Mit dem beschriebenen Adapterkabel geht es zwar, aber viiel zu leise. Die dynamischen Mikrofone kann man ganz vergessen, die Ausgangsspannung pro Lautstärke der Schallquelle ist einfach zu gering. Wenn Du das Mikro bei einer Blaskapelle in die Tuba hängst bekommst Du gerade mal ein bißchen Pegel.
Elektretmikrofone, also Mikrofone mit einer 1,5-Voltbatterie gehen deutlich besser, haben mehr als die 20-fache Ausgangsspannung.
Echte Kondensatormikrofone brauchen eine 48-Volt-Speisespannung, das geht ohne Zusatzgerät nicht.
Superflexibel:
der tragbare Mikrofonvorverstärker Hitec audio Pre mobile 2. Es gibt ihn soweit ich weiß nur bei dem großen Musikversender Musik Produktiv
www.musik-produktiv.de/hitec-audio-premobile-2.aspx.
Er ist sehr klein 13x13x5 cm, man kann ihn mit dem breiten Gürtelclip sich an den Hosenbund hängen, braucht eine 9-Volt-Batterie.
Dazu ein absolut beliebiges Mikrofon (dynamisch oder Elektret, sogar für Kondensatormikrofone schaltbar, die 48-Volt Speisespannung brauchen!).
Das Ganze auch noch in Stereo und noch mit einem zuschaltbaren Limiter. Ich hab vor ein paar Jahren noch 59,00 Euro dafür bezahlt, jetzt gibt es den tatsächlich für 39,00 Euro incl. MWSt.
Und ich hab ihn im Vergleich zu meinen sündteuren Studiovorverstärkern getestet: nur minimal mehr Eigenrauschen und einen nur gering schlechteren Klang. Du kannst damit tatsächlich sendereif Konzerte mit 2 Mikrofonen in Stereo aufnehmen.
Mit den Gainreglern kannst Du den Ausgangspegel genau auf die Bedürfnisse Deines Camcorders einpegeln, ganz gleich, welches Mikrofon vorndranhängt.
Der Vorverstärker ist von Eingang bis Ausgang symmetrisch (XLR-Stecker), d.h. Einstreuungen sind bei Kabellängen bis 50 Meter kein Problem.
Du mußt Dir natürlich auch so einen Adapter löten, von 2 XLR-Kupplungen auf einen Stereo-Klinkenstecker, der dann in die Kamera kommt.
Du kaufst einfach im Fernsehladen (die können's Dir auch löten, wenn Du's nicht selber kannst) ein Adapterkabel 3,5 mm-Stereoklinke auf 2 x Cinchstecker. Die Cinch-Stecker zwickst Du mit dem Seitenschneider ab. Dorthin lötest Du 2 XLR-Kupplungen (weiblich), die bekommst Du am besten in einem Musiker-Geschäft. Die Kupplungen haben ganz kleine Ziffern neben den Steckerlöchern aufgeprägt, 1,2,3. An den Pin 1 lötest Du die Abschirmung = Masse des Kabelstummels, verbindest aber diesen Pin 1 auch noch mit dem oberen Pin 3. Damit wird der Übergang von der Profi-Welt = symmetrisch zur Consumer-Welt = unsymmetrisch geschafft. Den dünnen Mitteldraht des Kabels, der den Ton überträgt, lötest Du jeweils an Pin 2. Fertig.
Das schöne an dem Kabel ist, daß es bequem vom Vorverstärker bis zur Kamera reicht, fast nix kostet, zwar unsymmetrisch ist, also störeinstreuungsanfällig, aber das Kabel ist kurz und die Nutzspannung nach dem Vorverstärker hoch, daher unanfällig.
Erstaunlich, daß dieses kleine Wunderding noch in keiner Videozeitschrift empfohlen wurde. Vielleicht weil es aus der Musikerszene stammt und deswegen keiner kennt.
Viel Spaß wünscht Dir ein Slashcam-Neuling