stip
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von stip »

Von Nikon:
“What you have faced is as we have designed. The reason is difference of highlight clipping points between N-Log and R3D NE. Therefore, when you shoot using R3D NE, you need to set the exposure according to the clipping point of R3D NE. Besides, to prioritize reducing noise in dark areas, highlight has been shifted one stop to low light … The actual image sensor sensitivity differs by one stop between R3D NE and other codecs.
Das zeigt außerdem wie tief RED in die Kamera eingegriffen hat.

40 Seiten lang Verschwörungstheorien und Gejammer über das RED Logo statt einfach mal abzuwarten bis das Ding draussen ist.



roki100
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von roki100 »

Nikon hat hier also bewusst am DR-Regler gedreht, damit die Schatten hübscher aussehen, auch wenn dafür obenrum ein bisschen Headroom draufgeht.
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

stip hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 19:08
Von Nikon:
“What you have faced is as we have designed. The reason is difference of highlight clipping points between N-Log and R3D NE. Therefore, when you shoot using R3D NE, you need to set the exposure according to the clipping point of R3D NE. Besides, to prioritize reducing noise in dark areas, highlight has been shifted one stop to low light … The actual image sensor sensitivity differs by one stop between R3D NE and other codecs.
Das zeigt außerdem wie tief RED in die Kamera eingegriffen hat.
Nikons Statement macht aber logisch keinen Sinn. Wenn der Highlight-clipping point um 1 EV abgesenkt wird, belichtet man den Sensor nur mit der Hälfte des Lichts - genauso, wie es auch CineD gemacht hat. Dann aber bekommen gerade die Schatten weniger Licht (bzw. nur die Hälfte der Photonen) ab und müssten stärker rauschen.

Sinn würde das ganze nur machen, wenn damit man einen weicheren Highlight-Rolloff erzielen will, wie Fuji mit der DR200/DR400-Einstellung in seinen Kameras (die effektiv das gleiche macht bzw. die Base-ISO jeweils verdoppelt).
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip
Zuletzt geändert von cantsin am Do 23 Okt, 2025 21:46, insgesamt 1-mal geändert.



roki100
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von roki100 »

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roki100
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von roki100 »

cantsin hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 21:43
stip hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 19:08

Das zeigt außerdem wie tief RED in die Kamera eingegriffen hat.
Nikons Statement macht aber logisch keinen Sinn. Wenn der Highlight-clipping point um 1 EV abgesenkt wird, belichtet man den Sensor nur mit der Hälfte des Lichts - genauso, wie es auch CineD gemacht hat. Dann aber bekommen gerade die Schatten weniger Licht (bzw. nur die Hälfte der Photonen) ab und müssten stärker rauschen.

Sinn würde das ganze nur machen, wenn damit man einen weicheren Highlight-Rolloff erzielen will, wie Fuji mit der DR200/DR400-Einstellung in seinen Kameras (die effektiv das gleiche macht bzw. die Base-ISO jeweils verdoppelt).
also realistisch gesehen geht es bei dieser 1 Stop Verschiebung nicht um weniger Rauschen, sondern um ein angepasstes Tonemapping (weicherer HighlightRollof)?
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cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

cantsin hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 10:55 Soeben noch eine Einschränkung der Belichtungstools bei R3D NE-Aufnahme festgestellt: Die Zebras funktionieren nur bei aktiviertem View Assist.
Nachtrag hierzu: Zebras und Waveform-Monitor/Histogramm stimmen nicht überein, wenn es um Highlight-Clipping geht. Die Zebras springen schon ca. eine Blende früher an, bevor WFM/Histogramm auf der 70%-Linie clippen - wahrscheinlich, weil die Zebras nur die Kurve des View Assist bzw. der aktiven Display-LUT messen.

Ich frage mich aber, ob man die Probleme mit den R3D NE-Belichtungshilfen ev. mit einer maßgeschneiderten False Color-Display-LUT lösen könnte.
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iasi
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von iasi »

Nun hab ich sie auch, die ZR.
Süße kleine Kamera.
Sie passt wunderbar auf meinen kleinen Weebill-Gimbal.
Ein wunderbar leichtes Setup.

Erster, kurzer Eindruck: Sauberes ISO6400 und auch bei schwachem Licht sicherer AF.

Die Bedienung ist nicht so intuitiv wie bei BM oder Red, aber OK.

Ich hab die Kamera gerade mal mit wenig und schlechtem Licht gequält und kann schon nach wenigen Versuchen in Resolve nicht mehr nachvollziehen, warum so viel über Red Raw NE diskutiert wird.
Da gibt´s doch wirklich nichts zu jammern. Ich bin sehr beeindruckt wie gut und problemlos sich das ISO6400-Material hinbiegen lässt - und wie gering das Rauschen dabei bleibt. Die Farben verhalten sich absolut neutral, selbst bei diesen harten Anforderungen.
Bisher bin ich sehr angetan von der ZR.

Wünsche lässt auch die ZR offen, wie ich schon gemerkt habe, aber generell liefert sie super solides 6k-Raw.

Nun geht´s mit der Testerei aber erst los.
Und einarbeiten muss ich mich auch erstmal.

Es hatte z.B. schon gedauert, bis ich feststellen konnte, dass Focus Peaking im AF-Modus nicht funktioniert.



Funless
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von Funless »

cantsin hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 21:43 Sinn würde das ganze nur machen, wenn damit man einen weicheren Highlight-Rolloff erzielen will, wie Fuji mit der DR200/DR400-Einstellung in seinen Kameras (die effektiv das gleiche macht bzw. die Base-ISO jeweils verdoppelt).
Das DR100/DR200/DR400 Feature was man von Fuji kennt, gibt es auch äquivalent bei Nikon mit der Bezeichnung "Active D-Lightning" (dort in 4 Stufen, also granularer nuanciert als bei Fuji), sowohl für Foto (da noch granularer in 5 Stufen), als auch für Video (da, wie gesagt "nur" 4 Stufen).

Meine Zf hat das jedenfalls, benutze ich in beiden Modi und der Effekt beim Highlight Rolloff ist klar sichtbar. Und wenn meine Zf das hat wird das mit Sicherheit deine Z6 III und deine ZR auch haben, haben ja alle drei Modelle den gleichen Expeed7-Prozessor.

iasi hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 22:06 Es hatte z.B. schon gedauert, bis ich feststellen konnte, dass Focus Peaking im AF-Modus nicht funktioniert.
Wie funktioniert nicht? Also beim manuellen AF Overdrive (wenn du im AF Modus am Schärfering des Objektivs drehst) sollte Peaking eigentlich automatisch anspringen. Oder habe ich dich missverstanden und du meinst was anderes?

Davon abgesehen, Glückwunsch zum Kauf und viel Spaß damit.
Funless has spoken!
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"The enemy of art is the absence of limitations."
(Orson Welles)
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No Cenobites were harmed during filming.



pillepalle
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von pillepalle »

cantsin hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 22:00 Ich frage mich aber, ob man die Probleme mit den R3D NE-Belichtungshilfen ev. mit einer maßgeschneiderten False Color-Display-LUT lösen könnte.
LUTs kann man ja in R3D reinladen, aber wie macht man eine False Color LUT?

Du kannst doch auch einfach testen wann es wirklich clippt. Mit einer Belichtungsreihe und indem du dir notierst bei welcher Belichtung die Zebras anspringen. Und dann schaust du wieviel 'Luft' du noch hast aka wann es wirklich clippt. Ggf stellst du die Zebras dann anders ein.

VG
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iasi
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von iasi »

Funless hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 22:20
iasi hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 22:06 Es hatte z.B. schon gedauert, bis ich feststellen konnte, dass Focus Peaking im AF-Modus nicht funktioniert.
Wie funktioniert nicht? Also beim manuellen AF Overdrive (wenn du im AF Modus am Schärfering des Objektivs drehst) sollte Peaking eigentlich automatisch anspringen. Oder habe ich dich missverstanden und du meinst was anderes?

Davon abgesehen, Glückwunsch zum Kauf und viel Spaß damit.

Ich hätte das Peaking auch gerne zur Kontrolle des AF ständig gesehen - also ohne manuellen Eingriff.

Danke für den Glückwunsch.
Leider hab ich erst ein Z-Mount-Objektiv und nun einen EF-Z-Adapter mit VND bestellt. Ich befürchte, dass das Teil nur mäßig funktionieren wird.



cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

pillepalle hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 22:34 LUTs kann man ja in R3D reinladen, aber wie macht man eine False Color LUT?
Durch Einfärbung der entsprechenden Belichtungsbereiche bzw. F-Stops. Wenn man z.B. CineDs IMATEST-R3D NE-Aufnahmen (also der Leuchtbank mit jeweils verdoppelter Lichtstärke für jeden F-Stop-Leuchtstreifen) im Original-Dateiformat hätte, in Resolve importiert und die Timeline nativ auf Log3G10-Gamma setzt, könnte man 10 Nodes jeweils mit Luminanz-Qualifiern für jeden einzelnen F-Stop bauen, auf jede dieser Nodes eine Farbverschiebung legen, die einer Standard-False Color-Nomenklatur entspricht (rosa für den Hauttonbereich etc, oder die neuere L Zone-Nomenklatur), und dann das Grading als LUT exportieren. Das ganze könnte man wahrscheinlich in 10 Minuten bauen.

Hoffentlich macht das jemand mit Zugang zu dieser Testapparatur.
Du kannst doch auch einfach testen wann es wirklich clippt.
Bei R3D NE wegen der nicht abschaltbaren Highlight Recovery nicht ganz so einfach.
Mit einer Belichtungsreihe und indem du dir notierst bei welcher Belichtung die Zebras anspringen. Und dann schaust du wieviel 'Luft' du noch hast aka wann es wirklich clippt. Ggf stellst du die Zebras dann anders ein.
Geht ja nicht, sie sitzen ja bereits auf dem Maximalwert, an dem sie überhaupt anspringen. Wenn man den Prozentwert weiter hochschraubt, erscheinen sie gar nicht mehr.
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pillepalle
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von pillepalle »

Prozentwert? Du gibt da doch normalerweise einen RGB Wert ein (z.B 245). Und den könntest du ja auch höher setzen (z.B auf 250), wenn du meinst das sie zu früh anspringen.

Aber trotz highlight recovery siehst du doch wann es wirklich clippt. Also wo die Lichter tatsächlich blank sind. Das möchte man ja in jedem Fall vermeiden. Ich hab' die Zebras bei mir z.B. auf 245 stehen und hab dann noch locker 1/3 Blende Luft. Die möchte ich aber auch haben. Auch Nikon gibt in ihrer PDF für R3D bei ISO 800 eine Einstllung von 245 vor. Wie gut die passt, kann ich natürlich nicht sagen.

VG
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cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

iasi hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 22:06 Es hatte z.B. schon gedauert, bis ich feststellen konnte, dass Focus Peaking im AF-Modus nicht funktioniert.
Hatte ich Dir schon zweimal hier im Thread geschrieben...

Zur Bedienung: Die ZR hat aber wegen ihres komplexen Interfaces eine hohe Lernkurve selbst für Leute, die schon reichlich Erfahrungen mit Hybrid- und Raw-Kameras haben.

Meine Empfehlung ist, alles, was man im Alltag wirklich als Kamerakonfigurationen braucht, in U1/U2/U3/U4 abzuspeichern, beim Lernen der Kamera diese Presets immer wieder zu aktualisieren/verbessern und danach alle Fitzel-Overlays, Menüs, Mehrfach-Verschachtelungen und in jeweils unterschiedlichen Interface-Teilen nötigen Bedienprinzipien (Knöpfe vs. Joystick vs. Touchscreen) soweit es geht zu vergessen.
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Zuletzt geändert von cantsin am Do 23 Okt, 2025 23:22, insgesamt 2-mal geändert.



cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

pillepalle hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 23:07 Prozentwert? Du gibt da doch normalerweise einen RGB Wert ein (z.B 245). Und den könntest du ja auch höher setzen (z.B auf 250), wenn du meinst das sie zu früh anspringen.
Meinte ich, sorry. Bei R3D NE springen die Zebras bei 250 gar nicht mehr an - also auch nicht, wenn das Bild komplett weiß ausgebrannt ist - und bei 245 ca. eine Blende zu früh; zumindest, wenn man dem WFM trauen kann.

Aber diese Werte geben ja bereits an, dass da 8bit sRGB/Rec709 statt Raw oder Log gemessen wird.
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pillepalle
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von pillepalle »

@ cantsin

Ok. Aber wie gut man dem Waveform-Monitor vertrauen kann, könntest du ja ausprobieren. Oder alternativ, notieren wann die Zebras anspringen und testen ob es wirklich noch 1 Blende ist. Dann weißt du zumindest, daß wenn die Zebras angehen du noch 2/3 Blenden heller belichten könntest. So würde ich mich zumindest daran heran tasten. Die Grenzen austesten, was noch geht und was nicht mehr.

VG
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pillepalle
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von pillepalle »

Ich hatte das, glaube ich, schon irgendwo mal erwähnt, aber ich nutze bei Video die U1/2/3 Presets für höhere Frameraten. Normalerweise filme ich ja immer manuell (Shutter Angle und Blende) in Normalgeschwindigkeit 6K/25. Und wenn ich höhere Frameraten nutzen möchte, schalte ich einfach auf U1 für 6K/60, auf U2 für 4K120, oder U3 für FHD/240. Da habe ich mit einem Knopfdruck immer die passenden Einstellungen und kann super schnell zwischen Framerate und Formaten wechseln. Hat sich bisher super bewährt.

VG
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iasi
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von iasi »

cantsin hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 23:17
iasi hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 22:06 Es hatte z.B. schon gedauert, bis ich feststellen konnte, dass Focus Peaking im AF-Modus nicht funktioniert.
Hatte ich Dir schon zweimal hier im Thread geschrieben...

Zur Bedienung: Die ZR hat aber wegen ihres komplexen Interfaces eine hohe Lernkurve selbst für Leute, die schon reichlich Erfahrungen mit Hybrid- und Raw-Kameras haben.

Meine Empfehlung ist, alles, was man im Alltag wirklich als Kamerakonfigurationen braucht, in U1/U2/U3/U4 abzuspeichern, beim Lernen der Kamera diese Presets immer wieder zu aktualisieren/verbessern und danach alle Fitzel-Overlays, Menüs, Mehrfach-Verschachtelungen und in jeweils unterschiedlichen Interface-Teilen nötigen Bedienprinzipien (Knöpfe vs. Joystick vs. Touchscreen) soweit es geht zu vergessen.
Ja - ich hatte mich schon daran erinnert, dass du so etwas über das Peaking bei AF geschrieben hatte, wollte es aber auch selbst mal probieren. Die Menüs und vielen Funktionen machen es aber nicht leicht, die passende Einstellungen zu finden.
Daher werde ich mich erstmal einarbeiten und mich dann auf die für mich wichtigen Funktionen beschränken.

Du hattest es auch schon geschrieben: Das Histogramm scheint tückisch zu sein, wenn man ETTR gewohnt ist.

Aber es heißt ja, dass bald ein firmware update kommen soll.

Eine Fernsteuerung via Smartphone und WiFi würde ich mir wünschen - inkl. Life-Bildanzeige und AF-Steuerung. Wünsche eben.

Aber auch so ist die ZR eine feine, kleine Kamera.



cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

CineD kommt in seinem Podcast zu folgendem Fazit: "a very average camera with a beautiful looking footage", letzteres bezogen auf R3D NE. Sie sagen, IMO zu Recht, dass das Marketing als Cinecam ("Born cinematic") unzurecht ist.

Was ich nicht wusste: Das h265 der ZR ist wohl erheblich matschiger als bei der Z6iii, und ProRes HQ ebenso. Leider habe ich gerade beide Kameras nicht zugleich zur Hand, um das selber zu testen, und werde es am Wochenende nachholen. Die effektive Bitrate des ZR-h265 beträgt, wegen der überaggressiven Rauschfilterung (und dabei ist die der Z6iii bereits aggressiv...) wohl nur die Hälfte des h265 aus der Z6iii.

Die Gründe dafür könnten sein, dass Nikon hohe DR-Testwerte erzielen will oder, wie ein Zuhörerkommentar nicht uninteressant vermutet, dass damit der Encoder weniger gestresst und dadurch die Kamera vorm Überhitzen bewahrt wird.

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pillepalle
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von pillepalle »

Johnny ist ja wie cantsin... der läßt kein gutes Haar an der Kamera 😂 Selbst das Display sei nix seiner Meinung nach und Nikon benutze das Wort Cinema, oder Cinematic, zu oft in seiner Pressemitteilung. Nichts an der Kamera sei etwas besonderes, aber das Bild wunderschön... ach ja, und der Preis sei auch gut 🙈

@ cantsin

Ja, teste das mal ob das h265 sich von dem der Z6III unterscheidet. Wäre mir auch neu.

VG

PS: Zum Lab Test gibt's auch ein Video indem sie feststellen das der DR und die Exposure Latitude von 8 Blenden nur unterer Durchschnittlich sei. Schließlich habe eine Canon R1 9 Blenden Latitude, oder eine Lumix S1II 10 Blenden Latitude (im Extended Mode) und eine Alexa 35 sogar mit 4 Stops mehr Latitude...

Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.
Zuletzt geändert von pillepalle am Fr 24 Okt, 2025 08:15, insgesamt 3-mal geändert.



iasi
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von iasi »

cantsin hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 22:58
pillepalle hat geschrieben: Do 23 Okt, 2025 22:34 LUTs kann man ja in R3D reinladen, aber wie macht man eine False Color LUT?
Durch Einfärbung der entsprechenden Belichtungsbereiche bzw. F-Stops. Wenn man z.B. CineDs IMATEST-R3D NE-Aufnahmen (also der Leuchtbank mit jeweils verdoppelter Lichtstärke für jeden F-Stop-Leuchtstreifen) im Original-Dateiformat hätte, in Resolve importiert und die Timeline nativ auf Log3G10-Gamma setzt, könnte man 10 Nodes jeweils mit Luminanz-Qualifiern für jeden einzelnen F-Stop bauen, auf jede dieser Nodes eine Farbverschiebung legen, die einer Standard-False Color-Nomenklatur entspricht (rosa für den Hauttonbereich etc, oder die neuere L Zone-Nomenklatur), und dann das Grading als LUT exportieren. Das ganze könnte man wahrscheinlich in 10 Minuten bauen.

Hoffentlich macht das jemand mit Zugang zu dieser Testapparatur.
Du kannst doch auch einfach testen wann es wirklich clippt.
Bei R3D NE wegen der nicht abschaltbaren Highlight Recovery nicht ganz so einfach.
Mit einer Belichtungsreihe und indem du dir notierst bei welcher Belichtung die Zebras anspringen. Und dann schaust du wieviel 'Luft' du noch hast aka wann es wirklich clippt. Ggf stellst du die Zebras dann anders ein.
Geht ja nicht, sie sitzen ja bereits auf dem Maximalwert, an dem sie überhaupt anspringen. Wenn man den Prozentwert weiter hochschraubt, erscheinen sie gar nicht mehr.
Warum soll mich eigentlich interessieren, ab wann ein verändertes Debayern einsetzt? Damit will ich mich eigentlich gar nicht beschäftigen und ablenken müssen.
Praktischer sind doch eigene Tests, bei denen man ermittelt, wie weit man bei der Belichtung nach rechts gehen kann, bis einem die Highlights nicht mehr gefallen.
Ob nun mit oder ohne HR, Lichter verlaufen bei jeder Kamera anders.
Entsprechend kann man bei ETTR eine halbe oder ganze Blende knapper belichten, um die Lichter zu schützen. So könnte man dann auch bei R3D NE Highlight Recovery "abschalten", wenn´s einem nicht gefällt.

Was mich eher interessiert, ist das Rauschverhalten und das Potential von NR.
Und da habe ich bisher einen sehr guten Eindruck von der ZR gewonnen.



toniwan
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von toniwan »

Spannende Kamera mit all dem Hype der letzten Wochen. Jetzt haben wir eigentlich alle Fakten auf dem Tisch. Schöne Farbwiedergabe in RED RAW, leicht unterdurchschnittliche Dynamik (also wie hier öfter vermutet kein magischer Dynamikgewinn des alten Sensors), unterdurchschnittliche 10-Bit-Codecs, viele Kompromisse in Sachen Ergonomie / Bedienung. Und dennoch die günstigste RAW-Filmkamera mit gefälligem Bild.

Ob es für die Nikon-RED Brand so clever war, mit einer kurzfristig umgemodelten Vlogger-Cam ins Cine-Geschäft einzusteigen? Als zweiter, günstiger Release nach einem Flagship-Modell hätte ich so eine abgespeckte Kamera nachvollziehbarer gefunden. Aber vermutlich braucht es für die praxistauglichere Nikon-RED Cam noch mehr Zeit und Erfahrung (die Nikon nicht hat) und sie wollten schnell etwas auf dem Markt anbieten.



stip
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von stip »

Seit 40 Seiten dieses latente R3D NE / RED Partnerschaft bashing einer 2300€ Kamera.

Ich check es einfach nicht. Es scheint in Teilen eine grundlegende Ablehnung dieses Nikon/RED Hybrids zu geben, nicht nur hier, auch anderswo. Alleine das RED Logo ruft irrationale Reaktionen hervor.

Das ist die 1. Nikon/RED Kamera. Dass die noch Kinderkrankheiten wie ein nicht ordentlich funktionierendes Belichtungstool hat kann man bemängeln, aber hier teilt man ja fast schon freudig jedes kritische Review. Waveform und anderes können gefixt werden.

Ich wiederhole mich aber wem dieses Teil nicht gut genug ist hat ein anderes Problem als die Restriktionen der Kamera. Das gilt auch für andere, heutige Hybride.

Dynamic Range Charts und all die Labortests verlieren jede Bedeutung wenn einem das tatsächliche Footage dann trotzdem mehr zusagt als das anderer Kameras die mehr DR, mehr latitude ect im Labor aufweisen.



toniwan
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von toniwan »

stip hat geschrieben: Fr 24 Okt, 2025 09:45 Seit 40 Seiten dieses latente R3D NE / RED Partnerschaft bashing einer 2300€ Kamera.

Ich check es einfach nicht. Es scheint in Teilen eine grundlegende Ablehnung dieses Nikon/RED Hybrids zu geben, nicht nur hier, auch anderswo. Alleine das RED Logo ruft irrationale Reaktionen hervor.

Das ist die 1. Nikon/RED Kamera. Dass die noch Kinderkrankheiten wie ein nicht ordentlich funktionierendes Belichtungstool hat kann man bemängeln, aber hier teilt man ja fast schon freudig jedes kritische Review. Waveform und anderes können gefixt werden.

Ich wiederhole mich aber wem dieses Teil nicht gut genug ist hat ein anderes Problem als die Restriktionen der Kamera. Das gilt auch für andere, heutige Hybride.
Was ist denn an sachlicher Kritik Bashing? Die Kamera ist günstig und liefert ein schönes Bild, da sind sich doch fast alle einig. Interessant ist es, das Hersteller-Marketing auszublenden und zu analysieren, welche Kompromisse bei der Kamera eingegangen wurden. Das sind ein Paar mehr Kompromisse als bei den teuereren Konkurrenzmodellen, wie sich zeigt. Aber das ist angesichts des Preises ja auch verständlich.

Jetzt, da vernünftige Analysen veröffentlicht wurden, lässt sich schlichtweg klarer abwägen, ob diese Kamera ins eigene Konzept passt. Sie steht ja nicht nur in Konkurrenz zu den höherpreisigen Modellen von Canon und Sony sondern auch zum Gebrauchtmarkt an Cine-Cams.

Was ich nicht verstehe ist dieser Verteidigungsmodus, als dürfte sich die ZR keiner Analyse und Kritik stellen.
stip hat geschrieben: Fr 24 Okt, 2025 09:45 Dynamic Range Charts und all die Labortests verlieren jede Bedeutung wenn einem das tatsächliche Footage dann trotzdem mehr zusagt als das anderer Kameras die mehr DR, mehr latitude ect im Labor aufweisen.
Da gebe ich dir Recht. Und deshalb hören wir jetzt grundsätzlich auf, Produkte zu testen?



toniwan
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von toniwan »

Und vielleicht führte ja auch das ganze "Gamechanger"-Gerede der YouTuber zu einem besonders kritischen Blick ;-)



cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

stip hat geschrieben: Fr 24 Okt, 2025 09:45 Seit 40 Seiten dieses latente R3D NE / RED Partnerschaft bashing einer 2300€ Kamera.

Ich check es einfach nicht. Es scheint in Teilen eine grundlegende Ablehnung dieses Nikon/RED Hybrids zu geben, nicht nur hier, auch anderswo. Alleine das RED Logo ruft irrationale Reaktionen hervor.
Du hast eine grundlegend andere Perspektive auf die Kamera, weil Du von RED-Cinecams kommst und die ZR für Dich ungefähr so ist, wie für einen klassischen Sony-Hybridkamerabesitzer eine 500 Euro-Digiknipse mit voll kompatibler 10bit-Slog3-Implementierung, bei der man über sonstige Kinderkrankheiten und Ergonomie-/Bedieninterface-Probleme hinwegsehen kann.

Selbst ich habe eine andere Perspektive auf die Kamera, weil sie für mich in erster Linie eine Reisekamera bzw. kompakte Z6iii für 20fps-Serienfotos ist sowie ein (in den meisten Aspekten besserer) Nachfolger meiner ähnlichen "Quirkycam" Sigma fp als Raw-Kamera.

Ich denke hier aber in diesem ganzen Thread aus der Perspektive gewöhnlicher Videomacher, die eigentlich am besten von Sony/Canon/Panasonic und z.T. Blackmagic bedient werden, +/- 2000 EUR Budget für ihre Hauptkamera haben und vom ZR-Marketing angefixt sind. Dazu gehören 100% der Leute, die ich für Kamerakäufe berate und die mich z.T. schon wegen der ZR gefragt haben. Und da ist das magische Wort immer "RED", auch wenn die noch nie eine RED in der Hand hatten. Und für die ist das Frustrations-/Enttäuschungspotential der ZR extrem hoch, weil sie selbstverständlich davon ausgehen, dass die Hybridkamerafunktionen, Standardcodecs und die Bedienergonomie so ausgereift sind wie bei Sony & Co..

Um mein Eingangsbeispiel wieder aufzugreifen, deren Position ist also nicht die eines Sony-Hybridkamerabesitzers, der die 500 EUR-SLog3-Knipse gerne mitnimmt, sondern die eines Digiknipsenbesitzers, der seine in ihrem eigenen Genre gut funktionierende Alltagsknipse gegen eine 500 EUR-Quirkycam tauscht, weil er sich von SLog3 professionelleres Video erhofft.
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Zuletzt geändert von cantsin am Fr 24 Okt, 2025 10:19, insgesamt 1-mal geändert.



pillepalle
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von pillepalle »

toniwan hat geschrieben: Fr 24 Okt, 2025 10:05 Und vielleicht führte ja auch das ganze "Gamechanger"-Gerede der YouTuber zu einem besonders kritischen Blick ;-)
Den Eindruck habe ich auch. Bei Nikon wird eben immer ganz genau und besonders kritisch hingeschaut, bei Dingen die bei vielen anderen Kameras eher wenig Aufsehen erregen. Eine R5C hat keinen deut mehr DR als eine ZR. Eine Sony FX3 kann auch kein Open Gate, 'echte' 24p, oder hat auch keine False Colors an Board und niemand hat deshalb in Frage gestellt, ob sie zur Cinema-Line gehören darf. Die Panasonic Kameras haben nicht weniger Ailiasing als die ZR, aber bei der ZR wird das natürlich zum 'Problem'. Eine ZV-E1 hat ein schreckliches heat management, aber bei Vergleichen wird nur auf das bessere h265 Footage geschielt.

Dass das Cinema-Marketing albern ist, haben wir schon ganz zu Anfang festgestellt. Und natürlich hat man auch keine 15 Stops DR, aber das sind Dinge die auch jedem klar sind, der halbwegs was von Kameratechnik versteht. Eine Kritik die ich z.B. auch teile ist die, daß der Kamera tatsächlich ein Intermediate-Codec fehlt. Also eigentlich hat man nur die Wahl zwischen ganz gut und ganz schlecht. Aber die ZR muss eben allen Ansprüchen genügen, sonst ist sie nicht gut ;)

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cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

pillepalle hat geschrieben: Fr 24 Okt, 2025 10:19 Dass das Cinema-Marketing albern ist, haben wir schon ganz zu Anfang festgestellt. Und natürlich hat man auch keine 15 Stops DR, aber das sind Dinge die auch jedem klar sind, der halbwegs was von Kameratechnik versteht. Eine Kritik die ich auch teile ist die, daß der Kamera tatsächlich ein Intermediate-Codec fehlt. Also eigentlich hat man nur die Wahl zwischen ganz gut und ganz schlecht. Aber die ZR muss eben allen Ansprüchen genügen, sonst ist sie nicht gut ;)
Die ganzen Kritikpunkte hinsichtlich DR, Open Gate etc. sind übertrieben oder keine Dealbreaker, da bin ich bei Dir. Bin auch bei Dir, dass bei so einer Kamera und ihrer Zielgruppe ein rund implementierter Feld-/Wald/Wiesen-h265-Codec wichtig ist und fehlt.

Der echte Dealbreaker, wenn es ihn gibt, ist ganz klar Bedienung und Ergonomie, weil Nikon das Bedienkonzept der Z6iii, für das man eigentlich D-Pad/Pfeiltasten, Menütasten und OK-Taste braucht, auf der Menüebene beibehalten, gleichzeitig aber alle diese Tasten entfernt hat, und eine unergonomische (zu kleine und verschachtelte) Touchscreen-Bedienung nur teilvollständig und z.T. verwirrend drübergelegt hat (da man selbst für so grundlegende Dinge wie Codec-Wechsel ins Kameramenü muss).

Die UX der Kamera ist also eine Kombination aus klassischer Fotokamera-Bedienung bei rausgerissenen Basis-Bedienelementen plus einem ungefähr zu 20-30% implementierten Touchscreen-Videokamerainterface à la Blackmagic.

Und dann eben Sachen wie R3D ohne abgestimmte Bekichtungshilfen und 32bit-Audio, das bislang nur über Miniklinke und interne Preamps funktioniert.

Daher "Quirkycam".
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



Jott
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von Jott »

„Eine Sony FX3 kann auch kein Open Gate, 'echte' 24p, oder hat auch keine False Colors an Board und niemand hat deshalb in Frage gestellt, ob sie zur Cinema-Line gehören darf.“

Doch, einer tut das auf jeden Fall! :-)



pillepalle
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von pillepalle »

@ cantsin

Natürlich macht man bei einer kleinen Kamera mit weniger Knöpfen Abstriche in der Ergonomie. Aber die Idee ist wohl die gewesen, eine wirklich kompakte Kamera zu haben, die man ohne Zubehör tatsächlich auch nutzen kann. Das ist eine Entscheidung die man gut oder schlecht finden kann, aber mit vielen Knöpfen und besseren Ports, wäre sie eben auch nicht so klein geworden.

Auch das lüfterlose Design ist wohl ein Grund, warum man manche Dinge weggelassen hat. Je vollgestopfter der Body desto weniger funktioniert das Heat Management. Das sieht man ja auch daran, daß die ZR noch weniger zum Overheating neigt, als die größere Z6III. Obwohl die schon recht gut ist. Sie schneidet bei Overheating Test sogar besser ab als manche Kamera mit Lüfter.

Das es noch viel zu verbessern gibt, da bin ich ja auch bei dir. Ich könnte mir auch noch 10 Dinge wünschen,. Nur tue ich das nicht unbedingt bei einer Einstiegskamera (sie wird wohl das kleinste Modell einer zukünftigen Cinema Line sein) die sehr günstig ist. Da muss man schon ein wenig realistisch bleiben. Es kommen sicher auch noch bessere Kameras mit besseren Features.

Die Kritik am 32 Bit Audio kann ich aber nicht so ganz nachvollziehen. Der Port ist doch ganz neu (gerade mal zwei Wochen alt). Es gibt bisher nur Nikon, die eine Lüsung vorgestellt haben die funktioniert. Tascam hat mit einem Schnellschuß einfach nur die Pins des alten Geräts adaptiert und das kann man natürlich kritisieren. Aber das ist kein 'Quirk' der Kamera.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



stip
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von stip »

toniwan hat geschrieben: Fr 24 Okt, 2025 10:04
Was ist denn an sachlicher Kritik Bashing?
Nichts. Ich rede nicht von sachlicher Kritik, sondern von der Verbreitung von wilden Reddit-Theorien, R3D NE sei einfach nur umbenanntes N-Raw oder dass die Existenz des RED Logos auf der Kamera nur ein irreführender Marketing-Hype sei.

Nikon bringt eine super Kamera (Monitor, 32bit float) für einen Spottpreis aber in einem der längsten Threads der letzten Jahre hier sucht man geradezu nach Dingen zum Kritisieren.

Für mich bleibt nach 50 Seiten jetzt als einzige sachliche Kritik dass die Belichtungshilfe für R3D NE (noch) schlecht implementiert ist. 2300€ Leute. Wo blieb der Eifer bei anderen Kameras?
Zuletzt geändert von stip am Fr 24 Okt, 2025 10:57, insgesamt 1-mal geändert.



toniwan
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von toniwan »

pillepalle hat geschrieben: Fr 24 Okt, 2025 10:19 Bei Nikon wird eben immer ganz genau und besonders kritisch hingeschaut, bei Dingen die bei vielen anderen Kameras eher wenig Aufsehen erregen.
Das sehe ich nicht so. Canon wird hart kritisiert für künstliche Produkt-Abgrenzungen, fehlenden IBIS etc, Sony dafür, dass sie mit FX3 und FX6 hinterherhinken, kein internes RAW bieten... Es ist leider so eine Foren- und YT-Krankheit, dass man sich mit "seiner" Marke so sehr identifiziert, dass emotionale Perspektiven rausgehauen werden und du natürlich auch diese Art der aufgeladenen Debatten von den Plattformen gepushed werden.
pillepalle hat geschrieben: Fr 24 Okt, 2025 10:19 Eine R5C hat keinen deut mehr DR als eine ZR. Eine Sony FX3 kann auch kein Open Gate, 'echte' 24p, oder hat auch keine False Colors an Board und niemand hat deshalb in Frage gestellt, ob sie zur Cinema-Line gehören darf.
Die R5C kam vor fast 4 Jahren raus, die FX3 vor 4,5 Jahren.



toniwan
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von toniwan »

stip hat geschrieben: Fr 24 Okt, 2025 10:55
toniwan hat geschrieben: Fr 24 Okt, 2025 10:04
Was ist denn an sachlicher Kritik Bashing?
Nichts. Ich rede nicht von sachlicher Kritik, sondern von der Verbreitung von wilden Reddit-Theorien, R3D NE sei einfach nur umbenanntes N-Raw oder dass die Existenz des RED Logos auf der Kamera nur ein irreführender Marketing-Hype sei.

Nikon bringt eine super Kamera (Monitor, 32bit float) für einen Spottpreis aber in einem der längsten Threads der letzten Jahre hier sucht man geradezu nach Dingen zum Kritisieren.

Für mich bleibt nach 50 Seiten jetzt als einzige sachliche Kritik dass die Belichtungshilfe für R3D NE (noch) schlecht implementiert ist.
Ja, die Reddit-Theorie hat sich als falsch herausgestellt, wenn ich das richtig verstehe. Oder, @Cantsin, hast du das Umbenennen mal ausprobiert?

Dass für dich persönlich viele Aspekte passen, die für andere nicht passen, ist doch gut. Ändert nichts daran, dass "die anderen" über die Kompromisse der Kamera diskutieren.



cantsin
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von cantsin »

toniwan hat geschrieben: Fr 24 Okt, 2025 10:59
stip hat geschrieben: Fr 24 Okt, 2025 10:55

Nichts. Ich rede nicht von sachlicher Kritik, sondern von der Verbreitung von wilden Reddit-Theorien, R3D NE sei einfach nur umbenanntes N-Raw oder dass die Existenz des RED Logos auf der Kamera nur ein irreführender Marketing-Hype sei.

Nikon bringt eine super Kamera (Monitor, 32bit float) für einen Spottpreis aber in einem der längsten Threads der letzten Jahre hier sucht man geradezu nach Dingen zum Kritisieren.

Für mich bleibt nach 50 Seiten jetzt als einzige sachliche Kritik dass die Belichtungshilfe für R3D NE (noch) schlecht implementiert ist.
Ja, die Reddit-Theorie hat sich als falsch herausgestellt, wenn ich das richtig verstehe. Oder, @Cantsin, hast du das Umbenennen mal ausprobiert?
Lass uns damit nicht anfangen. Die Wahrheit liegt in der Mitte. R3D NE ist derselbe Codec wie NRaw, aber mit anderen Metadaten für die Sensorprofilierung. Umbennung von NRAW in R3D geht, das Material wird dann wie RED Raw behandelt und landet in der RED-Pipeline inkl. Highlight Reconstruction etc., aber mit Nikon-Profilierung hinsichtlich Farben und Belichtung.

Sehr wahrscheinlich wird man NRAW mit einem Software-Konvertierungstool in R3D NE umwandelbar sein (das dann die R3D NE-Metadaten in die Zieldatei schreibt).
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



pillepalle
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von pillepalle »

@ toniwan

Du hast natürlich insofern Recht, dass ich Canon oder Sony Debatten nicht wirklich verfloge. Deshalb bekomme ich davon auch weniger mit. Bei Nikon rede ich eben viel mit, weil ich etwas mehr über die Kameras weiß und weil teilweise eben sehr merkwürdige Ansichten verbreitet werden.

Natürlich sind die Kameras älter, aber die FX3 ist immer noch Sonys akuellstes kleines FF-Cinema-Modell mit ähnlichen Specs. Auch eine brandneue FX2 hat 24p nur in 4K DCI und kein Open Gate, oder False Color...

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.
Zuletzt geändert von pillepalle am Fr 24 Okt, 2025 11:18, insgesamt 1-mal geändert.



stip
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Re: Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?

Beitrag von stip »

cantsin hat geschrieben: Fr 24 Okt, 2025 10:14
Du hast eine grundlegend andere Perspektive auf die Kamera, weil Du von RED-Cinecams kommst und die ZR für Dich ungefähr so ist, wie für einen klassischen Sony-Hybridkamerabesitzer eine 500 Euro-Digiknipse mit voll kompatibler 10bit-Slog3-Implementierung, bei der man über sonstige Kinderkrankheiten und Ergonomie-/Bedieninterface-Probleme hinwegsehen kann.
Ich komme von Sony, RED, Blackmagic, Arri, Canon...je nachdem welches Projekt/Kunde/Budget.
Was ich sagen kann ist, dass das was vor der Kamera stattfindet und wer das Material in der Post bearbeitet bei weitem mehr das Bild beeinflusst als die Kamera selbst.

Ich hatte eine RED, war dann genervt von der RED Kultur und den Kosten für Zubehör, meine nächste und letzte eigene Kamera war dann 2013 die OG Pocket.

Für mich ist der Workflow während dem Dreh das Wichtigste, und da bin ich seit 2013 bei kleinen, leichten Setups wenn irgendwie möglich. Mein erster eigener Kamera Monitor war ein, aus den USA importierter, 4" Monitor einer damals unbekannten Firma namens SmallHD. Die ZR hat einen eingebaut, mit weit besserer Auflösung und 3 mal heller.

Ich finde das Gesuche nach Kritikpunkten, an denen man sich ewig aufhängen kann albern. Das gilt nicht nur for die ZR.
Zuletzt geändert von stip am Fr 24 Okt, 2025 11:22, insgesamt 2-mal geändert.



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