zur zeit gibts ja die jvc hd gy 201 recht guenstig.
ist denn die cam ueberhaupt noch zeitgemaess und guten gewissens zu empfehlen ?
gedreht werden dokus, musikevents sowie andere kleinere kommerzielle projekte, die eigentlich immer auf dvd kommen sollen.
meine frage also: kann ich mir guten gewissens so eine camera zulegen ?
ist die bildqualitaet gut genug und warum wurden die preise bei diesen cams so drastisch reduziert ?
du kannst dir sogar eine hd110e kaufen, die sind noch günstiger und halten mit ihren einstellungsmöglichkeiten, features und bildqualität auf jeden fall mit vergleichbaren aktuellen produkten mit! die ergonomie ist viel besser, die akkuleistung beängstigend: da entweder ottobauer oder große custom battery packs von globalmedia.
masterseb hat geschrieben:...akkuleistung...entweder ottobauer oder große custom battery packs von globalmedia...
Um hier mal etwas Ordnung reinzubringen ;-) : Die HD110 bezieht ihren Strom serienmäßig aus kleinen JVC-Akkus, wie man sie auch von Henkelkameras kennt. Sinnvollerweise rüstet man die Kamera aber so um, dass sie die professionellen Akkus mit ANTON BAUER-Mount oder dem V-Mount nutzen kann. Diese gibt es von Herstellern wie Anton Bauer oder Sony, IDX, Swit, Omega oder eben auch von Globalmediapro.
tommyb hat geschrieben:Die 1xx Serie kann allerdings auch "nur" 720p25. Da ist die 2xx-Reihe mit 720p50 besser bedient.
auch die 110er macht 50p. allerdings eben in pal auflösung aber als hdv1 stream. die 25p sind in 1280x720, interlaced geht nur im pal-modus...aber ist eben ein progressive 16:9 chip. was die 200er serie neu hat ist ein 14bit prozessor (statt 12) und die möglichkeit auch in hdv interlaced aufzuzeichnen. firewire in/out ist bei den modellen verschieden. ich denke, die 201er hat wie die 110er nur OUT
Moin, Ruebe!
Um Deine Frage direkt zu beantworten: Ja, Du kannst Dir diese Kamera (mit kleinen Einschränkungen) bedenkenlos kaufen.
Ich habe selbst die 200er und finde nach wie vor, daß sie von allen 25p Kameras den besten Look hat.
Sie hat gegenüber den Festspeicher-Camcordern von Sony und Panasonic den großen Vorteil der Bauform und des professionellen Handlings. Die Kamera liegt wirklich gut auf der Schulter. Du kannst locker den ganzen Tag von der Schulter drehen, denn sie ist nicht zu schwer (aber auch nicht zu leicht...). Fast jeder Schalter ist da, wo man ihn bei einer Profikamera erwartet, z.B. Gain, Weißabgleich-Presets+Speicher, usw.
Die Bedienung der manuellen Fujinon Optik bedarf nicht vieler Worte. Schärfenverlagerungen oder das mitziehen der Blende gehen damit leicht von der Hand. Versuch das mal mit ner HVX200...
Ich empfand es immer als großen Vorteil, daß auf Band aufgezeichnet wird. Du hast nach dem Dreh ein Tape in der Hand, daß Du entweder dem Redakteur/Kunden geben kannst oder das Du Dir ins Archiv stellen kannst. Bei den Festspeicher Camcordern hast Du definitiv ein Archivierungsproblem.
Die Bandaufzeichnung ist gleichzeitig aber auch das größte Manko. Bei der HDV Aufzeichnung wird nur jedes 15. Bild mit allen Informationen aufgezeichnet. Bei allen Zwischenframes werden nur die Änderungen zum Hauptbild aufgezeichnet. Wenn nun das Hauptbild (I-frame) durch irgendeinen Umstand kaputt ist, sind auch alle nachfolgenden Bilder im A... Erschwerend hinzu kommt bei der JVC, daß die Aufzeichnung sich auch meistens nicht wieder "fängt". Wenn Du ein Dropout hast, ist meistens der ganze Take für die Tonne. Erst wenn Du das nächste mal auf Record drückst, ist wieder alles i.O. Das sollte zwar theoretisch nicht so sein, ist aber in der Praxis meistens leider so.
Deshalb ist es für professionelles Arbeiten meiner Meinung nach unerläßlich, daß Du Dir einen Festplattenrekorder dazukaufst. Der DR-HD100 von JVC funktioniert sehr gut im Zusammenspiel mit der 200er. Ich habe immer parallel aufgezeichnet. Auf die Festplatte, um damit hinterher zu schneiden (spart ja auch das Capturen) und parallel auf Band, als Backup und fürs Archiv. Doppelt hält besser...
Weitere Pluspunkte sind:
- der Ausklapp-Monitor fürs arbeiten vom Stativ, z.B. bei Konzertmitschnitten, sowie für den Assistenten zum Audiopegeln.
- Der V-Mount Akkuanschluß - Ein 105Wh V-Mount Akku gibt der Kamera ca. 6 Stunden Strom
- Der 12V D-Tap Ausgang am V-Mount Schacht - der kann ein Kopflicht bis max. 50W speisen - oder aber den Festplattenrekorder
- Der Stativanschluß (für professionelle VCT-14 Stativplatten)
- Der 50p Modus - ideal für Zeitlupenaufnahmen
- Ob Du die 200er oder 201er kaufst solltest Du Dein Schnittprogramm entscheiden lassen. Meines Wissens unterstützen nicht viele Schnittprogramme den "Export to Tape" für die JVC. Hier kannst Du also u.U. noch mal ein wenig Kohle sparen.
Nachteile:
- Die Standardoptik ist nicht weitwinklig --> WW Adapter kaufen (sehr gut ist der WCV82c von Fujinon - voll durchzoombar)
- Der Sucher könnte schärfer sein, man gewöhnt sich aber dran
Warum die Kameras mittlerweile so günstig sind liegt vermutlich daran, daß sich alle Welt auf die Konkurrenzprodukte stürzt.
Ich mußte gerade bedingt durch Kundenwünsche auf Full-HD umsteigen (EX3) und ich vermisse das professionelle Handling und den Look der JVC sehr...
Fazit: Zusammen mit nem Festplattenrekorder gebe ich Dir eine definitive Kaufempfehlung! Du wirst vom 720/25p Look begeistert sein. Wenn Du das Geld für einen Festplattenrekorder nicht erübrigen kannst: Laß die Finger von der Kamera!
Wenn Du noch Fragen hast, frag einfach...
LG,
Sebastian
P.S. Meine 200er steht übrigens zum Verkauf, nebst Weitwinkeladapter, Festplattenrekorder, Ladegerät und Akkus. Zwei Kameras im Schrank zu haben ist doch ein wenig teuer... Wenn Du Interesse hast, meld Dich einfach per email: bogeyb[ät]web.de
P.P.S. Wenn Du aus dem Hamburger Raum kommst, kannst Du auch gerne zum Testen vorbeikommen
Wenn Du das Geld für einen Festplattenrekorder nicht erübrigen kannst: Laß die Finger von der Kamera!
Interessante Empfehlung. Allerdings würde ich gerade auf ein Firestore verzichten wenn ich mit der Kamera drehen würde. So eine Festplatte hat schließlich auch Teile die sich bewegen. Eine ungeplante Erschütterung und das Ding wird sich vielleicht für immer verabschieden.
Nimms mir nicht übel, aber wenn etwas wirklich empfehlenswert ist, dann höchstens ein Firestore auf SSD-Basis (außer man zu 99,9% szenische Sachen und hat keine Hektik).
Übrigens hat HDV mit 720p25 einen GOP von 6 Frames (nicht 15, das hat 1080i).
Ich war auch erst skeptisch, aber die Praxis beweist, daß es funktioniert. Wir hatten die Kamera mit HD sogar auf einem Autoausleger und sind damit über Waldwege gefahren...
Ich weiß nicht, WIE die Ingenieure das machen, aber es geht. Und sollte doch mal was sein, hat man ja immer noch das Band.
Meine Empfehlung ging ja zur PARALLEL-Aufzeichnung...
422 kommt nur über die HD-SDI anschlüsse. und 8bit schafft max. 11blenden, ja. wie eine DSLR mit flat profil. interne aufzeichnung ist wegen unzureichendem tape proHD format nur 4:2:0 bzw. HD 1-1-1
tommyb hat geschrieben:[
Allerdings würde ich gerade auf ein Firestore verzichten wenn ich mit der Kamera drehen würde. So eine Festplatte hat schließlich auch Teile die sich bewegen. Eine ungeplante Erschütterung und das Ding wird sich vielleicht für immer verabschieden.
Nimms mir nicht übel, aber wenn etwas wirklich empfehlenswert ist, dann höchstens ein Firestore auf SSD-Basis (außer man zu 99,9% szenische Sachen und hat keine Hektik).
Wenn die Kamera wie hier im Thread beschrieben mit HD-SDI Ausgängen ausgestattet ist - klingt das doch stark nach einem Fall für's Hyperdeck Shuttle 2!
Das Ding kostet etwa 300 Tacken - dazu das entsprechende SDI Mini Kabel und noch eine SSD - voila, fertig ist die bandlose 4:2:2 Aufzeichnung auf SSD. Im AVID DNxHD Format passen da locker über 70 Minuten auf eine 128GB SSD.
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