BigT hat geschrieben: ↑Sa 15 Jun, 2024 17:56
Wow, das war ja noch richtig Old School 🤩 Kann mir gut vorstellen, wie viel Spass das gemacht haben muss. Vor allem dann das Ergebnis zu sehen. Damit war man damals ja noch weitgehend konkurrenzlos. ...
Da ("damals noch weitgehend konkurrenzlos") steckt ein Kern Wahrheit drin. Die Idee zum Film war da (und das filmische Vorbild lief am TV) und eine technische Aufbruchstimmung lag in der Luft, aber was die eigene Umsetzung betraf, tappte ich damals zunächst völlig im Dunkeln. Die Kamera war da, der Rest fehlte. Mangels Internet waren als einzige Informationsquelle die verschiedenen Videohefte (und vielleicht entprechende Spezialgeschäfte plus Einführungskurse aller Art) da, die monatlich am Kiosk lagen und über die letzten technischen Neuerungen (auch fürs breite(r werdende) Publikum) berichteten - z.B. die "Farbstanze" (heute eher als 'Chroma Keying' bekannt, damals war vor allem vom "Blue Screen"(auch "Blue Box")-Effekt die Rede) oder eben Schnittsteuerungen für den Band-Abspieler, und wenn es sogar
zwei waren, kam auch ein Bildmischen oder eben die Farbstanze infrage, sofern man noch einen Videomischer dazwischenschaltete. Die Tonspuren auf den Bändern waren ebenfalls ein Dauerthema. Und natürlich alles im Zusammenhang mit "Interlaced". Und dann war plötzlich DV in den Startlöchern (und die Demokratisierung und gewissermassen Banalisierung (Demystifizierung) der Videoproduktion am Horizont, mit Möglichkeiten für Film-Enthusiasten, die man sich noch gar nicht auszumalen wagte) mit der legendären Sony DV-Videocam VX1000 mit Henkel, der Videoschnitt am Computer war noch an zusätzliche Hardwarekarten gebunden (mit meinem 4-Graustufen Mac PowerBook 145B war da leider nichts zu holen - immerhin tauchte es als Requisit auf der Schiffs-Brücke auf und konnte - ganz in Schwarzweiss - als Star-Trek-Bildschirmschoner sogar den dunklen Raumschiff-Hintergrunds-Himmel mit bewegten Sternen beisteuern (per Luma-Key dann mit richtigem Schwarz statt Grau)), beim DV-Schnitt war EditDV von Radius ein (Mac-)Pionier, der das Programm schon bald auch ohne Zusatzkarte anbot, sobald auch Standard-Computer genug CPU- und Grafikleistung boten. Es gab den Platzhirsch AVID, es gab die FAST Movie Machine, es gab die superschnellen High End Silicon Graphics Workstations und für die grossen Massen ging Apple am Mac zunächst mit
iMovie an den Start (das am Anfang noch keine echten Überblendungen "bewegt auf bewegt" konnte und deshalb nicht zu gebrauchen war), dem bald darauf
Final Cut Pro 1 folgte. Premiere (Windows und Mac - mit dem Erscheinen von
FCP 1999 fiel die Mac-Version dann eine Zeitlang weg) steckte mit einer wenig flexiblen Oberfläche zunächst noch in DV-Startschwierigkeiten (für beide Programme war ein Mann namens
Randy Ubillos verantwortlich).
Alles in allem: Das Mastering auf ein DV-Band (noch ohne Computer) kam bei mir erst mit dem Erscheinen des (sehr teuren, aber damals einzigartigen) Video Walkman
Sony GV-D900, der sowohl DV IN/Out als auch S-Video In/Out samt Ton bot und zudem per LANC mit einer entsprechenden Schnittsteuerung ferngelenkt werden konnte. Und der brauchbare DV-Videoschnitt kam für mich erst mit einem PowerBook names "Wallstreet" (klingt irgendwie nach 'Blockbuster'-Einnahmen), auf dem
EditDV als Nur-Software tatsächlich flüssig lief. Und plötzlich war der ganze Analog-Schnittplatz mitsamt 2 Digitalmischern plus Bandgeräten und was weiss ich noch für Zusatzteilen und wohl 100en Metern an Kabeln überflüssig - das neue Videozeitalter hatte (auch für mich) begonnen! ;-)
BigT hat geschrieben: ↑Sa 15 Jun, 2024 17:56
... Und das mit dem Lerneffekt kann ich auch nur bestätigten. Es ist extrem, was bei diesem Projekt an neuem Know How zusammengekommen ist....
Man glaubt es kaum, wie effektiv das ist. Ich konnte plötzlich technisch mitreden, ich hatte eine Idee, wie ich was mit welchen Geräten umsetzen könnte und auch, welche gedachten Filmzenen ich wie anpassen müsste, damit es technisch weitergehen konnte. Nur von Filmsprache und Theorie hatte ich zu wenig Ahnung. Eines der wichtigsten Fazits beim ersten "Doing" war dann: Immer eher zu viel als zu wenig Bildmaterial generieren. Und immer auch bereits beim Filmen an Anschluss-Szenen und Übergänge denken. Was habe ich später teils stundenlang nach einer passenden Szene gesucht, weil einfach kein Übergang vorhanden war. Dasselbe Spiel, wenn der gesprochene Ton nicht (mehr) zur (im Schnitt geänderten) Geschichte passte und entweder der Text angepasst und nachsynchronisiert werden musste (wobei dann vielleicht die Mundbewegungen nicht mehr ganz stimmten) oder die Geschichte in anderen Bildern (aber woher nehmen, wenn nicht vorhanden?) erzählt werden musste. Alles Dinge, die man als reiner Filmkonsument nicht unbedingt auf dem Schirm hat bzw. für selbstverständlich hält.
BigT hat geschrieben: ↑Sa 15 Jun, 2024 17:56
... Ich hatte zu Beginn ja keine Ahnung ob ich all die dynamischen Effekte inkl. Figuranimationen auch nur ansatzweise schaffen würde, weil ich davon keine Ahnung hatte. Ich wusste nur, dass es die Tools gibt und sie nicht allzu teuer sind. Wenn ich mir vorstelle was die Kids von heute dereinst anstellen können werden. ...
... "KI, mach' mir einen Star Wars Film mit folgendem Inhalt! : ..."
BigT hat geschrieben: ↑Sa 15 Jun, 2024 17:56
Hast du Deinen Movie mal noch digitalisiert? ...
Ja, ich habe es auf DV-Tape .. und auch im Computer, allerdings fehlt dort der Ton - ist vermutlich noch auf damals gebrannten Backup-DVDs zu finden.
BigT hat geschrieben: ↑Sa 15 Jun, 2024 17:56
... Könnte mir vorstellen, dass man damit heute im Zuge der 80/90 Retrowelle durchaus wieder punkten könnte!
Dazu bin ich wohl zu privat und schüchtern, wenn es darum ginge, meinen Kopf auf YouTube einzustellen. Und dazu ist das Ganze reichlich eigensinnig - ich habe mich und meine Feunde zu Weltraumhelden stilisiert (eingebaut in eine Fantasiegeschichte, die auch
ohne uns schlüssig war - es sollte keine 'Personality Show' werden, sondern ein echter Film), die auch einzeln
(als Privatpersonen (dann aber sehr diskret und nur für Insider erkennbar) und - in filmischer Doppelrolle - als Technik-Pioniere (in einer Rückschau mit fiktiven Biografien im historischen (Film-)Kontext) recht satirisch
(mit Stärken und, falls überhaupt, verzeihlichen Schwächen) portraitiert werden
(allerdings gut eingebettet und begründet in der Gesamterzählung - also (und das war mir wichtig) ohne Bruch der Filmillusion) und nichts weniger auf ihren Schultern tragen, als die Menschheit (bzw. deren filmische Zukunft) vor dem (von aussen kommenden) Untergang zu bewahren
(was per Zeitreise unter Einbeziehung der Zeitgeschichte offensichtlich gelungen ist) - was man eben so macht in einem grossen Sci-Fi-Hi8-Abenteuer von 1 Stunde Dauer! ;-).
2 Beilagen
(1x JPEG-Vorschau & 1x H.265/mp4) -> ganz ohne Film-Reminiszenzen ging's bei mir damals auch nicht!
Der Flug.jpg
Der Flug H265.mp4
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-> Damit genug eigene Videofilm-Nostalgie und zurück zum One and Only
"Scavenger Hunt - A Star Wars Fan Tale", das - da bin ich mir jetzt schon sicher - eine spannende Fortsetzung in aussergewöhnlichen Bildern finden wird! ;-)
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