Hallo Thomas
Warum liegen beim Vergleich der Optik und CCD die Camcorder mit MPEG2 bezüglich Bildqualität vor H.264.AVC. ?
... weil Tester und viele Anwender zwischen dem optischen Teil eines Camcorders und Reduktionsalgorithmen nicht differenzieren können....
Du musst den optisch/analogen Teil, also Objektiv+CCD bzw. teilweise CMOS völlig eigenständig betrachten und beurteilen.
Wenn da gute Bilder erzeugt werden, können auch erst Reduktionsalgorithmen effizient greifen.
Der grobe Unterschied zwischen MPEG2 und H.264 besteht darin, dass fast alle Tools aus MPEG2 sich in H.264 wiederfinden, nur in verbesserter Form, zusätzlich angereichert mit besseren und z.Tl. neuen Tools zur besseren Bildcodierung. Ausserdem hat man die "starre" DCT gegen ein besseres Verfahren ausgetauscht und Mittel eingefügt, die häufig gemachte Fehler bei der Implementierung zukünftig verhindern.
Das alles führt dazu, dass der Bitstream effizienter und zuverlässiger ist und Du mit deutlich weniger Bandbreite gleich gute, bzw. bessere Ergebnisse erzielst.
Warum sind Beurteilungen so schlecht ?
Es gibt verschiedene Gründe dafür:
Der H.264 erlaubt es, von der Bildtelefonie bis hin zur Super-Kinoauflösung alles zu realisieren.
Dier Hersteller haben sich zunächst entschlossen, den unteren Amateurbereich abzudecken, weil es zunächst für sie der lukrativste Markt ist. Ganz bewusst sprechen sie damit noch nicht die Amateure an, die ihre Videos auch schneiden wollen "Shoot & Play" nennt Sony das.
Ausserdem liegt die Vermutung nahe, dass sie zunächst erst einmal ihre Entwicklungsschubladen aus der alten MPEG2 Zeit leer machen, bevor sie mit weiterreichenden Produkten kommen.
Auch täuschen solche Bezeichnungen wie FullHD den Käufer, weil dieser dahinter die Auflösung 1920x1080 vermutet. Das ist aber nicht so.
Dazu kommt, dass die Bildqualität ganz wesentlich von der Implementierung des Encoders abhängt und es hier, gerade weil es sich um ein neues Produkt handelt, ziemliche krasse Unterschiede gibt. Das hat aber eben wenig mit der Güte von H.264 zu tun, sondern mit der Performanz der Softwarefirmen.
Dem gegenüber steht mit MPEG2 natürlich ein Codec, an dem die Firmen bereits über 10 Jahre arbeiten konnten uns selbst die letzte Hinterhofbude ihre Implementierung bis ins letzte Bit optimieren konnte.
Du siehst also, man darf die Dinge nicht miteinander vermengen und muss das Kind schon beim namen nennen und feststellen, woran es liegt.
Fest steht, dass es wohl kaum mehr Firmen geben wird, die mittelfristig noch für MPEG2 neue Produkte entwickeln werden.
Fest steht auch, dass man den Firmen durchaus einwenig zeit geben muss, ihre Produkte anzupassen und zu ende zu entwickeln.
Fest steht auch, dass die ersten Produkte nicht von der Qualität sind, die h.264 hergeben könnte.
Fest steht auch, dass H. 264 gegenüber MPEG2 eine Unmenge an skalierbaren, das heist, den Anforderungen angepasste Produkte ermöglichen wird. Vom einfachen "quick&dirty" Camcorder, über High Profile, bis hin zu Profigeräten und selbst in höchsten Qualitäten für Kinoaufnahmen. Man muss also bei H.264 schon etwas genauer hinsehen, womit man es zu tun hat.
Ich habe den AVC (H.264) Bitstream mit Encoding von Panasonic sehr genau mit DVCProHD verglichen und auch damit geschnitten und gearbeitet und muss sagen ... nichts dran auszusetzen. Wenig Bandbreite bei extrem hoher Qualität.
Markus schreibt:
Weiterhin verfügt ein nachbearbeitungswilliger Käufer meist schon über Erfahrungen im Videobereich und weiß, dass ein guter Camcorder mehr Spaß macht als ein billiger.
Ich würde mir da mehr Betonung auf dem "meistens" wünschen denn meine Beobachtung bestätigt hier eher "selten" und H.264 setzt nun mal einwenig Kenntnis voraus, wenn man auch gute Bilder machen möchte. das beginnt bei der Auswahl der Kamera denn wo
FullHd draufsteht ist noch lange kein 1920x1080 drin und wo AVCHD draufsteht ist auch nicht immer der H.264 Standard drin.