vaio hat geschrieben: ↑So 23 Jun, 2024 19:08
Weiterer Gedanke: Man stelle sich vor, ein Autohersteller muss seinen Online-Store für andere Fahrzeug-/ und Zubehörhersteller wie A…U oder P…t-St…p öffnen. Unglaublich? Nö, schließlich kann man das “weiterdenken“, was die EU-Kommissare (geiles Wort: Kommissare…) gerade so treiben.
…dass dem Verbraucher kein wirklicher Nachteil entsteht, wenn Mercedes keine Fiats verkauft…
Ich habe mich zu ungenau ausgedrückt. Es geht nicht um Online-Stores im Netz, sondern um den Store des Fahrzeug-OS, wo der Verbraucher nachträglich Optionen ordern (bzw. freischalten) kann.
…dass dem Verbraucher kein wirklicher Nachteil entsteht, wenn Mercedes keine Fiats verkauft…
Ich habe mich zu ungenau ausgedrückt. Es geht nicht um Online-Stores im Netz, sondern um den Store des Fahrzeug-OS, wo der Verbraucher nachträglich Optionen ordern (bzw. freischalten) kann.
Bei der DMA geht es um sogenannte Gatekeeper, die die Macht haben, den Zugang zu bestimmten Märkten zu regeln. Und das soll vergleichbar wie in der nicht-digitalen Welt funktionieren. Wenn man also bestimmte Optionen wie z.B. die Sitzheizung online freischalten kann, kann man das als Anbieter ohne Einschränkungen machen. Bei Schnittstellen für Navigation o.ä. auf Smartphones ist das anders. Da kann man nicht sagen, ich beschränke den Zugang ausschließlich auf Apple Smartphones. Oder gar auf einen bestimmten Typ.
Es muss also ein Markt da sein. Was bei Smartphones als Zugangssystem zu Car Audio zutrifft. Bei einer schon eingebauten Sitzheizung nicht.
berlin123 hat geschrieben: ↑Mo 24 Jun, 2024 11:05
Aber die Verachtung für die EU in Teilen des rechten Spektrums ist schon enorm. Eine Aussage wie deine oben wird einige zur Weißglut bringen.
berlin123 hat geschrieben: ↑Mo 24 Jun, 2024 11:05
Aber die Verachtung für die EU in Teilen des rechten Spektrums ist schon enorm. Eine Aussage wie deine oben wird einige zur Weißglut bringen.
Du meinst Teile des Antitotalitären Spektrums ;-)
Naja, die Begriffe sind dehnbar, besonders wenn es nur um "Teile" geht.
Aber ich wundere mich, wenn "Teile des Antitotalitären Spektrums" wiederum großes Verständnis für die Politik Putins haben. Totalitär ist schon OK, solange es nicht im "linksgrünversifften Woke-Westen" passiert.
Klar, perfekt ist nichts. Aber die EU hat so viele Verbesserungen für Verbraucher gebracht die in Deutschland sonst nicht oder Jahre/Jahrzehnte später gekommen wären.
berlin123 hat geschrieben: ↑Mo 24 Jun, 2024 11:05
Aber die Verachtung für die EU in Teilen des rechten Spektrums ist schon enorm. Eine Aussage wie deine oben wird einige zur Weißglut bringen.
stip hat geschrieben: ↑Mo 24 Jun, 2024 11:25
Klar, perfekt ist nichts. Aber die EU hat so viele Verbesserungen für Verbraucher gebracht die in Deutschland sonst nicht oder Jahre/Jahrzehnte später gekommen wären.
Ich schau ab und zu mal beim "Nachrichtenformat" von LTT rein, die ja in Kanada sitzen - man kommt nicht umhin, dort einen gewissen Neid rauszuhören...
Aber die Verachtung für die EU in Teilen des rechten Spektrums ist schon enorm. Eine Aussage wie deine oben wird einige zur Weißglut bringen.
Dubios machst aber du aus dem Deal, beim Deutschlandfunk kommt das nicht vor.
Als von der Leyen damals die Impstofflieferungen ausgehandelt hatte ("Impfstoff besorgt"), gab es eigentlich wenige Kritiker (ausser natürlich die Impfgegner). Auf der sachlichen Ebene bezog sich die Kritik auf ihr Mandat, für eine Verhandlung für Impstoff für die geamte EU gab es kein Vorbild und auch kein Verfahren. Eigentlich liegt das Mandat bei den Ländern (glaub ich). Allerdings hat zentrale Einkauf hat den Vorgang beschleunigt und verhindert, dass einzelne EU-Staaten als Konkurrenten auftreten. So wie ich das mitbekommen habe, wurde das auch als positiv gesehen. Das daneben demokratische Prozesse ausgehebelt wurden, wurde als der Besonderheit der Situation geschuldet hingenommen. Im Nachhinein stellen sich da natürlich viele Fragen. Und weil die Sache kompliziert ist und eine sachliche Aufklärung vielleicht sogar dem Handeln der EU (vdL) recht geben könnte, versucht man politisches Kapital daraus zu schlagen. Und bei gelöschter Handy-Kommunikation hat die Frau einen wunden Punkt, das gab es schon mal bei ihrem Abgang aus dem Verteidigungsministerium.
Das ist mal kurz skizziert der Vorgang. Und daraus leiten sich die Vorwürfe gegen vdL ab.
dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mo 24 Jun, 2024 11:57
Und bei gelöschter Handy-Kommunikation hat die Frau einen wunden Punkt, das gab es schon mal bei ihrem Abgang aus dem Verteidigungsministerium.
Muss man aber auch dem Dienstherr anlasten, in deutschen Firmen muss alles revisionssicher sein, in Behörden anscheinend nicht.
Big-Tech-Firmen kommen mit den neuen EU-Gesetzen nicht klar. Den Unmut der User als Druckmittel zu nutzen, könnte nach hinten losgehen, meint Malte Kirchner.
Es erinnert ein wenig an die umstrittenen Kollektivstrafen, die es einst an Schulen gab: Weil einer den Unterricht stört, muss die ganze Klasse auf den versprochenen Ausflug verzichten. Am Freitag gab Apple überraschend bekannt, dass seine KI-Funktionen unter dem Oberbegriff Apple Intelligence, die iPhone-Spiegelung auf dem Mac und die Fernwartung für iPad und iPhone via SharePlay dieses Jahr wohl nicht für Nutzer in der Europäischen Union bereitgestellt werden. Die Verlautbarung liest sich eher wie eine Vorwarnung als eine konkrete Ankündigung. Ob es im Herbst wirklich so kommt, gilt es noch abzuwarten. Als Grund werden regulatorische Unsicherheiten infolge des EU-Gesetzes für digitale Märkte (DMA) genannt. Wobei es fraglich ist, ob die Funktionen tatsächlich aufgrund der Gesetze nicht veröffentlicht werden können.
Die Big-Tech-Firmen als über den Dingen stehende Lehrer, die nur das Beste für ihre Schüler wollen und die EU als Klassenclown und Störenfried, der alles nur kompliziert macht – es sind genau diese Bilder, die die Verlautbarungen aus den Marketingabteilungen dieser Tage in die Köpfe der EU-Bürger projizieren. Mit dem (drohenden) Verzicht auf Funktionen im EU-Raum soll offenbar über die Kunden Druck auf die EU ausgeübt werden. Meta hat das Spiel mit Liebesentzug aufgrund von EU-Gesetzen wie DSVGO, DSA, DMA, Ai Act und Co. ja schon mit seinem sozialen Netzwerk Threads einmal durchgespielt. Das kam erst ein halbes Jahr später in die EU und neue Funktionen wie jetzt beim Fediverse werden teilweise immer noch mit Zeitverzug nachgereicht. Aktuell enthält Meta EU-Nutzern seinen Chatbot Meta AI mit Verweis auf die EU-Gesetze vor. Erstaunlich ruhig verhalten sich indessen Google und Microsoft – da die beiden schon vorher Regulierung gewöhnt waren, hält man vielleicht lieber still und schaut sich bis auf Ausnahmen einfach mal an, wie sich die anderen an der EU abarbeiten.
[...]
Bleibt zu hoffen, dass in dem Ringen um das komplexe Regelwerk irgendwann ein Konsens steht, der Big Tech die erhoffte Klarheit und Rechtssicherheit gibt und gleichzeitig den Kerngedanken dieser Gesetzgebungen bewahrt: Dass eine in Zukunft immer digitalere Gesellschaft nur dann funktionieren kann, wenn die Big-Tech-Firmen mit uns Nutzern nicht machen können, was sie wollen.
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