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Der Nachtmahr - Autorenfilme aus Deutschland



Kreativität, Drehbuch schreiben, Filmideen, Regie, und ähnliches
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Nigma1313
Beiträge: 192

Der Nachtmahr - Autorenfilme aus Deutschland

Beitrag von Nigma1313 »

Liebes Forum,

Autorenfilme, also solche Filme, die von schreibenden Regisseuren mit eigener künstlerischer Handschrift entwickelt und produziert werden, sind in Deutschland nicht umzusetzen. Keine Redaktion, keine Produktion würde es wagen...Autorenfilm aus Deutschland existiert nicht!

Wirklich nicht?

Spannendes Interview mit dem Regisseur Akiz/Achim Bornhak und wie er sein völlig verrücktes Projekt "Der Nachtmahr" realisieren konnte:



Alex
Beiträge: 2004

Re: Der Nachtmahr - Autorenfilme aus Deutschland

Beitrag von Alex »

@Iasi: Was er ca. ab Minute 2 erzählt, erinnert mich an eine lange Diskussion :-)
viewtopic.php?p=1208839#p1208839

Bei The Creator haben sie auch dieses Konzept aufgegriffen:
Der Regisseur hatte in 2019 in sieben asiatischen Ländern einen etwa zehnminütigen Film ohne Handlung als Proof of Concept gedreht. Dieser war auf einer Nikon DSLR entstanden. Diesen gab er an die VFX-Gurus bei Industrial Light & Magic weiter und ließ an den Originalmotiven futuristische Architektur mit der Umgebung verschmelzen oder verpasste echten Protagonisten teilweise oder komplett Androiden-Aussehen. Dies ermöglichte ihm, die Finanzierung für „The Creator“ zu finden.
https://www.filmundtvkamera.de/technik/revolutionaer/

Scheint also doch nicht ganz abwegig zu sein, etwas Kurzes zu produzieren, um die Richtung zu zeigen, wohin es gehen soll. Wenn das bereits gedrehte, dann sogar noch in das finale Endprodukt einfließen kann (wie in meinem Beispiel), ist's noch besser.



7River
Beiträge: 4570

Re: Der Nachtmahr - Autorenfilme aus Deutschland

Beitrag von 7River »

„Der Nachtmahr“ beweist, dass es auch gute deutsche Filme gibt, die durchaus international mithalten können. Meiner Meinung nach. Ähnlich wie der deutsche Horrorfilm „Urban Explorer“, der ja auch, wenn mich nicht alles täuscht, ohne Filmförderung entstanden ist.

Zum Video: Interessanter Aspekt: Schauspielerführung kann man erlernen! Das hängt aber auch damit zusammen, wie gut man mit Menschen kann. Kann nicht jeder gleich gut, würde ich mal behaupten.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Nigma1313
Beiträge: 192

Re: Der Nachtmahr - Autorenfilme aus Deutschland

Beitrag von Nigma1313 »

Alex hat geschrieben: Mo 27 Mai, 2024 15:23 Scheint also doch nicht ganz abwegig zu sein, etwas Kurzes zu produzieren, um die Richtung zu zeigen, wohin es gehen soll. Wenn das bereits gedrehte, dann sogar noch in das finale Endprodukt einfließen kann (wie in meinem Beispiel), ist's noch besser.
Ich glaube, vor allem, wenn man etwas "beweisen" muss ist das der bessere Weg. Also beweisen, dass man Regie führen kann, beweisen, dass der Stil, den man anstrebt cool aussehen würde, etc.

Ist ja leider wirklich so, dass die meisten Redakteure und Produzenten eher auf Nummer Sicher gehen wollen und erst noch überzeugt werden müssen.



Nigma1313
Beiträge: 192

Re: Der Nachtmahr - Autorenfilme aus Deutschland

Beitrag von Nigma1313 »

7River hat geschrieben: Mo 27 Mai, 2024 15:52 Meiner Meinung nach. Ähnlich wie der deutsche Horrorfilm „Urban Explorer“, der ja auch, wenn mich nicht alles täuscht, ohne Filmförderung entstanden ist.
Oha! Bildungslücke! Muss ich gleich mal nach googlen! :-)



iasi
Beiträge: 28642

Re: Der Nachtmahr - Autorenfilme aus Deutschland

Beitrag von iasi »

Nigma1313 hat geschrieben: Di 28 Mai, 2024 09:16
Alex hat geschrieben: Mo 27 Mai, 2024 15:23 Scheint also doch nicht ganz abwegig zu sein, etwas Kurzes zu produzieren, um die Richtung zu zeigen, wohin es gehen soll. Wenn das bereits gedrehte, dann sogar noch in das finale Endprodukt einfließen kann (wie in meinem Beispiel), ist's noch besser.
Ich glaube, vor allem, wenn man etwas "beweisen" muss ist das der bessere Weg. Also beweisen, dass man Regie führen kann, beweisen, dass der Stil, den man anstrebt cool aussehen würde, etc.

Ist ja leider wirklich so, dass die meisten Redakteure und Produzenten eher auf Nummer Sicher gehen wollen und erst noch überzeugt werden müssen.
Der Film, der international Anklang fand, kam bei den Redakteuren und Produzenten ja auch nicht an, sondern musste außerhalb der üblichen Produktionsschienen finanziert und gedreht werden.

Die "Auftragsarbeiten" waren dann ja auch wohl nur typische deutsche Produktionen. Ich weiß ja nun nicht, wie erfolgreich diese dann international waren.

Was die Kameras betrifft, ist uns das doch auch ohne The Creater längst klar gewesen:
DSLMs bieten heute Qualität, die allemal auch für die Leinwand ausreicht.
35mm-Negative, Entwicklung, Kopien etc. waren ein finanziell großer Brocken. Heute ... (Wem sag ich´s denn.)



7River
Beiträge: 4570

Re: Der Nachtmahr - Autorenfilme aus Deutschland

Beitrag von 7River »

iasi hat geschrieben: Mi 29 Mai, 2024 01:33
Der Film, der international Anklang fand, kam bei den Redakteuren und Produzenten ja auch nicht an, sondern musste außerhalb der üblichen Produktionsschienen finanziert und gedreht werden.
Ehrlich gesagt fand ich diesen Film, und den von mir genannten, beeindruckender als so manch anderen geförderten Streifen. Scheinbar sind ähnliche Stoffe nicht erwünscht. Was irgendwie traurig ist.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Nigma1313
Beiträge: 192

Re: Der Nachtmahr - Autorenfilme aus Deutschland

Beitrag von Nigma1313 »

7River hat geschrieben: Mi 29 Mai, 2024 11:23
Ehrlich gesagt fand ich diesen Film, und den von mir genannten, beeindruckender als so manch anderen geförderten Streifen. Scheinbar sind ähnliche Stoffe nicht erwünscht. Was irgendwie traurig ist.
"Nicht erwünscht" ist glaube ich nicht richtig....ich glaube -persönliche Meinung- das die Förderer/Redaktuere/Produzenten einfach nur Angst haben, bzw. auf Nummer Sicher gehen wollen. Was funktioniert in Deutschland? Nazi/Keinohrhase/sehr leichte Komödie....Gut...Produzieren wir eben DAS! Ich glaube, man hat einfach Schiss, was neues zu probieren, was auch die Chance in sich beinhaltet - Klar - zu scheitern!

- Wenn das Sinn ergibt, wie ich das gerade erklärt habe



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Der Nachtmahr - Autorenfilme aus Deutschland

Beitrag von Skeptiker »

Nigma1313 hat geschrieben: Mi 29 Mai, 2024 11:44 ... Was funktioniert in Deutschland? Nazi/Keinohrhase/sehr leichte Komödie...
So weit ich das beobachte, hat "Nazi" auch die besten Oscar-Chancen!



Nigma1313
Beiträge: 192

Re: Der Nachtmahr - Autorenfilme aus Deutschland

Beitrag von Nigma1313 »

Skeptiker hat geschrieben: Mi 29 Mai, 2024 12:31
So weit ich das beobachte, hat "Nazi" auch die besten Oscar-Chancen!
Exportschlager! Sozusagen!



7River
Beiträge: 4570

Re: Der Nachtmahr - Autorenfilme aus Deutschland

Beitrag von 7River »

@Nigma1313

Ist der deutsche Netflix-Film „Blood & Gold“ nicht eine eindrucksvolle Ausnahme? Meiner Meinung nach befindet der sich auf dem Level von „Sisu“ (Finnland 2022). Würden hier Förderer/Redakteure für so einen Stoff ihr Okay geben?
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Nigma1313
Beiträge: 192

Re: Der Nachtmahr - Autorenfilme aus Deutschland

Beitrag von Nigma1313 »

7River hat geschrieben: Mi 29 Mai, 2024 16:37 @Nigma1313

Ist der deutsche Netflix-Film „Blood & Gold“ nicht eine eindrucksvolle Ausnahme? Meiner Meinung nach befindet der sich auf dem Level von „Sisu“ (Finnland 2022). Würden hier Förderer/Redakteure für so einen Stoff ihr Okay geben?
Nope! Deutsches Fernsehen würde das nicht machen... Dabei ist der Regisseur Thorwarth (den wir verzweifelt versuchen zu bekommen gerade) auch eine wirkliche Anomalie im deutschen Film, die einfach bewundernswert ist. So ein klasse Regisseur. Fun Fact dazu: Die Action hat Vi-Dan gemacht (hat er uns im Interview erklärt).



Alex
Beiträge: 2004

Re: Der Nachtmahr - Autorenfilme aus Deutschland

Beitrag von Alex »

Nigma1313 hat geschrieben: Mo 03 Jun, 2024 14:16 Nope! Deutsches Fernsehen würde das nicht machen... Dabei ist der Regisseur Thorwarth (den wir verzweifelt versuchen zu bekommen gerade) auch eine wirkliche Anomalie im deutschen Film, die einfach bewundernswert ist. So ein klasse Regisseur. Fun Fact dazu: Die Action hat Vi-Dan gemacht (hat er uns im Interview erklärt).
Dann grüß ihn mal, wenn du ihn sprichst, ich war der OB beider Serienstaffeln zum Film "Was nicht passt, wird passend gemacht".
Er hat dort 1-2 Folgen übernommen, wollte aber nicht mit seinem echten Namen im Abspann stehen, er wählte den Namen "Klaus von Punani" (bei Google findet man einige Definitionen des Nachnamens, wer Peter kennt, weiß welche Bedeutung er meinte ;-)).
punani.jpg

Oder du kannst ihn ja im Interview auf den Namen ansprechen, mal gucken wie er reagiert :D
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



Nigma1313
Beiträge: 192

Re: Der Nachtmahr - Autorenfilme aus Deutschland

Beitrag von Nigma1313 »

Alex hat geschrieben: Mo 03 Jun, 2024 14:49
Nigma1313 hat geschrieben: Mo 03 Jun, 2024 14:16 Nope! Deutsches Fernsehen würde das nicht machen... Dabei ist der Regisseur Thorwarth (den wir verzweifelt versuchen zu bekommen gerade) auch eine wirkliche Anomalie im deutschen Film, die einfach bewundernswert ist. So ein klasse Regisseur. Fun Fact dazu: Die Action hat Vi-Dan gemacht (hat er uns im Interview erklärt).
Dann grüß ihn mal, wenn du ihn sprichst, ich war der OB beider Serienstaffeln zum Film "Was nicht passt, wird passend gemacht".
Er hat dort 1-2 Folgen übernommen, wollte aber nicht mit seinem echten Namen im Abspann stehen, er wählte den Namen "Klaus von Punani" (bei Google findet man einige Definitionen des Nachnamens, wer Peter kennt, weiß welche Bedeutung er meinte ;-)).

punani.jpg


Oder du kannst ihn ja im Interview auf den Namen ansprechen, mal gucken wie er reagiert :D
Würde ich gerne machen....aber ich sag mal so: Ihn für ein Interview zu bekommen ist...sehr sehr sehr schwierig....Hab schon 3 verschiedene Kontake versucht....klappt einfach nicht



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