1. Du importierst in Premiere, Sequenz AVCHD 1080p 25. In dieser Größe bearbeitest du auch 50p. Wenn du es für Zeitlupen verwenden willst, klicke im Projektfenster mit Rechts auf den Clip
>Footage interpretieren >Ändern >Framerate ändern >25 fps. Dadurch hast du automatisch eine doppelte Zeitlupe in 25p. Du könntest dann statt "." oder "," das Filmstreifensymbol in die Timeline ziehen, denn natürlich ist auch der Ton auf 50% Geschwindigkeit und daher i.d.R. unbrauchbar.
2. Du schneidest in Premiere komplett fertig. Du wendest keine Effekte an, korrigierst nicht die Bilder und erstellst keine endgültigen Titel (aber schon Entwürfe, denn das Timing muss insgesamt fertig sein). Am besten reduzierst du in einer
duplizierten Sequenz alle Videoebenen auf eine (Deckkraft-Kompositionen brauchen dich nicht zu kümmern,
da du sie ohnehin in AAE machst!), warum, wirst du später sehen. Du sicherst das Projekt und schließt Premiere.
3. Du öffnest AAE und
>importierst das
>Premiere Projekt. Die ausgewählte Sequenz (die duplizierte!) erscheint als Komposition mit einer absteigenden Treppe von links nach rechts, in der jeder Clip eine Ebene ("Treppenstufe") ist. Mache Übergänge, Effekte und Titel, dann gehe zurück an den Anfang der Timeline und wähle den ersten Clip. Ziehe
>Effekte >Synthetic Aperture >Color Finesse darauf, anschließend öffne im Projektfenster das
Full Interface. Eine Sammlung von Tutorials findest du
hier. Tip: Sehr häufig wirst du hundert Clips in drei grobe Kategorien einteilen können, die alle eine sehr ähnliche Farbkorrektur benötigen. Sichere darum den ersten dieser Grades mit
Save unten rechts und nenne ihn z.B. "Innen Gelb Dunkel". Sichere jeden fertigen Grade mit "OK". Dummerweise schließt sich mit dem Bestätigen das Interface, fast ein Bug. Aber beim nächsten Mal öffnet es sich schneller. Für alle nachfolgenden Clips derselben Kategorie kannst du mit
Load den fertigen Grade laden, dir das Referenzimage als Splitscreen anzeigen lassen und (meist Helligkeitswerte) finetunen. Auf diese Weise dauert die Farbkorrektur nicht lange.
4. Du renderst die gesamte Komposition, die gesamte Sequenz also, in einen hochwertigen Mastercodec. Unkomprimiert muss es nicht unbedingt sein, wenn du einen Intermediate wie ProRes oder Neoscene hast, auch gut. Eine Tiff-Sequenz hat auch Vorteile. Bloß in H.264 würde ich es nicht machen.
Zu Colorista kann ich leider nichts sagen, es ist aber gewiss ein etwas einfacherer Workflow. Schon Color ist ja, wie du gesehen hast, flotter. Und die finale Integration der Farbkorrektur gibt es in FCP X, offensichtlich:
Wenn es um Schnelligkeit des Workflows geht, wäre der von mir beschriebene nicht in den vordersten Rängen. Aber vorausgesetzt, du setzt ihn strikt so ein, erst A, dann B, macht das Wettgraden vielleicht zehn Prozent mehr Zeitaufwand aus. Und: Qualitativ wird alles gleich gut, denn alle diese Programme rechnen in höchster Farbtiefe. Das betrifft nicht alle der internen Adobe-Werkzeuge. Alles, was nicht das "32" - Icon hat, ist per se verboten:
Aber auch davon abgesehen sind die Anzeigen und Pegel der klassischen Adobe-GUIs nicht mehr auf dem modernen CC Stand der Dinge. Weshalb sie wohl neben Color Finesse nun auch Speedgrade für CS 6 integrieren wollen. Und hoffentlich
integrieren und nicht nur pluggen.