Postproduktion allgemein Forum



MiniDV und DVD-Mpeg Aufnahme!



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
Antworten
WernerB

MiniDV und DVD-Mpeg Aufnahme!

Beitrag von WernerB »

Hallo,
welche Nachteile ergeben sich beim Videoschnitt bei einer DVD-Mpeg Aufnahme in schnitttechnischer Hinsicht gegenüber MiniDV?

Vielen Dank für die Info!
WernerB



Gast
Beiträge: 178

Re: MiniDV und DVD-Mpeg Aufnahme!

Beitrag von Gast »

Die Antwort findest du dort: MPEG, GOP und Videoschnitt.
Die prinzipielle Struktur eines MPEG-Files ist schlicht und ergreifend nicht für eine weitere Bearbeitung ausgelegt. MPEG ist primär eine Lösung Videos möglichst platzsparend bei möglichst hoher Qualität auf einem Datenträger zu speichern.



WernerB

Re: MiniDV und DVD-Mpeg Aufnahme!

Beitrag von WernerB »

D.h., der Workflow ist bei DV-AVI Material besser und es genauer für die Weiterverarbeitung?

Gruss
WernerB



Gast
Beiträge: 178

Re: MiniDV und DVD-Mpeg Aufnahme!

Beitrag von Gast »

So ist es. Framegenau. In einem DV-AVI liefert jeder einzelne Frame die selbe DV-Qualität. Es werden keine Veränderungen zu vorhergehenden Frames gespeichert, sondern jeder Frame beinhaltet stets die volle Bildinformation. Deshalb lässt sich zwischen allen Frames ein Schnitt platzieren.
Bei MPEG hingegen ist jeder Frame gewissermassen an einen anderen Frame gekoppelt bzw. auf ihn angewiesen.

MPEG steht im Idealfall erst ganz am Ende der Bearbeitungskette, nämlich dann, wenn du ein fertig geschnittenes Filmprojekt (an dem nichts mehr verändert werden soll) endgültig ad acta legst, sprich: den Film ins Netz stellst, auf einer Festplatte archivierst oder eben auf CD od. DVD brennst.

In obigem Link wird dir nicht entgangen sein, dass der Stand Februar 2004 ist. Zwar werden die MPEG-Schnittmethoden ständig weiterentwickelt und erzielen für einfache Bearbeitungsvorgänge zunehmend akzeptable Resultate, das dort genannte GOP-Problem wird aber immer bestehen bleiben. MPEG wird niemals ein optimales Format zur Bearbeitung sein, weil es einfach niemals dafür ausgelegt war.



WernerB

Re: MiniDV und DVD-Mpeg Aufnahme!

Beitrag von WernerB »

Was ist, wenn in naher Zukunft vielleicht nur noch im MPEG4-Format auf Harddisk aufgezeichnet wird? Da steht man doch auch vor einem solchen Problem. Besser wäre es gäbe Camcorder mit Festplatten die weiterhin in DV-AVI aufzeichnen!

Gruss
WernerB



Gast
Beiträge: 178

Re: MiniDV und DVD-Mpeg Aufnahme!

Beitrag von Gast »

Besser wär's auf jeden Fall, keine Frage.
Aber 1 Sekunde DV = 3,6 MB, 1 Minute DV = 216 MB. Wohin das führt kannst du dir ja ausmalen. Hohe Bildqualität fordert eben enormen Speicherplatz.

Für eine optimale Bearbeitung liesse sich das MPEG-Material z.B. in ein anderes, schnittfähiges, Format konvertieren - die Qualität bleibt dabei natürlich MPEG-Qualität, besser wirds durch Konvertierung nicht.
Wandelt man ein MPEG-File z.B in ein DV-AVI um, ergibt das natürlich auch wieder eine entsprechend speicherintensive DV-AVI Datei. Und an dem Punkt stelle ich mir die Frage, was das dann denn bringen soll. Man kann ja gleich DV aufzeichnen und hat dann noch dazu die bessere Qualität.



Markus
Beiträge: 15534

Re: MiniDV und DVD-Mpeg Aufnahme!

Beitrag von Markus »

Hallo Werner,

mit dem Suchbegriff "DVD-Camcorder" findest Du zahlreiche Beiträge, die sich mit der Frage beschäftigen, wie sich die Aufnahmen eines solchen Camcorders nachbearbeiten lassen. Mit z.T. ernüchternden Erkenntnissen!
Herzliche Grüße
Markus



Gast
Beiträge: 178

Re: MiniDV und DVD-Mpeg Aufnahme!

Beitrag von Gast »

Im Grunde genommen kann man Sinn und Zweck der DVD/Festplattenaufzeichnung im derzeitigen Entwicklungsstadium mit VHS-C vor 20 Jahren vergleichen. Da hat der Amateurfilmer im Urlaub gefilmt und später von Zeit zu Zeit die kleine Kassette in die grosse VHS-Adapterkassette, und diese in den Videorekorder geschoben und sie dann der Verwandschaft am Fernseher präsentiert. Da wurde auch nichts geschnitten und ein "Urlaubsfilm" bestand schlicht und ergreifend aus dem blanken Rohmaterial.
Erst im Zuge der - sagen wir mal - "Digitalisierung" stellt sich der Urlauber überhaupt die Frage: Kann ich (und wenn ja, wie) meine Filme auch schneiden, betiteln, etc.? Denn über einen Computer verfügt heutzutage fast jeder Haushalt. Die Gerätschaft zum VHS schneiden hatte damals keiner einfach so zuhause rumstehen.
Vergleicht man Zielgruppe und Nutzungsmöglichkeiten beider Medien, dienen m. E. DVD-Camcorder (zum jetzigen Zeitpunkt) genau dem oben genannten Zweck - und den erfüllen sie vermutlich auch mit Bravour. Mit noch dazu dem Vorteil gegenüber dem analogen Vorgänger, dass Qualitätsverluste durch Kopieren der Vergangenheit angehören.

Interessant ist die DVD- u. Festplattenaufzeichnung allenfalls noch im News-Bereich, da der Redakteur seinen Beitrag direkt vor Ort im Camcorder schneiden kann. Bildqualität ist in solchem Fall ohnehin zweitrangig. Die Zeitersparnis steht im Vordergrund und wer zuerst auf Sendung geht ist die Nummer Eins im tagesaktuellen Geschäft.
Aber auf die Idee, einen Film in MPEG zu drehen, sollte eigentlich kein Filmemacher mit gesundem Geisteszustand kommen dürfen.



hannes79

Re: MiniDV und DVD-Mpeg Aufnahme!

Beitrag von hannes79 »

Im Grunde genommen kann man Sinn und Zweck der DVD/Festplattenaufzeichnung im derzeitigen Entwicklungsstadium mit VHS-C vor 20 Jahren vergleichen. Da hat der Amateurfilmer im Urlaub gefilmt und später von Zeit zu Zeit die kleine Kassette in die grosse VHS-Adapterkassette, und diese in den Videorekorder geschoben und sie dann der Verwandschaft am Fernseher präsentiert. Da wurde auch nichts geschnitten und ein "Urlaubsfilm" bestand schlicht und ergreifend aus dem blanken Rohmaterial.
Erst im Zuge der - sagen wir mal - "Digitalisierung" stellt sich der Urlauber überhaupt die Frage: Kann ich (und wenn ja, wie) meine Filme auch schneiden, betiteln, etc.? Denn über einen Computer verfügt heutzutage fast jeder Haushalt. Die Gerätschaft zum VHS schneiden hatte damals keiner einfach so zuhause rumstehen.
Vergleicht man Zielgruppe und Nutzungsmöglichkeiten beider Medien, dienen m. E. DVD-Camcorder (zum jetzigen Zeitpunkt) genau dem oben genannten Zweck - und den erfüllen sie vermutlich auch mit Bravour. Mit noch dazu dem Vorteil gegenüber dem analogen Vorgänger, dass Qualitätsverluste durch Kopieren der Vergangenheit angehören.

Interessant ist die DVD- u. Festplattenaufzeichnung allenfalls noch im News-Bereich, da der Redakteur seinen Beitrag direkt vor Ort im Camcorder schneiden kann. Bildqualität ist in solchem Fall ohnehin zweitrangig. Die Zeitersparnis steht im Vordergrund und wer zuerst auf Sendung geht ist die Nummer Eins im tagesaktuellen Geschäft.
Aber auf die Idee, einen Film in MPEG zu drehen, sollte eigentlich kein Filmemacher mit gesundem Geisteszustand kommen dürfen.
Das spricht mir aus der Seele und ich würde das ohne auch nur ein Wort zu ändern so unterschreiben. So und nicht anders sehe auch ich die Fakten, werde das mal in diesem Thread: MiniDV = MiniDVD?? verlinken - ein Crosslink sozusagen. Dann wird dort den DVD Gegnern mal klar, wofür manche Leute trotzdem einen DVD Camcorder WOLLEN könnten und den DVD Anhängern wird klar, was sie mit einem DVD Camcorder NICHT anfangen können.



kbaerwald
Beiträge: 4

Re: MiniDV und DVD-Mpeg Aufnahme!

Beitrag von kbaerwald »

Ich freue mich, dass ich derart fundierte Aussagen in diesem Forum antreffe. Leider wird in anderen Foren eine Art "Glaubenskrieg" daraus gemacht.

Ich habe mich nach Jahren der Video-Abstinenz für einen Neueinstieg mit MPEG-Aufnahme entschieden (JVC MC500), weil für mich auch der Anfang meines "workflows" (sprich. die Aufnahme) in die Überlegung hineingehört. Hier benötigte ich etwas Kleines, das schnell bei der Hand ist und auch seine Aufnahmen in Windeseile an den PC weiter gibt (CF-Karte).

In der Tat mache ich zu 90% einfache Filmschnitte mit einfacher oder keiner Überblendung. Ich verwende MediaStudio für diese Aufgaben (ist eigentlich auch egal, kann wohl jedes Schnittsystem). Leider ist der Rest nicht so einfach: man muss schon wissen, was da so geschieht mit GOP's usw. MSP z.B. erzeugt zwar wunderbare Übergänge, läßt aber viele nicht-geschlossene GOP's zurück, die bei manchen DVD-Standalone-Spielern zu Problemen führen (Rucklern etc.). Dann sollte man auch die Frame-Abfolge möglichst nicht ändern (meine Kamera erzeugt interlaced / upper field Material).

Ich schicke die fertige MPEG-Datei noch einmal durch TMPGenc 4.0 Xpress, welches derartige "Fehler" von MediaStudio und Co. "ausbügelt". Das Programm schneidet übrigens auch MPEG frame-genau und berechnet neue I-Frames um den Schnitt herum und liefert am Ende ein "sauberes" File für das Ausspielen auf DVD.

Wichtig: bei allen Manipulationen behalte ich Format und Framerate des Originals bei, sodaß bis zum Brennen nicht neu gerendert werden muss (mit Ausnahme der Manipulationen natürlich). Das spart Zeit und führt keine Verschlechterung durch Re-Encoden ein.

Wenn man also ein paar "Kleinigkeiten" beachtet und nicht exzessiv "schneidet und frisiert" (ich bin Amateur ;-)), sollte das mit dem Workflow: MPEG -> Bearbeiten -> DVD zufriedenstellend funktionieren. Für mich sichtbare Qualitätsverluste gibt es nicht.

Klaus



 Aktuelle Beiträge [alle Foren]
 
» Manueller Focus mit Darstellung der Entfernung in Metern?
von Jörg - Sa 13:40
» Accsoon CineView M7 Pro - smarter SDI/HDMI Funkmonitor
von slashCAM - Sa 11:33
» Gimbal Panasonic s5 ii
von Darth Schneider - Sa 5:23
» Werbung - es geht auch gut ;) Sammelthread
von Bluboy - Fr 17:59
» RØDE verschenkt neuen Wireless Micro Kameraempfänger als Upgrade
von slashCAM - Fr 12:27
» Seagates 30 TB HAMR-Festplatten ab sofort im Handel frei erhätlich
von slashCAM - Fr 9:30
» AV1 Codec in Premiere
von Bluboy - Do 19:19
» Sigma 17-40mm F1.8 DC ART an Sony FX30 und DJI RS4 Mini im Praxistest / Teil 1
von rush - Do 17:46
» Nanlite pico - neues, kompaktes Vollfarben-LED-Panel für die mobile Videoproduktion
von Alex - Do 17:02
» Neu in Adobe Firefly - Sound Effects, Kompositionsvorlagen und mehr
von slashCAM - Do 15:36
» ACHTUNG WETRANSFER!
von rush - Do 14:02
» DaVinci Resolve 20 Workshop - AI Depth Map unkompliziert für Titel-Effekte nutzen
von speedy gonzales - Do 13:58
» DJI Mavic 4 Pro in der Praxis: 10Bit 6K 50p Log, 360° Gimbal – für wen lohnt sich die C2 Drohne?
von wind1414 - Do 10:28
» Neue Lexar NM990 PCIe 5.0 SSD liest Daten mit bis zu 14.000 MB/s
von slashCAM - Do 10:24
» DJIs Mic 3 Funkmikro kommt bald zusammen mit der Osmo 360 Kamera
von tom - Do 10:10
» Panasonic LUMIX S1II im Praxistest: Beste Video-DSLM ihrer Klasse Dank 5.1K Open Gate u. hohem DR?
von radneuerfinder - Mi 23:20
» Sony ECM-778 - neues XLR-Richtmikrofon mit Hi-Res Audio für Profis
von TomStg - Mi 19:39
» Biete: Tascam DR-10C Mini Rekorder
von pillepalle - Mi 18:17
» Biete: Fuji X-E1 Body - 16,3MP APS-C
von pillepalle - Mi 18:10
» Nikon Z f Vollformat DSLM im Retro-Look (FM2) für 2.499,- Euro vorgestellt: 24MP Sensor, 4K 10 Bit 60p …
von Funless - Mi 16:36
» Neue Nikon Z8 Firmware 3.01 soll Objektiv-Kompatibilität verbessern
von slashCAM - Mi 15:21
» Konkurrenz für IMAX - Neues HDR-Premiumkinoformat Vue Epic für Europa
von dienstag_01 - Mi 14:13
» Panasonic LUMIX S1II und S1IIE für Videofilmer - bis zu 15 Blendenstufen und ARRI Log
von roki100 - Mi 12:44
» Zwei leichte Samyang Prima-Objektive (16mm / 85mm) für Sony E vorgestellt
von slashCAM - Mi 10:12
» Vorsicht, Crew United Abo Falle!!
von hannaern - Mi 9:48
» RØDE Wireless Micro: Ab sofort auch kabellose iPhone-Aufnahme ohne Empfänger
von Blackbox - Di 17:46
» Zoom M3 Mictrak Erfahrungen?
von Jörg - Di 15:46
» Social Media, KI & Co. - Neue Gefährdungslagen für die Meinungsvielfalt
von Blackbox - Di 15:46
» Zittern mit 50fps Clip in 25fps Timeline
von blueplanet - Di 13:14
» "32 Bit float" Recording - Ist das wirklich besser?
von ksingle - Di 12:37
» Neue Dummy-Adapter von SWIT für NP-F-, LP-E6- und NP-FZ100-Akkus
von Blackbox - Di 2:37
» LensNode Plug-In
von j.t.jefferson - Mo 22:36
» 15.000 Euro - welche Kamera
von pillepalle - Mo 21:04
» Kamera- & Objektivangebote: Bis zu 1.000€ Rabatt bei Nikon, Canon & Co
von slashCAM - Mo 16:12
» Tarifvertrag zum Einsatz von KI
von ruessel - Mo 10:20