Tja, was soll man sagen? Fett. Die überladene Ästhetik machte es mir anfangs schwer, reinzukommen, und generell ist die Exposition zu lang. Aber später kam die Erzählung in Fahrt. Ziemlich woke, die Kreatur als quasi dement zu zeigen und was die vorgebliche Intelligenz mit den Menschen macht. Das fand ich einen starken Ansatz, und er wurde konsequent weiterverfolgt. Erinnerte mich - vage - an Poor Things. Die Hybris von Victor hat ja auch etwas Lächerliches. Er ist ein Scharlatan. Aber Oscar Isaac zieht alle Register.
Was nun den Aufwand betrifft hätte man das sicher um zwei Drittel runterskalieren können. Man kann auch andeuten, Guillermo! Effektvoll war‘s aber. All you can goth.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
So wie der del Toro in den BTS beim Bewegen schnauft und seinen mächtigen Kessel rumschiebt, macht er’s nicht mehr lange.
Coppola hatte das kapiert und sich rechtzeitig fast halbiert, um seine Fabel fertig zu kriegen. Möge der ein Vorbild sein. Ich will noch mehr von del Toro sehen.
Axel hat geschrieben: ↑So 09 Nov, 2025 00:20
Die Hybris von Victor hat ja auch etwas Lächerliches. Er ist ein Scharlatan. Aber Oscar Isaac zieht alle Register.
Das lag wohl an der Erziehung und darin begründet, dass er seinem Vater (sogar nach seinem Tod) noch etwas beweisen wollte. Der war wenigstens Realist. Viktor und Harlander waren es nicht und haben das bekommen, was sie gesät haben. Wie der von Walz gespielte Charakter Harlander endet, hat auch Witz. Da nützt das viele Geld am Ende auch nichts.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“
Da gibt es nicht viel zu schreiben
Ich hab ihn gestern auch gesehen und fand den Film toll.
Die mit Abstand beste Frankenstein Verfilmung.
Die Figuren wirken zeitgemäss, super gespielt und sehr spannend.
Für mich war er nicht überladen, sondern visuell absolut beeindruckend.
Den Harlander gibt es in der Buchvorlage nicht, mag mich zumindest gar nicht an ihn erinnern.
Mir gefiel der Film (erstaunlicherweise) ganz gut und er war ziemlich Nahe an Shellys Vorlage, IMHO sogar noch näher als die Version von Kenneth Brannagh von 1994. Und Del Toros Eingebung die Geschichte als Erweiterung der Vorlage aus der Perspektive von beiden zu erzählen empfand ich jedenfalls als (ich nenne es mal) erfrischend.
Allerdings stimme ich aus zu, dass die Laufzeit hätte auch etwas gestraffter sein können, hätte dem Film nicht geschadet.
Nichtsdestotrotz unterm Strich sehenswert.
Funless has spoken!
......................................................... "The enemy of art is the absence of limitations."
(Orson Welles)
.........................................................
No Cenobites were harmed during filming.
Spielfilme: Es gibt über 423 bekannte Spielfilme, die eine Version oder Interpretation der Frankenstein-Figur zeigen.
Kurzfilme: Zusätzlich existieren rund 204 Kurzfilme.
Fernsehproduktionen: Es gibt 78 Fernsehserien und 287 Fernsehepisoden.
Bluboy hat geschrieben: ↑Mo 10 Nov, 2025 10:32
;-)
Spielfilme: Es gibt über 423 bekannte Spielfilme, die eine Version oder Interpretation der Frankenstein-Figur zeigen.
Kurzfilme: Zusätzlich existieren rund 204 Kurzfilme.
Fernsehproduktionen: Es gibt 78 Fernsehserien und 287 Fernsehepisoden.
Und es gibt einen etwas über 3 Minuten langen Stummfilm in Super 8 @18 B/s, in dem mein 14-jähriger Cousin, in Frankenstein-Maske, die 10-jährige Nachbarstochter im Partykeller ihrer Eltern (Backsteingewölbe, Altbierfässer) erwürgt. Ich selbst, 12, hinter der Kamera. Erste echte „Post“: um Blitze zu simulieren kratzte ich mit einem Papercutter die Emulsion stellenweise ab. Der Film hat seine Längen …
Mittlerweile sehe ich vieles an dem Film (nicht meinem, sondern Benicios) etwas kritischer. Eigentlich war fast alles bemängelbar bis auf die Hervorhebung der Sensibilität der Kreatur. Das ist del Toros Ding. Er könnte auch Die Schöne und das Biest, Der Glöckner von Notre Dame oder King Kong zu Plädoyers für die Monster machen. Vielleicht steckt in ihm ein kleiner Hellboy, vielleicht hielt er sich mal selbst für hässlich und unliebenswert?
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
Axel hat geschrieben: ↑Mo 10 Nov, 2025 12:46
Mittlerweile sehe ich vieles an dem Film (nicht meinem, sondern Benicios) etwas kritischer.
Ich glaube du meinst Guillermo, Benicio ist der Schauspieler (guggst du da ⤵️) ...
Axel hat geschrieben: ↑Mo 10 Nov, 2025 12:46
Eigentlich war fast alles bemängelbar bis auf die Hervorhebung der Sensibilität der Kreatur. Das ist del Toros Ding.
Tatsächlich sind mir, was das betrifft, bei "Frankenstein" viele Parallelen zu seinem Film "The Shape of Water" aufgefallen. Insbesondere bei der Szene in der Elizabeth der Kreatur das erste Mal begegnet.
Funless has spoken!
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