Sehr schön, Axel. *Die Perspektive des Machers mit anderen kommerziell im Wettbewerb zu stehen.* Das heisst ja nichts anderes, als Angst vor dem Untergang bzw. die Gier noch und noch mehr zu verdienen sind die entscheidenden Triebfedern für gute Qualität. Was für ein Menschenbild. Pawlowsche Hunde, alle. Und von denen erwartet ihr dann die Erneuerung des Kinos, des deutschen zuallererst. Viel Freude wünsch ich euch. Es gibt ja auch schon massig gut funktionierende Vorbilder auf der Welt dafür. Barbados ists in erster Linie, neben den USA, stimmts.Axel hat geschrieben:Die finanzielle Ausstattung eines Films besagt nichts über seine Qualität. Umgekehrt garantiert die Perspektive des Machers, mit anderen im harten Wettbewerb zu stehen, künstlerisch wie kommerziell, insgesamt bessere Qualität.
Es geht darum, sich auch mal Gedanken darüber zu machen, ob und wie man möglichst viele Zuschauer für sein Werk gewinnen kann.dienstag_01 hat geschrieben:Sehr schön, Axel. *Die Perspektive des Machers mit anderen kommerziell im Wettbewerb zu stehen.* Das heisst ja nichts anderes, als Angst vor dem Untergang bzw. die Gier noch und noch mehr zu verdienen sind die entscheidenden Triebfedern für gute Qualität. Was für ein Menschenbild. Pawlowsche Hunde, alle. Und von denen erwartet ihr dann die Erneuerung des Kinos, des deutschen zuallererst. Viel Freude wünsch ich euch. Es gibt ja auch schon massig gut funktionierende Vorbilder auf der Welt dafür. Barbados ists in erster Linie, neben den USA, stimmts.Axel hat geschrieben:Die finanzielle Ausstattung eines Films besagt nichts über seine Qualität. Umgekehrt garantiert die Perspektive des Machers, mit anderen im harten Wettbewerb zu stehen, künstlerisch wie kommerziell, insgesamt bessere Qualität.
Falls offensichtlich ist, dass sich ein Werk zielgruppenorientiert nur an einen elitären Kreis richtet, dann unterschreibe ich Dein Statement.iasi hat geschrieben: Es geht darum, sich auch mal Gedanken darüber zu machen, ob und wie man möglichst viele Zuschauer für sein Werk gewinnen kann.
Filme, für Kritiker und elitäre selbsternannte Kunstliebhaber sollten schon mal gar nicht von der "dummen Masse" per Zwangsabgabe (Steuern, Gebühren etc.) mitfinanziert werden müssen.
Erstens gibt es Wettbewerb.hat geschrieben:Ich lese in Axels Statement weder Untergangsängste noch materielle Gier heraus. Wettbewerb kann und ist oft eine kreative Triebfeder. Gleichschaltung macht faul und träge. Konnte man ja gut an der Wirtschaftsleistung im ehemaligen Osten sehen.
*Elitäre selbsternannte Kunstliebhaber*, das scheint dein Hassobjekt zu sein. Bis hierhin könntest du einem auch fast nur leid tun. Aber sobald jemand anfängt, die sogenannte *dumme Masse* (dein Begriff) zur Untermauerung der eigenen Position zu benutzen - und damit zu missbrauchen -, wirds eigentlich immer demagogisch.iasi hat geschrieben:Filme, für Kritiker und elitäre selbsternannte Kunstliebhaber sollten schon mal gar nicht von der "dummen Masse" per Zwangsabgabe (Steuern, Gebühren etc.) mitfinanziert werden müssen.
Hier macht keiner die Bewohner der ehemaligen DDR schlecht. Keiner unterstellt ihnen Faulheit und Trägheit. Das System aber machte den Leuten keine Lust auf besondere Leistung, es war - zumindest unter diesem Gesichtspunkt - eine komplette Fehlkonstruktion. Ich bin bestimmt der Letzte, der den Kapitalismus für die Antwort hält, Tatsache ist aber, dass Menschen, die sich nicht damit zufrieden geben, versorgt zu werden, sondern darauf brennen, Verantwortung zu übernehmen, andere zu höherer Leistung anzutreiben und Werte zu schaffen, für das Gemeinwohl unverzichtbar sind. Für sie müssen die Rahmenbedingungen stimmen, damit nicht alle in Stumpfheit und Verzweiflung verfallen. Falls das jetzt in deinen Ohren arrogant klingt, lass dir gesagt sein, dass ich mich nicht zu diesen besonders wertvollen Menschen zähle. Mein Selbstbewusstsein lässt mich ein gut geöltes Rädchen im Getriebe sein, und es braucht viele, um es rund laufen zu lassen.dienstag_01 hat geschrieben:Und zweitens, deine Aussage zur Wirtschaftsleistung im ehemaligen Osten, die aus Faulheit und Trägheit so niedrig (das meinst du wohl) gewesen ist, findet in ihrer Arroganz und Unwissenheit keinen wirklichen Fan in mir. Mal moderat gesprochen ;)
Ja, Friede, Freude, Eierkuchen ist das Rezept für Kino, wie es keiner mag (so hieß einmal eine Schmähschrift von Rolf Giesen). Es gibt viel, wogegen man in diesem Deutschland rebellieren sollte, überall werden Menschen verbogen, entmutigt, konformiert. Im Repertoire förderungswürdiger Projekte findet sich natürlich zuoberst der sozialkritische Film (früher wegen seiner Drögheit oft abfällig "Problemfilm" genannt), aber schaut euch an, was man heute darunter versteht: Missstände! Das sind Filme, die kein Wässerchen trüben, denn natürlich sollte es keine Missstände wie Obdachlosigkeit, Altersarmut, Bildungsnotstand, Wirtschaftskriminalität, Kindesmissbrauch, Ausbeutung usw. geben. Da sind sich ja mal wieder alle einig. Prädikat wertvoll. Jedes dieser Themen hätte explosives Potential, aber in die Tiefe zu gehen, Tabus zu brechen, das System mal von innen anzugreifen - das passt nicht zum "diskreten Charm des deutschen Films".ennui hat geschrieben: Da fehlt es oft auch an absoluten Basics wie Geschmack, Stil, Bildung, oder andererseits eben einem gesunden Widerstand gegen diese Dinge und Innovationskraft und Lust auf Rebellion und Zoff.
iasi hat geschrieben:Filme, für Kritiker und elitäre selbsternannte Kunstliebhaber sollten schon mal gar nicht von der "dummen Masse" per Zwangsabgabe (Steuern, Gebühren etc.) mitfinanziert werden müssen.
Die dumme Masse war in Anführungszeichen, und iasi meinte das zahlende Kinopublikum. Und dieses bleibt in Scharen vom deutschen Förderfilm weg. Die Filme schaut sich nur eine Minderheit an (dann, wenn es künstlerisch wööörrrtvolle oder sozialkritische sind, Helden natürlich nicht), und damit ist ein Argument, mit Steuergeld müsse auch ein Bildungsauftrag erfüllt werden - vom Tisch. Gebildet wird niemand, nur Konventionen. ARD und ZDF sollen zur Allgemeinbildung beitragen, im Kino hat Belehrung nichts verloren. Nochmal: Lies den "Blackout"-Artikel. Die Masse wird für dumm verkauft.dienstag_01 hat geschrieben:*Elitäre selbsternannte Kunstliebhaber*, das scheint dein Hassobjekt zu sein. Bis hierhin könntest du einem auch fast nur leid tun. Aber sobald jemand anfängt, die sogenannte *dumme Masse* (dein Begriff) zur Untermauerung der eigenen Position zu benutzen - und damit zu missbrauchen -, wirds eigentlich immer demagogisch.
Wie auch bei dir.
na axel ... metaphern.. schwarzes loch, das alles verschlingt, und die welt durcheinander würfelt, made in switzerland. da muss es doch klingeln, mensch :D ..Axel hat geschrieben: Warum muss in "Helden" ein fahrlässig erzeugtes schwarzes Loch die Katastrophe sein? Warum nicht eine wirklich schlimme Wirtschaftskrise?
ach - wenn du nur verstehen würdest, was Anführungsstriche zu bedeuten haben ...dienstag_01 hat geschrieben:*Elitäre selbsternannte Kunstliebhaber*, das scheint dein Hassobjekt zu sein. Bis hierhin könntest du einem auch fast nur leid tun. Aber sobald jemand anfängt, die sogenannte *dumme Masse* (dein Begriff) zur Untermauerung der eigenen Position zu benutzen - und damit zu missbrauchen -, wirds eigentlich immer demagogisch.iasi hat geschrieben:Filme, für Kritiker und elitäre selbsternannte Kunstliebhaber sollten schon mal gar nicht von der "dummen Masse" per Zwangsabgabe (Steuern, Gebühren etc.) mitfinanziert werden müssen.
Wie auch bei dir.
ennui hat geschrieben:Ws meinst du denn, von welchen Filmen man in 10, 20 Jahren noch reden wird? Von deinen heißgeliebten bombastischen Sciencefiction-Blockbustern auf dem heutigen Stand der Digitalkunst? Vom Hobbit? Lachen werden sie über euch, der Trash wird so "interessant" sein wie heute der aus den 80zigern. Wühltisch.
Klasse! Genau mein Ding:-)analogue mind hat geschrieben:Ob dieser hier Film mit seinen Zukunftsvorstellungen der Wirklichkeit nahe kommt? :-/
Da lässt man sie schon an der Kunsthochschule umsonst studieren und doch können sie nichts erstellen, wofür jemand bereit ist, Geld zu bezahlen?ennui hat geschrieben:@Iasi
Vielleicht weil man es "Kultur" nennt und es entsetzlich fände, wenn es zukünftig als Zeugnisse unserer Zeit nur die Grütze gäbe, die da gerade zufällig an der Prolkasse erfolgreich war. Oder sollen jetzt an den Kunsthochschulen die Leute nur noch Bilder malen, die ALLEN gefallen? Vielleicht Airbrush mit Tigern und nackten Brüsten und sowas, ja? Rosa Einhörner? Ist ja viel populärer. Die sollen gefälligst so malen wie auf den Kitschpostern aus dem Postershop. Oder man soll ihnen den Geldhahn zudrehen.
Ne - ich hab wirklich nichts mit deiner Definition von Kunst am Hut. Die "Dichter und Denker" früherer Zeiten mussten Geldgeber finden (Gönner) - und die erwarteten etwas für ihr Geld - denen musste gefallen, was ihre Günstling da erstellte.ennui hat geschrieben: Ich glaube, du hast das ganze Konzept von "Kunst" nicht so ganz verstanden oder verwechselst es mit kommerzieller Populärkultur und ihren Maßstäben. Wenn es nach dem geht, was heute populär ist und sich verkauft, können all die "Dichter und Denker" aller Zeiten einpacken, auf die man sich hier immer stolz beruft. Dann bleibt halt Til Schweiger und irgendein Busenwunder. Als ob hierzulande nennenswert viel an Steuergeld in Subkultur, Experimentalfilm oder Avantgardistisches investiert wird. Du regst dich ja wahrscheinlich schon über die Berliner Schule auf, und hast natürlich kaum einen der Filme gesehen. Ws meinst du denn, von welchen Filmen man in 10, 20 Jahren noch reden wird? Von deinen heißgeliebten bombastischen Sciencefiction-Blockbustern auf dem heutigen Stand der Digitalkunst? Vom Hobbit? Lachen werden sie über euch, der Trash wird so "interessant" sein wie heute der aus den 80zigern. Wühltisch.
Das sagst du.Axel hat geschrieben:Ich bin bestimmt der Letzte, der den Kapitalismus für die Antwort hält
Du tust gerade so, als ob etwas besseres dabei herauskommt, wenn man einige Erwählte Steuergelder verteilen lässt.dienstag_01 hat geschrieben:Das sagst du.Axel hat geschrieben:Ich bin bestimmt der Letzte, der den Kapitalismus für die Antwort hält
Schaue ich mir aber deine ganzen Ausführungen an, argumentierst du genau in diesem Sinne.
Das erinnert mich an diese Wahl-O-Mat Sachen, Leute beantworten eine Reihe von Sach- bzw. politischen Fragen und schauen hinterher, mit welchem Parteiprogramm es die größten Schnittmengen gibt. Sollen einige sehr gestaunt haben ;)
Brüller der Vergleich...7 Zwerge gegen Krebsforschungennui hat geschrieben:@Iasi
Dir ist nie in den Sinn gekommen, dass es sich bei Filmförderung oder Kunsthochschulen auch um so etwas wie Grundlagenforschung handelt?
In unserem System ist vieles faul. Politik bedeutet, sich einzumischen und Korrekturen einzufordern (d.h. ich bin schonmal dagegen, sich mit dem Status Quo abzufinden, und warum Banken anscheinend irgendwie einen politischen Sachzwang erzeugen und somit effektiv "regieren" können, will mir nicht einleuchten. Nach Wahl-O-Mat habe ich viele Übereinstimmungen mit den Linken). Links, rechts, grün, lila, da gibt es viele Perspektiven. Jeder Ismus scheint irgendwie zu einseitig zu sein und dem Menschen nicht gerecht zu werden. Als Freud von einem Journalisten mal gefragt wurde, ob er für die Roten oder die Schwarzen sei, antwortete er "Ich bin für die Fleischfarbenen". Sehr sympathisch, dem schließe ich mich an.dienstag_01 hat geschrieben:Das sagst du.Axel hat geschrieben:Ich bin bestimmt der Letzte, der den Kapitalismus für die Antwort hält
Schaue ich mir aber deine ganzen Ausführungen an, argumentierst du genau in diesem Sinne.
WÜRDE MAN JEDE FILMFÖRDERUNG AUS STEUERMITTELN ÜBER NACHT EINSTELLEN – WIR WÄREN IN ZWEI JAHREN DAS KREATIVSTE FILMLAND IN EUROPA UND EINE ECHTE KONKURRENZ ZU HOLLYWOOD.olja hat geschrieben:http://www.libmag.de/cannes-unsere-film ... rabsteine/
Darin nichts wesentlich Neues, nur noch einmal das bekannte Quengeln der im Grunde Verantwortlichen für die Misere. Wenn ich lese "Üben, üben, üben", kriege ich das Kotzen.olja hat geschrieben:http://www.welt.de/wirtschaft/article11 ... niert.html
... und dann hat man eben nicht mehr diese vier, fünf Schwachmaten, die man da überzeugen muss. Wo man denken muss, hör mal, ich will doch nicht irgendwelche Sechzigjährigen vom WDR oder vom Land NRW oder vom Land Bayern, irgendwelche Staatssekretäre überzeugen ...olja hat geschrieben:
Oh - ich sage ausdrücklich nicht, dass man Kunsthochschulen nicht weiterhin staatlich fördern soll, wie eben auch die anderen Hochschulbildungsgänge.ennui hat geschrieben:@Iasi
Dir ist nie in den Sinn gekommen, dass es sich bei Filmförderung oder Kunsthochschulen auch um so etwas wie Grundlagenforschung handelt? Auch in der Wissenschaft hat man ja damit zu kämpfen, dass Grundlagenforschung zu theoretisch ist und nichts mehr wert, weil angewandtes Wissen und Einwerben von Drittmitteln derzeit mehr zählen und alles kommerziell verwertbar gemacht werden muss. Auch da richtet der Markt garnix, höchstens die zweckfreie Wissenschaft zugrunde. Und eben die Kunst genauso.
Wo hast du dir eigentlich deine Meinung über diese schreckliche "moderne Kunst" gebildet, die du da so verabscheust und so gefördert siehst, was genau hast du da angeschaut, oder ist das mehr so aus dem Bauch raus gefühlt und nix konkretes? Und wo genau gibt es Künstler, die nichts darauf geben, ob ihr Kunstwerk gesehen wird? Solche habe ich aber noch nicht kennengelernt, vielleicht haben sie sich ja gut versteckt. Oder meinst du nur welche, die auf den Massengeschmack pfeifen?
Dem schließt du dich an?!Axel hat geschrieben:Jeder Ismus scheint irgendwie zu einseitig zu sein und dem Menschen nicht gerecht zu werden. Als Freud von einem Journalisten mal gefragt wurde, ob er für die Roten oder die Schwarzen sei, antwortete er "Ich bin für die Fleischfarbenen". Sehr sympathisch, dem schließe ich mich an.
Dein Einsatz?Axel hat geschrieben:WÜRDE MAN JEDE FILMFÖRDERUNG AUS STEUERMITTELN ÜBER NACHT EINSTELLEN – WIR WÄREN IN ZWEI JAHREN DAS KREATIVSTE FILMLAND IN EUROPA UND EINE ECHTE KONKURRENZ ZU HOLLYWOOD.
Darauf wette ich.
Zu Recht, er lebt ja auch in gewisem Sinne von der Filmförderung ;)Axel hat geschrieben:Aber dennoch hat sich Bolle ganz köstlich amüsiert ;-)
Die Real Existierende Förderung ist ein System, dessen Schädlichkeit hier schon ausführlich erörtert wurde. Das Festhalten daran ist entweder idiotisch (aus Konservatismus oder anderer Uneinsichtigkeit) oder eigennützig, weil jemand eigene Pfründe in Gefahr sieht.dienstag_01 hat geschrieben:Die Abschaffung der Förderung ist natürlich kein Ismus, das ist frei nach Axel sowas wie liberales Marktradikal-Fleischfarbenes. Junge, Junge.
Axel hat geschrieben:WÜRDE MAN JEDE FILMFÖRDERUNG AUS STEUERMITTELN ÜBER NACHT EINSTELLEN – WIR WÄREN IN ZWEI JAHREN DAS KREATIVSTE FILMLAND IN EUROPA UND EINE ECHTE KONKURRENZ ZU HOLLYWOOD.
Darauf wette ich.
Eine Einladung zum gemeinsamen Essen mit allen FFA-Fans hier im Forum, 50 € pro Nase. Damit man sich mal von Fleischfarbenem zu Fleischfarbenem austauschen kann. 50 € sind okay. Für dich auch? Dann gilt's. Leider sieht's nicht so aus, als wäre die FFA angreifbar, die Richter haben bereits durchblicken lassen, wie das Verfahren wahrscheinlich ausgeht (auch wär das ja nicht, wie Funktionäre behaupten, der "Todesstoß" für die Förderung, es ging ja nur um eine Reform). Aaarrrrgh!dienstag_01 hat geschrieben:Dein Einsatz?
Die Förderung blockiert die meisten Alternativen. Das habe ich selbst bei der Unterstützung von Projekten anderer mitgekriegt. Mögliche Sponsoren, bei denen man hausieren geht, fragen: "Werden Sie denn nicht staatlich gefördert? Wozu haben wir Kulturförderung?"ennui hat geschrieben:Es gibt aber jedenfalls auch ohne Ende gute und geförderte Filme. Vielleicht mehr ältere als neue. Ein Streichen der Förderung würde halt das hervorbringen, was sich bei diesem Publikum maximal anbiedert. Ich sehe da keinen Vorteil, das hat man heute schon bei ungeförderten RTL/Sat1-TV-Movies ("Natalie auf dem Babystrich", "Die Wanderhure") oder halt bei den Crowd-Funding-Projekten.
... aber all diese Klassiker wurden ohne Fördergelder gedreht ... und ein Film wie "M" war auch ein finanzieller Erfolg.ennui hat geschrieben:
- von mehr Experimente fördern über Förderung als steuerliche Wirtschaftsförderung bis hin zum puren "der Markt wirds schon richten" - alles dabei. Der markt ist aber bei Kunst nunmal der schlechteste Ratgeber. Wenn es nur danach ginge, viele absolute Klassiker floppten zunächst oder völlig an der Kinokasse, aber heute würde niemand sie missen wollen, und sie erwirtschaften auch nach 20, 30, 40 Jahren noch Geld. Was genau beweist das nun?
ennui schrieb ja auch weiter oben sehr richtig, dass Erfolg relativ ist. Ich kann ein McDonald's eröffnen, als Franchise-Filiale. Dann muss ich meinetwegen 50000 Bratklopse im Labberbrötchen pro Monat vertickern, um nicht Pleite zu gehen. Ich kann aber auch ein kleines, feines Restaurant mit wenigen, erlesenen Gerichten eröffnen, für einen Bruchteil der Investitionssumme, bei dem ich mit 700 € Tagesumsatz bereits in die Gewinnzone rutsche. Oder eine Wurstbude. Plurality. Dem einen gefallen tatsächlich Problemfilme, der zahlt auch dafür, der nächste guckt Transformers, ein anderer wieder Bully. Ich selbst mag originelle Autorenfilme und nasche gerne von allem, wenn es nur irgendwie interessant ist.iasi hat geschrieben:Du denkst, dass sich Kunst und kommerzieller Erfolg gegenseitig ausschließen - das ist falsch.
Das glaubst du, Axel, du glaubst. Dagegen wäre eigentlich nichts einzuwenden, wenn nur der missionarische Eifer der Gläubigen nicht wäre...Axel hat geschrieben:Die Real Existierende Förderung ist ein System, dessen Schädlichkeit hier schon ausführlich erörtert wurde. Das Festhalten daran ist entweder idiotisch (aus Konservatismus oder anderer Uneinsichtigkeit) oder eigennützig, weil jemand eigene Pfründe in Gefahr sieht.
Kenn ich. Aber was heisst das? Müsste nicht, um in deinem Bild zu bleiben, die Verantwortung und der Gemeinsinn gerade in dieser Situation zur Finanzspritze führen? Oder ist das nur wieder eine von dir gutgläubig aufgenommene Ausrede? Was, um den Blickwinkel mal bissel zu öffnen, glaubst du, hört man in anderen Bereichen, z.B. Sportsponsoring?Axel hat geschrieben:Die Förderung blockiert die meisten Alternativen. Das habe ich selbst bei der Unterstützung von Projekten anderer mitgekriegt. Mögliche Sponsoren, bei denen man hausieren geht, fragen: "Werden Sie denn nicht staatlich gefördert? Wozu haben wir Kulturförderung?"
ja - und ob McDonaldss Filiale, kleines, feines Restaurant oder Wurstbude:Axel hat geschrieben:ennui schrieb ja auch weiter oben sehr richtig, dass Erfolg relativ ist. Ich kann ein McDonald's eröffnen, als Franchise-Filiale. Dann muss ich meinetwegen 50000 Bratklopse im Labberbrötchen pro Monat vertickern, um nicht Pleite zu gehen. Ich kann aber auch ein kleines, feines Restaurant mit wenigen, erlesenen Gerichten eröffnen, für einen Bruchteil der Investitionssumme, bei dem ich mit 700 € Tagesumsatz bereits in die Gewinnzone rutsche. Oder eine Wurstbude. Plurality. Dem einen gefallen tatsächlich Problemfilme, der zahlt auch dafür, der nächste guckt Transformers, ein anderer wieder Bully. Ich selbst mag originelle Autorenfilme und nasche gerne von allem, wenn es nur irgendwie interessant ist.iasi hat geschrieben:Du denkst, dass sich Kunst und kommerzieller Erfolg gegenseitig ausschließen - das ist falsch.
Vielleicht sollte man die FFA beauftragen, in Zukunft Pornofilme zu regulieren. Dann würde sie abgeschafft, in Nullkommanix.iasi hat geschrieben:Wer seine Sinne reizen möchte, der sollte doch besser die Zonen stimulieren, die den größten Effekt erzeugen.
Orson Welles hat geschrieben:The enemy of art is the absence of limitations.
Axel hat geschrieben:Die Förderung blockiert die meisten Alternativen. Das habe ich selbst bei der Unterstützung von Projekten anderer mitgekriegt. Mögliche Sponsoren, bei denen man hausieren geht, fragen: "Werden Sie denn nicht staatlich gefördert? Wozu haben wir Kulturförderung?"
Gemeinsinn weniger. Als privater Sponsor habe ich natürlich irgendein Eigeninteresse. Kommerziell waren diese Sachen alle nicht. Aber die Budgets waren winzig, für Film. Es haben, wie das dann so geht, die meisten umsonst gearbeitet. Sehr kulant waren auch die Equipment-Verleiher. Ich muss aufpassen, was ich schreibe, aber die Arbeit war der eigentliche Spaß, die Ergebnisse im Vergleich zur investierten Mühe eher enttäuschend. Wäre es mit Förderung besser gewesen? Nö.dienstag_01 hat geschrieben:Kenn ich. Aber was heisst das? Müsste nicht, um in deinem Bild zu bleiben, die Verantwortung und der Gemeinsinn gerade in dieser Situation zur Finanzspritze führen?
Wenn ich mich nicht täusche, ist das der Leitgedanke aller Fördermittelgremien ;)Axel hat geschrieben:Orson Welles hat geschrieben:The enemy of art is the absence of limitations.
dienstag_01: Irgendwelche Einwände?
Bitte genauer lesen:dienstag_01 hat geschrieben:Erstens gibt es Wettbewerb.hat geschrieben:Ich lese in Axels Statement weder Untergangsängste noch materielle Gier heraus. Wettbewerb kann und ist oft eine kreative Triebfeder. Gleichschaltung macht faul und träge. Konnte man ja gut an der Wirtschaftsleistung im ehemaligen Osten sehen.
Und zweitens, deine Aussage zur Wirtschaftsleistung im ehemaligen Osten, die aus Faulheit und Trägheit so niedrig (das meinst du wohl) gewesen ist, findet in ihrer Arroganz und Unwissenheit keinen wirklichen Fan in mir. Mal moderat gesprochen ;)