Was bedeutet das in Bezug auf meine Anmerkung bzgl. Bewegungen in GH2 Videos
Für Unschärfen gibt es mehrere Ursachen. da wäre ein paar Sekunden Video hilfreich.
Grundsätzlich neigt zwar auch H.264 zur Weichheit aber das ist meist überdeckt.
Also ein bisschen kenne ich mich ja aus mit Codecs, soll heißen, die Basics sind mir klar.
Das ist aber nicht selten das Problem, weil man ältere Codecs im Kopf hat und jetzt nach "bewährten" Mustern vorgeht. H.264 ist aber völlig anders. das beginnt bei der nicht vorhandenen GoP Struktur und dem Umstand, dass Bilder nicht in der Reihenfolge decodiert werden müssen und die eigentliche Referenz im Bild führen und endet damit dass nur noch Einzelteile des Bildes überhaupt codiert werden und auf ein komplexes Speichermanagment zurückgreifen, aus dem das Gesamte Bild reproduziert wird.
Solche Veränderungen der GoPs sind... mit Verlaub, ziemlicher Quatsch, solange die Referenzierungen innerhalb der Bilder nicht mit verändert werden. Dazu müsste man aber den Codec wieder "aufschnallen". Vladimir macht das so, wie vor ein paar Jahren, als es noch fixe GoPs gab und feste Reihenfolgen für die Decodierung innerhalb der GoPs.
Alles Vergangenheit.
Heißt das du würdest prinzipiell auch von solchen Hacks abraten?
Hättest du zu dem letzten Satz
Nein, keineswegs ... die 30min Grenze und die Umschaltung 50/60 bei 720 ist ganz nützlich. Aber mehr eben auch nicht.
Aber weil der Codec mittlerweile ziemlich intelligent ist und MPEG aus den Fehlern bei den DV und MPEG2 Implementierungen gelernt hat, ist H.264 ziemlich robust und funktioniert trotzdem, trotz des Hacks. Man kann also, ausser den Fehlern bei der Verarbeitung solcher "Schwachsinns" Bitraten, nichts wirklich kaputt machen und wem fehlende Bilder nichts aus machen, der kann ruhig damit arbeiten. Und wenn das Gehirn auch noch eine Verbesserung sieht ... na umso besser. Placebos wirken auch manchmal besser als Medizin.
Binning:
Die DSLR sind bisher mit Sensorbinning betrieben worden, auch wenn manche es für Skipping gehalten haben, aber über das Ratio des Störabstandes und dem damit verbundenen Zuwachs an Empfindlichkeit ist ziemlich klar, wie es gemacht worden ist.
Es gibt mehrere Binning Methoden (das wäre hier etwas viel, sie zu erklären) Wenn Du da nicht fündig wirst, schicke ich Dir was. (mail mich dann an).
Problem beim Binning ist aber die Auflösungsdiskrepanz zwischen Objektiv und Sensor .. Ergebnis: Aliasing Effekte, die man über Filter versucht hat zu beseitigen: Ergebnis: Unschärfe.
Die GH2 und die AF100 sind, soviel ich weiss, die ersten Kameras, die das über Interpolation lösen. Sony macht das aber gleich mit einem Sensorcrop, was eigentlich die bessere Lösung ist (RED übrigens auch) denn Interpolation ist auch nicht frei von Artefakten.
Hast du ein "Optimalsetup"
Nein, hab ich nicht denn jedes Set ist anders, abhängig davon ob aussen oder innen, Sonne oder Regen, Tag oder Nacht.
Du must Dein eigenes Ergebnis finden. Dauert ein paar Tage aber lohnt sich.
Spar nicht am Objektiv. Sorge dafür, dass die Austrittspupille möglichst gross ist, weil das DoF davon abhängt. Auch die Bokeh ist individuell von jedem Objektiv abhängig.
Bei dem verlinkten Film wurde offenbar kein besonderes Objektiv benutzt, weil die shärische Unterkorrektur stark auffällt und auch das Coating nicht so toll zu sein scheint.
Mit einem besseren Objektiv wären die Bilder besser geworden.
Also: stier nicht auf den Hack, der macht Deine Bilder nicht besser. Ein gutes Objektiv, etwas Mühe und ein gutes Auge machen Bilder schön und eine gute Story macht ein gutes Produkt.