(Schade das es hier keinen Privat-Chat gibt, sonst hätte ich hier die Fragen lieber weggelassen.)MLJ hat geschrieben:Sofern die "richtigen" Leute gefunden werden ist Crowdfunding die einzige Möglichkeit einen Film unabhängig zu verwirklichen, das ist richtig. Filmförderungen und Firmen sind keine gute Adressen mehr, weil, wie schon geschrieben wurde, seitens der Filmförderung absurdes verlangt wird und seitens der Firmen dann nur noch "Brause" Schilder im Film zu sehen sind. Das kann es ja nun auch nicht sein, oder ?
Aber es gibt noch eine Alternative: Crewfunding. Was ist das ? Ganz einfach: Jeder, der am Projekt mitarbeitet und mitspielt bringt sich ein und ein möglicher Gewinn wird gerecht geteilt. Hier in Frankreich hat sich das sehr gut etabliert, mit Erfolg, da es hier viele Filmemacher gibt, die lieber unabhängig sind als irgend jemanden den "Ar..." hoch zu kriechen. Positiv ist, das jeder Mitwirkende, ob Crew oder Schauspieler, sehr motiviert an die Sache ran geht was für das Ergebnis sehr positiv ist. Man schmeisst also alles in einen Topf und kommt etwas heraus, wird gerecht geteilt, so einfach ist das.
Ich habe mich an solchen Projekten schon beteiligt und kann nur positiv zurück blicken, auch was das Arbeiten angeht. Es ist alles sehr entspannt und viel Improvisiert, der Spass-Faktor ist hoch und die Teamarbeit sehr gut. Warum das nicht mehr Verbreitung findet verstehe ich nicht.
Hier in Frankreich wurde ein junges Mädel, das ein Video mit einem ihrer Lieder auf YT hatte über Crowdfunding Online gefördert. Ergebnis: Sie konnte eine CD im Studio aufnehmen und vermarkten, bekam Gold und Platin, spielt heute vor ausverkauften Hallen. Wenn Crowdfunding immer so funktionieren würde, bräuchten wir die ganzen anderen "Papppnasen" nicht mehr, die würden dann nur ihren entgangenen Gewinnen hinterher heulen.
Beste Grüsse, Mickey Lee
Genau deshalb braucht man für einen Film auch Geld - viel Geld!Regisseur hat geschrieben: Die Sache ist nur die, das ich früher einen ganz großen Traum von Hollywood hatte, aber wenn ich mir anschaue wie viel Leute dort rein als ,,Last-Tiere‘‘ arbeiten und sich in keiner Weise in den kreativen Bereich mit einmischen dürfen, naja da vergeht mir der Apetitt.
Mal ne Frage: Wie kommst du zu der Erkenntnis, Crowdfunder hätten im Leben noch nie was geleistet?JanHe hat geschrieben:Ich rede von Leuten, die - hart gesagt - nichts im Leben geleistet haben und trotzdem tausende Euro verlangen... oder sogar 100.000(!!!) Euro...
Danke für deine Antwort und das du dir die Mühe gmacht hast auf meine Fragen einzugehen. :)MLJ hat geschrieben:@Regisseur
Ich lebe jetzt seit 3 Jahren in belle France und habe es nicht bereut, in keiner Weise. Mir wurde Germanien einfach zu "Engstirnig" und kalt, von den Menschen her. Nicht alle, aber die meisten mit denen ich zu tun hatte.
"Crewfunding" funktioniert ganz einfach: Je nach dem wer alles dabei ist werden die Rollen entsprechend verteilt. Es gibt auch Situationen, wo man an einem Tag die Kamera macht, am nächsten Tag den Ton, aber das war noch nie ein Problem. Im "Briefing" wird jeden Tag alles nochmal durchgegangen und am Abend gemeinsam gesichtet, wegen Nachdreh oder andere Kleinigkeiten. Jeder kann seine Ideen und Vorschläge einbringen, Kritik abgeben oder alternativen vorschlagen. Die Schauspieler, teils auch Anfänger und Laien, sind sehr motiviert, wie das gesamte Team, weil nur etwas dabei raus kommt, wenn man keinen Mist produziert und das Ergebnis stimmt.
Je nach Fähigkeiten werden die Positionen besetzt von den Leuten, die dabei sind. Da jeder das gleiche leistet wird auch gleich geteilt, so, als wenn alle Produzent sind. Was das finanzielle angeht, so ist das sehr unkompliziert, da genügend Kameras, Licht, Micros, Mischpulte, Sichtgeräte, eben alles was am Set gebraucht wird vorhanden ist, und wenn nicht, wird es geliehen von Kollegen. Die Planung für Projekte wird immer so gemacht, das so wenig an Kosten entstehen wie möglich, quasi fast ein "No-Budget" Modell. Für Essen und Getränke, sowie eine nötige Unterbringung wird gesorgt. Anfahrten für Leute, die einen längeren Anfahrtsweg haben, werden für die Zeit untergebracht damit die nicht pendeln müssen. Probleme mit der "Rollenverteilung" gibt es nicht, da immer die "besten" je nach Fähigkeiten besetzt werden.
Ist jemand besonders gut an der Kamera, landet er dort, genauso mit Ton, Licht, etc., und die, die auf mehreren Gebieten gut sind, werden flexibel eingesetzt, je nach dem ob jemand ausfällt oder zusätzlich gebraucht wird. Wir hatten schon die Situation, das wir statt 3 Kameras 4 einsetzen mussten. So wurde die Tonangel jemand anderem gegeben und die 4te Kamera an den eigentlichen Tonmensch, funktioniert sehr gut und ist nie langweilig.
Auch die Zeit und die Locations werden geplant und gesichtet, eben noch richtig "gescoutet", mit einer kleinen Digi-Knipse gefilmt und dann sucht man gemeinsam das passendste aus. Die bisherigen Projekte, an denen ich beteiligt war, wurden für Festivals angeleiert und produziert.
Zu Hollywood: Die kochen auch nur mit Wasser, soviel dazu. Für mich hat Hollywood längst den Glanz von einst verloren, nichts könnte mich dort hin locken, ehrlich.
Zu Frankreich: Wenn du die Möglichkeit hast hier zu arbeiten und zu leben, dann schau dir die Gegend vorher an, verbringe ein paar Tage dort, erkundige dich nach allem, was du wissen möchtest, das hilft ungemein. Es hat keinen Sinn, wenn du nicht diese "Aha" Gefühlt hast, das dir sagt "Ja, hier will ich leben, das ist es".
Wovon ich lebe und die Leute, die beim Crewfunding beteiligt sind ? Nun, Rücklagen sind wichtig, und alle arbeiten nebenher, ist also keine "Luft und Liebe" Nummer :) Du wirst verstehen, das ich hier nicht näher darauf eingehe ;)
Nun, ich hoffe ich konnte dir Antworten auf deine Fragen geben. Ja, eine PN Funktion fehlt hier wirklich bei SlashCam ;-)
@Dirkus
Ja, mit "Profis" ist ein entspanntes arbeiten möglich. Wenn sich aber "Profis" zusammen finden und ein gemeinsames Projekt angehen, ist es noch viel entspannter. Und sicher, Geld braucht man, aber nicht für jeden unnützen Kram. Gute Planung und Budgetverwaltung ist alles :) Es gibt Filme, die haben so gut wie nix gekostet und sind trotzdem sehr gut geworden, siehe "Sommer vorm Balkon". Kleines Team, minimum an Gerät, tolles Ergebnis.
Beste Grüsse, Mickey Lee
Du sagst es.MLJ hat geschrieben: Alles kreative, ob Musik, Film, Theater, Bühne/Filmcrew, Licht, Ton, Autoren, Fotografen, das alles erfordert gute Teamarbeit denn sonst geht es schief. Erst das Team als ganzes ist erfolgreich, nicht der "Einzelkämpfer/in".
Logisch. Warum sollte es auch anders sein? Wenn jk86 sich das durchliest, dann dürfte er ungefähr wissen, was ich mit meinem Satz meinte. Wobei ich Crowdfunding kritisch den "Großen" untergeordnet habe bzw. den Gleichgesinnten übergeordnet.MLJ hat geschrieben:Wir müssen uns endlich klar machen, das die "grossen" nie etwas für uns tun werden, solange dein "Licht" viel zu schwach vor sich hin flimmert. Entweder mit einem gleichgesinnten Team oder durch Crowdfunding hat man reelle Chancen denn niemand anderes macht sonst auch nur einen Cent locker um eine Idee zu verwirklichen. Dazu muss man aber auch seine Einstellung überdenken und gegebenenfalls ändern, sonst rennt man gegen die berühmte Mauer.
Gell Domain, schnell verbessert. Aber kein Grund zur Aufregung, ist nur eine Anspielung auf Micky Lees Signatur und das geht nur in Englisch.domain hat geschrieben:Gell Jogol,
Englisch ist schon cool.
Man kann sich viel präziser ausdrücken als in der Sprache von Schiller oder Goethe
Vollste Zustimmung!MLJ hat geschrieben:Ich könnte dir jetzt viele Beispiele von heute Bekannten Musiker/innen nennen, die in einem kleinem Zimmer mit einem Portablen 4-Spur Tapedeck Demos aufgenommen haben und dann mit fast "No Budget" in einem Studio eine Platte/CD aufgenommen haben. Wenn man den Sprung nicht wagt, lernt man nie zu fliegen.
Tu ich immer noch nicht, weil du es auch nirgendwo sagst. Nur, dass man das ja schon verstehen müsse. Ich habe dich so verstanden, als würdest du Crowdfundern generell unterstellen, ihr Budget nicht selbst erarbeiten zu wollen. Vielleicht habe ich dich falsch verstanden - dann entschuldige bitte, aber du drückst dich halt nicht gerade eindeutig aus.JanHe hat geschrieben:@jk86: Tu bitte nicht so, als würdest du nicht verstehen, was damit gemeint ist.....
Einen Fender Blacktop Jazz Bass. Also einen Hybrid, der von den Maßen her ein Jazz Bass ist, von den Tonabnehmern und dem Sound her (zwei Split Coils) aber eine Spur fetter als ein Mexiko-Preci. Ich mache damit Punk bis Stoner, Grunge, Sludge und so. Mit den Rickenbackern liebäugle ich auch, aber fette Hälse sind nicht so meins. Mein Onkel hat einen 4001, und er klingt wirklich endfett, ist für mich aber jedes Mal ne Qual zu spielen. Wenn Rickie, dann wohl nur als Erbstück...MLJ hat geschrieben:@jk86
Du spielst E-Bass ? Eine guten "Rickie" (Rickenbacker), Fender Jazz/Precision oder einen fetten "Music Man" ?
Ich bin da nicht ganz so optimistisch, gerade wenn das Geld aus der Crowd kommt. Klar ist es Arbeit, das einzuwerben - mit den Infos, die der 100.000€-Filmer online hat, und der Sympathie, die er rüberbringt, bekommt er sicher nicht mal nen Hunni geschenkt - aber die Haltung zum Geld ist doch schon eine andere, wenn man es selbst quasi 1:1 erarbeitet hat und es nicht so einfach nachfließt. Mit Bescheiden meinte ich auch weniger "mit wenigen Mitteln auskommend" - da hab ich großen Respekt vor, mit kleinen Mitteln große Wirkungen zu erzielen - ich meinte "beschissen" ;) Beschissene Filme gab es immer, wird es immer geben, aber je mehr Menschen man ne Kamera und genug Kohle in die Hand drückt... you get the idea. Auch Filme, die "für die Schublade" produziert wurden, haben Geld und Arbeit gekostet.Ich glaube nicht, das deswegen "bescheidenere Filme" produziert werden, im Gegenteil, gerade weil die Macher auch das Risiko und das Budget tragen. Es wird immer Ausnahmen geben, aber die sind "überschaubar" und haben keine Zukunft. Man darf das Publikum nicht unterschätzen, es merkt wenn es "Mist" vorgesetzt bekommt.