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Interlaced vs Progressive



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headsprung
Beiträge: 6

Interlaced vs Progressive

Beitrag von headsprung »

Servus,
wollte mal wissen wann ihr welches Modus verwendet?
Ich selber arbeite nur im P modus.



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Interlaced vs Progressive

Beitrag von Tiefflieger »

Mache ich auch so (p50).
D.h. ich mache für mich ausschliesslich private Aufnahmen.

Interlace brauchte man früher im Fernsehen um Bandbreite und Speicher zu sparen.
Die Bewegungsauflösung ist mit i25 besser und Kamerabewegungen wirken ruhiger (Videolook), als mit 25p.
Der Umgang mit Interlaced bringt bei Konvertierung und Skalierung Probleme.
Für reine native Auflösung, Zeitlupe und Standbilder ist es gut (Sofern man gewisse Regeln beachtet, Bild und Kantenschärfe).

25p bedeutet Rücksichtnahme bei der Kameraführung und Belichtungszeit. Dafür ist die Vertikalauflösung besser als bei i25.

50p erlaubt Bewegungsanalysen, Zeitlupe, Kamerabewegungen sind weicher und flüssiger.
Dafür geht gegenüber 25p etwas Bewegungsdynamik bei Action verloren (Dramatik mit 1/100 Belichtungszeit).

Gruss Tiefflieger



beiti
Beiträge: 5217

Re: Interlaced vs Progressive

Beitrag von beiti »

Es gibt da bei mir gewisse Unterschiede zwischen Theorie und Praxis, weil man nicht immer genau den Camcorder kaufen kann, den man sich wünschen würde.

Wenn meine Kamera es könnte, würde ich standardmäßig in 1080/50p filmen, weil es das derzeit beste Format ist und sich am problemlosesten in alle gängigen Distributionsformate runterrechnen lässt.
Um daraus Blu-rays zu machen, würde ich wahrscheinlich in 720/50p konvertieren.
Ich konnte mich allerdings bisher nicht zum Kauf eines entsprechenden Camcorders entschließen, weil die verfügbaren Modelle aus meiner Sicht andere Nachteile haben und/oder über meiner Preisklasse liegen. Sooo wichtig ist mir 50p dann auch wieder nicht.

Wenn 1080/50p nicht möglich ist, würde ich direkt in 720/50p aufnehmen. (Das wäre mir lieber als 1080/50i.) Leider wird jedoch 720/50p im Bereich der Consumer-Camcorder so gut wie gar nicht angeboten.

Meine dritte Wahl wäre 1080/50i - und aufgrund des vorhandenen Camcorders ist es auch das, was ich derzeit tatsächlich benutze.
Fürs Blu-ray-Brennen kann ich es direkt verwenden. Ich habe allerdings noch nicht viele gebrannt, weil ich selber keine Disc mehr brauche (Medienplayer) und ich bisher nur ganz wenige Leute kenne, die überhaupt einen Blu-Ray-Player Player haben. Die meisten wollen nach wie vor DVD.

1080/25p kann mein Camcorder auch. Ich sehe für meine Art von Videos aber nur Nachteile (schlechtere Bewegungsdarstellung). Daher benutze ich 1080/25p nur, wenn ich etwas ausschließlich fürs Web (YouTube) drehe.
Lieber wäre mir für solche Zwecke, wenn mein Camcorder 1080/60p, 1080/30p, 720/60p und/oder 720/30p könnte, denn das sind aus meiner Sicht die optimalen Formate für Web-Produktionen.
Leider sind die Hersteller ja immer noch so stur, ihre Consumer-Camcorder in regional unterschiedlichen Varianten anzubieten. Also ich muss mich vor dem Kauf entscheiden, ob ich ein US-Modell (60er-Formate) oder ein Euro-Modell (50er-Formate) haben will. Und dann sind mir die 50er-Formate wegen der Abwärtskompatibilität zu vorhandenen Geräten doch lieber.



Jott
Beiträge: 22942

Re: Interlaced vs Progressive

Beitrag von Jott »

Eigentlich einfach: ist es für's Fernsehen (auch für den heimischen Fernseher) oder für eine DVD: 50i. Für alles, was nur auf Computerschirmen geguckt wird, insbesondere via YouTube und Konsorten: 25p. Bei genauerer Betrachtung kann man mit dem neuen 1080p50 noch gar nicht allzu viel anfangen ausser für die Zukunft zu archivieren.

50i macht nur dann Probleme beim Wandeln oder skalieren, wenn man sich nicht damit auskennt oder die verwendete Software die Geschichte nicht blickt. Schliesslich ist 1080i50 (oder 576i50 als SD) TV-Standard, auch wenn interlaced heute unlogisch erscheint. 720p50 ist praktisch verschwunden, 1080p50 ist in der Broadcastwelt noch nicht angekommen. Wir befinden uns in einer Übergangsphase, woran sich noch für viele Jahre nichts ändern wird.

Meine Prognose: 50i wird erst zusammen mit der heutige Fernsehwelt untergehen. Broadcast wird in Richtung IT kippen (wobei sich Google, Apple und vielleicht noch ein Dritter die allseits beliebte Schlacht um den Standard liefern werden, wie bewegte Bilder in Zukunft zum heimischen Consumer kommen). Wann? Vielleicht um 2020.



hannes
Beiträge: 1174

Re: Interlaced vs Progressive

Beitrag von hannes »

> Leider wird jedoch 720/50p im Bereich der Consumer-Camcorder so gut wie gar nicht angeboten.

schau dir mal die FZ150 an. Die kann beides 720P50 UND 1080P50.
Beides mit vertretbarer Datenrate.
Allerdings wird die Bearbeitung von 1080P50 am Laptop schawierig. (;-))
Es sei denn, man wandelt nach Canopus HQ, dann wirds wieder flüssig.
Glückauf aus Essen
hannes



beiti
Beiträge: 5217

Re: Interlaced vs Progressive

Beitrag von beiti »

hannes hat geschrieben: schau dir mal die FZ150 an. Die kann beides 720P50 UND 1080P50.
Das ist aber kein Camcorder. So eine Fotokamera hilft mir nichts, wenn ich z. B. einen längeren Vortrag aufnehmen soll.



TomStg
Beiträge: 3850

Re: Interlaced vs Progressive

Beitrag von TomStg »

Die aktuellen Consumer-Camcorder mit 1080 50p realisieren dies in der Regel nur mit nahezu derselben Datenrate wie bei 1080 50i - so um die 20-25 Mbps. Daher wird bei 1080 50p stärker komprimiert und die Bildqualität leidet an dieser Stelle.

Daraus folgt für mich:

1. Mit 1080 50i filmen, wenn es nicht um Zeitlupenaufnahmen geht. Ist BluRay-Norm und passt für jeden Anwendungszweck
2. Mit 1080 50p filmen, wenn Zeitlupen gebraucht werden und Bildqualität nicht die allererste Rolle spielt und nur für Computerbildschirme produziert wird
3. Mit 720 50p filmen, wenn (Zeitlupen gebraucht werden und) Bildqualität top sein soll. Ist BluRay-Norm und passt für jeden Anwendungszweck.


1080 50p macht erst Sinn, wenn die Kamera dies mit Datenraten ab 50 Mbps und mehr aufzeichnen kann. Ansonsten ist 1080 50p nur ein Markting-Gag der Hersteller.

Grüsse
Tom



beiti
Beiträge: 5217

Re: Interlaced vs Progressive

Beitrag von beiti »

TomStg hat geschrieben:Die aktuellen Consumer-Camcorder mit 1080 50p realisieren dies in der Regel nur mit nahezu derselben Datenrate wie bei 1080 50i - so um die 20-25 Mbps. Daher wird bei 1080 50p stärker komprimiert und die Bildqualität leidet an dieser Stelle.
Nach meiner Erfahrung genügen für 1080/50i bereits 17 Mbps. Einen Vorteil zugunsten von 24 Mbps habe ich bisher nicht finden können.
Von daher glaube ich, dass die 28 Mbps, die heutige Camcorder für 50p verwenden, ausreichend sind.



Axel
Beiträge: 17074

Re: Interlaced vs Progressive

Beitrag von Axel »

TomStg hat geschrieben:Die aktuellen Consumer-Camcorder mit 1080 50p realisieren dies in der Regel nur mit nahezu derselben Datenrate wie bei 1080 50i - so um die 20-25 Mbps. Daher wird bei 1080 50p stärker komprimiert und die Bildqualität leidet an dieser Stelle.
Je weniger Bewegungsphasen pro Sekunde, umso unterschiedlicher jedes einzelne Bild, umso höher muss mit interframe-Mpeg die Datenrate sein, um die gleiche Qualität zu haben.

25 fps sind nicht umsonst der Quotient aus annehmbarer Bewegungsglätte und erträglicher Ruckelei. Höhere Frameraten benötigen, im Umkehrschluss des oben stehenden Absatzes, immer kleinere Datenraten, um die gleiche Qualität zu haben.

25 fps - 24 Mbit
50 fps - 28 Mbit
100 fps - 30 Mbit

So in etwa.



tommyb
Beiträge: 4921

Re: Interlaced vs Progressive

Beitrag von tommyb »

@Axel
Richtig. So sind auch meine Beobachtungen mit der A77.

Allerdings trifft dieses Konzept dann nicht zu, wenn man mit hohen ISO-Zahlen arbeitet und viel Rauschen hat. Da das Rauschen in jedem Frame unterschiedlich ist, kann es vom Encoder in der Kamera nicht unbedingt so hoch qualitativ codiert werden wie ein rauscharmes Bild. Das führt bei AVCHD zu Matsch und genau das ist bei der A77 der Fall.

Wenn es nicht rauscht (oder nur leicht, so bis iso 200), dann sind die 28 Mbit/s ziemlich ausreichend.



TomStg
Beiträge: 3850

Re: Interlaced vs Progressive

Beitrag von TomStg »

@Axel

Wir reden hier nicht über Bildraten der Aufnahme (=fps), sondern über Datenraten bei der internen Komprimierung.

Es gibt Kameras, bei denen sich die Datenrate der Kompression wählen lässt, zb bei der Canon XF300.

Grüsse
Tom



DeejayMD
Beiträge: 452

Re: Interlaced vs Progressive

Beitrag von DeejayMD »

Jott hat geschrieben:Für alles, was nur auf Computerschirmen geguckt wird, insbesondere via YouTube und Konsorten: 25p
Wenn man nichts anderes vorhat, als für`s Web zu produzieren, wäre da nicht 30p am besten? Wegen den 60Hz der Monitore...

MfG

MD
Kameras: Panasonic GH5 - Canon 70D - Canon 5D MK III - Inspire 1 - Mavic Pro

Objektive: Tokina 11-16mm - Voigtlander Nokton 25mm - Lumix 12-60mm - Canon 100mm 2,8L - Canon 16-35mm 4.0L - Samyang 24mm...

www.ideja-media.de - www.facebook.com/idejamedia



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Interlaced vs Progressive

Beitrag von Tiefflieger »

Dann kommt wieder die Frequenz der Kunstlichtbeleuchtung zu tragen.
Gleiches gilt für hispeed fps Aufnahmen.

Blitzlicht sieht bei interlaced besonders gut aus. ;-)

Egal ob eine Lichtquelle (LED) getaktet ist oder die Netzfrequenz eine Rolle spielt.
Moderne Camcorder passen die Verschlusszeit und die Bildverarbeitung darauf an.
50p Kameras können den Sensor schnell auslesen, aber...

Das Beste wäre kein CMOS Rolling Shutter (mit global shutter Sensor).



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