Farbe ist definiert als die Wellenlänge der abgestrahlten elektromagnetischen Strahlung von einem perfekten schwarzen Körper (im physikalisch-technischen Sinn -> nach-googeln!) bei einer gegebenen Temperatur in Grad Kelvin (deshalb: FarbTEMPERATUR).
Einfacher: Hat eine Graphithohlkugel oder Kohlestoffhohlkugel (was näherungsweise und in der Praxis einem physikalisch-technischen "schwarzen Körper" recht nahe kommt) mit kleinem Loch zum reingucken z.B. eine Temperatur von 3200 Grad Kelvin (entsprechend ca. 2927 Grad Celsius), dann entspricht die Farbe der ausgesandten elektromagnetischen Strahlung (hier: des sichtbaren Lichts) innerhalb der Kugel (von aussen unbeeinflusst beobachtbar durch das Loch) eben in etwa der Farbe einer brennenden Halogenbirne. Heizt man die Graphitkugel weiter auf, z.B. auf 5600 K (5327 C), dann strahlt das Loch ungefähr tageslichtfarbig, usw. Im hohen Temperaturbereich wird irgendwann der für uns sichtbare Lichtbereich ins UV verlassen, nach unten in den Infrarotbereich. Das Prinzip der "Farb"temperatur bleibt sich aber gleich.
Einfach merken: Je heisser, desto blauer; je kälter, desto röter. Mehr gibt's hierzu nicht zu wissen oder zu verstehen!
Debonnaire
piet.rohrer[at]gmail.com
Zuletzt geändert von Debonnaire am Mo 12 Apr, 2010 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
deine grafik hat den anspruch dieses threads auf absolut wissenschaftliches niveau gehoben, während wir ahnungslosen mit unserem halbwissen auf eselskarren daherdümpelten. ;-)
srone hat geschrieben:@ debonnaire
perfekter schwarzer körper= sog. planck´scher schwarzstrahler
Merci! :-) Gibt's in der Realität nicht, aber ich denke dass meine beschriebenen Graphit- bzw. Kohlestoffhohlkugeln für die Praxis ausreichend präzise Experimentierresultate erzielen würden. ;-)
Die Neonröhre wäre ein Sonderfall des generellen Prinzips! Um eine ins grünliche verschobene Strahlungsfarbe zu erhalten wird halt ein Körper aus einem anderen Material erhitzt, bzw. die Strahlung des perfekten Schwarzkörpers durch einen Farbfilter gemessen.
Eine Neonröhre (grünliches Licht) hat im eigentlichen Sinne gar keine "klassische" Farbtemperatur, sondern einfach eine Lichtfarbe, welche allerdings nicht aus dem gesamten elektromagnetischen Spektrum besteht, sondern eben aus einem um den Orangeteil reduzierten. Durch einen Weissabgleich kannst du deshalb eigentlich keine absolut korrekte Farbebung in deine Szene rechnen, da Teile des Spektrums gar nicht vorliegen und deshalb die abgebildeten Objekte (je nach Farbe) nicht korrekt wiedergegeben/auskorrigiert werden können.
ich gehe davon aus, dass du von einer kaltweissen leuchtstoff(neon ist was anderes)-röhre mit ca 5400 kelvin sprichst, das von dir beobachtete grün ist ein fehler im farbspektrum der einfachen leuchtstoffröhren farbwiedergabeindex(cri) ca 70-80, die in kinoflo´s eingesetzten leuchtstoffröhren haben einen farbwiedergabeindex von über 90 bis zu 98 (maximum ist hundert und entspricht dem sonnenspektrum) und haben diesen grünstich nicht.
Licht (sofern im für uns sichtbaren Bereich) hat immer eine Farbe, und die kannst du auch messen! Das Problem ist, dass nicht jede vorgefundene Beleuchtung, egal welcher Farbe, auch das vollständige Spektrum abdeckt. Somit hast du das Problem, dass nach dem Weissabgleich (z.B. in der Kamera oder auch in der Post), gewisse Objekte/Bildteile dann dennoch nicht korrekt wiedergegeben werden, weil schlicht die entsprechenden Spektrumsanteile zur Darstellung gewisser Objektfarben nicht vorhanden sind.
Aber ihr macht euch hier echt viel zu viele Gedanken und Sorgen um dieses Thema! In der Praxis hat man schlicht keine andere Möglichkeit, als sich mittels den klassischen Praktiken wie Weissabgleich mit der Kamera unter Zuhilfenahme z.B. einer Graukarte, bzw. "Weissabgleich" in der Postproduction durch Schauen, Raten, Vergleichen, Korrigieren. Läuft alles viel grobrasteriger und weniger hochwissenschaftlich, als wir uns das hier weiszumachen versuchen!
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