Postproduktion allgemein Forum



Stundensatz Postproduktion



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
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pixelschubser2006
Beiträge: 1717

Stundensatz Postproduktion

Beitrag von pixelschubser2006 »

Hallo, ich muss jetzt mal eine Frage stellen, die in solchen Foren immer besonders beliebt ist ;-)

Um als Videofilmer im Ort bekannt zu werden und gleichzeitig Kontakte für mein Kerngeschäft (IT / Telekommunikation) zu knüpfen, habe eine Großveranstaltung gefilmt. Das war ein Volltreffer, und nun kommen die ersten Fragen was ich dafür nehme, wenn ich Material aushändige.

Nun ist die Filmerei für mich in erster Linie Hobby, aber nicht zuletzt dank journalistischer und fotografischer Erfahrung gehe ich das ganze schon recht professionell an. Noch nicht im Sinne von kommerziell, sondern erstmal darin, daß ich mich stark weiterentwickle und mich an Profis orientiere bzw. mich entsprechend weiterbilde. Das technische Fachwissen habe ich zum großen Teil (u.a. Volontariat bei einem TV-Sender).

Hier könnt ihr sehen, was ich aktuell so mache, bzw wo ich stehe:
http://www.youtube.com/channel/UC53FbhQIZsGYJPjyQDYj2Sg

Ich habe einen ganz ordentlichen, wennauch noch nicht kompletten Semipro-Schnittplatz: PC mit i5 / 8 GB / SSD mit 2x 23" Eizo und 32" LCD-TV und ordentlichen Canton Lautsprechern am guten Hifi-Vollverstärker (finde ich viel besser als die bezahlbaren Aktivmonitore). Edius Neo 3.5 mit teurem Plug-In...
Demnächst sollen noch Mischpult oder ein USB Audiointerface mit ordentlichem Sprechermikro, Jogshuttle-Controller und anderer Kram dazu.
Also alles nix weltbewegendes, aber doch schon ordentlich.

Wenn ich nun gebeten werde, mein Material für bestimmte Zwecke aufzubereiten, was kann man angemessen nehmen? Ich kann ja nicht den gleichen Stundensatz nehmen wie ein Profi, dazu ist mein Arbeitsgerät zu unvollständig und mein Können aus Profisicht eher am Anfang. Zu wenig will ich auch nicht nehmen, dafür sind meine Kosten zu hoch und Preise kaputtmachen will ich auch nicht.

Was macht Ihr in vergleichbarer Lage? Mir ist schon klar daß ich drastisch weniger nehmen muss als für meine IT-Leistungen, aber für 18 Euro die Stunde setze ich mich da auch nicht hin... zumal ich sorgfältig arbeite und obendrein flott.

Nun bitte ich einfach mal um Input, auch um Kritik!



soan
Beiträge: 1236

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von soan »

250 € netto für einen Schnittag (max 10 Stunden - meistens werden es nur 6 bei mir^^) halte ich für angemessen.

Ich nehme 550,- pro Tag netto, das wäre dann der Vollprofi. Oft kalkuliere ich zb 4 Schnitt-Tage, benötige dann nur 2.5, dann ist noch Luft nach oben für Farbspielereien und Korrekturen (und Zugewinn).



pixelschubser2006
Beiträge: 1717

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von pixelschubser2006 »

Vielen Dank für die prompte Antwort. Schön daß die erste Einschätzung schon mein geheimes Bauchgefühl trifft!



olja
Beiträge: 1623

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von olja »

Denke mal, kommt hin.

Er bringt es eigentlich ganz gut auf den Punkt, auch das Problem der anschließeneden Rückwärts- und Vorwärtsrechnerei :-)



blueplanet
Beiträge: 1713

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von blueplanet »

pixelschubser2006 hat geschrieben:Nun bitte ich einfach mal um Input, auch um Kritik!
...man, man: für so einen Film-und Schnittkauderwelsch 250€ pro Tag zu erwarten, ist schon ganz schön heftig! Da bekomme ich nicht nur ein schlechtes Bauchgefühl, da ist mir regelrecht gleich schlecht.

Oder sollte ich über einen Umzug nachdenken: Wie heißt gleich noch mal die Stadt, das Dorf in der Du arbeitest und in der solche Preise dafür gezahlt werden?

Na nix für ungut - aber bevor hier über Lohn und Brot mit der Postproduktion nachgedacht wird, sollten erst einmal `ne Menge Hausaufgaben gemacht werden...

beste Grüße
Jens



Chrigu
Beiträge: 860

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von Chrigu »

wer bereit ist, diesen stundenlohn zu zahlen, der zahlt es auch... da ist nichts verwerfliches.

nur..
räusper...
dein youtube kanal und die filme.... echt jetzt? was ist daran professionell? -------
selbstgefilmtes: gleiche titelschrift, gleiche farbe, gleiche überblendung, gleiche schnittfehler... alles hübsch, aber eher in kategorie hobbyfilmer einzustufen....
zum zusammensetzen von filmsendungen und das darstellen auf youtube.
a) alles schon mal gesehen, nichts neues oder überragend... hobbyschnitt.
b) vorsicht mit copyright... wenn das die falsche person sieht, könnte das sehr teuer für dich werden.

ich glaube kaum, dass dein youtube-kanal irgend jemand (ausser familie oder verwandten) animiert, deine dienste in anspruch zu nehmen.
auch wenn das schützenfest-filmchen in deinem dorf gut ankommt, wenn du kein ortsansässiges fest aufnimmst, wird die resonanz weniger positiv ausfallen.



pixelschubser2006
Beiträge: 1717

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von pixelschubser2006 »

Tja, das richtige Maß bei der Kritik zu finden ist auch nicht jedem gegeben. Ich kenne meine Fehler und das was ich hier abliefere ist auch keine professionelle Postproduktion. Das ist mir völlig klar. Nur muss man auch realistisch bleiben und die Zielsetzung im Auge behalten. Und die Feedbacks waren bislang sehr positiv. Warten wir mal die kommenden Projekte ab, dann wird das Urteil über mein Können vielleicht weniger drastisch.
Hey Leute, ich bin Anfänger. Ich sehe mich auf einem Level mit angehenden Mediengestaltern, die ein paar Wochen dabei sein. Nur dass ich durch Fotografie, Journalismus und technische Ausbildung einen anderen Bezug zur Materie habe. Ich muss aber zugeben, daß ich mir den Einstieg auch leichter vorgestellt habe.
Wenn ich schreibe, daß ich das ganze "professionell" angehe heißt, ich setze mich intensiv mit der Technik auseinander, schaue Profis über die Schulter und pfeife mir ein Fachbuch nach dem anderen rein. Das heisst aber nicht, dass ich mir einbilde, annähernd ein Profi zu sein (im Sinne von erfahren, alter Hase). Selbst wenn man Talent hat, braucht man Jahre. Nichtsdestotrotz gibt es in unserer Gegend viele echte Dilletanten, die mit Schrott Geld verdienen. Ich habe sogar Event-Berichte bei regionalen TV-Anbietern gefunden, die (sehr!) drastisch schlimmer waren. Also: Who cares?


blueplanet hat geschrieben:
pixelschubser2006 hat geschrieben:Nun bitte ich einfach mal um Input, auch um Kritik!
...man, man: für so einen Film-und Schnittkauderwelsch 250€ pro Tag zu erwarten, ist schon ganz schön heftig! Da bekomme ich nicht nur ein schlechtes Bauchgefühl, da ist mir regelrecht gleich schlecht.

Oder sollte ich über einen Umzug nachdenken: Wie heißt gleich noch mal die Stadt, das Dorf in der Du arbeitest und in der solche Preise dafür gezahlt werden?

Na nix für ungut - aber bevor hier über Lohn und Brot mit der Postproduktion nachgedacht wird, sollten erst einmal `ne Menge Hausaufgaben gemacht werden...

beste Grüße
Jens



olja
Beiträge: 1623

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von olja »

pixelschubser2006 hat geschrieben: Und die Feedbacks waren bislang sehr positiv.
Vorsicht, Du willst doch auch weiterkommen. Das Schulterklopfen von Laien hilft Dir an der Stelle nicht viel. Laß die Sache einfach organisch wachsen und versuche dich zu verbessern. Nimm Dich als eigener Praktikant und nutze die Chance bei solchen Veranstaltungen zu üben. Ich finde es bei dem Leistungsstand noch zu früh, seine Dienste kommerziell anzubieten.



pixelschubser2006
Beiträge: 1717

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von pixelschubser2006 »

olja hat geschrieben:
pixelschubser2006 hat geschrieben: Und die Feedbacks waren bislang sehr positiv.
Vorsicht, Du willst doch auch weiterkommen. Das Schulterklopfen von Laien hilft Dir an der Stelle nicht viel. Laß die Sache einfach organisch wachsen und versuche dich zu verbessern. Nimm Dich als eigener Praktikant und nutze die Chance bei solchen Veranstaltungen zu üben. Ich finde es bei dem Leistungsstand noch zu früh, seine Dienste kommerziell anzubieten.
Danke für den Kommentar, 100% exakt so sehe ich das auch. Ich will meine Leistungen im Grunde noch nicht kommerziell anbieten, aber das ist ja auch immer eine Gratwanderung. Zum einen, wenn Leute Material haben wollen was extra nachbearbeitet werden muss. Ich seh einfach nicht, das gratis zu machen. Außerdem kann man nur reifen, wenn man in gewisse Zielrichtung verfolgt und eine ordentliche Arbeitsweise an den Tag legt. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch daß man auffällt wie ein bunter Hund.
Kein Schreiner mit der Stichsäge in der Hand fällt auf, egal ob er beruflich oder als Heimwerker sägt. Aber wenn Du ne Kamera in der Hand hast, wirst Du sofort angequatscht. Da muss man irgendwas vorweisen, sonst wird es lächerlich. Neulich habe ich ein Event gefilmt und auf Nachfrage gesagt "das sei für den Veranstalter für´s Archiv". Das stimmte sogar, hielt aber eine Dame nicht davon ab, mich stundenlang zuzutexten. Ich konnte nichtmal fliehen, die stand in der 1. Reihe am Fotografengraben...
Jedenfalls versuche ich mich zu entwickeln und dabei möglichst wenig Flur- und Kollateralschäden zu verursachen. Und immer kritischer zu sein als die gegenwärtige Zielkundschaft. Dann klappt´s auch. ich sehe ja was schiefläuft und versuche es, beim nächsten Mal besser zu machen ;-)



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von wolfgang »

Ich finde, man wird nur besser wenn man sich in das Getümmel wirft - sich selbst erprobt. Und sich duchaus auch der Kritik stellt - und dann gezielt verbessert.

Diese Bereitschaft sehe ich hier. DAS halte ich mal für wesentlich.

Hilfreicher wäre aber auch eine detailiertere Kritik, die konkreter wird. Nicht nur so nette Hinweise, dass einem übel wird. Was soll jemand davon mitnehmen?

Ob man etwas kommerzielle anbietet sollte jeder selbst entscheiden. Entweder findet sich ein Markt oder es findet sich keiner. Muss ja nicht gleich das schwierigste Umfeld sein.
Lieben Gruß,
Wolfgang



Chrigu
Beiträge: 860

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von Chrigu »

pixelschubser2006 hat geschrieben:Tja, das richtige Maß bei der Kritik zu finden ist auch nicht jedem gegeben. Ich kenne meine Fehler und das was ich hier abliefere ist auch keine professionelle Postproduktion. ....
Nichtsdestotrotz gibt es in unserer Gegend viele echte Dilletanten, die mit Schrott Geld verdienen. Ich habe sogar Event-Berichte bei regionalen TV-Anbietern gefunden, die (sehr!) drastisch schlimmer waren. Also: Who cares?
warum fragst du nach stundenpreisen, wenn du deine dienste noch nicht anbieten willst? in ein paar jahren, wenn du reif genug bist, und das ganze auch vermarkten kannst, werden die preise wieder anders sein.

naja, ob es Dilettanten sind, die regional event-berichte über den äther senden, das kann ich nicht beurteilen. es kann auch sein, dass sie auf dich warten und deine event-berichte gerne ausstrahlen möchten...
die meisten lokalsender freuen sich auf neue ideen und material...

seit der erfindung der "harz4-sendungen" ("reality"-nach drehbuch) im fernsehen der rtl-group ist fast alles schrott.



pixelschubser2006
Beiträge: 1717

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von pixelschubser2006 »

Das ist merkwürdig und doch schlüssig.Ich MÖCHTE meine Leistungen eigentlich noch garnicht anbieten, da ich mich noch nicht reif dazu fühle. Allerdings gibt es, nun auf den Punkt gebracht, folgende Aspekte, warum es doch Sinn macht, für kommerzielle Projekte die Hand aufzumachen:

1. Sofern man nicht in einer super Amateurfilmgruppe ist, die szenische Filme produzieren, kann mit dem Hobby nix reissen.
2. Ich suche mir gezielt regionale Marktlücken, wo meine Leistungen konkurrenzfähig sind.
3. Nur wenn es den Beteiligten ans Geld geht, wird man ernstgenommen. Versuch mal was zu verschenken...
4. Nur durch Arbeiten lernt man. Zumal in dieser Branche Erfahrung mehr geschätzt wird als Ausbildung. Diffizieles Thema, zumindest meine Recherche hat das ergeben.

Und last but not least: Ohne Finanzspritze geht es nicht. Der normale Hobbyist kauft einen Camcorder für 500 bis 1000 Euro plus Stativ und Zweitakku. Wenn ich sehe wieviel Kohle bei mir drinsteckt und was in naher Zukunft ansteht, dann muss ich für meine Arbeit einfach etwas bekommen. Und darum dreht sich der Thread. Die Frage, wieviel ist das ganze wert, was denken andere darüber.

Jedenfalls ist "learning by doing" hart. Man braucht tolerante Kunden, aber das ist meistens das kleinste Problem. Ist gibt für jedes Niveau die passende Klientel. Gerade in der Geiz-ist-geil-Gesellschaft will man doch oft keine Qualität, man gibt sich mit dem zufrieden, was für´s mindeste Geld zu bekommen ist.

Letztendlich ist es ein interessanter Weg, sich eine gewisse Basis zu erarbeiten und dann die passenden Kunden zu bedienen. Auch in meinem Kernbereich, der IT gibts viele Schwachmaten, wo ich manchmal nen Hals schiebe, daß die Geld bekommen. Klar, ich habe auch mal klein angefangen, aber stets zugesehen daß ich mich weiterentwickele. Das tun andere nicht, und irgendwann hebst Du Dich von den billigen Wettbewerben ab und Du kannst bei neuen Kunden wieder anders auftreten.

Ich sehe das alles jedenfalls entspannt. Ich sehe mein Potential. Nicht mehr und nicht weniger. Und wenn ich lese, meine Filmchen wären netter Hobbykram. Schön. Wenn ich nach effektiv ein paar Wochen aktiver Filmerer schon zu den "netten Hobbyisten" zähle, wozu andere vielleicht 10 Jahre brauchen, dann ist das doch schon was.

Es ist aus der Sicht eines Profis schon sehr früh, sich mit meinem Können in der Öffentlichkeit zu bewegen, aber das sehe ich selbstbewußt und entspannt.

Übrigens bedeutet "Regionalsender" oder "Offener Kanal" nicht unbedingt Schrott. Ich kenne welche, die so professionell arbeiten wie es das alte oder unmoderne Equipment irgendwie zulässt. Und mitunter einen richtig guten Job machen. Doch ich kenne auch das krasse Gegenteil. Und das habe ich hier vor der Nase!



olja
Beiträge: 1623

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von olja »

Machst Du genau richtig, denn Du hast immerhin einen Plan und der wird auch klappen. Neben dem theoretischem Pauken immer wieder üben, üben, üben, so viel wie es nur geht. Es ist letztendlich wie ein Instrument lernen, irgendwann kann man dann auf die Bühne.

Solche lokalen ländlichen Veranstaltungen (kulturell, Feste, Konzerte) eignen sich ideal, um sich selbst als Semi auszubilden und die Theorie in die Praxis umzusetzen. Erst da macht man Fehler, aus denen man lernt, bzw. wie man mit ungeplanten Situationen umgeht. Nicht in gestellten Situationen oder Testgefilme im Zoo oder Garten. Sieh zu, das Du immer dabei bist.

Konkrete Filmtipps braucht man an der Stelle auch gar nicht geben, dazu gibt es genügend Material. Und wer sich nicht ganz doof anstellt, wird schon selber drauf kommen. Du wirst selbst sehen, das Du starke, emotionale Bilder brauchst, anderen Schnitt, andere Einstellungsgrößen...usw.usw. Später dann Multicam, Ton...

Nehme Dir aber im Vorfeld die Cliplänge vor und schneide nicht auf "Open End". Da meiste Gequassel interessiert eh keinen, nur die Akteure selbst wollen immer so viel wie möglich. Nimm nur entscheidende Kernsätze. Aus die Maus. Versuch mal Dein vorhandens Material zu kürzen. Du wirst sehen, das der Clip dann viel peppiger wird. Trenn Dich von Szenen, fällt am Anfang schwer, später zuckst Du nicht mehr zu schlachten.

Orientiere Dich nicht am Amateurlevel, sondern am Profilager. Sonst bleibst Du in dem Sumpf hängen und wirst nie besser. Denke dran, Du willst dafür mal Geld haben! Wenn Du nicht vom Typ eiskalter Abzocker bist, dann möchtest du dafür auch was Anständiges abliefern. Egal, welchen Mist der andere bei die um die Ecke macht. Das ist keine Rechtfertigung (..Max hat auch ne 5 geschrieben...was hat Mutti dann immer gesagt ?)

Nutze die Zeit konsequent für Bild, Schnitt und Montage, mehr nicht. Verplemper Deine Zeit nicht mit technischem Firlefanz, AE-Gefummel, Pixelgepeepe, übermäßigen Testgefilme oder sonstwas. Der Tag hat nur 24 Stunden und die müssen gut investiert werden. Mach Dir ernsthaft Gedanken über Deine Werkzeuge. Ist es das, was DU brauchst, um effektiv zu arbeiten ?
Stört dich was, wirst Du kribbelig beim Schnitt..dann stimmt was nicht.

Wenn Du die Basics beherrscht und ausreichend Praxis gesammelt hast, dann gehts los und es werden auch die ersten Rechnungen gestellt. Ohne wenn und aber..Dann gibt es auch kein kannste mal für lau..Gnadenlos..NEIN. (Gewerbe anmelden !)

Das Anfixen mit kostenlosen Demo-Material klappt übrigens ganz gut ;-)

Dann kommen die ersten Firmchchen, Rechnungen werden 4-stellig, Veranstaltungen größer. Wie gesagt, in Ruhe organisch wachsen lassen und sich keinem Druck aussetzen.

Meine Sicht der Dinge, die ich selbst so praktiziert habe und weiß, das es funktioniert.

Viel Erfolg !



Flohre
Beiträge: 128

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von Flohre »

ich halte Tagessätze zwischen 250 und 550 Euro für den Schnitt durchaus für legitim...diese ständige Preisdumperei geht mir ziemlich auf den Keks...ich arbeite als Sprecher und da wird auch gedrückt was das Zeug hält.
Aber mal ehrlich, die Technik, ob Videoschnitt oder Audioequipent, muss ja auch bezahlt werden.

Daumen hoch für gutes Geld für gute Arbeit :-)



Flohre
Beiträge: 128

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von Flohre »

ich halte Tagessätze zwischen 250 und 550 Euro für den Schnitt durchaus für legitim...diese ständige Preisdumperei geht mir ziemlich auf den Keks...ich arbeite als Sprecher und da wird auch gedrückt was das Zeug hält.
Aber mal ehrlich, die Technik, ob Videoschnitt oder Audioequipent, muss ja auch bezahlt werden.

Daumen hoch für gutes Geld für gute Arbeit :-)



ptvwesel
Beiträge: 22

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von ptvwesel »

Ich arbeite als professioneller Cutter und - ohne Dein Material gesehen zu haben - egal wie's aussieht zum Schluss. Ein Kunde will ein Produkt - dafür muss er bezahlen. Eine Kiste voller Äpfel kostet trotzdem das Kilopreis - auch wenn ein paar Würmer drin sind, der Kunde kommt wieder oder bleibt weg.

200 Euro/Tag sind OHNE Equipment okay. Für Deinen Schnittplatz solltest Du aber mindestens als Amateur noch einmal das gleiche nehmen. (Du hast ihn doch auch bezahlt, oder? Software, Strom, willst doch nicht drauf zahlen, oder?)

Macht - zack 400 Euro netto pro Tag. Drunter ist Preisprügelei und wird dich in der Branche nicht beliebt machen!
Cutter/Editor, Avid MC, FCP, Media100i



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von wolfgang »

Wenn du von 400 Euro netto/Tag sprichst- rechnest du das auf einen 8 oder 10 oder welchen Stunden-Tag?
Lieben Gruß,
Wolfgang



soan
Beiträge: 1236

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von soan »

ptvwesel hat geschrieben:Ich arbeite als professioneller Cutter und - ohne Dein Material gesehen zu haben - egal wie's aussieht zum Schluss. Ein Kunde will ein Produkt - dafür muss er bezahlen. Eine Kiste voller Äpfel kostet trotzdem das Kilopreis - auch wenn ein paar Würmer drin sind, der Kunde kommt wieder oder bleibt weg.

200 Euro/Tag sind OHNE Equipment okay. Für Deinen Schnittplatz solltest Du aber mindestens als Amateur noch einmal das gleiche nehmen. (Du hast ihn doch auch bezahlt, oder? Software, Strom, willst doch nicht drauf zahlen, oder?)

Macht - zack 400 Euro netto pro Tag. Drunter ist Preisprügelei und wird dich in der Branche nicht beliebt machen!
Der Tagespreis sollte in gewissem Maße auch an die Leistung und Ausrüstung angepasst sein.

Schnittplatz "Volle Hütte" Hütte und Profi: geht bei uns in der Region bis 850 Euro am Tag. (XDCam, HDCam, Klasse 1 Monitor etc)

Schnittplatz "Media Markt" und Amateurfilmer mit fortgeschrittenem Know-How: ich sag mal max. 150 Euro am Tag. Nun gilt es sich hier einzuordnen und seine Leistung (und den Willen des Kunden, dafür zu zahlen) richtig einzuordnen. Mit "Zack" kommt man hier nicht weiter...wenn der Neukunde bei 400 Euro zu dir nach Hause kommt und deinen Prökelmischer plus gammelige TFTs plus rödelnde Mistmöhre sieht kotzt er dir ansonsten ggfalls auf den Tisch - und das wäre schade für die Tastatur :-))



domain
Beiträge: 11062

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von domain »

Bei meinem alten Schnittplatz würde ich den Kunden ankotzen, wenn er nicht einsehen würde, dass ich für dieses abgeschriebene Investment nicht nur nix verlangen, sondern ihm sogar eine Gutschrift auf die verrechnete Arbeitszeit einräumen möchte.
Aber es gibt immer wieder solche Volltrottel, die meine Argumente einfach nicht verstehen wollen.



soan
Beiträge: 1236

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von soan »

Ich fühl mich nicht angesprochen (zum Glück^^), nehme aber trotzdem direkt Bezug auf die Antwort mit dem "alten Schnittplatz": in meiner Argumentation geht es nicht um "alt oder neu", sondern um "professioneller Arbeitsplatz" oder "Frickelbude". Ordentlicher Schnittplatz, Abhöranlage, Sichtungsmonitor, etc pp gehört meiner Meinung nach zu den Grundvoraussetzungen für einen anständigen Tagessatz.

Auch eine "alte" Autowerkstatt kann top ausgerüstet sein :-)



domain
Beiträge: 11062

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von domain »

Ich denke, dass ich da ein ganz spezielles und interessantes Geschäftsmodell für Pensionisten entwickelt habe.
Grundsätzlich verrechne ich 50% des Stundensatzes von meiner Porschewerkstatt, also ca. € 60.-
Darauf aber gibt es bestimmte Abschläge bzw. Gutschriften, z.B. für veralte Ausstattung, für nicht mehr zeitgemäß dynamischen Schnitt, für fehlendes Falschfarben-Colorgrading aber hauptsächlich gibt es einen Unterbeschäftigungs- und Langeweileabschlag.
So komme ich letzten Endes auf ca. € 6.- per Stunde und damit bin ich voll zufrieden.
Ist aber wohl klar, dass ein wirklicher Profi richtig kassieren muss.



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von wolfgang »

soan hat geschrieben:Schnittplatz "Media Markt" und Amateurfilmer mit fortgeschrittenem Know-How: ich sag mal max. 150 Euro am Tag.
Für Arbeitszeit und Abschreibung vom Equipment ist das eindeutig zu tief. Da verdient ja die Putzfrau mehr - und die braucht kein vergleichbares Equipment und überhaupt kein Spezialwissen.
Lieben Gruß,
Wolfgang



pixelschubser2006
Beiträge: 1717

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von pixelschubser2006 »

So, nun bin ich als "Verursacher" dieses Threads nach kurzer Reise wieder dabei. Ich freue mich sehr über die rege Beteiligung und den enthaltenen Zuspruch. Insbesondere nachdem die ersten Kommentare mich schon in Waterloo- bzw. Golagtha-Stimmung versetzten.

Vielleicht habe ich auch mit meinen Schützenfest-Videos einen Fehler gemacht, da ich hier mit einem extrem muffigen Thema ankam, bei dem ich weder meine journalistische noch fotografische Erfahrung ausspielen konnte. Sicherlich - schnitt-technisch sieht man bei den jüngeren Videos schon einen Fortschritt, aber mir fehlt leider im Moment die Zeit, um aufwändige Vor- oder Abspannsequenzen zu gestalten. Daß heißt aber nicht daß ich es nicht kann. Die Kritik nehme ich insofern auch gelassen wahr.

Es ist leider menschlich sehr weit verbreitet, daß Kritiker bei allem was sie nicht sehen, voraussetzen, daß Derjenige es auch nicht kann und daher eine Dumpfbacke ist. Das ist heikel, denn zum einen kann es ja sein, daß man keine Zeit hatte oder seine Fehler kennt und nach einer Woche mit einem deutlich überzeugenderen Ergebnis aufwartet. Man soll nie einem anderen pauschal mangelndes Talent unterstellen, denn vielleicht fehlt einfach nur Erfahrung. Fatal finde ich allerdings die blumige Kritik an meinen mangelnden Fähigkeitem, kreative Übergänge einzusetzen. Das ist sowas von völliger Humbug. Im absoluten Gegenteil halte ich es für künstlerisch drastisch anspruchsvoller und wichtiger, im Vorfeld durch passende Kameraführung einen Schnitt mit gelungener Abwechslung der verschiedenen Perspektiven und Wechsel zwischen Totalen und Closeups zu schneiden als mit irgendwelchen Effekten. Mir kann auch kein Profi erzählen, daß er das anders sieht. Nur Einsteiger fragen mich, wieviele Überblendeffekte mein NLE hat. Gelungene Gestaltung liegt auch immer in Einfachheit. Das gilt nicht in der Innenarchitektur. Insofern stelle ich mir immer die Frage "was man in ähnlicher Situation am Steenbeck-Tisch geschnibbelt hätte" und lasse mich auch hier vom "Bauhaus"-Gedanken treiben.

Abseits dieser "Nebenkriegsschauplätze" um meine künstlerische Befähigung gab es zum Glück auch wohlwollendende Antworten zu meiner Kernfrage, und ich habe dazu eine klare Meinung entwickelt. Ich werde erstmal von 200 Euro am Tag ausgehen. Ich habe eine eine passable Semiprofessionelle Ausstattung am Schnittplatz, der in erster Linie mal durch Fehlen von Zuspielmaschinen auffällt (die heute eh kaum einer braucht). Dennoch erlaubt er eine vernünftige und qualitativ hochwertige Arbeit. Außerdem wird er kontinuierlich weiterentwickelt und ausgebaut. Mit 200 Euro mache ich keinem Profi wirklich Konkurrenz, denn der kann sich ja mit eben jenen Zuspielquellen, anderen Features und in erster Linie durch sein Können profilieren. Im Umkehrschluss heißt das: Wenn ich für meine IT-Bestandskunden, wo ich gewissen Bedarf für meine neuen Leistungen sehe, 200 Euro fordere (anstatt 400-500 wie für mein Kerngeschäft) dann wird das auch ohne weiteres akzeptiert werden. Anders herum erlaubt mir ein solcher Betrag bei vernünftiger Auslastung, meinen Lebensunterhalt zu decken und (wichtiger als man meint), diese "Spinnerei" auch vor meiner Frau darzustellen. Und eben Geld für weitere Investitionen zu verdienen.

Vielen Dank ausdrücklich nochmal an "Olja" und auch "Wolfgang vom Videotrefff", die mir sehr viel Mut machten und der ganz offenschtlich meinen Nerv getroffen haben. Es tut sehr gut, wirklich verstanden zu werden. Die "Künstlerseele" braucht eben manchmal Balsam. Ich werde jedenfalls die Kritikpunkte (die ich überwiegend selber auch so sehe) in meine persönliche Entwicklung einfließen lassen. Ob es dann am Ende zum Profi reicht, ist mir auch nicht so wichtig. Ich muss kein Profi sein, allerdings ist es besser wenn man mit seiner Leidenschaft seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Denn dann kann man jeden Tag das machen was einem am meisten Freude macht. Ein wesentlicher Piunkt wie ich finde.



Jott
Beiträge: 22350

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von Jott »

Das ist richtig, geht aber nicht mit 200 Euro am Tag. No way.

Wenn du für IT-Tätigkeiten, wie du sagst, 400-500 Euro am Tag bekommst, dann orientiere dich doch daran, wenn du deine Leistungen als gut einschätzt. 200 Euro für Manpower, Technik und Nebenkosten ist nur versüßtes Hobby, keinesfalls eine Lebensgrundlage. Wenn's das nicht sein und werden soll, okay. Aber nur dann.



soan
Beiträge: 1236

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von soan »

wolfgang hat geschrieben:
soan hat geschrieben:Schnittplatz "Media Markt" und Amateurfilmer mit fortgeschrittenem Know-How: ich sag mal max. 150 Euro am Tag.
Für Arbeitszeit und Abschreibung vom Equipment ist das eindeutig zu tief. Da verdient ja die Putzfrau mehr - und die braucht kein vergleichbares Equipment und überhaupt kein Spezialwissen.
Welche Putzfrau verdient denn mit nem 08/15 PC 150,- Euro in 8h??? Knapp 18 Euro netto vor EKSt - für einen Hobby-Filmer gewaltig.

Wir reden hier nicht von Abschreibung und dem ganzen bla bla sondern von einem Amateur der sich nebenbei was verdienen möchte. Das es sich um eine Spanne von-bis handelt habe ich bereits mehrmals deutlich geschildert :-)

Mimimi-Amateur mit "Aufwandsentschädigung" und Rumpelbude: 150.- pro Tag
Vollprofi mit amtlichen Schnittplatz, Mess-Abnahme, MAZen etc: 1000.- pro Tag (zum Beispiel)

Wo man selber sich da jetzt einordnet (oder der Kunde) bleibt jedem selbst überlassen. Es geht hier eindeutig um die Diskussion "Einstiegsgehalt" und nicht um "Endgültiger Tagessatz für Lebensgrundlage", das sollte man doch beachten als Aufgabenstellung :-)



pixelschubser2006
Beiträge: 1717

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von pixelschubser2006 »

Der letzte Satz trifft´s gut: Es ist und bleibt ein Anfang. Der Preis ist eben ein Kompromiss, der meine Ausstattung und mein Können wiedergibt. Und wäre mehr im Moment einfach unverschämt. Eigentlich müsste man weniger nehmen, wenn ein Profi mit entsprechendem Equipment 500 Euro berechnet. Meine Geräte muss man ja auch mal im Wert beurteilen. Mein Edius Neo kostet 169, die Professionalversion das 3-4fache. Und auch alle anderen Komponenten kosten drastisch weniger als sie praktisch Wert sind. Meine Eizos mit PVA-Panel gab es für 230 Ockem als Auslaufmodell. 24" Graphic-Modelle aus gleichem Hause schlagen mit 800 Euros zu Buche. Audiotechnisch habe ich garnix (kommt aber, anderer Thread...). Daraus resultiert: Ich kann nicht von Profi-Ansprüchen ausgehen, das wäre unfair. Einen feinen Arbeitsplatz habe dennoch, nur eben Marke "Budget".



gewi
Beiträge: 64

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von gewi »

Ich sehe das deutlich anders: Es geht doch darum, wie qualifiziert Du bist und wie professionell Deine Arbeit (vom Ergebnis her) ist. Da ist das Equipment sekundär. Oder wird ein Schreiner etwa nach Marke und Modell seiner Kreissäge bezahlt?

Gruß
Gerhard



pixelschubser2006
Beiträge: 1717

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von pixelschubser2006 »

gewi hat geschrieben:Ich sehe das deutlich anders: Es geht doch darum, wie qualifiziert Du bist und wie professionell Deine Arbeit (vom Ergebnis her) ist. Da ist das Equipment sekundär. Oder wird ein Schreiner etwa nach Marke und Modell seiner Kreissäge bezahlt?

Gruß
Gerhard
Das siehst Du für sich betrachtet richtig. Wobei ein Handwerker mit Schrottwerkzeug auch nix reissen kann ;-)) Gerade im Medienbereich ist das eigene Equipment aber auch eine Kalkulationsgrundlage. D.h. Medienschaffende wie Fotografen, Kameraleute und Cutter nehmen zu recht schnell den doppelten Stunden- oder Tagessatz, wenn sie das Geraffel für einen guten Job gleich mitnehmen. Das kann natürlich für die Postproduktion durchaus die Chance bieten, auf meinem Arbeitsplatz eine erstklassige Arbeit zu leisten, die teuer berechnet wird. Ich kann´s leider noch nicht und werde noch lange brauchen um Möglichkeiten und Qualität von meinem Krempel auszureizen ;-))



wolfgang
Beiträge: 6683

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von wolfgang »

soan hat geschrieben:
wolfgang hat geschrieben:
soan hat geschrieben:Schnittplatz "Media Markt" und Amateurfilmer mit fortgeschrittenem Know-How: ich sag mal max. 150 Euro am Tag.
Für Arbeitszeit und Abschreibung vom Equipment ist das eindeutig zu tief. Da verdient ja die Putzfrau mehr - und die braucht kein vergleichbares Equipment und überhaupt kein Spezialwissen.
Welche Putzfrau verdient denn mit nem 08/15 PC 150,- Euro in 8h??? Knapp 18 Euro netto vor EKSt - für einen Hobby-Filmer gewaltig.

Wir reden hier nicht von Abschreibung und dem ganzen bla bla sondern von einem Amateur der sich nebenbei was verdienen möchte. Das es sich um eine Spanne von-bis handelt habe ich bereits mehrmals deutlich geschildert :-)

Mimimi-Amateur mit "Aufwandsentschädigung" und Rumpelbude: 150.- pro Tag
Vollprofi mit amtlichen Schnittplatz, Mess-Abnahme, MAZen etc: 1000.- pro Tag (zum Beispiel)

Wo man selber sich da jetzt einordnet (oder der Kunde) bleibt jedem selbst überlassen. Es geht hier eindeutig um die Diskussion "Einstiegsgehalt" und nicht um "Endgültiger Tagessatz für Lebensgrundlage", das sollte man doch beachten als Aufgabenstellung :-)
Nee, das hast du dann betriebswirtschaftlichen Hintergrund nicht ausreichend verstanden. Der Threadstarter ist offenbar als Selbstständiger im Business, weil er ein IT Geschäft betreibt. Heißt, er kann nicht einfach mal so nebenbei ein wenig Geld schwarz einstreifen, wie man so gerne irgendwem unterstellt. Heißt weiter, er hat die Einnahmen zu versteuern und Sozialabgaben zu leisten - und wird wohl seine Hardware auch buchhalterisch aktiviert haben.

So, und jetzt kann man ja mal selbst rechen, was nach Steuer und nach Sozialabgaben und nach Abschreibung über bleibt.

Da landest durchaus in der Gegend der oft genannten 10 Euro/h einer Putzfrau, von denen wohl etliche einfach schwarz arbeiten. Ohne Abgaben. Ohne Steuern. Ohne PC. Ohne über das Putzen hinaus reichende Kenntnisse. Sondern nur mit Putzfetzen. :)
Lieben Gruß,
Wolfgang



soan
Beiträge: 1236

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von soan »

So gesehen natürlich korrekt. Allerdings kommt bei dem "Geschäftsmodell" Filmemacher dazu, dazu die Kombination aus Dreh und Schnitt ein Gesamtpaket ergibt.

Vielleicht kann man das Pferd auch ganz anders aufzäumen: für einen fertigen "Veranstaltungsfilm" (ein Nachrichtenfilm mit OTönen im Magazin-Charakter, mit Stimmungsbildern ohne Sprecher) sollte der Satz für 2-6 Minuten 1000 Euro netto nicht unterschreiten.

Ich schneide an sowas maximal 6 Stunden, dazu der Drehtag (Gesamtfilm kostet bei mir 1500 netto, je nach Aufwand). Ich setze immer Licht, habe auch mal nen Jib dabei, Ton und Bild ist immer einwandfrei. Wenns aufwendig wird (redaktionelle Begleitung, Assi notwending etc pp) wirds natürlich teurer.

Wenn man nun Anfänger ist und sich zwei Tage Zeit für den Schnitt nimmt schrumpft halt der "virtuelle Tagessatz", das ist aber meiner Meinung nach für die Kalkulation ok.



domain
Beiträge: 11062

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von domain »

Ganz wichtig ist auch, dass deine Frau in der Anfangsphase deiner Selbständigkeit einen festen Posten mit geregeltem Einkommen hat.
So muss man nicht dauernd Aufträge akquirieren, was zu den mühsamsten Aufgaben überhaupt zählt, sondern kann einfach warten, bis sich wieder etwas ergibt.
Mit Edius Neo wirst du übrigens schon bald nicht mehr das Auslangen finden. Da fehlt einfach zu viel zur Vollversion.



pixelschubser2006
Beiträge: 1717

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von pixelschubser2006 »

domain hat geschrieben:Ganz wichtig ist auch, dass deine Frau in der Anfangsphase deiner Selbständigkeit einen festen Posten mit geregeltem Einkommen hat.
So muss man nicht dauernd Aufträge akquirieren, was zu den mühsamsten Aufgaben überhaupt zählt, sondern kann einfach warten, bis sich wieder etwas ergibt.
Danke für den gutgemeinten Rat... ich bin bereits seit 14 Jahren selbständig (IT/Elektro) und habe davon ziemlich die Fresse voll. Ich suche gerade eine Festanstellung und würde langfristig nur selbständig weitermachen, wenn die Video-Geschichte RICHTIG läuft und ich problemlos in die KSK käme.
Jedenfalls kann ich Dir ein Lied davon singen. Wir haben einen 22 Monate alten Sohn und meine Frau geht deshalb nur halbtags arbeiten. Und das schlimme ist: Mein wichtigster Kunde und Geschäftspartner kapiert nicht, dass mich der Druck kaputt macht und daß ich mehr Sicherheit brauche. Da gerade unter Medienschaffenden genug "Scheinselbständige" oder unfreiwillige Freelancer unterwegs sind, wird man mich hier bestimmt verstehen können.

Für mich ist also klar. Videokram nur nebenberuflich, es wird auf Jahre hinaus illusorisch bleiben, davon leben zu können. Das ist schon für ausgebildete Vollprofis schwierig genug.



rainermann
Beiträge: 1722

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von rainermann »

soan hat geschrieben: Vielleicht kann man das Pferd auch ganz anders aufzäumen: für einen fertigen "Veranstaltungsfilm" (ein Nachrichtenfilm mit OTönen im Magazin-Charakter, mit Stimmungsbildern ohne Sprecher) sollte der Satz für 2-6 Minuten 1000 Euro netto nicht unterschreiten.

Ich schneide an sowas maximal 6 Stunden, dazu der Drehtag (Gesamtfilm kostet bei mir 1500 netto, je nach Aufwand). Ich setze immer Licht, habe auch mal nen Jib dabei, Ton und Bild ist immer einwandfrei. Wenns aufwendig wird (redaktionelle Begleitung, Assi notwending etc pp) wirds natürlich teurer.
Das ist doch mal ne Ansage. Ähnlich kalkuliere und arbeite ich auch (ab 750,- netto/Tag. Größere Sachen & Extras werden individuell kalkuliert.). Ab und zu mal ne Nachtschicht gegen Auflage. Dafür hat der Kunde dann am nächsten Morgen zuverlässig um 9:00 seinen Clip vom Vortag im Intranet stehen.
Und klar, solche Sachen sollte man natürlich auch in die Kalkulation mit einbringen: soll der Film "irgendwann in den nächsten Tagen" fertig sein, oder muss das Teil in so und soviel Stunden online sein? Was ist bei Krankheit - stehen dann Kollegen zur Verfügung, die den Auftrag genauso zuverlässig auf die Schnelle übernehmen können? Eine wichtige Rede wird gedreht - was ist, wenn eine Kamera oder Karte ausfällt? Notfallplan? Das sind meiner Meinung nach auch alles Dinge, die manchmal noch viel wichtiger sein können, als, auf welchem Programm mit welcher Technik geschnitten wird. Und auch das sollte man alles mit in die Kalkulation bringen. Bin jetzt ein bisschen abgeschweift, sorry, fiel mir nur eben so zum Thema ein.



domain
Beiträge: 11062

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von domain »

Ich verfolge schon länger den beruflichen Werdegang von drei mir sehr gut bekannten und befreundeten Fotografen. Der eine hat es nicht geschafft und lebt heute vom staatlichen Existenzminimum.
Bei den beiden anderen gab es über längere Zeit einen stetigen Aufbauprozess in kleinen Schritten.
Soweit muss man erst mal kommen, dass man einen Namen hat und einem die Auftraggeber die Türe einrennen.
Aber möglich ist es schon. Beide verdienen exzellent (Audi A6 bzw. gekaufte Häuser inkl. Atelier), aber frage nicht, mit welchen Anstrengungen und Entbehrungen.
Ich nehme an, dass du dich dieser konsequenten Aufbauarbeit wirst stellen wollen. Möglicherweise aber gar nicht so viel Unterschied zu deinen bisherigen Aktivitäten.
Beides zusammen wird aber nicht gehen: Festanstellung mit nebenberuflicher freischaffender Tätigkeit.

http://www.fotostudio-graz.at/
http://www.atelierjungwirth.com/index.php?idcat=8



iasi
Beiträge: 28642

Re: Stundensatz Postproduktion

Beitrag von iasi »

Erfolg bemisst sich am Kontostand ... so ist das in der heutigen Zeit.



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