Energiesparlampen werden auch im Foto/Video/Film- Sektor immer mehr eingesetzt. Es gibt jedoch Grenzen (noch), und die haben mit den speziellen Charakteristika dieser Lampen zu tun. Da ist erstens der Lichtabfall. In den bisher möglichen Bauformen lassen sich nur auf kurze Abstände streuende Fluter bauen, einen größeren Raum kriegt man nicht hell. Der kurze Abstand (Portraitfotografie) lässt viele wegen der oben erwähnten geringen Wärmeentwicklung zu Energiespar greifen, aber die Wärme ist möglicherweise der sprichwörtliche Teufel, der mit dem Beelzebub vertrieben wird. Bisherige Leuchtmittel haben 10-fach höhere Strahlungswerte, als sie bei einem CRT-Monitor gestattet wären. Ein Abstand von 1,5 bis 2 Metern wird empfohlen. Das klingt nicht nach viel, aber es betrifft die erwähnten Portrait-Situationen.
Der zweite Punkt ist das Lichtspektrum. Von Haus aus
fehlen den Lampen die roten Wellenlängen. Das lässt sich nicht, wie Ben Gore schreibt, mit dem Weißabgleich völlig beheben. Die Energie-Baustrahler sind Effektlicht, das bereits so blau ist, dass es halbwegs als Mondlicht-Simulator taugt. Es gibt heute Tageslicht-Varianten (der Leuchtmittel selbst, nicht als fertige Baustrahler), deren Lichtausbeute allerdings (bisher, muss man sagen) nicht besonders ist.
Für Flächenlicht haben sich seit vielen Jahren Leuchtstoffröhren bewährt. Bei den typischen
Kino Flo-Lampen sieht man, um es anschaulich zu machen, Sonnenbankhälften, die relativ nah (nämlich so nah wie möglich) am Motiv sind. Leuchtstoffröhren sind schon seit längerer Zeit mit Tageslichtspektrum auch zu günstigen Preisen erhältlich. Ein Eigenbau ist möglich. Dass die teuren Originale noch Vorteile haben, versteht sich (dimmbar, kein Flackern). Nachbauten freilich auch fertig z.B. bei Foto Walser u.ä.
Metalldampflampen wie
diese sind, ihrer hohen Preise wegen (das "nicht im Preis enthaltene" Leuchtmittel kostet selbst einige hundert Euro) bei Amateuren unbekannt. Diese 200 Watt-Lampe entspricht von der Stärke her gefühlt einer 1000 Watt Halogenlampe, das Farbspektrum ist so rund, dass man, wenn man versehentlich direkt hineinblickt, für eine Weile nur noch Regenbogen-Kleckse sieht.
Die zweite Wahl ist - und wird's noch eine Weile bleiben - Halogenlicht, auch für den Verein. Es steht energieffizienzmäßig immerhin schon über "normalem" Glühlicht, aber die Gedanken ans Sparen und an bestmögliche Videobilder vertragen sich ohnehin nicht so ganz. Halogen ist das einzige Licht (außer den o.e. indiskutablen Entladungslampen), das genügend hohe Lichtstärken erzeugt, um auch aus größerer Entfernung, gebündelt* (*tja, wie setzt man ESP-Lampen von weitem als Spot ein? Jeder Lichtsetzer sollte die Option haben, nach seinem Gutdünken gerichtetes oder ungerichtetes Licht zu verwenden oder beides zu mischen. Für den Dackelzüchterverein ist das evtl. OT, aber eine stimmige "Film"-Ausleuchtung kann mit diesem Equipment kaum gelingen) oder nicht, eingesetzt zu werden. Auch Baustrahler kriegen größere Räume (wie Profis verächtlich sagen würden) "hell", nicht viel teurer und schon etwas schöner sind PAR-Lampen (neuerdings als LED-Variante, im Portraitbereich bereits auf Foto/Video anwendbar, hat noch Potenzial, bitte keine LED-Par für Video kaufen!), dann kommen die bereits dreistelligen Halogen-Lichtkoffer, und dann die Stufenlinsen.