Intermediate-Formate:
Hallo LadyPurple,
Weil Du nach den Intermediate-Formaten fragtest, hier noch ein Erklärungs-Versuch (möglichst einfach beschrieben, und vielleicht kennst Du ja vieles schon):
Und an die Codec-Experten im Forum (ich bin keiner): Bitte korrigiert mich, wenn ich irgendwo Blödsinn geschrieben habe !
Die Intermediate-Formate sind wörtlich 'Zwischen-Formate'.
Zwischen was ?
Zwischen dem Aufnahme-Format und dem schliesslichen Ausgabeformat.
Dazwischen liegt ja der Schnitt und/oder die Bildbearbeitung.
Und da liegen auch die Probleme.
Bei AVCHD (Advanced Video Coding High Definition) ist es die starke Kompression. Das ergibt zwar kleine Video-Dateien zum Speichern, bedeutet in diesem Fall aber auch, dass nicht jedes Bild einzeln und unabhängig verpackt ist (wie die I-frames), sondern zahlreiche Zwischen-Bilder (die P-frames und B-frames) nur als DIFFERENZEN zu Nachbar-Bildern gespeichert sind (statt als komplette Einzel-Bilder) und somit zum Abspielen erst entpackt werden können, wenn die Bilder drumherum auch ausgepackt sind.
Technisch spricht man von inter-frame Kompression. Das Gegenstück (jedes Bild einzeln verpackt, was schnittfreundlicher ist, weil das Auspacken schneller geht) heisst intra-frame Kompression. Die 'Intermediate-Codecs' (also z.B. der von 'dienstag_01' oben empfohlene Avid DNxHD) sind alle intra-frame.
Sie sind aber alle nicht verlustlos (so wie RAW = unkomprimierte Rohdaten) - Apple spricht z. B. für ProRes von 'visually lossless'.
Verlustlose Kompression kennen wir aus dem Computer-Alltag z. B. von ZIP- oder RAR-Dateien. Hier ist der Text / die Tabelle / der Ton / das Bild / das Video nach dem Auspacken der komprimierten Daten wieder genau im Ursprungs-Zustand.
Es gibt entsprechend auch verlustlose Video-Kompression (Codecs), die aber nicht gross über 1:2 (halbe Grösse) hinausgeht.
AVCHD ist gleichbedeutend mit H.264, einer Variante von MPEG-4 (andere Varianten von MPEG-4 wären z. B. DivX oder Xvid). D.h., AVCHD verwendet immer H.264 zur Kompression.
Was gut verpackt ist, braucht länger zum Auspacken.
Anschauen am Bildschirm oder Bearbeiten heisst immer, VORHER auspacken (dekomprimieren).
Wir können keine Kompressions-Algorithmen betrachten, wir sehen immer nur Pixel (bzw. Bilder) am Bildschirm.
Und da ich bei den neueren Kameras auch mit 50p Full HD AVCHD filmen kann, müssen beim Abspielen eben 50 gut verpackte AVCHD-Vollbilder innerhalb einer Sekunde ausgepackt werden (dekomprimiert bzw. re-konstruiert), was schwächere Rechner offenbar an den Rand des Zusammenbruchs bringt.
Abhilfe: Ein schnellerer Rechner oder ein vorheriges Umrechnen in ein anderes, schnittfreundlicheres Format.
Ich habe den kostenlosen Avid DNxHD CODEC hier
http://www.videohelp.com/tools/Avid-DNxHD mal heruntergeladen und probeweise unter Win XP SP2 installiert.
Sämtliche AVID-Codecs (auch der Intermediate-Codec 'DNxHD') sind nun in Quicktime beim Export auswählbar. Man benötigt dazu Quicktime Pro (kostet was), weil sonst die Export-Option nicht aktiv ist.
Normalerweise müssten die Codecs aber ebenfalls in Premiere erscheinen, wenn nur das kostenlose Quicktime 'normal' (OHNE 'Pro') installiert ist, und man in Premiere beim Rendern / Export der Timeline 'Quicktime' (Endung 'mov') auswählt.
Vielleicht machst Du ja mal einen Test.
Alternative wäre - wie 'Auf Achse' oben vorschlägt - ein Schnitt-Versuch mit vorheriger AVCHD nach MPEG-2 Umwandlung, das auch bei Deinen früheren HDV-Dateien verwendet wurde.
Gruss
Skeptiker