Als Filmemacher hat man ca. 30 Sekunden Zeit, einen Zuschauer zu bewegen, den Film weiter zu sehen oder mit der Fernbedienung weiter zu zappen. Diese 30 Sekunden vertust Du mit einem Vorspann und langweiligen, nichts sagenden Bildern von Booten in einem Yachthafen. Und dann erst wird der Protagonist vorgestellt, der aber - sorry!! - den Film nicht trägt. Er ist sympathisch, aber ohne Charisma.
Woran erkennt man sofort den Hobbyfilmer? Richtig, an den O-Tönen statt Kommentar. Das funktioniert aber nur, wenn man eine kräftige Gestalt hat, die den Film wirklich trägt. Wenn nicht, muss man einen schwachen Protagonisten mit packenden Bildern und einen guten Kommentartext auffangen - oder auf das Thema verzichten.
Dein Film ist leider ein langweiliges Werk geworden: nett, aber unbedeutend.
Tipp: schneide den kompletten Film noch einmal, lass dabei den Protagonisten als (Haupt-) Textgeber völlig heraus, verzichte zunächst auf die Musikeinspielungen und verwende ausschließlich den Originalton, schreibe einen (packenden) Kommentar.
Jetzt kommt noch weniger herüber? Dann hast Du jetzt das Grundprinzip, des Filmemachens verstanden! Filme entstehen weder beim Drehen noch beim Schnitt, sondern Filme entstehen bei der Planung. Und wie plant man einen Dokumentarfilm? Im ersten Schritt hält man die Idee fest, das sind oft nur 3 Sätze, entwickelt daraus ein Exposé (ca. 1/2 Seite) und ggf. ein Treatment (1 Seite; hier hält man fest, wer, wo, was, wann) und entwickelt daraus einen Drehplan. Das ist bei 4 Kameras ein "Muss" - irgendwie muss sich das Material ja gegenseitig ergänzen.
Das klingt jetzt alles sehr abstrakt? Dann such doch mal passende Literatur, z. B. hier (noch dazu kostenlos) und voller Beispiele, wie man einen Dokumentarfilm (bzw. Dein Film wäre eher ein Magazinbeitrag) realisiert:
http://www.beam-ebooks.de/ebook/252686