(User Above) hat geschrieben:
: Also, ich muß jetzt mal etwas kotzen!!!
: Nach der Übernahme von Emagic durch Apple wurde die Entwicklung der Windowsversion von
: Logic Audio ja bekanntlich eingestellt. Ich finde das als Marktmethode schlichtweg
: eine Riesensauerei, ist aber wohl Apple-typisch. Man denke z.B. an Spruce Up... Habe
: damals nicht eine Sekunde drüber nachgedacht, das System zu wechseln und diesen
: sauarroganten Laden für so einen Scheiß auch noch zu belohnen, indem ich mir einen
: überteuerten Obst-Rechner kaufe. Ich hab' damals arbeitstechnisch Nuendo
: kennengelernt; damit hat sich audiomäßig eine völlig neue Welt aufgetan,
: vergleichbar eigentlich nur noch mit Pro Tools, in einigen Punkten sogar total
: überlegen. MIDI kann's allerdings nur rudimentär. Aber seitdem Cubase SX nun auf dem
: selben Code wie Nuendo basiert, kann Logic eigentlich nur noch mit dem Environment
: wirklich punkten (ok, ist nur meine Meinung). Cubase VST hat auch mich nie
: überzeugt, aber Nuendo / Cubase SX in Verbindung mit RME-Hardware unter XP ist
: wirklich absolut gelungen...
: Außerdem: Gerade in Sachen Videobearbeitung stehen inzwischen so viele gute Free- und
: Shareware-Programme für Windows zur Verfügung, man denke nur an Virtual Dub,
: DVD2AVI, TMPGEnc usw. Und: Um einen Mac mit vergleichbarer Performance zu aktuellen
: x86ern zu bekommen, muß man, wenn überhaupt möglich, einfach viel zu viel bezahlen.
: Der P5 steht in den Startlöchern, AMD geht mit dem Athlon 64 auch in Richtung höhere
: Performance - Mac? Na ja...
Ich stimme Dir im Grunde zu. Als die Meldung kam, habe ich im ersten Moment auch richtig gekotzt, zumal ich mir 4 Wochen vorher das Update auf die Platinum Version für fette 499 Euro gekauft hatte.
Aber der absolute Oberhammer an der Sache ist: nicht nur, dass die Windows-Version auf Eis gelegt wurde, Emagic hat kurzerhand in der aktuellen Version die VST-Unterstützung wieder "herausimplementiert". Ab sofort unterstütz Logic nämlich nur noch die hausinterne Audio Unit Schnittstelle. Damit kann ich Programme wie Virtual Guitarist, The Grand usw. nur über einen Umweg benutzen (es gibt wohl so eine Art VST-Wrapper von einer Fremdfirma, der auch wieder 100 Euro kostet).
Eigentlich eine riesen Schweinerei und dennoch überlege ich den Plattformwechsel aus folgenden Gründen:
Ich arbeite mit Logic seit Version 3.0 und habe mich einfach an den Workflow gewöhnt. Dazu benutze ich auch noch das AMT8 Interface von Emagic, welches ja die Vorteile des guten Timings auch nur mit Logic ausspielt (Steinberg verwendet ja wieder eine andere Technik) und Emagic macht einfach gute Plug ins (der neue Faltungshall soll ja der Hammer sein), so daß einige der aktuellen Produktionen auch nur mit Logic und Reaktor, auf einem Powerbook entstanden sind (wenn ich so die Interviews in der Keys lese, bekommt man den Eindruck, dass nur sehr wenige mit Cubase arbeiten - vielleicht müssen die das aber auch nur sagen

) ).
Ich habe mir das neue SX2.0 noch nicht angeschaut, aber werde es wohl doch einmal tun. Jedoch ist mir im Grunde die Plattform, auf der ich arbeite egal, solange die Software das macht und kann, was ich will.
Zum Thema Mac und Hardware: das muß man glaube ich differenzieren. Apple ist zur Zeit dabei, wieder Boden gut zu machen. Mit IBM als Chiplieferant, haben sie womöglich den Besten Entwickler neben Intel auf ihrer Seite (Motorola kann man ja beim Besten Willen nicht mit IBM vergleichen). Im Januar werden somit die ersten Prozessor Upgrades erwartet und dann muß sich zeigen, wie der Vergleich zwischen dem neuen P5 und G5 ausfallen wird. Klar, den kleinen Mac kann man getrost vergessen, aber für Audio und Video sollte sowieso nur das Dual-System in Frage kommen und wenn Du das versuchst, auf PC-Basis (Xeon) nachzubauen (momentan gibt es kein Dualboard mit DDR400 Speicherunterstützung - aber Intel arbeitet daran) würdest Du etwa genauso teuer kommen (schau Dir mal die Preise in diesem Segment an - allein der Xeon kostet über 500 Euro/Stück - Preissenkung nicht in Sicht). Die 64 Bit der G5 sind zwar kein Argument (im Moment), aber ich denke, dass es durchaus Vorteile haben kann, wenn Hard-und Software aus einer Hand kommen.
Weiterhin darf man glaube ich auch nicht einen Selbstbau PC mit einem Mac vergleichen. Wenn ich mir die Preise für einen Dell, IBM oder Compaq so anschaue, sind die auch nicht gerade Schnäppchen. Der Athlon 64 hat eigentlich eher enttäuscht. Bei
http://www.tomshardware.de" ist ein schöner Test zu lesen - lohnt sich im Moment eigentlich nicht, den zu kaufen.
Über das Thema kann man sicher seitenweise schreiben (ist auch etwas weg vom eigentlichen Problem, ich weiß). Bei mir steht ohnehin ein Systemupdate nach über 2 Jahren an. Bis Anfang nächsten Jahres werde ich somit noch warten und mir die neuen Macs mal anschauen. Erst danach entscheide ich, ob ich mein Logic ebay anvertraue (samt EXS24) oder ob ich einfach meinen Rambus Speicher versteigere und die Plattform wechsle (auch wenn ich diese Produktpolitik natürlich zum Ko..en finde!). But that´s business...
Gruß
Jan