slash-tutti
Beiträge: 31

Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von slash-tutti »

Hallo,

wie macht der Videograf das in MBullet Looks? Die Presets dafür finde ich nicht! Oder ist das 'ne schwierige Fummelei?

Diese saubere Trennung zwischen kalt und warm:

* EOS 550D
* 5 Jahre alter PC mit Intel Pentium D (2 x 3,4 GHz
und 4GB DDR2-RAM, GeForce 8400 GS-512 MB)



Axel
Beiträge: 16889

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von Axel »

Hautfarben und ähnliche (fast) unangetastet, der *Rest* (alle übrigen Farben, Sättigungen und Lumawerte) bekommen einen Cyan-Stich, was rein zufällig die Komplementärfarbe ist. Nicht sehr schwierig, hier erklärt Stu Maschwitz das Prozedere.Bild



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von WoWu »

Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de



domain
Beiträge: 11062

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von domain »

Interessanter Hinweis von dir Axel auf die Arbeitsweise von M.Bullet. Allmählich verstehe ich den Sinn dieser Software besser, werde sie aber wahrscheinlich nie benötigen. Habe jetzt mal mit der selektiven Farbkorrektur gespielt und da sieht man deutlich (jedenfalls in Liquid), dass das Ausschlussverfahren z.B. der Hauttöne nicht funktioniert. Man muss umgekehrt vorgehen und alles was nicht Hautton ist selektieren und kann dann gezielt verändern:




Tuffy
Beiträge: 1018

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von Tuffy »

MB Looks ist eine gute Software für Fotos, für Videos in meinen Augen schwer zu gebrauchen. Da lieber Colorista 2.

Die Presets dafür finde ich nicht! Oder ist das 'ne schwierige Fummelei?
Jeder, der MB Looks ernsthaft verwendet, bezahlt nicht diesen höllischen Preis für ein paar Presets :)
Der wird das selbst gemacht und schon beim Dreh drauf geachtet haben, dass er so etwas nachher erreichen kann. MB Looks hat alles was man so braucht, 3-Way und den ganzen Kram, mit dem man so etwas erreichen kann - leider ist das dann Fummelei bzw eben know-how (die wissen dann, was sie tun und so).

399€ für Presets - teurer Spaß!



Axel
Beiträge: 16889

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von Axel »

domain hat geschrieben:... dass das Ausschlussverfahren z.B. der Hauttöne nicht funktioniert. Man muss umgekehrt vorgehen und alles was nicht Hautton ist selektieren und kann dann gezielt verändern ...
Ich kenne Liquid nicht, aber in allen Programmen, die ich kenne, definiert das Ausgewählte gleichzeitig das nicht Ausgewählte. Wähle ich Yin, schließe ich Yang aus, invertiere ich die Auswahl ("Umkehren"), erhalte ich Yang.

Da die Hauttöne ein relativ enger HSL-Bereich sind, sind sie leichter zu erfassen. Gleichzeitig ist es wesentlich kritischer, sie gut zu erfassen, da man es einem Gesicht sofort anmerkt, wenn es nicht nach Mensch aussieht. Ein Nachthimmel hinter einem Kamel dagegen, der einen zarten Grünstich hat, lässt man als surreal und exotisch durchgehen.

Bild
Die Guten ins Kröpfchen, die Schlechten ins Töpfchen.



MarcBallhaus
Beiträge: 1145

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von MarcBallhaus »

Wo steht denn da was von MBLooks? Ich finde MBLooks völlig überbewertet weil langsam, kompliziert, frickelig, keine verlässliche Vorschau, kein Tracking, keine Nodes und damit jede Menge Aufgaben, die damit nicht zu bewerkstelligen sind. Genauso der Vergleich mit Colorista - das ist ein einziges Tool, ein Werkzeug von vielen mehr die man bei einem Color-Grading braucht, mehr nicht.

Zu einem Grading gehört vor allem ein ensprechender Signalfluss der mit einem Schnittprogramm und ein paar Effekten überhaupt nicht zu bewerkstelligen ist. MB Looks imitiert diesen zwar ansatzweise, aber auch nicht wirklich.

MB
Ich will lieber mit Weisen irren, als mit Unwissenden recht zu behalten. (Cicero)



DWUA
Beiträge: 2126

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von DWUA »

MarcBallhaus hat geschrieben: Zu einem Grading gehört vor allem ein ensprechender Signalfluss...
Das Alpha & Omega schlechthin!

@ domain
Das ist ja so, als ob man mit Agfa und Kodak am Set abwechselnd drehen würde.

@ Axel
Hautfarbe ist im Morgenlicht nun mal anders als nachmittags.
Soll ja auch dann, wenn gewollt, so rüberkommen.

;))



pilskopf
Beiträge: 4397

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von pilskopf »

Lol, gerade zum ersten mal color curves ausprobiert, awesome. So macht man also diese grünen Schatten, muahaha, ich hab mich das immer gefragt. :D Wofür noch MB Looks benutzen wenn man das nutzen kann? :D

Wie ich allerdings einzelne Farben Richtung Cyan verschieben kann wird mir mit Vegas nicht ganz klar, mit welchem Filter sollte denn so etwas gehen?



Axel
Beiträge: 16889

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von Axel »

pilskopf hat geschrieben:Wie ich allerdings einzelne Farben Richtung Cyan verschieben kann wird mir mit Vegas nicht ganz klar, mit welchem Filter sollte denn so etwas gehen?
Mit der wohl auch dort so genannten "Sekundären Farbkorrektur", hier erklärt. Wie gesagt, um z.B. alles außer der Hautfarbe - evtl. mit "curves" - zu verändern (oder um es heller, dunkler, schwarzweiß zu machen, whatever), wählst du besser die einzelne Farbe aus und kehrst die Auswahl um, bevor du den Effekt anwendest. Prinzip klar?



pilskopf
Beiträge: 4397

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von pilskopf »

Im Prinzip ja. :D



Tuffy
Beiträge: 1018

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von Tuffy »

Curves ist ein sehr mächtiges Tool, macht viele Progs obsolet.

Colorista war für After Effects, was keinen gescheiten (!) 3-way besaß, immer interessant; Colorista 2, was nun noch einen Arsch voll toller Zusatz-Tools bekommen hat, setzt dem die Krone auf (so eine Secondary habe ich vorher nirgends gesehen).

MB Looks ist eben etwas "klick und bunt", aber durch fehlendes Tracking/Animieren totaler Käse, auch wenn man coole Sachen recht einfach machen kann. Aber daher finde ich Photolooks (das ganze in grün für Photoshop) sehr toll: einen 3-way und ein Vectorscope habe ich in PS schon immer vermisst :)
Zu einem Grading gehört vor allem ein ensprechender Signalfluss...
Wie genau sähe denn zB ein guter Signalfluss aus? Das würde mich sehr interessieren :)



Axel
Beiträge: 16889

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von Axel »

Tuffy hat geschrieben:Wie genau sähe denn zB ein guter Signalfluss aus? Das würde mich sehr interessieren :)
Dieses Video über Syrien ist im Vergleich zu dem, was MagicBulletLooks normalerweise anrichten, sehr dezent. Trotzdem würde man eine Kamera, die nur zwei Farben aufzeichnet, wohl als defekt zur Reparatur bringen. Eine Kamera, die Bilder wie MBL macht, würde man wegschmeißen.

Bei der Stilisierung, und das ist ja ein Look, werden viele Farben und Töne reduziert, bewusst weggenommen. Um das mit der nötigen Feinheit tun zu können, muss das Material zu Anfang in vollem Ornat dastehen, mit bester Belichtung und Farbtreue, Farbgenauigkeit (Sampling, vergleiche Nachbarthread zu 4k, ein falsches 4:2:2 Bild ist eine Erfindung, es besteht wie die DSLR-Bilder aus Artefakten, aber da es Farben unzweifelhaft besser auflöst als dasselbe Bild, das nur in 4:2:0 downgesampelt wurde, würde man das wollen, ich zumindest) und Farbtiefe, und dann würde man, bevor man mit dem Wegnehmen beginnt, (in einer bestimmten, logischen Reihenfolge wie beim Bildhauen), sogar die Originalwerte erst noch optimieren.

Bei MBL beginnt man mit dem Ergebnis, und das sieht aus wie Camcorder kaputt.



domain
Beiträge: 11062

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von domain »

Du kennst dich aber gut aus Axel :-)
Ich bin noch am herumprobieren. Habe hier in der sekundären Farbkorrektur ca. 6 warme Farbtöne selektiert, dann eine Auswahlumkehrung gemacht und den Rest demonstrativ cyan eingefärbt-
Kommt langsam hin.


Zuletzt geändert von domain am Fr 31 Dez, 2010 02:34, insgesamt 1-mal geändert.



Tuffy
Beiträge: 1018

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von Tuffy »

Hi Axel,

das sehe ich ähnlich. Nur wie (bzw in welcher Reihenfolge) sollte man denn vorgehen, wenn man das Material aus der Kamera zieht?



Axel
Beiträge: 16889

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von Axel »

@domain: Sieht gut aus. Man könnte auch das Sonnenlicht noch wärmer machen und die Schatten dunkler. Alles auch Geschmackssache, und an Director reichen wir eh nicht ran.

@Tuffy. Spickzettel:

> Wenn du 4:2:2 bei der Aufnahme machen kannst, mach`s. Wenn nicht, vergiss diesen Punkt.

> Arbeite in einem Programm, das in 32-bit Fließkomma ("Farbtiefe" - Projekt- und/oder Rendereinstellungen) rechnen kann, darum.

> Beginne mit der primären FK, Festlegen, was Weiß und was Schwarz ist, Farben korrigieren so in etwa im Sinne eines nachträglichen Weißabgleichs, aber im Frühnebel gibt's kein Schwarz und beim Sonnenuntergang kein Blau, also nicht automatisch, sondern nach Augenmaß, bzw. mit den Waveform-Anzeigen für Luma und den Farbkanälen (die zu interpretieren man mal in ein paar Minuten üben kann).

> Bearbeite in der sekundären FK einzelne Farben (über Farbkey, Pipette oder Regler) oder Flächen des Bildes (über Masken und Vignetten, selektive Belichtungs- und Farbkorrektur). Du wirst nun bereits ein sehr schönes Bild haben, aber es hat farblich gesehen noch keinen besonderen Stil.

> Kombiniere eine Reihe von Farbfiltern zu einem gewünschten Look, wiederum allgemein aufs ganze Bild und ggfs. partiell.

> Vergleiche alle Clips daraufhin, ob sie zueinander passen. Nachdem sie zuvor optimiert wurden und alle der gleichen Filterkombi (wenn das Programm es erlaubt: Sichern!) unterzogen wurden, wird das voraussichtlich zu 95% bereits passen.

> Dies alles rendere erst am Schluss. Keine Zwischenexporte, kein Rendern in einen komisch komprimierten Codec, um dann evtl. mit diesem als - ähm - "Master" nochmals für's Web in kleiner Datenrate auszugeben. Dann hättest du dir die Mühe vorher sparen können. Es gibt Unkomprimiert oder leicht komprimierte Codecs wie ProRes.



Tuffy
Beiträge: 1018

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von Tuffy »

Wenn es immer ginge würde ich nur 444 nehmen, aber das Leben meints nicht immer gut :)

Im Grunde entspricht es schon meinem Workflow - Kelligkeit/Kontrast (alias Levels und Curves), Selektiv, Look. 32bit in AE sind natürlich drin.
Da ich nicht immer am Mac sitze, habe ich mich etwas auf DNxHD 120 eingeschossen (bei 1080p, bei 720p den 60er); der sollte ja auch langen (bei besseren Material entsprechend eine höhere Datenrate, ist klar).

Dank Dir ganz herzlich!



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von B.DeKid »

@ domain


IS das nen Foto oder Film schnippsel das "Dächer Bild"

Darf ich das mal bearbeiten, oder heissts dann wieder "Och noe wieder so nen PSD Unfall vom DeKid " wir sind hier im VideoForum, ja ?-)

.......................

was mir aber direkt kam bei deinem Bild , will ja ehrlich sein :

Der Hintergrund Berg geht mal garnicht , das Blau auf den Dächern wirkt scheisse ...was mir gut gefiehl war oben rechts der Grüne Bereich.
Etwas mehr Kontrast fehlt aber gesamt im Bild, es ist zu weich

,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,

MfG
B.DeKid

Anhang : Das hab ich vor 2 Tagen morgens gemacht gehabt und innerhalb von ner knappen Std ,mal bissel gespielt mir gefaellt es (nach dem schlafen aber nich mehr zuviel ungereihmtheiten drin also neu machen)

Anhang Wüsten Dächer aka sharmiBDVersion

Irgend wie hat Ich da Bock auf nen weichen Look

Gemacht hab ich 3 Ebenen die Ich jeweils seperat anpasste mit jeweils
- Farbe
- Kontrast
- Gradationskurve(n) Rot Grün Blau
- Konturen
- (ND) Verlaufsmaske ( Himmel / Gebäude)
- Weichzeichner und Rausch Filter
- Leichte Vingette und Balken Oben unten

Wie immer keine SFX Ebenen keine Blend Modien alles per Hand via DeckKraft und Flächen Transparenz vermischt / zusammen gelegt.

Sofern quasi 1:1 in PP oder AE zu übernehmen!
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von B.DeKid »

Und weil ich gerade lustig bin hab ich die "Komische Braut" auch gleich mal bearbeitet;-)

Wem fällt was auf?-)

MfG
B.DeKid
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



domain
Beiträge: 11062

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von domain »

Jeder kann jeden Filmschnippsel von mir nach Belieben bearbeiten, B.DeKid. Die "Braut" gefällt mir jetzt übrigens sehr gut, weil ihr Kleid jetzt wirklich kitschig bonbonfarben ist. Unglaublich, was man alles machen kann :-)
Und ja, du hast recht Axel, die Kontraste hab ich bei dem Dächerbild noch gar nicht bearbeitet, sie befinden sich noch im relativ weichen nativen Zustand.
Ab und zu, aber sehr selten werde ich in Zukunft versuchen, einige Clips von mir auf diese oder ähnliche Art "aufzufrisieren". Bei Dokumentationen sollte es aber nie wirklich auffallen, finde ich.
In Photoshop wüsste ich im Moment übrigens gar nicht, wie das dort zu bewerkstelligen wäre.



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von B.DeKid »

domain hat geschrieben:....
In Photoshop wüsste ich im Moment übrigens gar nicht, wie das dort zu bewerkstelligen wäre.
Gibt es 3 - 4 Tricks

Bild öffnen > Ebene duplizieren > >

> Bild > Anpassung > Helligkeit / Kontrast

oder

> Filter > Scharfzeichnungsfilter > Unscharf maskieren

oder

> Filter > Stilisierungsfilter > Konturen nachzeichnen
*Diese Konturen nachzeichnung direkt am besten auf 3 Ebenen verteilen und alle 3 Ebenen mit Strg+Shift+U entsättigen leichten Weichzeichner drüber legen dann via Transparenz Reglern dem Orginal bei mischen

*******************

Das sind so unteranderm Möglichkeiten um Konturen mehr hervorzuheben am besten alle 3 Schritte machen und mit einander mischen.;-)

MfG
B.DeKid



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von B.DeKid »

Das die Frau und die Braut nun Blau anstatt Rotes Top , Rosa Kleid anstatt GelbesKleid tragen .... sowie der Boden und die Hautfarbe etc. das geht dann nur via Rotoskopie in nem NLE oder Composing Progi;-)

Bei Standbildern sind die Masken einfacher was sich ja von selbst versteht ;-)

Ansonsten halt mit getrackten Null Objekten arbeiten und die Masken nach bedarf anpassen, dann ginge es auch recht flott bei laufenden Bildern. *;-)*

MfG
B.DeKid



Axel
Beiträge: 16889

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von Axel »

Die Bilder, die ihr verwendet, sind ungünstig. Sehr klein und 8-bit Jpegs, es lohnt die Mühe nicht. Zwar behandelt Photoshop jedes Rohmaterial per default als psd, also rechnet in hoher Farbtiefe (bis zur finalen Ausgabe des "Sichern als", und, mal ehrlich, wenn man lange an etwas sitzt, das leider nur in stark komprimiertem Ausgangscodec vorlag, sichert man dann trotzdem als scheiß Jpeg? Ich jedenfalls nicht, höchstens zusätzlich, etwa "für Web und Geräte") und skaliert intelligent, aber man sieht den Fotos bereits die fehlende Brillanz an. Macht doch so keinen Spaß. Die Informationen, die man verarbeitet, müssen nicht ums Verrecken echt sein, wie es Puristen fordern (4:2:2, 10-bit schon mindestens bei der Aufnahme, darunter schnaubt ein Profi verächtlich), aber sie sollten zumindest ausreichen und nicht unnötig zu früh beschnitten werden.

Der Cyan-Look - am Beispiel mit der Sonne auf den Dächern - verträgt sich nicht mit flauen Pastelltönen. In Bearbeitungsschritt eins, der primären Farbkorrektur, macht man das Bild knackig, in dem man in 99% aller Fälle den dunkelsten Punkt im Bild als Schwarz festlegt (ausgenommen Nebel). Wenn es kein weißes Objekt im Bild gibt, kann man den Weißpunkt logischerweise nicht bei 100% ansetzen. Leider aber clippen im Bild einige der Dächer, und das bedeutet, sie haben bereits Werte über 100% (Soll- und -Istwerte passen nicht zusammen). Puristen schmeißen das Bild weg, Realisten senken die Höhen auf knapp unter 100 ab (Verfälschung!, schreien die Ingenieure, aber was wir da gerade machen, ist sowieso Willkür, wenn ich denn die Bedeutung dieses Wortes erfasst habe). Dann kann man entscheiden, ob man noch einen warmen Filter drüberlegt, oder ob das wegen der mangelnden Details zu flächig und damit nicht mehr brillant aussieht. Dann könnte man vielleicht das Weiß noch im Sinne eines Glows etwas ausblühen lassen, sieht dann so aus, als hätte man noch Schlaf in den Augen.

Das ist der Sinn der Bearbeitungs-Reihenfolge, was MB wohl mit "Signalfluss" meint: In diesem ersten Schritt sehe ich mir an, was ich habe, womit ich überhaupt arbeiten kann, und das kitzle ich erst noch ein bisschen raus.

Und das ist der Sinn eines flat picture styles, ein flaues, aber voll durchzeichnetes Ausgangsbild zu haben. In der Postpro verteile ich als erstes die Tonwerte wieder in Richtung Brillanz und Detailreichtum, bevor ich erst sehr viel später diese Werte kontrolliert wieder zurücknehme.



pailes
Beiträge: 938

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von pailes »

Axel hat geschrieben:Und das ist der Sinn eines flat picture styles, ein flaues, aber voll durchzeichnetes Ausgangsbild zu haben. In der Postpro verteile ich als erstes die Tonwerte wieder in Richtung Brillanz und Detailreichtum, bevor ich erst sehr viel später diese Werte kontrolliert wieder zurücknehme.
Deswegen verstehe ich auch nicht warum viele Hobbyfilmer schon in der Kamera so massiv Presets einsetzen (z.B. mit der GH1/GH2). Ich habe es eigentlich immer bevorzugt möglich "flat" aufzuzeichnen und dann später die Korrektur vorzunehmen. Allerdings bin ich weit davon entfernt ein Profi zu sein und lese mir wirklich gerne Deine Tipps durch.
Bekennender Panasonic-Fanboy



Tuffy
Beiträge: 1018

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von Tuffy »

pailes hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:Und das ist der Sinn eines flat picture styles, ein flaues, aber voll durchzeichnetes Ausgangsbild zu haben. In der Postpro verteile ich als erstes die Tonwerte wieder in Richtung Brillanz und Detailreichtum, bevor ich erst sehr viel später diese Werte kontrolliert wieder zurücknehme.
Deswegen verstehe ich auch nicht warum viele Hobbyfilmer schon in der Kamera so massiv Presets einsetzen (z.B. mit der GH1/GH2). Ich habe es eigentlich immer bevorzugt möglich "flat" aufzuzeichnen und dann später die Korrektur vorzunehmen. Allerdings bin ich weit davon entfernt ein Profi zu sein und lese mir wirklich gerne Deine Tipps durch.
Eins der unterschätzendsten Features dieser Kameras. Bild soll immer "direkt" "toll" aussehen; grausam.

Ich habe immer zwei flache, und ein extrem farbfreudiges Profil drauf - an Tagen wie Weihnachten, wo ich weder RAW brauche und "flat" nur meine Stimmung ruiniert, wird das dann rausgeholt. Sonst nie! :)



slash-tutti
Beiträge: 31

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von slash-tutti »

Hallo,

super, danke für die Tipps... werde die Tage das im nüchternen
Zustand mal genauer studieren :-)

Guten Rutsch ins neue Jahr!
* EOS 550D
* 5 Jahre alter PC mit Intel Pentium D (2 x 3,4 GHz
und 4GB DDR2-RAM, GeForce 8400 GS-512 MB)



domain
Beiträge: 11062

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von domain »

Vielen uns geht es wohl gar nicht so sehr um die derzeit mögliche Perfektion und Variation oder um einen durchgängigen 422 Datenfluss in der Bearbeitung, sondern um Effekte für den fortgeschrittenen Hausgebrauch.
So also das kontrastkorrigierte Dächerbild, das ev. so manchem von uns Amateuren reichen würde:



Aber ich finde es immer wieder faszinierend, wenn sich offensichtliche Profis unsereins erbarmen und äußerst wertvolle Tipps geben. Man kann von ihnen nur lernen und nicht zu wenig :-)
Schönen Dank deshalb auch an die wirklichen Profis für ihr Engagement und ihren Zeitaufwand und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünsche ich auch noch.

Prosit 2011 !!!



Tuffy
Beiträge: 1018

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von Tuffy »

domain hat geschrieben: So also das kontrastkorrigierte Dächerbild, das ev. so manchem von uns Amateuren reichen würde
ich fands vorher besser, ehrlich gesagt; das wirkte "netter", und nicht so gezwungen Kontrast-reich.

Dazu habe ich mir eine Prämisse gemacht. Weiß bleibt immer weiß. Was (gemäß bei 8bit Bildern) am Farbwert 254 ist, ist mir egal, aber Weiß bleibt weiß. Ich kriegs grausen, wenn ich gelben oder blauen Schee sehe :D



domain
Beiträge: 11062

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von domain »

Bis auf das Originalbild sind alle Darstellungen eigentlich zu stark verfremdet, so auch diese hier:



Wesentlich erscheint mir aber, dass in diesem quasi Tutorial die Möglichkeiten des einfachen Colorgradings mal ansatzweise zur Sprache kamen und das hat verdammt wenig mit üblicher Farbkorrektur zu tun.



Axel
Beiträge: 16889

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von Axel »

Tuffy hat geschrieben:
domain hat geschrieben: So also das kontrastkorrigierte Dächerbild, das ev. so manchem von uns Amateuren reichen würde
ich fands vorher besser, ehrlich gesagt; das wirkte "netter", und nicht so gezwungen Kontrast-reich.
Ist Geschmackssache, ich wette aber, dass das kontrastreichere, knackigere Bild auf Anhieb mehr Leute ansprechen würde. Und oft hat man ja nicht mehr als einen Sekundenbruchteil, um den Blick zu fangen, der bekanntlich so unstet ist wie eine nervöse Fliege. Auch lässt sich nichts verallgemeinern. In einem Video muss der Look ja zu dem passen, was an Stimmung/Ausdruck rüberkommen soll.
Tuffy hat geschrieben:Dazu habe ich mir eine Prämisse gemacht. Weiß bleibt immer weiß. Was (gemäß bei 8bit Bildern) am Farbwert 254 ist, ist mir egal, aber Weiß bleibt weiß. Ich kriegs grausen, wenn ich gelben oder blauen Schee sehe :D
Da du 254 ansprichst: Bei vielem, was wir so bearbeiten, und die geclippten Dächer gehören bestimmt dazu, sehen wir einen Wert von 239, der uns als "100%" serviert wird (ebenso ein Schwarz, also "0%", das 16 entspricht). Dieses "Superweiß" kann in dem Farbraum nicht korrekt dargestellt werden oder irgend sowas. Tatsächlich beginnen die Waveform-Koordinaten bei -10% und gehen bis 110%, und zu dem ersten, was Stu Maschwitz immer predigt, gehört es, diese Werte in den darstellbaren Farbraum zu ziehen: Höhen runter, Tiefen rauf (primäre FK). Das bringt in den meisten Fällen Zeichnung, wo vorher digitales Nichts war. Die Puristen sagen, die Werte haben dort nichts verloren. Seien wir dankbar, dass es Techniker gibt, die dafür sorgen, dass ein Camcorder etwas aufnimmt, was dem normalen Sehen nahekommt. Aber Farbkorrektur hat damit nichts zu tun.

Schnee ist sicher weiß, aber es ist unattraktiv, wenn er nur weiß ist, d.h. eine zeichnungslose Fläche. Es gibt einen sehr schönen Skifilm, den ich gerade nicht finde, bei dem der Schnee immer sehr attraktiv und nur ganz zart das reflektiert, was da ist, einen blauen Himmel, einen grünlichen Gebirgsbach (wohl eine Postpro-Phantasie, sah aus wie die Aareschlucht) oder einen goldenen Sonnenaufgang. Immer sind nur die Schatten farbig, aber auch die hellen Flächen haben Struktur: Sie glitzern. Bestimmt extrem schwierig, aber wie gesagt die einzige Alternative zu nada. Es ist übrigens auch sehr schwierig, Schnee aufzunehmen, ohne auch die übrige Landschaft falsch zu belichten. Auch dazu gab es ein Tut, das ich nicht finde.
Zuletzt geändert von Axel am Fr 31 Dez, 2010 19:10, insgesamt 1-mal geändert.



Tuffy
Beiträge: 1018

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von Tuffy »

Ja, das mit dem Farbraum ist bekannt - aber weißt ja, was ich meine.

Natürlich ist das Geschmack, wie Color-Grading mittlerweile allgemein :)
Schnee ist sicher weiß, aber es ist unattraktiv, wenn er nur weiß ist
Sicher; aber wenn er "nur weiß", also eine Fläche ist, wäre er maßlos überbelichtet und keine Zeichnung mehr.
Er kann einen gelben, einen blauen, einen grünen Touch haben - das ist mir recht und wichtig! Aber An der obersten Spitze der Belichtung, finde ich, sollte es weiß sein.



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von B.DeKid »

@ domain

Nimm mal deine nun neu bearbeiteten Bilder plus das orginal und misch alle 3 zusammen.

..........

Das erste Bild ( Kontrast Korregierte Version) erinnert im unteren Bereich des Bildes schon stark an eine künstliche Nacht sequenz.

Das fiehl mir auch direkt ein als ich das vor mir liegen hatte.

::::::::::::::

@ Axel

Klar 8 Bit JPEG Bilder sind nicht so der Bringer reichen aber oft schon aus um auf die Schnelle ein gewissen Look zu verdeutlichen

Bei Fotos sollte man RAW bearbeiten wenn man diese Hochauflösend drucken möchte.

Bei Film Material kommt es auf das Ausgangsbild / Material an . Was ja auch logisch ist.

::::::::::::::::::::

@ Tuffy

Der Ansatz mit dem Weiss bleibt Weiss ist auch in meinen Augen the Way to Go , nur wie Axel schon meinte klappt das halt oft nicht so , ich arbeite dann lieber mehr in den pastel Ton hinein, das wirkt sich ruhiger auf den gesamt Eindruck aus.

::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Ich finde so Threads gut und es sollte öffter so Threads geben!

Allen einen guten Start ins Neue Jahr.

MFG
B.DeKid



domain
Beiträge: 11062

Re: Wie macht er das bloß in MBullet-Looks?

Beitrag von domain »

Der Start ins neue Jahr war wie üblich: städtisches Monsterfeuerwerk mit Grölung, Sekttrinken mit Partnerin bei -4 Grad in der Altstadt und über zerbrochene Flaschen und heimwärtsstrebende Torkelnde doch noch heimgekehrt.
Schlimmer kanns nur in Moskau zugehen, oder?
Naja, der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen für 2011 gepflastert, das ist schon mal sicher.
Und einer diesen guten Vorsätze ist, dass mir absolut keine Kamera unter 10-Bit-Aufzeichnung und 422 und ausreichendem Codec mehr ins Haus kommt. Gute Optik und Sensor mal sowieso vorausgesetzt.
Erst dann nämlich kann man aus dem Vollen schöpfen und muss nicht mehr Banding und ausfransende Farben und periodisch verschwindende Bilddetails und Vermantschungen in kontrastarmen aber durchaus strukturierten Flächen und Klötzchenbildung etc. schon im Original und erst recht nicht bei minimalen Korrekturen oder Gradings in Kauf nehmen.



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