Der Film ist fertig, wurde auch schon Studio- bzw. Verleiherbossen vorgeführt und soll in Cannes seine Premiere feiern.Axel hat geschrieben: ↑Mo 06 Mai, 2024 10:05 Coppola sollte die Idee schon seit Apocalypse Now hegen und soll zum Millennium den Dreh anvisiert haben, wobei ihm 9/11 mit dem damaligen kulturellen Klima einen Strich durch die Rechnung machte. Bei so alten Projekten und außerdem Alterswerken darf man nicht mit leichter Verdaulichkeit rechnen. Speziell Coppola ist auch bekannt dafür, mit dem Final Cut zu hadern. Ich rechne mit einem quasi unvollendeten Meisterwerk, das für mich interessanter ist als ein geleckter Blockbuster.
Das ist dann aber auch das Dilemma:
Ich meinte mit „unvollended“ nicht „nicht fertig gedreht“ sondern eher „nicht fertig geschnitten“.
Coppola ist schlau genug, seine eigenen Filme immer wieder aufzukochen und Geld damit zu verdienen.Axel hat geschrieben: ↑Mi 08 Mai, 2024 11:53Ich meinte mit „unvollended“ nicht „nicht fertig gedreht“ sondern eher „nicht fertig geschnitten“.
Autoren-Filmemacher haben alle ein Problem mit kognitiver Dissonanz. Der ursprüngliche Grund, den Film machen zu wollen, ist ein Erlebnis, das viele mit Sich-Verlieben beschreiben. Um im Bild zu bleiben sind die Babies dieser Liaison ihnen an‘s Herz gewachsen. Die Wahrnehmungsfehler Primäreffekt und Klebereffekt greifen hier. Was zuerst als tolle, aufregende Idee erschien, muss gehegt und gepflegt werden, alleine schon, um die eigene Motivation aufrecht zu erhalten.
Einige Autoren lassen sich sehr viel Zeit für den Schnitt und ändern sogar noch nach der Premiere (Kubrick in allen bis auf zwei Filmen, und EWS rechne ich nicht dazu), andere nehmen Feedback von anderen ernst.
Coppola hat sich als genialer Chaos-Regisseur einen Namen gemacht, der „Lohnarbeit“ souverän abliefern konnte, der aber Schwierigkeiten hatte, kritischen Abstand zu seinen Lieblingsprojekten zu bekommen. Ich sage nicht, dass das zwingend dazu führt, dass Megalopolis umwuchtig ist, aber die Schwierigkeiten, einen Auswerter zu finden, deuten doch darauf hin.
Das sieht nach kreativer Nutzung der filmischen Möglichkeiten aus und lockt mich ins Kino.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 14 Mai, 2024 07:32 Also so richtig vom Hocker haut mich das nicht.
Ne Menge Eye Candy das aussieht wie ne Mischung aus Brazil, Blade Runner und Caligula - aber ich fürchte storymäßig könnte das dünn werden, wenn schon der Trailer kaum vermitteln kann um was es geht.
In dem Trailer hab ich bisher nichts besonders kreatives entdecken können, sieht halt aus wie alle anderen Blockbuster dieser Klasse auch.
Ich sehe da auch viel "Matrix" - reicht für einen Kinobesuch allemal - zumindest für mich aus ...Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 14 Mai, 2024 07:32 Also so richtig vom Hocker haut mich das nicht.
Ne Menge Eye Candy das aussieht wie ne Mischung aus Brazil, Blade Runner und Caligula - aber ich fürchte storymäßig könnte das dünn werden, wenn schon der Trailer kaum vermitteln kann um was es geht.
Der Trailer bietet durchaus einiges, das ich so bisher noch nicht gesehen hatte.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 14 Mai, 2024 08:28 Ehrlich gesagt würde ich mich nicht trauen das von diesem Trailer aus zu beurteilen (außer man ist nur auf das Eye Candy aus, welches definitiv da ist) - könnte ein Meisterwerk sein oder ein Dumpster Fire.
Aus dem Bauch raus würde ich jedoch sagen, daß der - wie bei vielen Autoren/Herzensfilmen - daran scheitert, daß er eben ein Herzensfilm mit persönlicher Botschaft ist (die kaum jemand interessiert), und kein kommerzieller Film, der ein großes Publikum ansprechen kann.
In dem Trailer hab ich bisher nichts besonders kreatives entdecken können, sieht halt aus wie alle anderen Blockbuster dieser Klasse auch.
Solides traditionelles Handwerk der Oberklasse ohne Experimente und hohem CGI Anteil, aber nichts was wir nicht schon zigfach gesehen hätten.
Vom kreativen Einsatz von filmischen Mitteln sehr wohl.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 14 Mai, 2024 20:45 Du bist offensichtlich recht leicht zu beeindrucken.
Nur wenn er an der Kinokasse mega ist, bekommt man auch die Gelegenheit ihn auf wirklich großen Leinwänden zu sehen.Axel hat geschrieben: ↑Mi 15 Mai, 2024 04:42 Vom Trailer ausgehend: könnte mega sein, könnte Murks sein. Ob es an der Kinokasse mega ist, interessiert mich ehrlich gesagt kaum. Der Mann hat sein eigenes Geld ausgegeben. Er hat also alles Recht der Welt, einen Flop zu landen. Ich jedenfalls weiß zu würdigen, dass ich damit kein prozessiertes Essen vorgesetzt bekomme wie überall sonst, sondern etwas Besonderes. Ich rechne nicht nur damit, ich hoffe darauf, dass es kein Popcorn-Blockbuster ist.
Leute die den Film tatsächlich angeschaut haben, sehen das allerdings etwa anders als du.
Vernichtend - wie ich es schon geahnt hatte.Dies ist ein Leidenschaftsprojekt ohne Leidenschaft: ein aufgeblähter, langweiliger und verblüffend seichter Film, voll von oberlehrerhaften Wahrheiten über die Zukunft der Menschheit. Er ist gleichzeitig hyperaktiv und leblos, mit schrecklichen Schauspielern und uninteressanter, billig aussehender VFX-Arbeit, die weder die Textur der analogen Realität noch eine völlig radikale, digitale Neuerfindung der Existenz erreicht..
..einem vor Ideen überquellenden Film, der droht, in der Fülle seiner unausgegorenen Gedanken zu ersticken.
Zu Dune II gibt es ebenso schlechte Kritiken:Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 17 Mai, 2024 10:40Leute die den Film tatsächlich angeschaut haben, sehen das allerdings etwa anders als du.
Vernichtend - wie ich es schon geahnt hatte.Dies ist ein Leidenschaftsprojekt ohne Leidenschaft: ein aufgeblähter, langweiliger und verblüffend seichter Film, voll von oberlehrerhaften Wahrheiten über die Zukunft der Menschheit. Er ist gleichzeitig hyperaktiv und leblos, mit schrecklichen Schauspielern und uninteressanter, billig aussehender VFX-Arbeit, die weder die Textur der analogen Realität noch eine völlig radikale, digitale Neuerfindung der Existenz erreicht..
Dune: Part Two features ... suffers from the same problems as before thanks to a weak screenplay with poor story & character development and sluggish pacing.
Andererseits gibt es auch gute Kritiken zu Megalopolis:...a ponderous and terminally underwhelming (and uninvolving) endeavor that strikes all the wrong notes right from the get-go...
Megalopolis might be the craziest thing I’ve ever seen. And I’d be lying if I said I didn’t enjoy every single batshit second of it.
Und auch hier:Coppola breaks many of the cardinal rules of filmmaking in the film’s 138 minutes but it upholds the most important one: it is never, ever boring, and it will inspire just as many artists as the audiences it will alienate.
https://www.filmstarts.de/kritiken/12934/kritik.htmlVermutlich ist „Megalopolis“ sogar der experimentellste Film seiner Preisklasse, der jemals gedreht wurde.
... dafür ist er schlicht zu einzigartig.
Gerade weil er auch vernichtende Kritiken bekommen hat, ist er reizvoll.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 17 Mai, 2024 10:40Leute die den Film tatsächlich angeschaut haben, sehen das allerdings etwa anders als du.
Vernichtend - wie ich es schon geahnt hatte.Dies ist ein Leidenschaftsprojekt ohne Leidenschaft: ein aufgeblähter, langweiliger und verblüffend seichter Film, voll von oberlehrerhaften Wahrheiten über die Zukunft der Menschheit. Er ist gleichzeitig hyperaktiv und leblos, mit schrecklichen Schauspielern und uninteressanter, billig aussehender VFX-Arbeit, die weder die Textur der analogen Realität noch eine völlig radikale, digitale Neuerfindung der Existenz erreicht..
Was hat Dune (der übrigens in die selbe - nixfürmich - Kategorie fällt) mit Megalopolis zu tun?
Ist zwar ein Kriterium, aber nicht immer stichhaltig (wie ging der Spruch von den Millionen Fliegen, die auf Sch... sitzen?). Z. B. "Blade Runner" (1982) floppte zunächst auch, wenn ich mich nicht irre.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 17 Mai, 2024 14:05 ... Und ob Coppola's Film ein wirkliches Meisterwerk ist oder nicht, wird die Kinokasse anzeigen. ...
Klingt in meinen Ohren eher nach Dumpster Fire.