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RAW oder nicht RAW



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
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domain
Beiträge: 11062

Re: RAW oder nicht RAW

Beitrag von domain »

Frank Glencairn hat geschrieben:Wie genau das "unter der Haube" funktioniert, weiß ich auch nicht.
Ich schätze aber daß die Änderungen als eine Art "schwebender" Satz Metadaten, bis zum raus Rendern vorgehalten werden.
Ich kann mir schon vorstellen, dass die meist nicht viel mehr als Dutzend Nodes in den Metadaten eines jeden Clips gespeichert werden können. Aber wie sieht das bitte bei mehrere Cips übergreifenden Nodes aus? Z.B. bei einem Alphablending? Irgend etwas zumindest in Schwebe Gehaltenes, ähnlich einem Timelineprotokoll, muss es wohl zusätzlich noch geben.
Weniger Probleme sehe ich im Auseinanderklaffen von Monitorbild und final Rausgerendertem oder Ausbelichtetem. Schließlich kann Adobe z.B. auch CMYK auf 8-Bit-Monitoren simulieren, wichtiger ist vermutlich das noch vorhandene Fleisch bei RAW in all seinen Varianten.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: RAW oder nicht RAW

Beitrag von WoWu »

Frank Glencairn hat geschrieben:Na ja, du bekommst einen abendfüllenden Spielfilm bequem auf eine 120 Euro Platte - das ist billiger als SR-Bänder, so gesehen ist es also kostengünstiger geworden, wobei Preise für Speicherplatz sowieso permanent sinken (wenn nicht gerade eine Flut dazwischen kommt).
Da gebe ich Dir Recht.
Eingangsfrage war auch nicht, ob der RAW-Anwender macht, genügend Geld für Platten hat sondern wo die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale zu LOG sind und (vor allen Dingen), wer sie nutzt.
Es war auch nicht Frage, ob die Datenkanäle breit genug sind.
Eher war die Frage, ob ein datenreduziertes Bildmaterial (kein ZIP) noch die ursprünglichen Anforderungen an RAW erfüllt.

@domain

Die Verarbeitung in DNG ist recht komfortable. Wir haben zwar erst eine Spielfilmlänge darauf gemacht, konnten aber keine wirklichen Limitierungen erkennen. Damals hatten wir auch den 12 Bit Monitor, um einmal die Unterschiede des KODAK LUTs zum Originalmaterial zu sehen, mussten aber feststellen, dass es gar nichts bringt, weil die, im LUT eingearbeitete Filmkorrektur einen direkten Vergleich gar nicht zulässt.
Hinterher sahen aber die beiden Projektionen (Licht gegen Monitor) ziemlich identisch aus.
Was man früher also mit Mustern gemacht hat, hat der LUT ziemlich gut aufgefangen.
Daher wäre bei der Anwendung für Film nach wie vor RAW der Favorit.
Frage ist nur, ob man für TV oder D-Cine nicht identische Ergebnisse bei weniger Aufwand durch LOG-Videoverfahren wirtschaftlicher gestalten
kann
nicht viel mehr als Dutzend Nodes
Über 150 verschiedene, mit einer quasi beliebigen Tiefe, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de



domain
Beiträge: 11062

Re: RAW oder nicht RAW

Beitrag von domain »

WoWu hat geschrieben: Frage ist nur, ob man für TV oder D-Cine nicht identische Ergebnisse bei weniger Aufwand durch LOG-Videoverfahren wirtschaftlicher gestalten
kann
Davon bin ich überzeugt. Speziell weil ich den Archivierungsvorteil eines unveränderten RAWs für ziemlich praxisfremd halte. Kein Schwein wird sich nach Jahren noch des Original-RAWs mit verbesserter Hard- und Software annehmen, speziell in Anbetracht der rasanten Fortschritte in der Sensorentwicklung. Letzten Endes zählt m.E. nur das heute optimierte Material in der endgültigen Fassung und das wars dann wohl auch.
Man sollte auch nicht vergessen, dass die Knee- und Blackgamma-Einstellungen von Profikameras im Grunde schon bisher minimalistische S-LOG-Einstellungen waren, die aber keiner Reversfunktion für die Beurteilung bedurften, weil für die jeweilige Anforderung bewusst ausgewählt.
Allerdings würde ich meinen, dass hierfür wirklich eine 10-Bitcodierung Voraussetzung ist.



Abercrombie
Beiträge: 512

Re: RAW oder nicht RAW

Beitrag von Abercrombie »

WoWu hat geschrieben:Die technischen Verbesserungen (letzten 0,5%) spielen dabei für Dich keine (wenig) Rolle.
Das deckt sich einwenig mit meiner Einstellung, wobei mir eine hardwareorientierte Verarbeitung in der Kamera in dem Fall lieber ist als durch irgendeine externe Soft/Hardwarkonstellation.
Aber das ist persönliche Geschmackszache.

Botten line ist aber, dass die RAW (0,5%) Verarbeitung für Dich nicht wichtig ist und durchaus durch ein LOG ersetzbar wären, aber nicht sind, weil der Kunde die Kamera auswählt.
(Ich hoffe, ich hab das richtig zusammengefasst).
Leider nein. Wenn du Interesse hast, kannst du mein Posting ja noch mal lesen.

Ich versetze mich manch mal zehn Jahre zurück und überlege, wovon ich damals nicht mal zu träumen wagte. Von den damaligen Vorstellungen werden etwa 90% mit meiner Technik heute erfüllt. Individuelles DeBayering mag mehr Qualität bringen, aber bisher fehlte mir diese noch nicht.
RAW hat Vor- und Nachteile. S-Log mag ähnlich gut (oder vielleicht sogar besser) sein. Zu bedenken ist: Wie viele Kameras gibt es, die S-Log im 10 oder besser 12 Bit aufzeichnen. Und wenn ich da noch deren Preise mit einbeziehe, dann bin ich zumindest nicht unglücklich mit meiner Scarlet. Vielleicht steige ich irgendwann auch mal um. Wer weiß.
Aber noch sehe ich im RAW Vorteile. Geringere Datenrate, hohe Bittiefe, Verarbeitung von Rechnern mit Stromanschluss, Weiterentwicklung der Algorithmen während die Kamera altert...



WoWu
Beiträge: 14819

Re: RAW oder nicht RAW

Beitrag von WoWu »

@Abercrombie

Ich hab Deine Postings gelesen, sogar mehrfach und mir alle Mühe gegeben, sie richtig zu verstehen, weil ich ein ur-eigenstes Interesse an dem Thema habe und für jeden Denkanstoss dankbar bin.

Mag nun dennoch sein, dass ich Dich falsch verstanden habe, sorry.

Mir kommt es aber weniger darauf an zu erfahren, aus welchem Grund der Eine oder Andere RAW benutzt sondern vielmehr darum, in welcher Tiefe es genutzt wird, um mir ein Bild zu machen, ob die Möglichkeiten von RAW eigentlich allgemein so genutzt werden, wie sie zur Verfügung stehen. Anschliessend könnte man, wenn nötig nochmal über einen Workflow reden.

Bei uns sind nur Angesichts einer "Fehlinvestitinon" in die SCRATCH-Tool Workstation Zweifel aufgekommen, ob "das letzte Bisschen" wirklich den Aufwand lohnt. (Für Film kein Zweifel) aber für D-Cinema und speziellen Premiums sehr wohl.
Daher die Frage, wo für Euch RAW anfängt, aber eben auch, wo es aufhört und wenn ich sehe, dass ziemlich wenig mit Proxy und viel mit gewandeltem 12 nach 10 Bit gearbeitet wird und von den Möglichkeiten des individuellen De-Bayerings wenig Gebrauch gemacht wird, dann nährt das die Ansicht, dass LOG nicht die schlechteste aller Lösungen ist.
Valentinos Ansatz des verbesserten Keying muss ich nochmal nachvollziehen.
Aber noch sehe ich im RAW Vorteile. Geringere Datenrate, hohe Bittiefe, Verarbeitung von Rechnern mit Stromanschluss, Weiterentwicklung der Algorithmen während die Kamera altert.
Die Datenrate spielt für uns in diesem Umfels eigentlich wenig Rolle.
Die hohe Bittiefe nur insoweit, als man das File parallel zu einem Proxy benutzt, was wir für Film auch tun, aber wenn das Ziel ohnehin 10 Bit ist, sehe ich darin keinen Vorteil mehr, weil jede Kamera an der Stelle eine hohe Bittiefe hat, egal was man hinterher daraus macht.
Verarbeitung in fremden Rechnern sehe ich nicht wirklich als Vorteil, weil man dann sowohl an fremden Systemen, als auch an fremder Software "hängt", zumal es keinen Standard für RAW gibt.
Das ist eher ein grosser Nachteil.
Auch in der Weiterentwicklung der Algorithmen sehen wir nicht den grossen Vorteil, weil sich Video eigentlich ziemlich schnell "verbraucht".
(Anders als klassische Musik, z.B., wo man noch nach Jahrzehnten Orchestereinspielungen in besserer Qualität absetzen kann).

Insofern geht unsere Tendenz, für diese Produkte (keine Ausbelichtung), im Augenblick sehr stark zu LOG basierten 10 Bit Systemen.
Gute Grüße, Wolfgang

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