Leute, auf einem frischen Windows-System kann man sicher genau so gut arbeiten wie auf OS X. Das ändert sich aber ganz schnell, wenn man viele Programme installiert hat, dann werden die Wartepausen unter Windows länger und es läuft nicht mehr so flüssig. Das hängt mit der Organisation des Systems zusammen, vor allem mit der Registry. Wenn die sich durch viele installierte Programme "aufbläht", wartet man öfter mal ein wenig. Dazu kommt die Pflicht unter Windows, sich einen Virenscanner zu installieren, weil man oft Kundendateien bekommt. So ein Virenscanner frisst gerne mal 10% oder mehr der Rechenleistung auf.
Bezüglich Shell und Automatisation: Es gibt unter OS X auf JEDEM Mac neben der Unix-Shell auch den
Automator(1), damit kann man jeden Arbeitsablauf aufzeichnen und abspielen. Bequemer geht es nicht.
Und zu den Kollegen, die sich darüber ärgern, dass sie unter OS X die Tastenkombinationen nicht kennen: Erstens sind die zu 99,5% identisch mit denen von Windows, wenn man statt der STRG-Taste die CMD-Taste auf dem Mac benutzt und zweitens ist es andersrum (also von OS X zu Windows) genau so. Man muss sich erstmal kurz ins System finden, dann fluppt es. Meine Frau hat für die Umstellung 10 Minuten gebraucht.
Übrigens finde ich viele Funktionen in OS X sehr nützlich, z. B. sich alle Dateien mit der Leertaste anschauen zu können, auch die meisten Formate, für die gar kein Programm auf dem Mac installiert ist. Ich erwische mich immer wieder, wie ich unter Windows die Leertaste antippe und mich erstmal ne zehntel Sekunde wundere, warum nichts passiert. :-) Was ich auch sehr nützlich finde, sind die systemweiten Shortcuts und die systemweite GUI. Unter Windows kochen doch sehr viele Programme ihr eigenes Süppchen.
Zum Therma Hackintosh: Wenn man die Hardwarelisten (
"Customac")(2) von der Tonymac86-Website für den Bau seines Hackintoshs benutzt, dauert das Einrichten eines Hackintoshs nicht länger als das Einrichten von Windows. Dort ist für jeden Geldbeutel eine Variante gelistet.
Die Stories von Rechnern, wo man wochenlang rumbasteln muss, kommen meist von Hardware, die nicht sehr kompatibel ist oder von Leuten, die keine Ahnung haben. Im ersten Fall muss man dann Hacks benutzen und Treiber (sog. Kexts) im Netz suchen. Im zweiten Fall kniet man sich entweder rein oder kennt jemanden, der sich damit auskennt und für einen das System installiert. Aber dass es wochenlang dauert, ist nicht die Regel und wenn man sich einen neuen Rechner zusammenstellt, kann man genauso gut direkt für beide Betriebssysteme drauf achten, dass alles gut und problemlos läuft. Außerdem kann man sich mittels einer zweiten Partition oder Festplatte auch ein Dualboot-System einrichten, dann hat man beides und kommt immer klar, egal was für Projekte kommen.
Ich persönlich fühle mich auf einem Mac oder Hackintosh viel wohler als unter Windows. Ich durfte mich seit Windows 3.1 damit herumärgern und genieße die Problemlosigkeit meiner 6 Hackintoshs. Die zwei einzigen Windows-Rechner sind die, wo Edius drauf läuft, weil es das leider noch nicht für OS X gibt. Noch nicht! ;-)
(1)
http://support.apple.com/kb/HT2488?viewlocale=de_DE
(2)
http://www.tonymacx86.com/section/295-customac.html
ciao, Arndt.