pianoplayer81
Beiträge: 12

Eingebaute Objektive nichtsaussagend in Tests?

Beitrag von pianoplayer81 »

Mir ist aufgefallen, dass weder im Forum, noch in den Test auf die eingebauten Objektive der Camcorder eingegangen wird. z.B. Carl-Zeiss Sonnar&Tessar, Leica Dicomar, usw..

Zeiss wirbt doch auch damit, dass mit Ihren Objektive beste Ergebnisse erzielt werden können.

Sind bei Camcordern also Chip und evtl. Bildprozessor wichtiger als das eingebaute Objektiv???

Vielen Dank im voruas für eure Antworten



domain
Beiträge: 11062

Re: Eingebaute Objektive nichtsaussagend in Tests?

Beitrag von domain »

Nein das Objektiv ist schon auch noch sehr wichtig.
Allerdings wird Zeiss und Leitz diese in japanischen Camcordern verbauten Objektive kaum aktiv bewerben, sondern umgekehrt, die Hersteller schmücken sich mit diesen prästigeträchtigen Markennamen, wobei ich davon ausgehe, dass alle aus ein und derselben Linsenschleiferei in Japan kommen.



Bernd E.
Beiträge: 8825

Re: Eingebaute Objektive nichtsaussagend in Tests?

Beitrag von Bernd E. »

pianoplayer81 hat geschrieben:...Zeiss wirbt doch auch damit, dass mit Ihren Objektive beste Ergebnisse erzielt werden können. Sind bei Camcordern also Chip und evtl. Bildprozessor wichtiger als das eingebaute Objektiv?...
Das Objektiv spielt durchaus eine entscheidende Rolle in Bezug auf das Bild, nur sollte man nicht erwarten, dass die in Consumercamcordern verbauten "Leica"- oder "Zeiss"-Optiken tatsächlich so deutlich bessere Qualität abliefern als ihre Pendants von Panasonic, Sony oder Konica Minolta. Der große Name dürfte dabei mehr Auswirkung auf die Werbung haben als aufs Bild ;-)



Jan
Beiträge: 10121

Re: Eingebaute Objektive nichtsaussagend in Tests?

Beitrag von Jan »

Wenn man mal richtig nachdenkt (was leider ganz selten ein Kunde macht), könnte man ganz schnell darauf kommen, das ein zb Sony Carl Zeiss Objektiv einer HC 51 (150 € Kamera) nicht so viel mit Carl Zeiss zu tun hat. Was kostet diese Optik ? Defintiv nicht mehr als 15 €, der CCD und das Laufwerk dürften den Hauptpreis ausmachen.

Dann schaut man sich mal an, wieviel Original Zeiss und Leica Linsen kosten immer 1000 € aufwärts. Selbst 500 € Linsen läst Zeiss vom japanischen Zulieferer Cosina bauen, weil es sich für Zeiss nicht rechnet.


Es wird aber trotzdem gern in Geschäften (jeglichem Niveau) betont (Schneider Kreuznach -Samsung- und Leica und Zeis halt) - das die Kamera damit die besseren Karten hat, weil es für den Verkäufer die einfachste Variante ist, einen Kunden zu überzeugen.

Diese Optiken sind aber immer noch besser als so manche Billigprodukte.

Panasonic gibt das auch zu mit "ihren" Leica Linsen. Man betont - die Linsen wurden von Leica konstruiert und ein Leica Techniker prüft eine bestimmte Anzahl an Linsen vom Zulieferer.


Und so geht es weiter und weiter...

Die Sensoren kommen auch fast alle von Sony, auch ein 1/8" CCD der neuen Panasonic H 80 ist von Sony.....


Bevor man eine defekte Kamera entsorgt, sollte man sie aufschrauben, man findet garantiert andere Bauteile von zwei anderen "Erzfeinden".


Ich war das erste Mal auch geschockt, wo ich eine Canon Powershot aufschraubte - Sony CCD, Casio LCD und NEC Speicherplatinen.


Das ist in anderen Branchen aber auch nicht anders, wie zb bei den Autos.


VG
Jan



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Eingebaute Objektive nichtsaussagend in Tests?

Beitrag von WoWu »

@ pianoplayer81

Das darfst Du nicht so verbissen sehen, schlechte Objektive haben auch ihre Vorteile ....
sieh es doch einmal anders ..... bei den Camcordern sind die Objektive die preiswertesten Tiefpass-Filter.
Um 1920 auf einem 1/6" Sensor (3-Chip) aufzulösen, würden 175 Lp/mm aufgelöst werden müssen. Bei 1/4" wären das immer noch etwa 130 Lp/mm.
Bedenkt man nun, dass Zeiss einmal für den Kodak Ektar 25 Farbfilm ein absolutes Spitzen-Prime mit 200 Lp/mm entwickelt hatte, es dieses Material aber nicht lange gab und seit 1999 das Spitzenprodukt bezüglich Filmauflösung das Fujichrom Velvia mit 160 Lp/mm ist, so bekommt man ein Gefühl für Auflösungsvermögen und auch dafür, was solche Spitzenleistungen kosten.
Nun sind die Linsen bei Camcordern ein ganzes Stück kleiner und damit auch billiger. Aber eben auch erheblich schlechter und vergleicht man die Anforderungen, so wird man schnell sehen, dass die Linse der eigentlich limitierende Faktor bei Camcordern in Bezug auf eine vernünftige Auflösung darstellen.
Betrachtet man das ganze nun noch in Bezug auf die Sensorauflösung und bezieht die Nyquist-Limitierung mit ein, so stellt man fest, dass die Linse eigentlich durch ihre mindere Auflösung als Tiefpassfilter wirkt und ihre wesentliche Rolle in der Vermeidung von Moiré einnimmt.
Also, schlechte Linsen haben auch was Gutes .... nur der Traum von 1920 verschwindet in 10% MTF bei diesen Kameras und verkommt damit zum Marketinginstrument.
Und was auf diesen ganzen Pseudo-Tests zu sehen ist, ist nichts weiter als elektronische Aufbereitung der groben Kanten.
Und wenn bei solchen Tests dann auch noch das Luma über 100% steigt, fragt man sich ohnehin, in wessen Interesse ein solcher "Test" gemacht wird.
Wer aber einmal ein 1920 Camcorderbild gegen ein 1920 Bild einer guten Kamera gehalten hat, weiss was ich meine.
Es wirkt zwar nicht so "knackig", weil die Kantenschärfung fehlt, dafür besteht es aber aus den erwarteten Bilddetails, die bei Camcorderbildern völlig fehlen.
Aber solange es Leute gibt, die sich so etwas andrehen lassen und auf Marketingsprüche mehr abfahren als auf gute Bildqualität, wird so etwas eben auch in großen Stückzahlen verkauft .... immer flankiert, von den "guten Testergebnissen".
Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de



Jan
Beiträge: 10121

Re: Eingebaute Objektive nichtsaussagend in Tests?

Beitrag von Jan »

Danke Wolfgang !


Jetzt hab ich wohl noch einen Grund gefunden, warum bisher Panasonic mit ihren Pseudo Full HD Kameras also zb die SD 100 mit 3x 1/6" C(MOS) noch mehr Probleme haben als die anderen Firmen mit 1/3" oder 1/4" in Schärfetests.

Ich dachte es lag bisher nur an der kleinen Auflösung der Chips mit je 500k effektiv. Das die etwas andere Sensorgrösse noch einen grösseren Einfluss auf die Bildschärfe in Verbindung mit der Optik (nicht Schärfentiefe) hat - war mir nicht bekannt.

VG
Jan



Johannes
Beiträge: 1817

Re: Eingebaute Objektive nichtsaussagend in Tests?

Beitrag von Johannes »

Ich habe einmal gelesen das z.B. Zeiss die Objektive construiert und sie dann billig in Japan baun lässt. Unteranderem auch bei den Prosumercams sowie einzelnen Proficams.
VG
Johannes
____________________
Fernsehredakteure haben eine einmalige Begabung: Sie können Spreu von Weizen trennen. Und die Spreu senden sie dann. (Dieter Hallervorden)



Jan
Beiträge: 10121

Re: Eingebaute Objektive nichtsaussagend in Tests?

Beitrag von Jan »

Genau so is es !

Nicht nur Japan, auch China.

Geb mal Cosina (einer der Haus und Hofbauer für Zeiss) bei Wikipedia ein....


VG
Jan



KrischanDO
Beiträge: 846

Re: Eingebaute Objektive nichtsaussagend in Tests?

Beitrag von KrischanDO »

Johannes hat geschrieben:Ich habe einmal gelesen das z.B. Zeiss die Objektive construiert und sie dann billig in Japan baun lässt. Unteranderem auch bei den Prosumercams sowie einzelnen Proficams.
Moin,
das ist schon seit Jahren und bei allen deutschen Herstellern (oder besser: Marken ?) so. Da Japan inzwischen zu teuer ist, wird in fast allen Fernost-Ländern gefertigt.
Und ich frage mich, ob die Zeiss-Optik im 400 € Camcorder von Zeiss gerechnet wurde, oder ob sich nicht der Camcorder-Hersteller beim Linsenhersteller eine Linse anbieten lässt, mit der Anforderung "Zeiss-Label". Und dann wird so gerechnet, dass es in die Zeiss-Labeling Vorgaben passt. Und Zeiss bekommt seine Lizenzgebühren.

Grüße
Christian



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