Ein Kritiker in völliger Unkenntnis über die Filmverhinderungsstrukturen in Deutschland. Er steckt eben nicht in den Prozessen, sondern schaut nur von oben auf die ihm sichtbaren Ergebnisse. Dass deutsche (oder in Deutschland sozialisierte) Filmemacher weitaus mehr können, sogar ziemlich herrausragende, teilweise crazy gute Ergebnisse abliefern, zeigt sich an den weit überdurchschnittlichen Oscar- und Festivalerfolgen von deutschen Kurzfilmen. Aber dieser Fakt ist ihm ebensowenig geläufig, wie die Mechanismen der Ideenzerstörung für den Langfilm, denn die Filmförderung ist dabei gar nicht so schlimm, wie er meint, man muss auch keine "500 Seiten" schreiben, wie er schwurbelt. Man braucht exkt: 1 x Drehbuch, 1x Inhaltsangabe auf einer Seite, je ein Motivationsschreiben von Produzent und Regisseur, warum man den Film machen will (nicht mehr als 1-2 Seiten), dazu neuerdings noch ein "Moodboard", okay... Das verhindert keinen Film. Es ist eher noch zu wenig, aber die Juries wollen eben auch nicht allzuviel viel lesen....
Doch. Diese gibt es. Zudem: dein privatwirtschaftliches Modell hat in D spätestens in den 60ern aufgehört zu funktionieren, dann trat das Fernsehen als Massenkonkurrenz zum Kino auf den Plan, Filmproduktion rentierte sich wirtschaftlich nicht mehr und darum kam auch zeitgleich die erste Filmförderung, um dem Kinofilm das Überleben gegen die Sender zu ermöglichen. Das ginge auch, aber es sind strukturell die Falschen, die entscheiden, was produziert werden kann und was nicht... und in unserem Fall ironischerweise die Fernsehredakteure, welche mit ihren Finanzierungsbeteiligungen (als Fördervoraussetzung!) entscheiden bzw. verhindern dürfen, was als deutscher Film fürs Kino produziert wird.
Wir sind heute sowiet, dass ein deutscher Produzent gar nicht mehr damit rechnet, einen rentablen Film zu drehen.Drushba hat geschrieben: ↑Mo 20 Okt, 2025 18:51Doch. Diese gibt es. Zudem: dein privatwirtschaftliches Modell hat in D spätestens in den 60ern aufgehört zu funktionieren, dann kam das Fernsehen als Konkurrenz, Filmproduktion rentierte sich wirtschaftlich nicht mehr und darum kam auch zeitgleich die erste Filmförderung, um dem Kinofilm das Überleben gegen die Sender zu ermöglichen. Das ginge auch, aber es sind strukturell die Falschen, die entscheiden, was produziert werden kann und was nicht... und in unserem Fall ironischerweise die Fernsehredakteure, die mit ihren Finanzierungsbeteiligungen (als Fördervoraussetzung!) entscheiden dürfen, was als deutscher Film fürs Kino produziert wird.
Budget: 16.000.000 DM (geschätzt)
Wer soll denn Geld reinstecken?Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:24 @Drushba
Ist das wirklich so ?
Kann man die Schuld nur den 50 Leuten die entscheiden da oben zu schieben ?
Ich weiss nicht, ich denke das ganze ist womöglich viel komplexer.
Die Macher mitsamt den Schauspielern sind wahrscheinlich schon mit verantwortlich.
Die machen die Filme ja schliesslich.
Und wenn so viele talentierte Kurzfilmemacher nicht unterstützt werden, ja würde das denn mit anderen Worten heissen in der deutschen Filmindustrie arbeiten nur Pfeifen zum Beispiel als Regisseure ?
So ist es bestimmt nicht, egal ob ganz oben oder ganz unten in der Hierarchie.
Ich tippe eher auf ein sehr tief sitzendes kulturelles Problem in der ganzen Gesellschaft.
Zusammen mit dem Geld wovon viel zu wenig vorhanden ist, weil man es lieber anderswo zu Fenster raus schmeisst anstatt grosszügig in die Gesellschaft, Kultur und Kunst zu stecken.
Weil man vergessen hat wie wichtig diese Dinge auch sind.
Sagen wir es mal so: Dafür zappelt die Leiche noch.
Filmproduktion neu denken ?iasi hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:56Wer soll denn Geld reinstecken?Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Okt, 2025 06:24 @Drushba
Ist das wirklich so ?
Kann man die Schuld nur den 50 Leuten die entscheiden da oben zu schieben ?
Ich weiss nicht, ich denke das ganze ist womöglich viel komplexer.
Die Macher mitsamt den Schauspielern sind wahrscheinlich schon mit verantwortlich.
Die machen die Filme ja schliesslich.
Und wenn so viele talentierte Kurzfilmemacher nicht unterstützt werden, ja würde das denn mit anderen Worten heissen in der deutschen Filmindustrie arbeiten nur Pfeifen zum Beispiel als Regisseure ?
So ist es bestimmt nicht, egal ob ganz oben oder ganz unten in der Hierarchie.
Ich tippe eher auf ein sehr tief sitzendes kulturelles Problem in der ganzen Gesellschaft.
Zusammen mit dem Geld wovon viel zu wenig vorhanden ist, weil man es lieber anderswo zu Fenster raus schmeisst anstatt grosszügig in die Gesellschaft, Kultur und Kunst zu stecken.
Weil man vergessen hat wie wichtig diese Dinge auch sind.
Der Steuer-, Abgaben- und Gebührenzahler, um die Herstellung von Filmen zu finanzieren, die keiner sieht?
Oder etwa privates Investoren, denen die ganze Branche und die "Erfolgszahlen" des deutschen Films sagen, dass der Film, in den er investieren soll, die Kosten nicht einspielen wird?
Es wird nicht funktionieren, weiterhin auf Spar-Hollywood-Produktionen zu setzen. Man muss die Filmproduktion neu denken.
Also zunächst mal Pausenbrotbox statt Catering. ;):)