Numquam hat geschrieben:
Kameraführung war in den 80gern und 90gern auch nicht Sahne, dafür gibt es tonnenweise Material dass meine Behauptung unterstreicht...aber da hat der Inhalt gestimmt, da hat komischerweise niemand gemeckert ;-)
Ich bin davon überzeugt, das schon gemeckert wurde, aber nicht digital vernetzt ;)...
mich nervt dieses möchtegern hollywood aber auch. bei dokus wird mit wackeliger kamera und schärfespielereien dann versucht, mit der brechtstange so ne investigative, spannende stimmung hinzukriegen, n bissl bedrohliche düsterlala drunter gemischt und feddich iss die laube ...
und ich bin als filminteressierter nicht der einzige, den das nervt. ich kenne viele junge menschen um die zwanzig herum, die nicht mal mehr bock aufs kino haben, weil immer mehr beiträge in der glotze genauso aussehen, und sie erst recht keine lust haben, die flucht des kinos nach vorne mittels 3D mitzumachen. wenn ein stil inflationär ausgenutzt wird, kommt es zu solchen übersättigungen des zuschauers. sind diese zuschauer jetzt alle ewig gestrig, nur weil die das modediktat der medienbranche nicht mitmachen wollen ?
wenn ich eine doku schaue, dann will ich doch was sehen von der umgebung. wie leben die menschen da, wie sehen die strassen aus, oder was auch immer. der zuschauer wird auf kosten eines trends zusätzlicher bildinformation beraubt. wenn aufgrund von fokusspielereien nicht mal mehr türbeschriftungen klar erkennbar sind, oder ich auf einem spielplatz vor lauter freigestellten hausfrauen schon die umgebung nicht mehr erkenne, dann fehlt da was, und der beitrag hat im wesentlichen an gehalt verloren...
davon ab, das es einfach nur albern wirkt, völlig uninteressante personen hollywood like aussehen zu lassen.
der verlierer ist das kino. die leute haben keinen bock, für etwas zu bezahlen, was sie auch in der glotze kriegen können, und 3D wird auch nicht so richtig angenommen (das ist aber eine ganz andere diskussion)...
versteht mich nicht falsch, auch ich habe eine DSLR, und es ist schön, dieses gestalterische mittel einsetzen zu können, aber die beiträge einiger profis hier haben mich schon zum nachdenken gebracht, ob es sinnvoll ist, einen halben film quasi wegzubokehisieren....
ich glaube, nach dem verschwenderischen einsatz dieses mittels wird die nächste stufe kommen, und die wird lauten : sinnvoller dosieren, nicht jeden hintergrund bis ins unkenntliche verschwimmen lassen.