Die Aussichten sind scheisse. Das Risiko ist riesen groß und seinen Lebensunterhalt kann man sich -neben vielen arbeitslosen Regisseuren- auch nur verdienen, wenn man verdammt gut ist. Sonst arbeitest du halt den ganzen Tag mit irgendwelchen Schul/Amateur-Theatergruppen, aber nur wegen deiner sozialen Ader;). Oder du darfst dich bei Studentenfilmen als Assi tätig machen. Große Sache! Regie heißt fast immer freiberfuliche Arbeit. Keine festen Arbeitsverhältnisse, keine Sicherheiten. Immer nur Angst und Risiko. Ständig durch die Republik ziehen, mal hier, mal da. Wenig Chance für Beziehung, Hund, Familie, Konto. Es gibt verdammt viele gute Regisseure, die Hartz 4 beziehen. Das war teils überspitzt, teils absolut zutreffend. Im Ernst, es ist verdammt schwer und aller Wahrscheinlichkeit wirst du kein erfolgreicher Regisseur. Aber vielleicht bist du ja begabt, irsinnig gut und stehst auf ein risikoreiches Lotterleben;)Destin hat geschrieben:(…) Umso mehr ich jedoch darüber anchdenke umso
mehr plagt mich die Angst zu Scheitern, da mann ja immer hört wie
Risikoreich und schwer es ist als Regisseur Fuß zu fassen. Wie sind denn
so die Aussichten (…)
Schau Dich mal hier ein bißchen um:Destin hat geschrieben:......... Wie sind denn
so die Aussichten wenn man Produktions oder Videoschnitt, oder
Kammera studiert?
(Gibt es ne genaue bezeichnung für So produktionssachen oder
videoschnitt?)...
Soweit verstanden - aber geht das auch ein wenig präziser? Möchtest Du eher szenische oder eher journalistische Filme machen? Soll das Ziel sein, was für die Kinozuschauer zu machen oder was Aktuelles für Fernsehzuschauer? Und geht Dein Interesse eher in die gestalterische, inhaltliche oder technische Richtung?Destin hat geschrieben:Mein Traum ist es einfach in dieser Filmbranche tätig zu sein, weil mich die Ganze Materie fasziniert. Die möglichkeit Menschen was zu erzählen sie zu bewegen.
Da muss man eben sehr genau zwischen denen unterscheiden, die irgendwo bei einer Produktion nur als Mitarbeiter dabei sind, und denen, die komplette eigene Aufträge akquirieren und erledigen. Letzteres ist aus meiner Sicht sehr lukrativ, wenn man eben in der Lage ist, solche Aufträge an Land zu ziehen und dann komplett selbst zu realisieren. Bei mir klappt das seit mehr als 12 Jahren super und ich kann mich überhaupt nicht beklagen. Aber ich sehe mich eben auch als Handwerker und nicht als Künstler, wollte nie szenische Sachen machen.Chezus hat geschrieben:Was ich immer ganz lustig finde, dass das Business Film/Video/TV immer als undankbar, schlecht bezahlt und rau dargestellt wird von Leuten die dort arbeiten, selbst würden sie aber nie was anderes machen wollen da das genau ihr Traumberuf ist.
Ich denke nicht, dass dieser Job rauher ist als ein anderer, wo jemand selbstständig tätig ist. Da geht es logischerweise immer auch um die Existenz.Chezus hat geschrieben:Was ich immer ganz lustig finde, dass das Business Film/Video/TV immer als undankbar, schlecht bezahlt und rau dargestellt wird von Leuten die dort arbeiten...
Ich hab vorher auch selbstständig gearbeitet, in einem kleinen Outdoor- Shop.Markus hat geschrieben: Ich denke nicht, dass dieser Job rauher ist als ein anderer, wo jemand selbstständig tätig ist. Da geht es logischerweise immer auch um die Existenz.
Hallo!Markus hat geschrieben:... Ich denke nicht, dass dieser Job rauher ist als ein anderer, wo jemand selbstständig tätig ist. Da geht es logischerweise immer auch um die Existenz...
Okay, bei näherem Hinsehen leuchtet mir das ein. Es ist schon ein Unterschied, ob Du (mehr oder weniger) feste Arbeitszeiten hast und nebenbei vielleicht noch den ganzen Papierkram erledigen kannst oder ob Du ständig auf Achse bist und womöglich nur noch in Hotels wohnst.Maik hat geschrieben:Zwischen den beiden Arten der Selbstständigkeit liegen Welten.
Genau deshalb ist es am besten, wenn man alles selbst kann und dann nur noch komplette eigene Filme macht, wo man mal ein paar Tage zum Drehen unterwegs ist und dann wieder ein paar Tage textet und schneidet, so ist das schön ausgewogen und man hat genug Freizeit. Außerdem hat man dann immer gut zu tun und ist nicht gezwungen, noch mehr machen zu müssen, um etwa vorhandenes Personal auszulasten.Markus hat geschrieben:Ich mag eigentlich die Mischung, was mit dem Studio einerseits und den mehrtägigen Produktionen andererseits ganz gut passt.
Machst Du alles alleine oder arbeitest Du auch mit freien Mitarbeitern zusammen? - Ich mache am liebsten letzteres. Mit einem netten und humorvollen Team macht selbst ein 20-Stunden-Tag noch richtig Laune. ;-)Pianist hat geschrieben:...um etwa vorhandenes Personal auszulasten.
Ich ziehe die Aufträge an Land, drehe selbst in halb Europa, schneide selbst, mache die Grafiken selbst, texte selbst, spreche meist selbst, schreibe Rechnungen, mache die Buchhaltung, den Jahresabschluss und die Steuererklärungen. Nur Dinge wie 3D-Animation, DVD-Cover-Druck, DVD-Encoding/Authoring und DVD-Pressung machen externe Zulieferer, mit denen ich seit vielen Jahren zusammenarbeite.Markus hat geschrieben:Machst Du alles alleine oder arbeitest Du auch mit freien Mitarbeitern zusammen? - Ich mache am liebsten letzteres. Mit einem netten und humorvollen Team macht selbst ein 20-Stunden-Tag noch richtig Laune. ;-)Pianist hat geschrieben:...um etwa vorhandenes Personal auszulasten.
Das ist richtig. Bei Liveproduktionen oder Übertragungen mit mehreren Kameras ist das Team schnell 4-6 Personen stark. Es trifft zwar auch zu, dass damit das finanzielle Risiko steigt, aber wenn ich immer nur das Risiko sehen würde, wäre ich wohl nicht selbstständig. ;-)Chezus hat geschrieben:Ich glaub dass in Markus´ Bereich einfach mehr Kameramänner zur Stelle sein müssen.
Ob eine Besprechung unproduktiv (und damit unnötig zeitraubend) ist oder nicht, kann (und sollte) man selbst beeinflussen.Matthias hat geschrieben:...ich muss nicht an irgendwelchen unproduktiven Besprechungen teilnehmen.
Hey, ich habe sogar einen Pressesprecher! *freu* ;-)Chezus hat geschrieben:(tut mir leid dass ich das so vorweg nehm).
Ja, klar. Ich mache ja nur Sachen, die zu meiner Arbeitsweise passen. Das Schöne dabei ist, dass man es dem Endprodukt nicht ansieht, dass es nur von einem einzigen Menschen gestaltet wurde, weil ich mir ja trotzdem genug Zeit fürs Ausleuchten oder Einrichten nehme. Produktionen mit mehreren Kameras können gerne die anderen machen, dafür gibt es ja genug Mitbewerber, bei denen sowas wieder besser ins Konzept passt.Chezus hat geschrieben:Dann wirst du wohl überwiegend sachen drehen die auch alleine zu bewältigen sind.
Sagen wir mal so: Bei einer szenischen Produktion gibt es ja lange Listen mit den Kopierern, danach kann dann eine Schnittassistentin eindigitalisieren. Aber wer sollte in meinem Fall wissen, welche Szenen ich für den jeweiligen Film brauche? Bevor ich das jemandem erklärt habe oder gar entsprechende Listen mache, habe ich das längst selbst erledigt. Ich weiß schließlich genau, wo welche Aufnahme auf welcher Cassette ist. Oftmals habe ich aus meinem Archiv für einen Film 30 oder 50 Cassetten aus zehn Jahren am Wickel und brauche da jeweils 10 bis 30 Sekunden draus, wer sollte da außer mir was finden?Chezus hat geschrieben:Ich hab z.B. meine Freundin mal eingespannt zum Rohmaterial einlesen und aussortieren, da sie frei hatte und ich in der Arbeit war. War für ein Weihnachtsgeschenk meiner Eltern, was ich sonst nicht mehr geschafft hätte.
Wenn man bei Aufträgen die "deadline" nicht überschreiten will ist man doch auch mal froh wenn jemand anderes arbeiten übernimmt die zeitraubend und eigentlich einfach sind. Den Schnitt würde ich immer selbst machen.
Aber das wisst ihr besser, schließlich habt ihr die Erfahrung
Nee,Markus hat geschrieben:Okay, bei näherem Hinsehen leuchtet mir das ein. Es ist schon ein Unterschied, ob Du (mehr oder weniger) feste Arbeitszeiten hast und nebenbei vielleicht noch den ganzen Papierkram erledigen kannst oder ob Du ständig auf Achse bist und womöglich nur noch in Hotels wohnst.Maik hat geschrieben:Zwischen den beiden Arten der Selbstständigkeit liegen Welten.