Das finde ich geil :)transsib hat geschrieben:völlig hohlen Sozialkritik-Gangster-Ghetto-Texten
Rap war/ist eine identitätsstiftend für amerikanische schwarze Musiker, und zu entscheiden, inwieweit eine Getthoisierung dort mit sozialer Ungerechtigkeit oder sozial/kulturellen Wurzeln zusammenhängt, ob die Musik nur Trotz ausdrückt oder tatsächlich Protest/Kritik an der weißen Popkultur ist, kann ich nicht sagen. Nur, daß es in Deutschland eine ähnliche Getthoisierung gibt, und daß die Unterstellung, die hier überwiegend aus islamischen Kulturen stammenden Gangster-Rapper könnten sich nicht von Herzen mit der Musik identifizieren, unangebracht ist.transsib hat geschrieben:Das ist überhaupt nicht böse gemeint - aber wir leben nun einmal in Deutschland und nicht in den USA, unser Sozialleben sieht vollkommen anders aus und eine Kopie ist eben immer schlechter als das Original.
Yo, Allder! Escht voll krass, ey! Yo! ;-)Anonymous hat geschrieben: [...] Yo, Leute! Werdet keine leischte Beute! Du willst mir etwas erzählen? Dann darf hier der Sinn nischt fehlen!
Salut Oliver,transsib hat geschrieben:Dass Deutscher Sprechgesang auch unpeinlich, sprachlich anspruchsvoll, unterhaltsam, eigenständig und durchaus auch sozialkritisch sein kann, zeigen schon seit Jahren die Fantastischen Vier.
Sicherlich gehören zu deren Texten und Kompositionen aber einige graue Zellen mehr wie für das Zeug von Sido, Bushido & Co..
Dass die Fanta4 nichts mit Sido & Co. gemeinsam haben ist mir schon klar. Die Fanta4 sind für mich aber ein gutes Beispiel dafür, wie man aus einer Sache, die aus den USA kommt (Hip-Hop) sein eigenes, authentisches Ding machen kann. Fanta4 sind für mich auch dafür ein Beweis, dass sich Gefälligkeit und Kritik durchaus vereinen lassen.Axel hat geschrieben: [...] gerne wird mit zweierlei Maß gemessen. Fanta 4 und andere Deutschrapper haben nichts, aber auch gar nichts, mit Sido und Bushido zu tun. Dumpf wie dir der Hintergrund der Texte bei letzteren erscheinen mag, gibt er, wie gesagt, ein gewisses Underdog-Gemeinschaftsgefühl wieder. [...]
Ich habe Nachhilfe in Deutsch gegeben für zwei Ghanaer. Eine Interpretation von Dürrenmatts "Die Physiker". Der Bildungsbürger in mir wünschte sich, ihnen irgendwie den anderen Planeten nahezubringen, von dem das Stück in ihren Augen stammen mußte. Ihnen ging´s um die Versetzung, der Lehrer war ein "Spasti", weil er ein solches Stück gewählt hatte. Wenn wir irgendwie klarkommen wollen, müssen wir auch Grenzen des Nachvollziehens akzeptieren, und daß für einige Popkultur als Quereinstieg zur Integration auch ohne Bildungsauftrag daherkommen muß. Wir sind im übrigen alle Vertriebene und Lämmer, die sich zur Schlachtbank führen lassen. Die Welt ist ungerecht, und eine Chance hat der Schlaue, nicht der Bessere. Man kann das natürlich schöner ausdrücken.transsib hat geschrieben:... was für eine Einstellung bekommt ein Heranwachsender, der vielleicht aus einem schwierigen Umfeld stammt und die ganze Zeit dieses "die-Welt-ist-ungerecht-wir-haben-eh-keine-Chance" Zeugs hört?