Nein, so pauschal kann man das nicht sagen. Genausowenig wie es die vorigen 100 Jahre die eine Kamera gab, die für alle Zwecke ideal war, wird es so eine in Zukunft geben. Alle von der Actionkamera bis zur Sony F65 haben ihren Bereich, in dem sie überragen, und viele andere Bereiche, in denen sie unpraktisch bis untauglich sind. Es kommt immer darauf an, was man vorhat. Wenn der Modetrend von dem derzeitigen Minischärfentiefe-Wahn aber demnächst umschwenkt auf den 3D-Wahn, dann werden ohnehin wieder alle möglichst kleine Sensoren haben wollen ;-)aight8 hat geschrieben:...Viele sagen auch das die EX1 bereits veraltet ist, alles geht richtung FS100 und AF100. Grosse Sensoren werden regieren...Ist aber nicht wirklich so oder?...
Man macht es ja durchaus bereits. Sony verwendet in der F3 und der FS100 einen S35mm-Sensor, der nur knapp über drei Megapixel hat (zwei Megapixel wären etwas wenig, da ja durch den Bayer-Filter einiges verlorengeht). Andere Kameras, die eher den Durchschnittskunden mit seiner Denkweise "Je mehr Pixel, desto besser ist die Kamera" ansprechen oder eigentlich filmende Fotoapparate sind, schlagen sich da bei gleicher Sensorgröße mit mehr als dem Fünffachen herum.aight8 hat geschrieben:...Sonst gäbe es ja nichts gegen grosse Blöcke. Mann könnte einen riesen Füllfaktor erreichen bei 2 Megapixel die für Full HD benötigt werden. Wieso macht man das nicht?...
Das ist nunmal das Prinzip - offene Blende und / oder großer, lichtempfindlicher Sensor ergibt niedrige Tiefenschärfe..aight8 hat geschrieben:Es ist doch ein physikalisches Hinderniss das man bei Dunkelheit, die Blende öffnet und dadurch die DOF klein wird. Wäre es dann auch möglich die Lichtstärke eines grossen Sensor mit offener Blende auszunützen ohne viel DOF zu haben? Oder sind wir da an der physikalischen Grenze?
Das ist ein Trugschluss.Ich dachte, das man eine kleine Tiefenunschärfe nur mit grossen Sensoren erreichen kann.
Die 5D lässt keine Zeilen aus. Sie arbeitet mit Pixelbinning.Die Canon 5D ist etwa genauso Lichtstark wie die FS100 obwohl die 5D weit viel mehr Megapixel hat und dementsprechend kleinere Pixel. Nun, arbeitet da die 5D mit Pixel (Pitch) Binning ? Dann wäre das Bild ja heller als bei den Fotos weil mehrere Pixel zusammenarbeiten. Ich habe zwar gelesen die 5D lassen bei Video Aufnahmen einfach Zeilen aus was dann auch zum Moire Artefakten führt.
Das ist gerade das Problem. den Leistungsstandard von professionellen Objektiven in Bezug auf die Brennweiten und die Haptik auf die neuen Sensoren zu übertragen. Möglich wird es vielleicht noch sein, aber ob sie dann auch noch bezahlbar sind, ist die Frage. .... Und natürlich dann auch die Grösse (Gewicht).Aber für den Indie-Cine-Bereich frage ich mich, warum 4/3 kein gutes Format sein soll - nicht zu groß und nicht zu klein - jetz muss es nur noch gute Videolinsen dafür geben..
Der Pixelpitch hat erst mal gar nichts mit der Freistellung zu tun, denn er beschreibt nur den Abstand der Pixel zueinander. Auf einem gleich großen Sensor erreiche immer die exakt selbe Freistellung, egal ob dieser nun 6MP oder 21MP hat und sich dadurch der Pixelptich erheblich unterscheidet.WoWu hat geschrieben:Du spricht die Freistellungmerkmale an. Aber die hängen nicht mit grossen Sensoren zusammen sondern mit dem Pixel-Pitch, den ein Sensor aufweist.
Du kannst also ebenso mit einem relativ kleinen Sensor eine geringe Tiefenschärfe erzeugen.
WoWu hat geschrieben:Das ist ein weit verbreiteter Irrtum denn die Tiefenschärfe ist unabhängig von der Gesamtgrösse des Sensors und entsteht ausschliesslich an jedem einzelnen Pixel in der Gaussschen Bildebene.
Dort entsteht für jeden Bildpunkt ein System aus konzentrischen hellen und dunklen Ringen um einen zentralen Kern (Airy-Scheibchen). Und es ist völlig egal, oben das ein grosser oder ein kleiner Sensor ist. Lediglich die Pixelgrösse und damit das Pitch des Sensors ist massgeblich.
Ich persönlich hoffe, dass Lowlight zukünftig auch mit großer Schärfentiefe vereinbar sein wird. Es ist die Art, wie wir sehen. Unsere nachtempfindlichen Sehzellen sind großzügig über die Netzhaut verteilt, praktisch keine in der Sehgrube. Der Zerstreuungskreis ist riesig, sodass wir bei echtem Lowlight trotz komplett geöffneten Pupillen einen Fixfokus-Effekt haben. Und Weitwinkel. Shallow DoF, hohe Farbdifferenzierung und Vignette sind für das photopische, das Tagsehen typisch.aight8 hat geschrieben:Es ist doch ein physikalisches Hinderniss das man bei Dunkelheit, die Blende öffnet und dadurch die DOF klein wird. Wäre es dann auch möglich die Lichtstärke eines grossen Sensor mit offener Blende auszunützen ohne viel DOF zu haben? Oder sind wir da an der physikalischen Grenze?
So missverständlich finde ich das gar nicht, weil die Emulsion von lichtempfindlichem Film grössere Kristalle enthält, die SCHNELLER (fast) in der Lage sind, Silber zu bilden (und somit geringere Belichtungszeiten zulassen). Daher finde ich den Begriff in diesem Zusammenhang schon ganz ok.lichtempfindlicher Film fast stock. Auch missverständlich.


