Filmanalyse per Framecounting von thomas - 2 Feb 2007 12:07:00
David Bordwell (bekannt als Autor von Büchern über Filmtheorie) bekennt sich in seinem Blog ein "frame-counter" zu sein, also bei bestimmten, schnell geschnittenen Filmsequenzen wirklich jeden Frame zu zählen um das Zeitverhältnis der Schnitte zueinander zu bestimmen und um so den visuellen Rhythmus einer Sequenz zu analysieren. Manche Filme sind genau arithmetisch editiert, z.B. ist die Szene der brennenden Tankstelle in Hitchcocks "Die Vögel" so geschnitten, dass die erste Einstellung 20 Bilder dauert, die nächste 18, dann 16 und so weiter. Probleme für dieses Verfahren der Analyse gibt es aber bei Filmen auf Video: Differenzen zu den Orginallängen von Szenen treten auf, wenn das Filmmaterial von 24 Bildern pro Sekunde auf Video gebannt wird und dort per Pulldown-Verfahren auf die 30 Bild pro Sekunde von NTSV-Video gestreckt wird. Auf DVDs klappt das Zählen der einzelnen Frames eigentlich besser, aber, wie Bordwell in der Analyse einer Kampfsequenz aus King Hu´s wunderbarem "A Touch of Zen" beschreibt, auch nicht immer.
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