ich habe gerade für einen Kindergarten einen Film geschnitten und bin im Grunde mit dem Ergebnis zufrieden. Nun zum eigentlichen Problem:
Grundlagen:
Ich filme mit einem Camcorder, der in 16:9 in Full HD aufnimmt. Schnittprogramm ist Edius 6. In dem Film befinden sich auch Grafiken mit Schrift. Angelegt ist das Projekt mit einem Seitenverhältnis von 1:1,000
Problem:
Auf dem PC/Laptop sieht alles wunderbar aus (weil der Film eben auch in einer Auflösung von 1.920 x 1.080 - so wie das Projekt angelegt ist - angesehen wird).
Brenne ich ihn auf DVD für 16:9 (720 x 576) ist das Video auch soweit o.k., nur die Grafiken (angelegt in 1.920 x 1.080) sehen unsauber aus, die Schrift wirkt ausgefranst und die Buchstaben haben teilweise "leere" Zeilen. Es macht dabei keinen Unterschied, ob ich die Grafiken als psd oder png ins Projekt einfüge.
Kann die schlechte Grafik-Qualität daran liegen, dass ich das Projekt im Format 1:1 angelegt habe? Muss ich 1:1,067 wählen? Oder sollte ich 1:1,422 wählen und die Grafiken dementsprechend in Photoshop mit rechteckigen Pixeln anlegen? Ausprobiert habe ich es noch nicht, da es sich um einen 30-minütigen Film handelt und bevor ich da noch mal Änderungen vornehme, die unter Umständen auch nicht zum Erfolg führen, wollte ich erst einmal hier nachfragen. Gefunden habe ich speziell zu diesem Problem noch nichts.
Du solltest erst sauber runterkonvertieren zu 720x576 (bevor du eine DVD daraus machst). Falls 1080i50: interlaced lassen, nicht irgendwie de-interlacen. Und du musst Schriften verwenden, die mit der miserablen Auflösung einer DVD harmonieren. Gilt auch für Grafiken. Schau ins Fernsehen - dort besteht das gleiche Problem, filigrane Schriften sind tabu, und aus gutem Grund. Alles ist gross, fett und plakativ.
Und: das Ergebnis auf einem Videomonitor/Fernseher kontrollieren, nicht am Computer.
danke für die schnelle Antwort. Vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass ich den Film vorher nicht herunter konvertiert habe. Das versuche ich gleich mal mit Edius.
Ansonsten sind die Schriften nichts Außergewöhnliches: Arial / Arial Black (wie ich es auch für PowerPoint verwende).
Die Schriftgröße ist eigentlich schon fast "riesig". Wenn ich mir die Grafiken auf dem Flachbild-Fernseher ansehe (Full HD), haben die Zeichen im Fließtext (sind immer nur sieben oder acht Zeilen pro Grafik) locker eine Höhe von sechs bis sieben Zentimetern.
Und da Du gerade das Fernsehen ansprichst. Wenn da beispielsweise der Name eines Interviewten eingeblendet wird, sieht das (obwohl kein digitales Fernsehen mit Full-HD-Auflösung) immer scharf aus, obwohl die Schrift nur etwa halb so groß auf dem Schirm steht wie die Schrift, die ich verwendet habe.
Aber ich probiere es erst einmal mit dem Herunterkonvertieren direkt aus dem Schnittprogramm aus. Vielleicht hilft das ja schon.
Ach so: Ist übrigens progressiv erstellt, nicht interlaced.
Bei Programmen wie Apple Compressor, das ja inzwischen auch für einen Apple und ein Ei zu haben ist, kann man so was selbstverständlich einstellen. Wenn die Einstellmöglichkeit fehlt, sind die Streams wahrscheinlich interlaced, und dein Fernseher bzw. Software-Player fängt daher an zu de-interlacen, obwohl er's gar nicht muss. Vielleicht ist es das, was du siehst.
Äh, ja, für Macs sicherlich hilfreich. Ich arbeite mit Windows-Rechnern. Will noch mal nachsehen, was die Handbücher zu imgburn und progressivem Brennen schreiben.
Das Brennprogramm hat mit dem Encodingprogramm nichts zu tun.
Du wirst also in imgburn nichts finden.
Die Einstellung für progressive Ausgabe legt man im Encoder fest.
jo, habe in Edius nachgesehen. Auch für das Encoding ist "progressiv" eingestellt. Wie geschrieben: Das Video an sich ist o.k. Es geht nur um die Schrift in den Standbildern bzw. um die Schrift in den Überlegern, wenn die Namen der Interviewten eingeblendet werden.
Oder könnte es vielleicht doch damit zu tun haben, dass ein Seitenverhältnis von 1:1,000 eingestellt ist und die Ausgabe als 720 x 576 px im 16:9-Format irgendwie nicht korrekt ist? Wozu brauche ich überhaupt 1:1,067?
Ich habe dazu nämlich "alles und nichts" in verschiedenen Foren gefunden.
P.S.: Ich weiß jetzt nicht, ob es wichtig ist. Ich exportiere erst alles als avi auf die Festplatte (wegen der Verlustfreiheit), wandele es mit AVS Video Converter für DVD in 720 x 576 (16:9) um und brenne es dann (beim ersten Mal) mit AVS4You auf DVD, bzw. weitere Kopien später mit imgburn.
Vielen Dank für Eure Hilfe.
ged
Zuletzt geändert von ged70 am Do 15 Sep, 2011 18:26, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn Du in SD, also für ein 720x576er Bildformat eine Grafik mit quadratischen Pixels anlegst, muss die 788x576 sein, um die korrekte Geometrie zwischen square und non-square Pixels zu haben.
O.k., das werde ich gleich mal ausprobieren. Was aber mache ich, wenn ich den Film zum einen in 1.920 x 1.080 per Laptop mit einem Beamer an die Wand werfen will und den selben Film eben auch quasi als TV-Version zeigen will.
Muss ich dann zwei verschiedene Projekte anlegen, oder ließe sich dass irgendwie umgehen, z. B. durch das Anlegen der Grafiken mit rechteckigen Pixeln?
Du hast mit SD und HD zwei völlig getrennte Produkte und in HD gibt es keine non-square Pixels mehr, es sei denn, Du hast noch so ein "Vormodell", das mit 1440, einem Format aus SD Zeiten, ein HD Bild generiert.
Aber 1920x1080 sind immer quadratische Punkte.
Du wirst also auch verschiedene Zuspielungen haben.
Alles klar, also für TV (abgespielt von DVD in SD) eine Version mit Grafiken in 788 x 576 und für Laptop mit Beamer die Grafiken in 1.920 x 1.080.
Schade, ich habe gedacht, das ginge evtl. automatisch, weil ja auch die eingeblendeten Foto (1.920 x 1.080 beschnitten) im Grunde gut aussehen. Und bin deshalb davon ausgegangen, dass es mit den Grafiken mit Schrift ebenso ist.
Dann will ich mal noch ein wenig daran herumfummeln, bis es klappt.
Ich sehe gerade noch etwas in dem Converter, den ich benutze, um die avi ins DVD-Format umzuwandeln. Ich benutze, wie geschrieben, AVS Video Converter 8.0.
Da kann ich in den Einstellungen unter "Größenänderung" die Varianten:
- Nächster Nachbar
- Bilinear
- Bikubisch oder
- Super
wählen.
Welches ist denn wohl die beste Variante, um ein HD-Video auf SD-Video zu verkleinern?
P.S. Bislang habe ich das alles Bilinear umgewandelt (so wie es standardmäßig eingestellt war)
Dankeschön schon jetzt.
(ged).
Zuletzt geändert von ged70 am Do 15 Sep, 2011 18:34, insgesamt 3-mal geändert.
Also, das verstehst du falsch.
Natürlich kannst du mit deinen Grafiken in der HD-Auflösung arbeiten. Beim skalieren auf die DVD-Größe kann/wird es natürlich zu Qualitätsverlusten kommen, aber die Fehler die du beschreibst, liegen scheinbar noch wo anders.
Und: 788x576 wäre nicht richtig. PAL 16:9 ist 1024x576 in quadratischen Pixeln.
An den Grafikproportionen liegt es sicher nicht. Die Grafik ist Teil des fertigen HD-Masters, das ja offensichtlich fehlerfrei ist, und ist es ihr vollkommen egal, welcher Pixelzauber für SD gelten soll. Downscaling zu 720x576 für DVD und gut ist. Die dabei auftretende minimale Änderung der Geometrie ist nur was für penible Haarspalter und in 99,9% aller Fälle - dazu zählen wir auch mal einen Kindergartenfilm, okay? - so was von egal.
Ein sehr guter Skalierer ist übrigens das kostenlose MPEG Streamclip.
ist schon klar, mir geht es ja auch nicht um das Seitenverhãltnis, sondern um Qualität der Grafiken. Nach vielen Versuchen seit gestern war übrigens das beste Ergebnis, als ich direkt mit Edius herunter konvertiert habe und bilinear für DVD umgewandelt habe. Die Unterschede waren aber nur marginal. Die Schrift ist immer noch ausgefranst und einige Zeilen fehlen hier und da - bleiben also weiß.
Auch das Einspielen der Grafiken in 1024 x 576 hat keinen merklichen Unterschied gebracht. So langsam glaube ich, dass es vermutlich am Umwandler AVS Converter 8 liegt.
Was gilt denn so als bester. Mit Edius kann ich nämlich nur Interlacedprojekte für DVD umwandeln.
Gruß
ged
Zuletzt geändert von ged70 am Fr 16 Sep, 2011 09:52, insgesamt 1-mal geändert.
Habe ich doch geschrieben: MPEG Streamclip, kostenlos, ausprobieren. Damit skalierst du (geht interlaced oder progressiv), dann erst ab damit zum Encoder.
vielen Dank. Das Programm werde ich nachher mal ausprobieren. Aber kannst Du mir vielleicht doch noch eine Sache mit dem Seitenverhältnis erklären?
Zu welchem Zweck kann ich die unterschiedlichen Seitenverhältnisse beim Anlegen eines Projekts auswählen. Also 1:1,000 oder 1:1,067 oder 1:1,422.
Ich habe mal bei einem Cutter gesehen, dass er (obwohl er mit einer Kamera im 16:9-Format bei 720 x 576 px gefilmt hat - genauso, wie der Film dann auch ins Internet kam) diese kleinen Überleger mit Namen eines Interviewten und eine Abschlussgrafik (also wer Kamera, Schnitt, Musik und den Sprecher gemacht hat) in Photoshop mit einem Pixel-Seitenverhältnis von 1:1,422 angelegt hat.
Das sah in Photoshop natürlich völlig verzogen aus, im Film war es aber immer einwandfrei - und auch die Schrift war da komischerweise o.k., selbst wenn sie klein war. Der hat allerdings mit Premiere geschnitten und nicht mit Edius, wie ich.
Vielleicht könntest Du mir dazu was erklären? Ich finde nämlich unheimlich viele Aussagen im Netz, die aber alle nur den Inhalt haben, dass es eben diese Seitenverhältnisse gibt, aber nicht, unter welchen Voraussetzungen man die braucht.
Ich danke Dir schon jetzt und wünsche ein schönes Wochenende.
Jott hat geschrieben:.... und ist es ihr vollkommen egal, welcher Pixelzauber für SD gelten soll. Downscaling zu 720x576 für DVD und gut ist. Die dabei auftretende minimale Änderung der Geometrie ist nur was für penible Haarspalter und in 99,9% aller Fälle - dazu zählen wir auch mal einen Kindergartenfilm, okay? - so was von egal.
Dazu hat er sich doch schon geäussert und dein Cutter gehört nach seiner Meinung zu den "0,01% Haarspaltern".
Das macht sicher wowu gerne für dich (copy und paste aus anderen Threads reicht ja schon). Als Pragmatiker würde ich sagen, du musst nur 16:9 und 4:3 auseinander halten können und wissen, was anamorph bedeutet. Den Rest macht deine Software im Normalfall von selber richtig. wowu ist für den Blick hinter die Kulissen zuständig, den Irrgarten der Fernsehtechnik. Betonung auf "Irr!" :-)
Woher 1:1,422 jetzt kommt, weiss ich nicht, normal wäre bspw. für PAL 16:9 eine PAR (Pixel-Aspect-Ratio) von 1:1,46.
Wozu man die diese Ratio braucht?
Ganz einfach, so sind die Formate definiert. Man kann also nicht einfach eine Auflösung mit einer beliebigen PAR kombinieren, sondern jedes Format ist mit einer Auflösung und einer PAR definiert.
Warum gibts das?
Kommt aus den Anfängen der Computerzeit. Die Formate sind ja ursprünglich Fernsehformate, da gab es keine Pixel (Bildröhre). Bei der Übertragung auf den Computer ist man den Weg über "gestreckte" oder "gequetschte" Pixel gegangen. Welche Vorteile das bringt/gebracht hat, weiss ich nicht.
Interessant. Mir waren zwar schon hin und wieder merkwürdige Abweichungen aufgefallen, die hab ich aber eher mit ungenauen Notierungen oder Rundungen in Verbindung gebracht. Also scheinen die Maße auch noch programmabhängig zu sein, war mir nicht bewußt.
Edit: Avid bspw. arbeitet nach wie vor mit 1024x576 für PAL 16:9 square Pixel.
@ Jott
Vor 2000 Jahren war für die Pragmatiker die Erde auch noch das Zentrum des Universums und für die Pragmatiker der Antike war die Erde eine Scheibe weil für den Pragmatiker nur lebensweltliches Handeln und eine allgemeine Sachkunde reicht.
So gesehen hast Du natürlich Recht, denn Strom kommt schliesslich aus der Steckdose und es reicht zu wissen, dass beim Camcorder die Linse den Vorderteil darstellt und man mit dem roten Knopf die Aufnahme auslöst.
@ged70
Das Problem kommt daher, dass es 2 SD Formate gibt. Das analoge Format mit 702 Bildpunkten und das digitale Format mit 720 (18 Bildpunkte mehr, weil die digitale Auslastung nur 10,7µs lang ist).
Bei einer Umwandlung der Grafik muss man diese 18 Bildpunkte berücksichtigen, um eine korrekte Geometrie darzustellen.
Also bei einem Dehnungsfaktor von 1,094 entstehen statt 768x576 dann für die Grafik 788x576.
Übertragen auf widescreen entspricht das statt 1024x576 dann 1050x576 für die Grafik, weil aus den 18 fehlenden Bildpunkten dann (18 x 4) / 3 = 24 Bildpunkte und durch die Dehnung 24 x 1,094 = 26 (26,256) zusätzliche Bildpunkte werden, also insgesamt 1050, wenn die Geometrie in widescreen stimmen soll.
Nun taucht allerdings bei einer solchen korrekten Lösung das 16:9 Problem der Bildschirm AR auf, denn bei korrekter PAR stimmt das nicht mehr.
Daher muss man zwischen korrekter Geometrie und Bildformat-Fuellung entscheiden, weil sonst schwarze Ränder entstehen. Will man die vermeiden, wird man statt der 1050 dann 1024 benutzen und daher stammt auch der Faktor, den Dein Cutter benutzt hat, denn 720x1,422 = 1024. Er hat also auch auf die korrekte Geometrie verzichtet.
Richtig, bzw genauer in diesem Fall: Bild-Aspect Ratio. Bildschirm ist da etwas verwirrend.
Die beiden Dinge werden gern durcheinander gewürfelt.
Aber man muss immer 3 Dinge unterscheiden:
Pixel Aspect-, Screen Aspect- und Picture Aspect Ratio.
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