ich bin gerade dabei, Kistenweise alte S-VHS Kassetten zu digitalisieren und langfristig zu speichern.
Hierzu benutze ich VirtualDub, capture ohne speziellen Codec, also loosless, da ich die Dateien hinterher sowiso in mpeg2 umwandeln möchte.
Nun habe ich folgendes Problem:
Wenn ich mit 320x240 pixeln capture, dann habe ich ein ganz normales digitalisiertes Video.
Wenn ich allerdings in höherer Qualität capturen möchte und 720x576 wähle, habe ich in der Videodatei ganz extreme interlaced-Linien, den bekannten Kamm-Effekt.
Was soll ich nun machen? Ich möchte gerne in best möglicher qualität capturen, aber der Kamm-Effekt macht das ganze Video einfach nicht anschaubar. Kann ich den Effekt irgendwie wegbekommen, oder muss ich zwangsläufig in geringerer Auflösung capturen?
Interlaced-Video hat diesen Kammeffekt eigentlich immer. Es ist eine reine Einstellungssache am PC (bzw. der Player oder Schnittsoftware), ob diese Kammeffekte zu sehen sind, oder ob nicht.
Auf jeden Fall ist das Capturen in der hörehren Auflösung die bessere Wahl.
Brenne einfach mal eine DVD und schaue Dir die am Fernsher (!) an.
Ich wollte die Filme ja ganz gern nur digitalisieren und auf Festplatte sichern und mir sie am pc anschauen, desswegen wäre es schon klasse wenn der kamm-effekt auf dem pc-bildschirm nicht so stark wäre.
und wie gesagt, der tritt nur bei höheren auflösungen auf, bei niedrigeren ist der kamm-effekt überhaupt nicht sichtbar
Du solltest in voller Auflösung einspielen und dann schlicht mit dem Player deinterlacen. Die meisten Player können das heutzutage mit verschiedenen Methoden in guter Qualität. Allemal besser als sich mit nem Viertel zu begnügen. Immerhin ist zu erwarten, dass die Kassetten hinterher entsorgt werden, oder?
Meinst du jetzt, dass ich das mit dem Kamm-Effekt so capturen sollte und dann im nachhinein z.B. per Virtual Dub, wenn ich die Datei sowiso in mpeg2 umwandel, gleich deinterlace?
Aber gibt es da nicht teilweise probleme, z.b. dass das Bild manchmal zittert, bzw. etwas stockt?
Gibt es keine möglichkeit den effekt gleich beim capturen zu entfernen? Es muss doch einen grund haben warum der Kamm-effekt nur in hohen auflösungen auftritt oder?
Der 'Kamm-Effekt' ist nunmal im Originalmaterial enthalten, so ist das nunmal bei Interlaced-Material. Das ist auch kein Defekt oder Störung. Wenn man VHS-Bänder auf diese Weise archiviert, sollte man das Maximum mitnehmen und es lieber für die jeweilige Abspielsituation anpassen.
Echtzeit-De-Interlacing ist für heutige Rechner kein Problem mehr, Probleme gibts nur bei schwachen Rechnern oder unzureichender Software. Was Du bei der Aufnahme in Viertelauflösung machst, ist ohnehin das einfachste De-Interlacing, das keinerlei Rechenleistung kostet: Einfach jedes zweite Halbbild weglassen.
achso, also kann ich dass dann so auch als mpeg2 speichern. welche player unterstützen denn deinterlacing? der media player zeigt mir auf jeden fall den effekt noch an...
vielen dank auf jeden fall für die schnelle hilfe!
So, danke für den Tipp mit dem VLC-Player! Darauf funktioniert das mit dem deinterlacen wunderbar.
Ich habe jetzt die avi mit SUPER in eine VOB-Datei umgewandelt (720x576, 8016 kbps Bitrate), auch die läuft dank VLC-Player und deinterlaceing wunderbar (auch bei vollbild).
Jetzt habe ich die VOB-Datei auf ne DVD gebrannt und musste beim Test im DVD-Player und TV feststellen, dass das Bild extrem ruckelt!
Ungefähr so ein ähnliches Ruckeln wie beim VLC-Player wenn man als Deinterlace-Methode Bob oder Linear wählt (bei den anderen läuft es glatt).
Wisst ihr woher das plötzliche Ruckeln auf der DVD kommt und wie man das ggf. wegbekommt?
exploitbashor hat geschrieben:Jetzt habe ich die VOB-Datei auf ne DVD gebrannt und musste beim Test im DVD-Player und TV feststellen, dass das Bild extrem ruckelt...
Wisst ihr woher das plötzliche Ruckeln auf der DVD kommt und wie man das ggf. wegbekommt?
Sieht das das Ruckeln so aus wie "Krebsgang" - 2 Schritte vor, 1 Schritt zurück? Manche sagen dazu auch "Echternacher Springprozession" ;-)
Dann könnte das Ruckeln an falscher Halbbildreihenfolge liegen. Bei der Ausgabe für DVD gilt nämlich "Top field first"
So, es hat geklappt. Der Fehler war, dass SUPER als Einstellung "deinterlace" hatte, was man erst noch ändern musste. Nachdem ich dann Top Field First ausgewählt hatte, konnte ich den Testfilm wunderbar in bester Qualität auf dem Fernseher verfolgen (sowohl in 7096kbit als auch 8080kbit bei VBR).
Danke an euch alle für eure Hilfe, jetzt kann das Capturen los gehen!
Rechtliche Notiz: Wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge
und behalten uns das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.