Das würde einige Zuschauer freuen. Aber Spaß beiseite.Wir haben…hatten Til Schweiger…
Stell Dir mal vor, man würde Musik auf die selbe Weise wie Film fördern. Irgendwelche Beamte und schlimmeres (Politiker etc.) würden dann, ganz im Sinne des Trends, festlegen wie eine Band zusammengesetzt sein soll, worüber sie singen, in welcher Tonlage und wo die Auftritte erfolgen müssen (zwecks Regionaleffekt). Kein Mensch würde sowas für normal halten, auch nicht bei Kunstwerken oder Büchern. Aber bei Film ist jeder noch so niedere Bürokrat befähigt sich Urteile zu erlauben - man sieht ja, mit welchem Erfolg...7River hat geschrieben: ↑Di 06 Mai, 2025 05:57Das würde einige Zuschauer freuen. Aber Spaß beiseite.Wir haben…hatten Til Schweiger…
Der deutsche Film wird zu stark reguliert. Das fängt schon bei der Förderung an. Manche Genre sind kaum, bis gar nicht, vertreten. Filme, die rein der Unterhaltung dienen, gibt es quasi nicht. Jeder Film muss eine Moral aufweisen.
Jup, das ist grundlegend eines der Hauptprobleme. Aber auch, dass diese Regulierung von Gremien ausgeht, die z.B. an deutsche Fernsehsender und somit an deren Zielpublikum 70+ gebunden ist.7River hat geschrieben: ↑Di 06 Mai, 2025 05:57Der deutsche Film wird zu stark reguliert. Das fängt schon bei der Förderung an. Manche Genre sind kaum, bis gar nicht, vertreten. Filme, die rein der Unterhaltung dienen, gibt es quasi nicht. Jeder Film muss eine Moral aufweisen.Wir haben…hatten Til Schweiger…
Sagen wir 55+. Es gibt einen demografischen Wandel im Publikum. Das Kino stirbt mit seinen Publikum. Wenn Trump Hollywood durch Zölle "retten" will, dann geht das in der anderen Richtung als die deutsche Filmförderung am Bedarf vorbei. Der Mythos von Glanz und Gloria hat sich amortisiert, kann abgeschrieben werden. Er wird noch zitiert als ironische Hommagen, aber er wird nicht mehr beschworen (außer von den Alten). Wenn wir von der "Traumfabrik" sprechen, meinen wir genau das, was die Oberhausener Revoluzzer mit "Opas Kino" meinten: Fassaden, ein bisschen Glitter (wie in OK Go "Love"), Dehancer, Fake. In Zeiten von CGI und AI und den Menschen, die damit aufwachsen, sind das nur Fragmente überkommener Erfahrungssysteme.
Nope. ARD nennt in seiner eigenen Publikation 65 als das Durchschnittsalter, nur 5% sind unter 30 (!!):
Durchschnittsalter. Das ist ja kein scharfer Cut. Verzerrt allein dadurch, dass es 500.000 60-Jährige gibt, aber nur knapp 400.000 30-Jährige (mit allem dazwischen). Jedenfalls macht das Papier zweierlei. Es benennt anfangs ziemlich nüchtern und ernüchternd das Problem (ähnlich der Bilanz des deutschen Films) und erfindet dann ein ganzes Bündel an verzweifelten Strategien (ähnlich den Bemühungen der Kirchen, durch modische Anbiederung an die Jugend Austritte zu stoppen), die mMn längerfristig nicht funktionieren werden. Die Medienwelt spiegelt nur wieder, was sich in der Alltagswelt radikal ändert. Und ein wichtiger Punkt dafür ist das Programm, im TV-Sinn wie auch in der Form der Kommunikation. Eine mediale "Heimat" (pdf-Sprech) ist für moderne Jugendliche nicht attraktiv. Ich glaube, auch sie lassen sich programmieren, bloß halt nicht so unverhohlen monokulturell.macaw hat geschrieben: ↑Mi 07 Mai, 2025 11:21Nope. ARD nennt in seiner eigenen Publikation 65 als das Durchschnittsalter, nur 5% sind unter 30 (!!):
https://www.ard.de/die-ard/Ein-nur-noch ... ar-100.pdf
Es ist pure Verzweiflung, so wie auch in der Politik. Die alten Ansätze und Strukturen funktionieren halt einfach nicht mehr und die neuen passen in keiner Weise in das o.g. mit Milliarden Euro festzementierte Fundament. Es gibt keine Meinungs- und Wahrheitshoheit mehr bzw. werden diese in einer in vielen Gruppen zersplitterten Gesellschaft nicht mehr mehrheitlich akzeptiert/respektiert.Axel hat geschrieben: ↑Mi 07 Mai, 2025 11:57 [...]und erfindet dann ein ganzes Bündel an verzweifelten Strategien (ähnlich den Bemühungen der Kirchen, durch modische Anbiederung an die Jugend Austritte zu stoppen), die mMn längerfristig nicht funktionieren werden. Die Medienwelt spiegelt nur wieder, was sich in der Alltagswelt radikal ändert. Und ein wichtiger Punkt dafür ist das Programm, im TV-Sinn wie auch in der Form der Kommunikation. Eine mediale "Heimat" (pdf-Sprech) ist für moderne Jugendliche nicht attraktiv. Ich glaube, auch sie lassen sich programmieren, bloß halt nicht so unverhohlen monokulturell.
Der ist aber schon über 90Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mi 07 Mai, 2025 17:37 Die Lösung für erfolgreiche deutschsprachige Filme wäre eigentlich simpel.
Wir (das Publikum) wollen einfach unterhalten werden.
Nicht vom Art House und von irgendwelchen politischen Einflüssen belehrt, und auch nicht mit billigsten Storys und ebensolchen Dialogen zu Tode gelangweilt werden.
Gruss Boris
Filme sind keine Aneinanderreihung von Fernsehsketches.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mi 07 Mai, 2025 18:07 Gut, den Emil fand ich natürlich schon immer genial…
Eben genau was er gemacht hat zählt unter anderem zu intelligenter Unterhaltung.
Ihr in D habt ja immer doch den Didi, nur machen beide leider heute keine Filme mehr….
Gruss Boris
Vemutlich sind die deutschen Filme so Erfolgreich, weil alles einen Grund haben muß ;-))
Zumindest wußte der deutsche Goethe seine sprachlichen Mittel gekonnt zu nutzen.
Ich wollte zuerst schreiben, sie misstrauen dem Staatsfernsehen, aber dann wäre es ja einfach. Die ÖR müssten schlicht Vertrauen aufbauen. Es interessiert sie nicht, weil es mit ihrer Lebenswirklichkeit nichts zu tun hat.
Ich versuche mal die Polemik so weit wie möglich abzuschalten, die beim Thema ÖRR bei mir immer mitschwingt.
Das ist natürlich möglich – halte ich aber für unwahrscheinlich. In der Szene passiert einfach zu viel. Oder die Szene wurde erweitert, sprich neu geschrieben.
Das ist doch eher üblich, dass sich das Drehbuch auf den Dialog konzentriert und Handlungen knapp abhandelt.
Der deutsche Film und das ihn (hauptsächlich) produzierende Fernsehen haben IMO dasselbe Problem wie deutsche Popmusik: Die internationalen Standards dafür werden traditionell in der amerikanischen Industrie gesetzt, seit einiger Zeit auch in Asien (vor allem Südkorea).macaw hat geschrieben: ↑Mi 07 Mai, 2025 22:10 Vermutlich wirst Du aber anderer Meinung sein als ich, der folgert: Das ÖRR muss sich eindampfen auf den Kern, den er ursprünglich mal darstellte, denn es hat irgendwann auch keine Relevanz mehr bei den älteren Zuschauern, wenn die "neuen Alten" kommen, die ihrerseits "zu sehr" Internetaffin sind und deren Unterhaltungsgewohnheiten Tatort und Co. nie einschlossen, dafür aber Dexter, Netflix etc....
Erfolg - zumal international - wird bestimmt durch Marketing und Vertrieb. Das sollte man nicht vergessen.Axel hat geschrieben: ↑Do 08 Mai, 2025 10:52 Film bzw. Kino ist ein Massenmedium. Es geht vielleicht nicht so weit wie es Frank Glencairn sieht, dass die Qualität eines Films am kommerziellen Erfolg gemessen werden kann, aber dieser Erfolg, der Umsatz, ist trotzdem wichtig. Anstatt immer nur auf die Produktionsseite zu sehen sollten wir auch das Publikum betrachten. Insofern Filme Erzählungen über das Leben sind - egal ob „Problemfilme“ oder Popcornkino - orientieren sich Deutsche tendenziell nicht an heimischen Erzählungen. Es gibt keine deutschen Helden und wenn man drüber nachdenkt gibt es auch keine Antihelden. Es sind eher amerikanische Filme, die diese Funktion erfüllen. Und selbst wenn irgendwann die Deutschen schrieen gebt uns deutsches Kino, wäre es wahrscheinlich international nicht erfolgreich (im Sinne von umsatzstark).
Wir sind es so gewohnt. Es hätte anders kommen können, aber Neurosen ist schwer beizukommen.
Aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund haben Deutsche ein enormes Problem sich auf irgendwas ernsthaft einzulassen, was fiktiv ist (fantasy, sci-fi, action und co.). Außer einer endlosen Vergangenheitsbewältigung, dem sich Abarbeiten/Ergötzen an gescheiterten, gesellschaftlichen Randfiguren und deren Dramen und Kleinkram der niemanden Interessiert geht hier gar nichts. Scifi, Horror, Action, Thriller - nichts geht ohne das obligatorische Gekreische, kindische Anspielungen auf Homosexualität, platteste Witze, miese Dialoge, platte Inszenierungen und Einfallslosigkeit. Dabei ist es heute einfacher denn je, ein gewisses Level zu erreichen.Axel hat geschrieben: ↑Do 08 Mai, 2025 10:52 Es sind eher amerikanische Filme, die diese Funktion erfüllen. Und selbst wenn irgendwann die Deutschen schrieen gebt uns deutsches Kino, wäre es wahrscheinlich international nicht erfolgreich (im Sinne von umsatzstark).
Wir sind es so gewohnt. Es hätte anders kommen können, aber Neurosen ist schwer beizukommen.
Alles Neu macht der Mai, außer bei ARTE,macaw hat geschrieben: ↑Do 08 Mai, 2025 22:04Aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund haben Deutsche ein enormes Problem sich auf irgendwas ernsthaft einzulassen, was fiktiv ist (fantasy, sci-fi, action und co.). Außer einer endlosen Vergangenheitsbewältigung, dem sich Abarbeiten/Ergötzen an gescheiterten, gesellschaftlichen Randfiguren und deren Dramen und Kleinkram der niemanden Interessiert geht hier gar nichts. Scifi, Horror, Action, Thriller - nichts geht ohne das obligatorische Gekreische, kindische Anspielungen auf Homosexualität, platteste Witze, miese Dialoge, platte Inszenierungen und Einfallslosigkeit. Dabei ist es heute einfacher denn je, ein gewisses Level zu erreichen.Axel hat geschrieben: ↑Do 08 Mai, 2025 10:52 Es sind eher amerikanische Filme, die diese Funktion erfüllen. Und selbst wenn irgendwann die Deutschen schrieen gebt uns deutsches Kino, wäre es wahrscheinlich international nicht erfolgreich (im Sinne von umsatzstark).
Wir sind es so gewohnt. Es hätte anders kommen können, aber Neurosen ist schwer beizukommen.
Ich bin dabei gar nicht nicht pessimistisch und glaube vielmehr, daß der ganze Apparat einfach mal krachend zusammenbrechen wird und muss, dann aber gibt es die Chance auf etwas neues.
Es muss nicht zwangsläufig das Schema Held gegen Bösewicht bedient werden. Darum geht´s mir.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Do 08 Mai, 2025 20:54 @iasi
Was hast du denn gegen Helden und gegen Bösewichte ?
Das Publikum liebt Helden und Bösewichte , das war wortwörtlich schon immer so, das wird sich auch in Zukunft ganz bestimmt nicht ändern.
Und irgend ein kluger Kopf (weiss nicht mehr wer das war) hat mal geschrieben:
Es gibt beim Film eigentlich nur 3 mögliche Geschichten/Storys.
Immer eine der 3 möglichen Strukturen , in absolut allen Filmen.
Mein Fazit:
Die sehr hohe Kunst besteht einfach darin eine der drei so kreativ zu verpacken das der Film möglichst vielen Leuten gefällt.
Und je mehr Filme es gibt desto schwieriger ist es.
Gruss Boris
Die Amerikaner haben ihre Helden aus ihrem Selbstbild geschaffen. Das heroische Amerika wurde personifiziert in Form von Super-, Spider-, Bat- und weiß der Geier -man, die nicht nur ihr eigenes Land, sondern stets (nebenher) die Welt retten. Selbst wenn es keine Bösewichter sind, sondern Natur- und sonstige Katastrophen, sind es federführend die Amerikaner, die die richtigen Lösungen haben.
Die US-Verleiher beherrschen den internationalen Filmvertrieb - das war´s dann auch schon.macaw hat geschrieben: ↑Do 08 Mai, 2025 23:07Die Amerikaner haben ihre Helden aus ihrem Selbstbild geschaffen. Das heroische Amerika wurde personifiziert in Form von Super-, Spider-, Bat- und weiß der Geier -man, die nicht nur ihr eigenes Land, sondern stets (nebenher) die Welt retten. Selbst wenn es keine Bösewichter sind, sondern Natur- und sonstige Katastrophen, sind es federführend die Amerikaner, die die richtigen Lösungen haben.
Deutschland hingegen hat nach zwei Niederlagen in Kriegen immerhin die Rolle eines Reflektierers eingenommen, ist über die Zeit aber zum selbstkastaienden Jammerlappen geworden, der immer nur das schlechteste zur Schau trägt und sich halt mit kindischem Humor über Wasser hält. Kein Aufbruch, kein Stolz, kein Selbstbewusstsein - das spiegelt sich in viel zu vielen Filmen wieder. Nur "gereinigt" durch Hollywood kann der Deutsche (Emmerich, Petersen, Tykwer, Forster usw.) es wagen, sich ungehemmt mit etwas so gewöhnlichem wie der Unterhaltung zu bekleckern.