Randoms hat geschrieben:Ist es nicht so das man schlechtes Ausgangsmaterial nicht mit einem besseren Codec verbessern kann!?
Das war doch immer so!
Nun ja, warum arbeitest du dann überhaupt in ProRes? Warum bleibst du nicht bei dem "schlechten Ausgangsmaterial", wenn du es sowieso nur noch weiter verschlechtern kannst?
Das "´s war immer so" klingt wie ein Karnevalsschlager. Erklärung folgt:
Randoms hat geschrieben:Also wieso 4:4:4 wenn mein HDV nur 4:2:0 hat???
Wer redet von 4:4:4? Der AIC behält das 4:2:0 des HDV. Du kannst dir ja mal angucken, wie weit du in der Farbkorrektur damit kommst, davon abgesehen, dass Color z.B. ihn gar nicht erst importiert.
Sogar 4:4:4 wird im Color-Handbuch ("chroma subsampling explained") ausdrücklich auch für 4:2:0 Ausgangsmaterial empfohlen, wobei es nicht darum geht, mehr aus der Information herauszukitzeln. Das geht wirklich nicht.
Ich gebe zu, LT selbst gar nicht probiert zu haben, da es im Color-Handbuch zusammen mit ProResProxy als Offline-Format bezeichnet wird. ProRes422 als optimiert für einen SD Video Workflow, ProResHQ als am besten für HD Video, 4444 für Film.
Es kann durchaus sein, dass LT für vieles ebenso ausreichend ist wie der einfache ProRes422. Das werde ich mal mit Material testen, das sich früher schon mal als problematisch erwiesen hat.
Randoms hat geschrieben:Man entlastet doch beim Schnitt die Prozessorlast mit dem ProRes, weil bei HDV MPEG ja ständig die GOP aufgebrochen/neu geschrieben werden muss.
Vorausgesetzt, man schneidet, bzw. bearbeitet so, dass man die Echtzeit, die man bereits mit HDV seit knapp drei Jahren in FCP hat, überhaupt ausreizt. Ob man unbedingt von HDV umcodieren muss, wenn man z.B. eine Hochzeit schneidet? Wohl eher nicht. Das Echtzeit-Argument stimmt, aber aus einem anderen Grund: Weil die Darstellung, die du auf deinem Monitor hast, im Falle einer höheren Kompression ein Proxy mit stärkerer Abweichung ist, im Extremfall ein interpoliertes Frame mit interpolierten neuen Farben etc. in einer "dynamischen" Echtzeit-Ansicht. Das ist eine Referenz für gar nichts, und das Ergebnis ist dann regelmäßig enttäuschend.
In Motion ist HDV Krampf, Masken z.B. lieben keine Interframes >muss ProRes sein.
Insgesamt gibt es in der Praxis eine Menge Argumente für ProRes, aller markigen Altvordernsprüche zum Trotz.