mav110 hat geschrieben:Smartphones bewirken u.a. auch, dass das Gehirn schneller schaltet und die Multitaskingfähigkeit zunimmt.
Du scheinst davon überzeugt zu sein, aber ich betrachte das nicht unbedingt als Vorteil. Sowas macht auch hektisch, die Langzeitkonzentrationsfähigkeit geht verloren, du musst immer überall erreichbar sein, hast weniger Privatsphäre, alle gucken dich dumm an wenn du's nicht nutzt. Handies machen Menschen unzulässig: früher hat man sich verabredet und war dann auch da, heute sagt man in letzter Minute ab. Erst gestern gelesen, dass 1/3 aller Arbeitnehmer für den Chef permanent erreichbar sind; das ist für mich kein Vorteil, sondern Neoliberalismus pur: Arbeit unter totaler Kontrolle, im Zweifelsfall ohne Freizeit, zu einem scheiß Verdienst. Alleine wenn ich mir die Hilflosigkeit von Gleichaltrigen anschaue, die in der Uni-Bibliothek mit ausgefallenem Computer total aufgeschmissen sind... oder die Weltuntergangsszenarien, wenn man das Handy in der Bahn vergessen hat... die Menschen sind so krass davon abhängig - klar, ist ihre freie Entscheidung, aber die wenigsten denken auch darüber nach, schließlich haben ALLE sowas. Ich fände einen Film spannender, der zeigt, dass es auch anders geht. Der für Entschleunigung einsteht. Dass unser Leben in vielen Bereichen automatisiert und digitalisiert wurde, befreit uns nicht davon, selber wissen zu müssen, wie Dinge funktionieren und wie man Probleme ohne digitale Hilfsmittel löst. Mal abgesehen davon, dass ein persönlicher Brief wegen seiner Seltenheit heute einen ganz anderen Stellenwert hat als eine Mail.
Nein, ich bin kein Rentner, sondern junge 27 und mit dem ganzen elektronischen Kram aufgewachsen. Meinen ersten eigenen Computer hatte ich mit 10, HTML hab ich gelernt bevor das Internet ganz groß rauskam, ich programmiere meine eigenen Mikrocontroller...
Die Digitalisierung hat Vor- und Nachteile, gerade was unser soziales Beisammensein angeht. Das wurde hier schon karikiert. Sehr alte Menschen haben sich früher anders connected und es hat funktioniert, warum also sollten sie das ändern... es geht auch immer um die eigene Peer Group, und die ist in diesem Fall meist ohne den ganzen Kram aufgewachsen.
Das soll jetzt kein Plädoyer gegen die Digitalisierung sein, sondern gegen eine solche Einstellung kämpfst du an, wenn du deinen Film drehst. Darum musst du dich damit auseinandersetzen.
Man kann nen Film auch so drehen, dass das Prostitutionsgewerbe gut darsteht
Uh. Überdenk doch bitte mal dein Bild davon. Ich finde nicht, dass bezahlter S*x per se böse ist - die Lebensumstände, die zur Prostitution führen, und die Frauen weiter dazu zwingen, sind es.
(Ich will jetzt keine Diskussion darüber anfangen, sondern nur dieses Schwarzweißdenken allgemein anprangern, dem du zu unterliegen scheinst. Worte von anderen, wie Abschaum, finde ich aber auch nicht gerade nett.)