Ein IDR wird im AVC lediglich am Szenenanfang geschrieben, danach nicht mehr. Das bedeutet, dass es durchaus ein paar hundert Frames keine IDRs mehr geben muss.
Den B-Frames kommt in AVC eine völlig neue Bedeutung zu, da sie für die Bild Rekonstruktion eine gewichtigere Rolle übernehmen. Da AVC eine Langzeitprädiktion erlaubt und dazu unterschiedliche Slices im RAM für durchaus lange Perioden ablegt, gibt es das, was man als SR bezeichnet nicht mehr.
Es ist beispielsweise möglich, ein Frame in zwei P-Slices und ein I.-Slice zu zerlegen. Das Bild besteht also aus völlig unterschiedlichen Teilen.
Um das komplette Frame vollständig dekodieren zu können, müssen sowohl das I-Slice als auch die beiden P-Slices dekodiert werden. Danach wird das "Original-Bild" rekonstruiert, indem die dekodierten Slice-Bereiche zusammengesetzt werden. Die beiden P-Slices brauchen dazu Referenzslices, z.B. vorherige I- oder P-Slices. Das I-Slice ist intrakodiert. Fehlt ein Slice, kann der Bildteil, der durch dieses Slice abgedeckt war, nur interpoliert werden, was deutlich sichtbar ist, zumal es über den Rest der Periode, bis zum nächsten IDR stattfinden muss.
Nun kann man ein B-Frame mit der entsprechenden Software in ein I-Frame bzw. ein IDR umwandeln. Dabei werden alle Slices Informationen verworfen, die normalerweise für eine korrekte Bildrekonstruktion erforderlich wären. Mit andern Worten, bei solchen "Tricks" darf man über längere Strecken mit verminderter Bildqualität rechnen.
Jeder kann nun auswählen, ob ihm ein "quick & dirty" oder ein gutes Bild lieber ist.
Wir haben das ein paar mal gemacht und schnell die Finger wieder davon gelassen.
Meiner Ansicht nach kann AVCHD-Material durchaus eine GOP-Struktur haben.
Ich denke, es ist keine Ansichtssache, ob AVC eine GoP Struktur hat, oder nicht.
Wo sollte eine GoP Struktur sein ???
Es gibt einfach keine, sich wiederholenden Strukturen innerhalb einer Szene mehr !!!
Und die Szenen sind ohnehin voneinander abweichend.
An der Funktionsweise des Codiersystems ändern auch Zeitschriften nichts ... obwohl man manchmal meinen könnte, sie erfinden das Rad neu, damit eine schnelle Blatt-Umlage generiert werden kann.
Der oben zitierte Artikel hat übrigens überhaupt noch nicht zur Kenntnis genommen, dass es Bild-Teilbereiche (Slices) überhaupt gibt, geschweige denn, welche Funktion sie haben, geschweige denn, wo und wielange sie abgelegt werden und wie sie aufeinander referenzieren.
Wer sich mit dem Kenntnisstand von MPEG2, AVC nähert, muss zunächst gewaltig umlernen.
Das betrifft übrigens auch die Analysemethoden.