macaw hat geschrieben: ↑Mi 09 Apr, 2025 16:57
So freundlich wie sie ist, hätte sie natürlich die Wahrheit erzählt... ;)
Aber dann wäre es bei der Sachlage keine Notwehr mehr (sie bekam das Messer freiwillig) und auch kein Notwehrexzess da ja (auch hier) gar keine Notlage vorhanden war, kein asthenischer Affekt (keine Bedrohung = keine Furcht, Schrecken oder Verwirrung, wäre ja auch ihre Aussage), sondern eher Totschlag oder sogar Mord...
Ist sicherlich eine unbestimmte Rechtslage.
Aber, sie sitzt mit Händen gefesselt vor dem Auto. Vorher wurde sie gekidnappt.
Er ist mit dem Messer zu Gange.
Eine Tötungsabsicht seinerseits ist gegeben. Er hat das Messer nicht mitgebracht um Gurken für ein Picknick aufzuschneiden....
Eine extrem bedrohliche Situation.
Daher ist davon auszugehen, das ihr Leib und Leben akut bedroht ist.
Es ist eine taktische Maßnahme ein Spiel mitzuspielen, wo sie dann die Möglichkeit bekommt, ihn zu töten.
Taktische Spiele werden auch Frauen empfohlen in Androhung, Vollziehung einer Vergewaltigung.
Ihr waren die Hände gebunden, nur das Verletzten als noch milderes Mittel wäre zu riskant. Sie hätte weder mit dem Auto flüchten können noch so schnell rennen können, weil die freien Arme schnelleres Rennen ermöglichen. Er wäre noch wütender bei Verletzung.
Hätte sie ihn nicht ausreichend verletzt, hätte er Chancen gehabt, sie wieder einzuholen.
Auch wenn sie ihn beschwichtigt hat, die Gefahr eines switches seinerseits war gegeben und wie gesagt sie war gefesselt und selbst "wenn er ihr das Messer etwas gereicht hat" ist die Bedrohungssituation noch gegeben, ins. wegen der Fesselei und einem Messer im Spiel, der Vorgeschichte (Kidnapping) und keine Hilfe in Sicht (keine urbane Umgebung).
Man kann ihr nicht zumuten, einen taktischen Stich zu setzen, der womöglich misslingt, und sie dann womöglich wieder in Lebensgefahr bringt oder zum Tode führt. Ein Kniestoß in die Kronjuwelen kann auch misslingen (der wäre ja möglich gewesen).
Sie hatte auch nur wenige Ziele, die sie mit ihrem Stich anpeilen konnte, und war daher in ihrer Möglichkeiten den Mann zu verletzten noch eingeschränkter.
Betrachtet natürlich nach Vorliegen des Films, Interpretationen etc. mal ausgenommen, also der Luftkuss etc, das ist natürlich der Abschluss.