Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 21 Apr, 2025 10:00
Alex hat geschrieben: ↑Mo 21 Apr, 2025 09:00
Dann versuch du doch den Unterschied zwischen 25 und 50p von der Wirkweise beim Zuschauer zu erklären. Nicht technisch.
Klar ist das so, dass wir alles smooth sehen. Trotzdem ist Handkamera z.B. bei ner Verfolgung/Prügelei ein filmisches Mittel, das dem Zuschauer seit jeher Action suggeriert und was auch funktioniert. Die Stärke des Wackelns ist ja stufenlos dosierbar, das ist nicht nur I/O.
Das sind beides Paradigmen, die sich irgendwann mal jemand ausgedacht und behauptet hat, und die meisten beten das dann einfach nach, ohne es irgendwie zu hinterfragen, geschweige denn tatsächlich zu überprüfen.
Aber genau das mache ich doch immer wieder, es zu überprüfen. Alleine schon, weil es der Job mit sich bringt.
Und genau das, was ich geschrieben habe, ist meine Schlussfolgerung.
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 21 Apr, 2025 10:00
Wirken 25/24 anders als 50/60?
Selbstverständlich, aber sie wirken nicht realistischer, sondern - im Gegenteil - unrealistischer als unser biologisches Sehen, das natürlich Motionblur hat.
Sorry, da gehe ich in beiden Punkten nicht mit.
Motionblur "sehe" ich nicht. Das ist was anderes, was das menschliche Sehen ausmacht, aber sicher nicht MB.
Habe eben mal ChatGPT zum Thema 25/50p befragt:
25 fps – der “filmische Look”:
- Wirkung: Cinematisch, vertraut, emotional, wie Kino.
- Bewegung: Leicht ruckeliger, mit Motion Blur bei Kameraschwenks – das Gehirn kennt diesen Look von Filmen und interpretiert ihn als „künstlerisch“ oder „inszeniert“.
- Assoziation: Storytelling, Drama, Emotion, „Das ist ein Film.“
Typisches Beispiel: Serien wie Breaking Bad, Filme, Dokus mit Stilanspruch.
50/60 fps – der “Realitäts-Look”:
- Wirkung: Flüssig, direkt, fast wie durch ein Fenster geschaut.
- Bewegung: Sehr glatt, Details bleiben auch bei Bewegung sichtbar, kein klassisches Motion Blur.
- Assoziation: Live-TV, Sport, Games, Reality, manchmal sogar „billiger“ oder „unnatürlich“ – weil’s zu echt aussieht.
Typisches Beispiel: Fußballübertragungen, Gaming-Videos, Vlogs oder viele YouTuber, die den Clean-Look wollen.
Was sagt dein Hirn dazu?
Unser Gehirn hat sich über Jahrzehnte daran gewöhnt, dass 25 fps = Film = Kunst, und 60 fps = Realität = weniger inszeniert.
Deshalb wirkt 25 fps wie eine Erzählung und 60 fps wie eine Beobachtung.
Also im Prinzip genau das was ich geschrieben habe. Damit kann ich dann ja nicht alleine dastehen. Und nur weil du das anders siehst, bedeuetet ja nicht, das ich damit unrecht habe.
ChatGPT zu Motionblur:
Unser Hirn "glättet" Bewegung:
Wenn sich etwas schnell bewegt (z. B. ein Auto fährt vorbei), verschmiert das Bild nicht auf der Netzhaut – aber unser Gehirn rechnet sich quasi eine flüssige Bewegung zusammen, um uns ein konsistentes Bild zu liefern. Wir sehen nicht lauter Einzelbilder wie bei einem Daumenkino, sondern eine fließende Illusion.
Mikrobewegungen & Nachbild-Effekt:
- Unsere Augen zittern leicht (Mikrosakkaden), was das Bild ständig minimal verändert.
- Wenn du mit den Augen ganz schnell hin- und herspringst, siehst du kein Motion Blur, weil dein Gehirn in diesen Momenten die Wahrnehmung pausiert (nennt sich „Sakkadische Suppression“).
- Aber bei Bewegungen außerhalb deiner Augen – z. B. wenn du einem Auto folgst – wirkt die Bewegung weich, weil dein Gehirn sie glättet, inklusive einem eingebauten „Motion Blur-Gefühl“.
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Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 21 Apr, 2025 10:00
Am Ende des Tages stehen beide Effekte allerdings ganz offensichtlich für das genaue Gegenteil von realistisch und dem immer wieder behaupteten "Blick aus dem Fenster", nix davon hat mit dem biologischen Sehen zu tun, und wie wir die Welt tatsächlich wahr nehmen.
Also sieht 25p für dich realistischer aus als 50? Nun gut, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Bei mir ists jedenfalls genau andersrum.
Beispiel Lagerfeuer laut AlexGPT:
Mit dem Auge: Eine flüssige Bewegung, ohne Einzelbilder und ohne Motionblur (eher "flow")
Mit 50p (oder höher): Je mehr FPS, desto flüssiger wird die Bewegung
Mit 25p (oder niedriger): Auch ohne Pause zu drücken sieht man deutlich die Einzelbilder, und genau das begibt mich in eine Fiktion, das mein Gehirn mit filmisch/Kino (wie auch immer, bla bla) assoziiert.
Und mir persönlich gefällt ein Feuer bei 24/25 sehr gut.
Pitman hat geschrieben: ↑Mo 21 Apr, 2025 10:05
@ Alex Dir gefällt es, mir aber nicht. Stellst du deinen Monitor zuhause auch auf 25p?
Ich gucke die Inhalte so, wie sie mir dargeboten werden. Frameinterpolation ist bei mir ausgeschaltet, wie auch die anderen kleinen "Helferlein", die die TVs zu bieten haben. Zauberwort: Filmmaker Mode:
Was ist der Filmmaker Mode?
Der Filmmaker Mode ist ein spezieller Bildmodus, der von der UHD Alliance entwickelt wurde, um Filme in bestmöglicher Qualität auf modernen Fernsehern, Projektoren und anderen Bildschirmen wiederzugeben. Der Modus soll sicherstellen, dass das Bild so nahe wie möglich am Original-Filmlook bleibt und dass die Absicht des Regisseurs bei der Filmproduktion erhalten bleibt.
Der Filmmaker Mode entfernt automatisch alle unnötigen Bildverarbeitungseffekte, die oft auf modernen Fernsehern oder Projektoren standardmäßig aktiviert sind, wie z.B. Interpolationsfilter, Rauschreduktion, Bildschärfe und dynamische Hintergrundbeleuchtung. Dadurch wird das Bild weniger bearbeitet und entspricht eher dem, was der Regisseur bei der Filmproduktion beabsichtigt hat.
Der Filmmaker Mode ist ein optionaler Bildmodus auf bestimmten Geräten und kann über die Bild- oder Einstellungsoptionen ausgewählt werden. Er wird von verschiedenen Herstellern wie LG, Panasonic, Samsung, Sony und Vizio unterstützt und ist auf immer mehr Fernsehern und Projektoren verfügbar.
Jedenfalls ist 24/25p eine Framerate, die mich in eine fiktive Betrachtungsweise taucht, die ich auch gerne in "reele" Szenarien übertrage, um ihnen etwas "Zauber" zu verleihen.
Bei 50p "zaubert" gar nix.
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