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Braucht man einen Mac?



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nad
Beiträge: 29

Braucht man einen Mac?

Beitrag von nad »

Hallo,
ich bin gerade im Einstieg in die Filmwelt.
Heißt bisher habe ich viele Filmprojekte alleine und mit Freunden gemacht und werde in den nächsten Monaten Praktikas machen.

Bisher habe ich meine Projekte natürlich selber nachbearbeitet.
Dafür ist mir mein momentaner Laptop aber zu langsam. Gerade mit Color Correction in FullHD wurde es eng für ihn.
Daher will ich mir jetzt einen deutlichen schnelleren zulegen.
Muss jetzt nicht gerade 4k oder Raw tauglich sein, aber zumindest so, dass ich grundlegende Sachen flüssig machen kann.

Nun meine Frage: Ist es in der Branche üblich, dass jeder einen Mac hat?
Ich habe bisher noch nie wirklich mit Mac gearbeitet und würde einen Windows bevorzugen. Aber wenn dann auf einmal alles mit Final Cut gemacht wird stände ich blöd da.
Ich habe die letzten Monate zum Beispiel Projekte für eine Organisation gemacht, die ausschließlich mit Final Cut arbeitet und über mein Premiere Pro nicht so glücklich war, da sie mit meinen Dateien nicht so gut weiter arbeiten konnten.
Ich möchte meinen Fokus aber in der Zukunft eher auf die Kameraarbeit selber, als das editieren legen.

Lg,
Daniel



ennui
Beiträge: 1212

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von ennui »

Kurze Antwort: nein. Den Rest werden sicher gleich Andere ausführlich erörtern.



lehrling76
Beiträge: 215

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von lehrling76 »

Brauchen tust es nicht. Aber ein mac erleichtert Dir einiges wenn am Rechner arbeitest (nicht nur wenn es um Videobearbeitung geht) ..so ging es zumindest mir. Bereue immer noch, dass ich nicht früher umgestiegen bin!

Wenn Dir ein Neugerät zu teuer ist schau, dass Dir eins bei Ebay ersteigerst. Ein Macbook pro 15 zoll ab mitte 2009 (werden zw 550-750 euro versteigert) Bist besser bedient wie ein neuer windows i7. (die Aussage beruht auf Eigene Erfahrung!!)
Konfuzius sprach: "Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst in deinem Leben nicht mehr zu arbeiten."



mediadesign
Beiträge: 890

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von mediadesign »

Ich bin mir bewusst, dass das hier wieder in einem Krieg ausartet aber folgendes solltest du mal näher erläutern:
lehrling76 hat geschrieben: [...] ein mac erleichtert Dir einiges wenn am Rechner arbeitest [...]
Bis auf den Fakt, dass viele Produktionsfirmen auf Final Cut setzen, und man sich dadurch evtl. ein paar Türchen offen hält fällt mir nämlich kein Grund ein, einen Mac zu nutzen.



lehrling76
Beiträge: 215

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von lehrling76 »

och nöööö :)) hab echt zu viel zutun grad.

Will ja kein Windows Nutzer bekehren! nur wenn jemand sich nicht sicher ist gebe ich da gern "kurz" meinen Senf dazu ;)
Konfuzius sprach: "Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst in deinem Leben nicht mehr zu arbeiten."



mediadesign
Beiträge: 890

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von mediadesign »

lehrling76 hat geschrieben:och nöööö :)) hab echt zu viel zutun grad.

Will ja kein Windows Nutzer bekehren! nur wenn jemand sich nicht sicher ist gebe ich da gern "kurz" meinen Senf dazu ;)
Die Antwort genügt mir schon ;)



k_munic
Beiträge: 393

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von k_munic »

nad hat geschrieben:…  Ist es in der Branche üblich, dass jeder einen Mac hat?… 
Das ist 'ne Glaubenssache - ähnlich den Diskussionen Nikon vs Canon, Audi vs BMW, Cola vs Pepsi.

Fakt ist: FCPX läuft nur unter MacOS.
Fakt ist auch: ein Mac kann auch unter Windows laufen.
… was für den Mac spricht.
(Bastlernaturen haben noch die 'Zwischenlösung' Hackintosh)

Brauchst Du kein FCPX, kennst Du Dich mit Windows gut aus, brauchst Du 'n Mac nicht.-


… ich glaube, mir liegt MacOS mehr als Windows, ich bin zu doof für Treiber und bios und Viren und patches und so weiter.- Und mir macht FCPX einfach mehr Spaß. Muss jeder für sich entscheiden (wenn er keinen Chef hat, der das für einen entscheidet).



Jott
Beiträge: 22105

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von Jott »

nad hat geschrieben:Ist es in der Branche üblich, dass jeder einen Mac hat?
Welcher Teil der Branche? Die 100%-Regel gibt es schon länger nicht mehr.

Ich sag mal so: man kommt im Profibereich zwangsweise mit Apple ProRes in Berührung, das ist nun mal ein weltweit übliches Austausch- und Masterformat, inzwischen auch Aufnahmeformat in aktuellen Kameras - bei der neuen Arri sogar das einzige. Ist also kein blödes Maczeug, wie oft von Applehassern dahergeredet wird.

Wer auf Windows setzt, bekommt keinen Encoder dafür. Wenn man als One-Man-Show nicht mit ProRes in Berührung kommt, dann ist das natürlich völlig egal.

Ansonsten: wer nicht nur das Editing, sondern auch den Rechner selbst faszinierend findet, kann sich unter Windows besser verwirklichen und stellt sich seine Traum-Hardware selber und billiger zusammen. Auf das sie funktionieren möge. Mac-Käufer sind eher Leute, die bestellen das schlüsselfertige "runde" Komplettsystem, das sie brauchen, und schneiden dann halt damit. Die Software steht im Vordergrund. So in etwa. Sortier dich ein! Es gibt viele schöne Schubladen, in die du dich stecken kannst.

Die Frage ist eigentlich nicht, ob du einen Mac brauchst, sondern ob du einen willst.



Bildstabilisator
Beiträge: 508

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von Bildstabilisator »

Du schreibst selbst, dass du Windows bevorzugst. Da ist die Antwort schon gegeben. Nur wegen einer eventuellen Nutzung von Final Cut würde ich nicht das Betriebssystem wechseln.

Wenn du zwingend Final cut nutzen musst, dann wird dir sehr wahrscheinlich ein Rechner gestellt auf dem du arbeiten kannst.
Kameras: Nikon Z6, Canon XA10
Software: Lightroom, Magix Video Deluxe, Davinci Resolve



mov
Beiträge: 202

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von mov »

Definitiv Nein, sagt ein langjähriger Macnutzer.
Solange es keinen für dich starken Grund gibt, und du mit Windows gut klar kommst bleib da. Ich hab den Mac weil ich Windows satt hatte, und er mir besser gefallen hat. Bin aber nun auch Apple gegenüber leicht angepisst, und habe als Hauptrechner einen Hackintosh.

Windows ist in den letzten Jahren medientechnisch viel besser geworden - und Apple hat teilweise in Richtung Consumerorientierung mac os/quicktime verschlechtert.



Manuell
Beiträge: 697

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von Manuell »

Ich arbeite mit beiden Systemen, habe ein aktuelles MacBook Pro welches ich für einfach ALLES nutze, außer Videoschnitt und DVD/Blu-Ray-Erstellung :-). Dafür habe ich einen PC mit Windows 7. Habe jetzt nach vielen Jahren von Adobe Premiere cs3 zu Sony Vegas 12 gewechselt (ist auch wieder nur eine andere Bedienung, aber bekomme die gleichen Ergebnisse :-)).
Der PC wird immer mal wieder upgegraded, was beim Mac schneller an Grenzen kommt. Ich denke Preis/Leistungsmäßig kommst du für den Videoschnitt mit einem PC besser weg.
www.bewegt-bild.de
Blackmagic Production Camera|Fostex FR 2LE



markusG
Beiträge: 5195

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von markusG »

lehrling76 hat geschrieben:Wenn Dir ein Neugerät zu teuer ist schau, dass Dir eins bei Ebay ersteigerst. Ein Macbook pro 15 zoll ab mitte 2009 (werden zw 550-750 euro versteigert) Bist besser bedient wie ein neuer windows i7. (die Aussage beruht auf Eigene Erfahrung!!)
Hi! Kannst du das evtl etwas ausführen? Bei mir steht bald ein Notebookkauf an (als Rechner neben meinem Win7-Desktop), nur stellt sich mir die Frage ob ein Macbook Sinn macht (abgesehen von Final Cut)...



pixelschubser2006
Beiträge: 1710

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von pixelschubser2006 »

Die ganze Diskussion ist technisch nicht mehr so fundiert zu führen wie früher. In der Anfangszeit des DTP hatte APPLE Prozessoren, die entsprechende Berechnungen flotter konnten als die Intels. Dazu kam mit Postscipt und SCSI die perfekte Unterstützung für die Druckvorstufe. Nicht daß PCs dass nicht auch konnten, aber bei Apple war es eben im Karton. Ist aber Schnee von gestern und spätens mit Version 3 konnte Photoshop auf dem Apple auch nicht mehr wie die Windows-Version.

Was aber damals von vielen genau wie heute ignoriert wird ist die Tatsache, daß Apple Produkte im Wesentlichen ihr Geld durch Qualität und Leistung wert sind. Jedenfalls gibt es beim Mac Mini keinen PC-Lieferanten, der preislich Paroli bieten kann, wenn er vergleichbares liefert.

Anstatt also über die unverschämten Preise von Apple zu meckern, sollte man sich lieber Gedanken über die Qualiät machen. Jedenfalls freue ich mich, daß mein iphone 4s wohl die Vertragsdauer defektlos übersteht. Das konnte ich in der Vergangenheit nicht immer sagen... mein 4er, oder schlimmer das 3GS, haben meine Markentreue auf harte Proben gestell!

Nichtsdestotrotz ist Mac-Kram in Etwa seine Kohle wert und die i.d.R. sehr lange Nutzungsdauer reißt es auch raus.

Was mich nur interessieren würde: Was hat das mit dem ProRes-Format und Apple auf sich? Klar hat Apple das initiiert, aber kann da nicht jedes gute NLE mit umgehen? Soweit ich weiß arbeiten sowohl meine Nikon als auch mein Edius mit nativen Formaten, die aus dem Apple-Lager kommen. Kann mir das mal jemand in Kurzform erklären?



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von carstenkurz »

Wenn man sich da noch ein bißchen orientieren will, ist ein Mac keine schlechte Wahl, weil man eben sehr einfach beide Systeme drauf haben kann.

Das geht bei nem Hackintosh natürlich auch, den Weg würde ich aber nur gehen, wenn ich etwas technikafiner wäre und vor allem eine extrem leistungsfähige Maschine für deutlich weniger Geld als einen echten MacPro brauche.

Die Frage so wie Du sie stellst ist jedenfalls kaum sinnvoll zu beantworten. Du hast ja schon gemerkt, dass das Kleben an einer Plattform ein möglicher Nachteil sein kann. So oder so.

- Carsten
and now for something completely different...



kundesbanzler
Beiträge: 760

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von kundesbanzler »

Um das mal gerade richtigzustellen: Prores lässt sich auch unter Windows problem- und kostenlos encodieren, mit ffmpeg bzw ffmbc. Decodieren ist mit der entsprechenden QT-Komponente sowieso möglich.

Und meine zwei Pfennig zur Ausgangsfrage:
Man sollte das benutzen, was einem besser liegt. Einen grundsätzlichen Grund für den Umstieg ist schwer herbeizudiskutieren. Wird immer Software geben, die nur auf einer Plattform läuft. Final Cut gibt es nur für OSX, dafür zb. Softimage oder 3dsmax nur für Windows.

Wenn es einem nur um die Maximierung der Buchungslage geht, sollte man zusehen auf beidem gleichermaßen flüssig zu sein. Ein Mac mit Bootcamp ist sicherlich eine gute Möglichkeit, um das zu erreichen. Wenn ich gezwungen wäre auf OSX zu arbeiten, wäre das ein Grund für mich einen Job nicht anzunehmen - aber nicht alleiniges Ausschlusskriterium. Ist bis jetzt auch schlicht nicht vorgekommen.

Nachdem ich das Elend miterlebt habe, wie jemand über Wochen versucht hat, OSX auf einem PC anständig zum laufen zu bringen, würde ich davon auch eher abraten. Aber funktionieren tut es jetzt.



DV_Chris
Beiträge: 3213

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von DV_Chris »

kundesbanzler hat geschrieben:Um das mal gerade richtigzustellen: Prores lässt sich auch unter Windows problem- und kostenlos encodieren, mit ffmpeg bzw ffmbc. Decodieren ist mit der entsprechenden QT-Komponente sowieso möglich.
[...]
Nachdem ich das Elend miterlebt habe, wie jemand über Wochen versucht hat, OSX auf einem PC anständig zum laufen zu bringen, würde ich davon auch eher abraten. Aber funktionieren tut es jetzt.
Sooo lange beherrscht das ffmpeg aber noch nicht. Immerhin geht es jetzt mit GUI:

http://www.cinemartin.com/cinec/

Und Hackintosh Anleitungen gibt es mehr als genug. Zum Einstieg:

http://www.heise.de/mac-and-i/artikel/D ... 54136.html



kundesbanzler
Beiträge: 760

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von kundesbanzler »

DV_Chris hat geschrieben:Sooo lange beherrscht das ffmpeg aber noch nicht. Immerhin geht es jetzt mit GUI:

http://www.cinemartin.com/cinec/
Ist aber nicht so dass sie es letzte Woche eingebaut hätte. Und was solls, jetzt geht es. Und GUIs sofern man sie denn braucht gibt es für ffmpeg schon ewig.

Das Tool hatte ich mal getestet als es in den News verlinkt war (vor zwei Monaten). Da war es noch ziemlich krampfig - und es kostet.

Bzgl. Hackintosh war das nur meine Beobachtung, kann da aus erster Hand nix zu sagen.



Jott
Beiträge: 22105

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von Jott »

"Wenn ich gezwungen wäre auf OSX zu arbeiten, wäre das ein Grund für mich einen Job nicht anzunehmen."

Tatsächlich? Ein Mann mit Prinzipien, wow!



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von Alf_300 »

Braucht man (auch) einen MAC ?

Selbstverständlich braucht man als BerufsVideioschnippsler



joey23
Beiträge: 654

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von joey23 »

Was mich nur interessieren würde: Was hat das mit dem ProRes-Format und Apple auf sich? Klar hat Apple das initiiert, aber kann da nicht jedes gute NLE mit umgehen? Soweit ich weiß arbeiten sowohl meine Nikon als auch mein Edius mit nativen Formaten, die aus dem Apple-Lager kommen. Kann mir das mal jemand in Kurzform erklären?
Ich glaube du verwechseltst MOV als Container und pro ProRes als Codec.
Mindestens haltbar bis Ende: Siehe Deckelrand.



kundesbanzler
Beiträge: 760

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von kundesbanzler »

Jott hat geschrieben:"Wenn ich gezwungen wäre auf OSX zu arbeiten, wäre das ein Grund für mich einen Job nicht anzunehmen."

Tatsächlich? Ein Mann mit Prinzipien, wow!
Das hat eigentlich gar nichts mit Prinzipien zu tun. Ich bin auf Mac OS einfach deutlich langsamer als unter Windows und fühle mich damit unwohl.

Bei Win benutze ich Hotkeys, weiß blind, wo ich hinklicken muss, kenne die Shell-Befehle, weiß auf Anhieb, wie ich etwas automatisieren kann, welche Tools es gibt und was ich tun muss, wenn es mal irgendwo klemmt.

Wenn man an all diese Möglichkeiten gewöhnt ist, fühlt man sich auf der anderen Plattform wie gelähmt. Aber klar, arbeiten könnte ich damit auch.
Alf_300 hat geschrieben:Braucht man (auch) einen MAC ?

Selbstverständlich braucht man als BerufsVideioschnippsler
Zumindest braucht man eine MAC-Adresse. :-)



Jott
Beiträge: 22105

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von Jott »

kundesbanzler hat geschrieben:Ich bin auf Mac OS einfach deutlich langsamer als unter Windows und fühle mich damit unwohl.
Klar. Anders rum, vom Mac kommend, ist es genauso - unwohl fühlen drückt's ganz gut aus! :-)



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von Frank Glencairn »

Jott hat geschrieben:"Wenn ich gezwungen wäre auf OSX zu arbeiten, wäre das ein Grund für mich einen Job nicht anzunehmen."

Tatsächlich? Ein Mann mit Prinzipien, wow!
Klingt mir eher ziemlich kindisch.

Wer "arbeitet" denn im OS?

Ich verbringe 99% meiner Zeit in Programmen und da seh ich vom OS so gut wie nix - spielt also keine Rolle.

Das einzige was ich in einem OS mache, ist Ordner kopieren und den Ausschalt Button klicken - und selbst das ist unter Win und Mac quasi das selbe.

Also was für "Arbeiten" müssen denn in einem Mac OS so den ganzen Tag lang gemacht werden, daß das so wichtig ist?



cantsin
Beiträge: 16121

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von cantsin »

Frank Glencairn hat geschrieben: Also was für "Arbeiten" müssen denn in einem Mac OS so den ganzen Tag lang gemacht werden, daß das so wichtig ist?
Für mich gibt's da schon ein Killerfeature, und das ist der Unix-Unterbau mitsamt Zugriff auf praktisch alle Unix-Kommandozeilentools und Open Source-Software - ohne allerdings wie bei Linux auf Adobe & Co. verzichten zu müssen.

Mit Unix gehen bestimmte Dinge wie z.B. massenweises Umbenennen und Verschieben von Dateien, Videotranskodierungen oder Stills-Extraktion mit ffmpeg, massenweise Umwandlung von Bilddateien, Backups nach bestimmten Auffindkriterien, jede Form von Skripting/Batch-Steuerung etc. sehr effizient, wenn man diese Arbeitsweise im Blut hat. Ausserdem kann man ohne große Anpassungen und Klimmzüge lokal dieselbe Software aufsetzen und testen, die man auch auf einem Webserver betreibt (Apache, Python/PHP etc.).

Trotzdem wird mein nächster Rechner kein Mac mehr, es sei denn, Apple verkauft den neuen PowerMac für nicht mehr als 2000 Euro. Und Linux wäre nur dann eine Alternative, wenn ich meinen Schnitt-Workflow komplett auf Resolve umstellen könnte.



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von Frank Glencairn »

Das verstehe ich, aber da bist du eine echte Ausnahme. Die meisten (vor allem so genannte Creative) scheuen alles was man nicht mit der Maus bedienen kann, oder Kommandozeilen braucht, wie der Teufel das Weihwasser und machen all das was du eben aufgezählt hast "außerhalb" des OS in entsprechenden Programmen.

AUßerdem ist es natürlich etwas.. ähem ..hüstel.."halbschal" die vorzüge des MacOS zu loben, es dann zu umgehen und das darunter liegende Unix zu nutzen.
Zuletzt geändert von Frank Glencairn am Sa 21 Sep, 2013 17:33, insgesamt 1-mal geändert.



kundesbanzler
Beiträge: 760

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von kundesbanzler »

Frank Glencairn hat geschrieben:Klingt mir eher ziemlich kindisch.

Wer "arbeitet" denn im OS?
Habe ich doch oben erläutert.

Klar, wenn ich nur in einer Applikation sitze und beim geringsten Hindernis nach dem Help-Desk schreie, dann ist das OS ziemlich egal.

Aber das entspricht allermeistens nicht meiner Arbeitsrealität. Ich benutze viele Hilfsmittel außerhalb davon, benutze die Shell, schreibe mir selbst was ich brauche und bin auf das Ineinandergreifen von all dem angewiesen, was ich persönlich (!) unter Windows besser erreiche.

Wie schön, dass alles was nicht deiner Arbeitsweise entspricht direkt kindisch ist.



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von Frank Glencairn »

Für dich gilt das selbe wie für Cantsin.

Das ist nicht eine typische Arbeitsweise für jemanden, der hier fragt ob er zum Videoschneiden unbedingt einen Mac braucht.



kundesbanzler
Beiträge: 760

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von kundesbanzler »

Frank Glencairn hat geschrieben:Das ist nicht eine typische Arbeitsweise für jemanden, der hier fragt ob er zum Videoschneiden unbedingt einen Mac braucht.
Und deswegen ist sie kindisch?

Mein Ratschlag für den "typischen Anwender" war wie du oben nachlesen kannst, nicht zwanghaft umzusteigen, aber dennoch auf beiden Systemen arbeiten zu können. Was für den "typischen Anwender" vergleichsweise einfach sein sollte - wie du richtigerweise ergänzt hast.



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von Frank Glencairn »

kundesbanzler hat geschrieben: Und deswegen ist sie kindisch?
.
Kindisch ist die absolute Haltung deiner Aussage.
Von einem Profi erwarte ich so was als Herausforderung zu sehen anstatt zu kneifen. Aber womöglich bin ich einfach nur altmodisch.



Axel
Beiträge: 16853

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von Axel »

Das Betriebssystem ist für's "Arbeiten" so unwichtig wie die Farbe meiner Kleidung. Allerdings kommunizieren wir über Kleidung, auch. wenn wir signalisieren: "Ich will dir mit meiner Kleidung weder gefallen noch imponieren, sie gefällt mir nur, und was du davon hältst, interessiert mich peripher." Die Ironie: Wenn das Gegenüber das Signal empfangen hat, ist es genauso, als wäre ein oberflächlicherer Mensch von Federboas, blinkenden LEDs und goldener Schleppe beeindruckt worden.

Mac-Benutzer sind eher der zweite Typ. Sie identifizieren sich mit Produkten, die unter ihresgleichen ohne Zweifel als höherwertig gelten. Der überwiegende Teil ist trotzdem recht bescheiden und froh, ein einfacheres All-in-one-Produkt zu haben (was Microsoft unter einfach und benutzerfreundlich versteht, durfte ich jüngst erleben, als ich versuchte, bei einem Bekannten Win7 Home auf Polnisch umzustellen: Das Basteln beginnt schon bei den Grundeinstellungen!).

In Verbindung mit Video sind Macianer charakterlich oft unreif, oberflächlich und vor allem extreme Hochstapler. Ihre Schwärmerei fordert die Windowsleute heraus, ebenfalls auf dicke Hose zu machen. Oder. noch besser. überlegene Herablassung zu signalisieren ("hab diesen Quatsch nicht nötig").

Das ist bestimmt alles erbärmlich, aber auch unterhaltsam.



kundesbanzler
Beiträge: 760

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von kundesbanzler »

Frank Glencairn hat geschrieben:Kindisch ist die absolute Haltung deiner Aussage.
Von einem Profi erwarte ich so was als Herausforderung zu sehen anstatt zu kneifen. Aber womöglich bin ich einfach nur altmodisch.
Kindisch ist, meine Beiträge nur partiell zu lesen und mir dann irgendwelche Aussagen anzuhängen. Ich habe explizit geschrieben, dass es keine absolute Haltung ist.

Insgesamt verstehe ich dein provokantes Vokabular nicht. Was ist daran kneifen, oder unprofessionell, wenn ich die Jobs bevorzuge, die mehr meiner Qualifikation entsprechen. Als Comp TD gehört das Betriebssystem nunmal zu meiner Arbeitsumgebung. Genauso wie man sich als Nuke-Artist nicht auf der Flame buchen lässt - nur weil die Software irgendwie das gleiche macht. Wenn man das als "kneifen" tituliert, sind wir letztlich alle ständig am kneifen, außer denen die alles können und alles machen - die gibt es in der Realität aber nicht. Natürlich kann ich mich immer dazu entscheiden, meine Qualifikation in diese oder jene Richtung zu erweitern, aber das hängt von den persönlichen Präferenzen bzw. dem Markt und Bedarf ab und es ist auch legetim, sich in in manchen Situationen dagegen zu entscheiden, zum Beispiel weil ich zu einem bestimmten Zeitpunkt lieber ein anderes Softwarepaket als ein anderes Betriebssystem "lerne".



camworks
Beiträge: 1902

Re: Braucht man einen Mac?

Beitrag von camworks »

Leute, auf einem frischen Windows-System kann man sicher genau so gut arbeiten wie auf OS X. Das ändert sich aber ganz schnell, wenn man viele Programme installiert hat, dann werden die Wartepausen unter Windows länger und es läuft nicht mehr so flüssig. Das hängt mit der Organisation des Systems zusammen, vor allem mit der Registry. Wenn die sich durch viele installierte Programme "aufbläht", wartet man öfter mal ein wenig. Dazu kommt die Pflicht unter Windows, sich einen Virenscanner zu installieren, weil man oft Kundendateien bekommt. So ein Virenscanner frisst gerne mal 10% oder mehr der Rechenleistung auf.

Bezüglich Shell und Automatisation: Es gibt unter OS X auf JEDEM Mac neben der Unix-Shell auch den Automator(1), damit kann man jeden Arbeitsablauf aufzeichnen und abspielen. Bequemer geht es nicht.

Und zu den Kollegen, die sich darüber ärgern, dass sie unter OS X die Tastenkombinationen nicht kennen: Erstens sind die zu 99,5% identisch mit denen von Windows, wenn man statt der STRG-Taste die CMD-Taste auf dem Mac benutzt und zweitens ist es andersrum (also von OS X zu Windows) genau so. Man muss sich erstmal kurz ins System finden, dann fluppt es. Meine Frau hat für die Umstellung 10 Minuten gebraucht.

Übrigens finde ich viele Funktionen in OS X sehr nützlich, z. B. sich alle Dateien mit der Leertaste anschauen zu können, auch die meisten Formate, für die gar kein Programm auf dem Mac installiert ist. Ich erwische mich immer wieder, wie ich unter Windows die Leertaste antippe und mich erstmal ne zehntel Sekunde wundere, warum nichts passiert. :-) Was ich auch sehr nützlich finde, sind die systemweiten Shortcuts und die systemweite GUI. Unter Windows kochen doch sehr viele Programme ihr eigenes Süppchen.

Zum Therma Hackintosh: Wenn man die Hardwarelisten ("Customac")(2) von der Tonymac86-Website für den Bau seines Hackintoshs benutzt, dauert das Einrichten eines Hackintoshs nicht länger als das Einrichten von Windows. Dort ist für jeden Geldbeutel eine Variante gelistet.
Die Stories von Rechnern, wo man wochenlang rumbasteln muss, kommen meist von Hardware, die nicht sehr kompatibel ist oder von Leuten, die keine Ahnung haben. Im ersten Fall muss man dann Hacks benutzen und Treiber (sog. Kexts) im Netz suchen. Im zweiten Fall kniet man sich entweder rein oder kennt jemanden, der sich damit auskennt und für einen das System installiert. Aber dass es wochenlang dauert, ist nicht die Regel und wenn man sich einen neuen Rechner zusammenstellt, kann man genauso gut direkt für beide Betriebssysteme drauf achten, dass alles gut und problemlos läuft. Außerdem kann man sich mittels einer zweiten Partition oder Festplatte auch ein Dualboot-System einrichten, dann hat man beides und kommt immer klar, egal was für Projekte kommen.

Ich persönlich fühle mich auf einem Mac oder Hackintosh viel wohler als unter Windows. Ich durfte mich seit Windows 3.1 damit herumärgern und genieße die Problemlosigkeit meiner 6 Hackintoshs. Die zwei einzigen Windows-Rechner sind die, wo Edius drauf läuft, weil es das leider noch nicht für OS X gibt. Noch nicht! ;-)

(1) http://support.apple.com/kb/HT2488?viewlocale=de_DE
(2) http://www.tonymacx86.com/section/295-customac.html
ciao, Arndt.



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