mit dem Heranzoomen zur einfacheren und genaueren Fokussierung bei Digitalkameras (i.d.F. 5D) nicht nutzen kann.
sowie die Anmerkung später


.... war allerdings auch kein Mitarbeiter der Zeitschrift, sondern irgendein junger Kameramann, der einen kurzen Erfahrungsbericht mit der 5D verfasste.....
so....jetzt mal Ruhe und ganz tief durchatmen.

In diesem Falle:

NEIN, es gibt kein Auflagemaß"

Weil es injustierte Fotooptiken sind. Diese sind nicht darauf ausgelegt, einen durchgängigen Schärfepunkt zu behalten. Man kann zwar eine Fotooptik halbwegs auf eine Kamera einmessen lassen, das macht aber keinen Sinn, da es trotzdem zu ungenau bleibt und bei einem Optikwechsel alles verloren wäre. Der Text bezieht sich auf eine 5D.

Wir haben eine Angineux für einen Dreh auf eine C300 einmessen lassen. Wohlgemerkt: es war klar, dass die Optik zwei Wochen "drauf" bleibt.

Die andere Frage frage ist hier nach der Art des Einmessens. Das kann im Labor geschehen oder schnell vorm Auto mit Simensstern vom Handy. Film oder EB? Das sind zwei verschiedene Philosophien und Anwendungsgebiete.

Und das alles macht dann soweit Sinn, dass der Focuspuller oder Kameramann ca. ,5 cm mit der Schärfe daneben liegen, rein aus "menschlichen Versagen". Hm....da bringt die Toleranz um "μm" dann was...

Die Diskussion ist ok fürs Entwicklungslabor. Aber auch nur für dort bitte. Dem halbwegs Erfahrenen Kameramann ist bewusst was der Unterschied zwischen einem justierbaren und unjustierbaren Objektiv ist, und ob es Sinn macht für den Dreh die Optik an jene Kamera einzumessen oder ob wir mit den Herstellertoleranzen leben.
Bei einer Zeiss Masterprime ist es je nach Anwendungsfall auch so ok, bei einer EB Optik ist es notwendig, bei einer Canon L Lens zu vergessen...


Manchmal könnte ich hier verzweifeln.

Wer von Euch war den schon in den Individualfunktionen seiner Canon Kamera ?

Wohl nicht allzu viele User.


Dort kann man für 40 ! verschiedene Objektive die Focus Feinabstimmung machen, natürlich nur für Originaloptiken. Diese eingegebenen Werte werden gespeichert und die Kamera erkennt natürlich auch beim Wechseln der Optik dieses und passt die Werte wieder automatisch an. Wer es nicht glaubt, mal auf Seite 379 der Bedienungsanleitung nachlesen - hier EOS 70 D:


EOS 70 Anleitung


Canon Kameras der drei und vierstelligen Reihe können das nicht, aber ein und zwei Stellige.


Ein mir bekannter Canon Mitarbeiter und Schulungsleiter sagte zu mir zuletzt:

"Keine Canon Optik ist von Werk aus perfekt justiert und muss nachjustiert werden".




VG
Jan



dudelsack44
Beiträge: 468

Re: Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???

Beitrag von dudelsack44 »

Dann also doch dem Autoren aus der Zeitschrift Glauben schenken... (falls man sich mit seinen Optiken nicht so gut auskennt)



Jan
Beiträge: 10122

Re: Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???

Beitrag von Jan »

Wenn ich das richtig sehe, wird das Auflagenmaß bei DSLR Kameras per Objektiv justiert, bei professionellen reinen Videokameras mit Wechseloptik an der Kamera direkt selbst.



Ich habe ganz selten mit professionellen Wechseloptikvideokameras zu tun, daher vertraue ich mal dem ersten Google Treffer:

Auflagenmaß einstellen


PS: Movie College meint, man kann das Auflagenmaß bei einer Filmkamera am Objektiv oder an der Kamera selbst einstellen:

movie-college.de/filmschule/kamera/Auflagemass


VG
Jan



Jan
Beiträge: 10122

Re: Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???

Beitrag von Jan »

Obwohl natürlich bei der Canon EOS die Frage ist, was die Kamera denn genau bei der Auflagenmaßeinstellung macht ?

Klingt wie eine präzise vor oder backfocuseinstellung, die auf die gespeicherten Werte, die man vorher eingegeben hat, hinfährt.

Also macht das dann wohl nur die Kamera selbst (wenn auch intern) oder täusche ich mich ?

Am Objektiv wird ja nichts anders "verschraubt". Es werden halt nur andere Werte von der Kamera an das Objektiv gesendet.

An Filmoptiken kann man ja auch selbst rumschrauben. Das geht ja bei DSLR Optiken nicht.


VG
Jan
Zuletzt geändert von Jan am Do 21 Nov, 2013 23:38, insgesamt 1-mal geändert.



dudelsack44
Beiträge: 468

Re: Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???

Beitrag von dudelsack44 »

Sorry, ich muss jetzt noch einmal dumm fragen:
Dort kann man für 40 ! verschiedene Objektive die Focus Feinabstimmung machen, natürlich nur für Originaloptiken. Diese eingegebenen Werte werden gespeichert und die Kamera erkennt natürlich auch beim Wechseln der Optik dieses und passt die Werte wieder automatisch an.
Geschieht das Verstellen vom Auflagemaß nicht per Hand/Werkzeug? Ist das nicht eine Sache vom Herumprobieren? Wenn ich das jetzt machen möchte: Einmal ranzoomen, scharfstellen, rauszoomen und mit digitalem Zoom auf dem Bildschirm Schärfe überprüfen?

So ganz habe ich das noch nicht verstanden, um ehrlich zu sein. Das Einzige, was ich aus alldem mitnehme ist bisher, dass es so etwas wie ein daneben liegendes Auflagemaß überhaupt gibt..



dudelsack44
Beiträge: 468

Re: Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???

Beitrag von dudelsack44 »

EDIT: Sehe gerade, dass Du selber rätselst. ;-)



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???

Beitrag von carstenkurz »

Jan hat geschrieben:Obwohl natürlich bei der Canon EOS die Frage ist, was die Kamera denn genau bei der Auflagenmaßeinstellung macht ?

Das bezieht sich nicht auf das Auflagemaß, sondern auf den Autofokus respektive den Fokus Indikator, ist ein 'Steueroffset'.

- Carsten
and now for something completely different...
Zuletzt geändert von carstenkurz am Fr 22 Nov, 2013 02:24, insgesamt 1-mal geändert.



dudelsack44
Beiträge: 468

Re: Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???

Beitrag von dudelsack44 »

Achso, da wird einfach gegengearbeitet.... mmmhh.. so kann man es sich natürlich auch leicht machen....



Jan
Beiträge: 10122

Re: Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???

Beitrag von Jan »

Upps...


Ok, ihr habt mich da in eine Denkfalle gejagt.


Das Auflagenmaß ist ja bei Canon EOS immer 44 mm.


Die Justierung bei Canon ist für den AF, richtig gesagt.


Mensch, dass mir so ein Fauxpas auch mal passiert...


Das kommt dabei raus, wenn man mit Video und DSLR Kameras gleichzeitig zu tun hat..... Es ist eben nicht immer gleich.


PS: Er hat recht !


VG
Jan
Zuletzt geändert von Jan am Do 21 Nov, 2013 23:54, insgesamt 1-mal geändert.



Jan
Beiträge: 10122

Re: Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???

Beitrag von Jan »

dudelsack44 hat geschrieben:Achso, da wird einfach gegengearbeitet.... mmmhh.. so kann man es sich natürlich auch leicht machen....
Dumm gelaufen für mich, würde ich mal sagen.


VG
Jan



Bergspetzl
Beiträge: 1530

Re: Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???

Beitrag von Bergspetzl »

Danke.

Eine Möglichkeit wäre natürlich, dass eine Kamera mit "flexiblen" Sensor vorhanden wäre. Ich glaube solche Ansätze gibt es gerade im Bezug auf IS Sachen. Wenn man das um eine dritte Achse erweitern würde, könnte man die Kamera, wenn sie einen automatischen Zoom hätte, sich selbst auf die angebrachte Optik justieren lassen, indem eine Kurve für die Sensornachführung bei Zoombetätigung anlegen würde und den Sensor dann zum Zoom ausgleichend mitfährt.

Dürfte aber ein ziemliches Gemurkse sein und der bildeindruck geht auch flöten. Doppeltes Pumpen. Also lieber richtige Optik oder "Magnify". Fotozoom bleibt eben Fotozoom.



rush
Beiträge: 15099

Re: Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???

Beitrag von rush »

Also... die f3 von sony etwa besitzt kameraseitig einen imbus an dem das Auflagemaß eingestellt werden kann. Das bringt aber nur dann was, wenn das Objektiv auch entsprechend parfokal ist.

Bei ENG Schulterkameras wird das Auflagemaß dagegen am Objektiv selbst eingestellt - i.d.R ist am Makro Ring noch eine weitere Stellschraube für das Auflagemaß. Denn Kameraseitig hat der B4-Flantsch nur die Bajonettaufnahme.

Es gibt also wie man sieht durchaus beide Varianten...
keep ya head up



dudelsack44
Beiträge: 468

Re: Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???

Beitrag von dudelsack44 »

Jan hat geschrieben:PS: Er hat recht !
Erst Recht, da er eine alte Hasselblad-Optik verwendet hat - "fotooptiker" geht's ja wohl kaum. ;-)



dudelsack44
Beiträge: 468

Re: Digitalkameras haben kein "richtiges" Auflagemaß ???

Beitrag von dudelsack44 »

Was für ein Zufall: Gerade einen Artikel (ebenfalls) im Film & TV Kameramann (andere Ausgabe) gefunden, wo neben dem falsch eingestellten Auflagemaß von der (angeblich) weniger bekannten Blendendifferenz die Rede ist; im Kontext von unscharfen Bildern.

Wieder aus rechtlichen Gründen kopiere ich nicht den Artikel, sondern fasse ihn in eigenen Worten zusammen:

Problem: Ein Tierfilmer, der damals auf 16mm, heute auf Super-16 filmt, hatte unscharfe Aufnahmen, trotz korrekter Fokussierung. Das Problem trat v.A. in lichtschwachen Situationen auf. Selbst Fachleute mit jahrzehntelanger Erfahrung konnten nicht helfen. Ihm wurde zugesichert, dass sein Kameramodell solche Fehler nicht hätte und ihm wurde ein Testdreh angeboten:

Mit 7 verschiedenen 16mm-Kameras und 30 verschiedenen lichtstarken Foto- und Film-Objektiven machte er den Test.
Ergebnis: Mit Blendenöffnungen von f/1,2 bis f/4 war ein Großteil der Aufnahmen unbrauchbar. Die Schärfeebene war entweder zu weit vorne oder zu weit hinten (trotz zugesicherter korrekter Fokussierung) bzw. meist mit einer Abweichung von bis zu 10 Prozent versehen.
Höhere Blendenwerte ergaben korrekte Schärfe.

Zeiss (und später Arri) gaben die Antwort: Veränderungen der Blende bei großen Blendenöffnungen haben kaum Einfluss auf die Helligkeit im Sucher. Für das Sucherbild wird nur ein Teil der Linsenoberfläche genutzt. Bei Blende f/2,8 oder f/4 besitzen viele Objektive einen anderen Brennpunkt als bei Blende f/1,4 oder f/2... diese Erscheinung wird "Blendendifferenz" genannt.

Angeblich ist diese Blendendifferenz den meisten Kameraleuten nicht bewusst (sonst hätte ich das hier auch nicht zusammengefasst).

Des Weiteren:
- Bei einigen Kinofilmen (auch bei den neuesten), die auf 35mm gedreht wurden, kann man einzelne Einstellungen finden, deren Schärfeebene falsch liegt (i.d.R. zu weit vorn). Diese sind jedoch eher selten.

- Die Brennweiten 50mm und 85mm des 35mm-Highspeed-Satzes von Zeiss wurden bereits Anfang der 1980er Jahre wegen ihrer starken Blendendifferenz aus dem Programm genommen und neu berechnet, sodass die Nachfolgemodelle nicht mehr dieses Problem aufweisen.



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