Typisch:
Er hat eine Frage an die Regierung. :)
Diese Frage macht eigentlich das Problem des deutschen Films recht gut deutlich. Und zwar nicht der Inhalt der Frage, sondern der Adressat.
Und dann beklagt er sich über die Inhalte der deutschen Filme. Tja - man muss sich mal die Liste der erfolgreichsten deutschen Kinofilme ansehen, um ein Muster zu erkennen:
Man versucht einen Erfolg aus einem Erfolg zu generieren.
Bully ist im deutschen TV beliebt, also kommt ein Bully-Kinofilm, der ein deutscher Kino-Hit in D wird.
Otto ...
Buchbestseller nimmt man auch gerne mal her und versucht auf der Erfolgswelle mitzureiten, die hoffentlich bis ins Kino trägt.
Mehr wagt jedoch niemand mehr in D.
Wobei eigentlich auch diese Wagnisse staatlich abgesichert sind.
Und wer soll nun dafür sorgen, dass wieder mehr gewagt wird: Die Regierung.
Gerade die Filmemacher fordern das.
MLJ hat geschrieben: ↑Sa 23 Nov, 2024 14:22
Ein weiteres Problem sind die Redaktionen die nichts absegnen in Deutschland was aus der Reihe tanzt. Und da hier im Forum auch viel negatives über den Öffentlich Rechtlichen Rundfunk geschrieben wurde sollte man sich auch diese Ausgabe vom ZDF Magazin Royale mal ansehen.
Jung, divers & mega Programm: der öffentlich-rechtliche Rundfunk
Einer der vielen Gründe warum ich das ewige"Rudelbumsen" an deutschen Sets und in den Redaktionen satt hatte und in Frankreich wesentlich besser arbeiten kann. Das sind meine "5 cent" zu diesem Thema.
Cheers
Mickey
Es gibt auch in D eine Filmförderung, wie in Frankreich, die ohne die "Redaktionen" funktioniert.
Das Problem:
In D soll die Filmförderung die Hauptsäule der Finanzierung sein, da letztlich niemand mehr privates Geld einzusetzen wagt.
Deutsche Produzenten können dabei auf eine Mischkalkulationen setzen:
Mehrere geförderte Filme decken die laufenden Kosten und wenn einige davon keine Zuschauer ins Kino locken, ist das dann auch kein Problem. Im Eigenanteil sind schließlich auch die laufenden Kosten verrechnet, die sowieso für die Produktionsfirma angefallen wären. Die eigentlichen Produktionskosten decken die Filmförderung und die Verwertungsverträge (ÖRR). Wenn dann auch nur ein Film ein Erfolg in deutschen Kinos wird, hat die Firma schon gewonnen. Eigenes Geld muss nicht riskiert werden, solange die Produktionen im üblichen deutschen Budget-Rahmen bleiben. Und dann macht man eben das Übliche und für deutsche Verhältnisse Bewährte.
Man muss sich doch nur mal selbst an die Nase greifen und fragen:
Wieviel würde ich in eine deutsche Filmproduktion investieren?