seltsame Perspektive auf ein Angestelltenverhältnis in 2024. Unsere Angestellten haben fast dieselben Freiheiten wie ich damals als Freelancer, aber ein geregeltes Einkommen. Braucht man halt dynamisches Projektmanagement, das muss man wollen, bezahlen und implementieren - geht aber!macaw hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 13:21 Die "Jagd" auf Scheinselbständige ging ja so richtig unter Schröder (dem Putin-Buddy) los, wenn ich mich richtig erinnere. Da wollte man ja die hart arbeitenden Bauarbeiter aus Osteuropa schützen, die gezwungenermaßen ihre Ein-Mann Unternehmen angemeldet hatten damit ihre Auftraggeber fein raus waren aus Renten- und sonstigen Versicherungen, ob das geholfen hat weiß nur der Himmel.
Aber damit haben sie direkt einen Sack an Problemen geöffnet weil Deutschland einfach nichts mit spezialisierten Dienstleistern anfangen kann, die frei und flexibel arbeiten - und das sowohl müssen als auch wollen (zu einem Teil sicherlich). Ich jedenfalls will und werde niemals in die Knechtschaft eines Angestelltendaseins wechseln, ich kann mich noch zu gut erinnern, wie sehr ich es gehasst habe jeden Tag in die Firma zu gurken wie ein gottverfluchter Beamter...
Is auch Quatsch, gibts auch Fallbeispiele. Kann auch Scheinselbstständigkeit nachgewiesen und die GmbH komplett rückabgewickelt werden.Drushba hat geschrieben: ↑Di 30 Jan, 2024 19:53 Ein Grund ist auch, dass die IHKs das Thema seit einiger Zeit für sich entdeckt haben und in Vorträgen den vielen (Zwangs-)Mitgliedsunternehmen von der Zusammenarbeit mit Freelancern abraten. Da Freiberufler und andere Selbständige nicht in die IHK müssen und somit aus Sicht der IHK auf der "Gegenseite" stehen, raten sie ihren Mitgliedsunternehmen, nur mit Unternehmen zusammenzuarbeiten. Dabei werden teilweise Horrorszenarien an die Wand gemalt, was passiert, wenn Freelancer mitten im Auftrag abspringen, plötzlich nicht mehr zur Verfügung stehen, die KSK nicht abgeführt wird etc. Ich kenne einen Grafikdesigner, der sich vom Freelancer zur GmbH umfirmiert hat und nun auf diese Weise auf Aufträge hofft und scheints auch bekommt. Die gibts dann sogar durch Mundpropaganda auf örtlichen IHK-Veranstaltungen.
Hast Du irgendwo gelesen, daß ich von Deiner Firma sprach? Nein!Rick SSon hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 13:46 seltsame Perspektive auf ein Angestelltenverhältnis in 2024. Unsere Angestellten haben fast dieselben Freiheiten wie ich damals als Freelancer, aber ein geregeltes Einkommen. Braucht man halt dynamisches Projektmanagement, das muss man wollen, bezahlen und implementieren - geht aber!
Danke für den Einblick, Rick. Nun ist das Problem ja nicht direkt "neu", was wiederum dafür spricht, dass entweder veränderte, rechtliche Rahmenbedingungen oder eine seit kurzem verschärfte Praxis der Behörden (mehr Prüfungen ...?) ursächlich für den Schwund an Freelancer-Angeboten sind.Rick SSon hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 13:46 Zum OP: Wir hatten bei Gründung der GmbH dasselbe Problem. Wir dürfen schlicht nicht mehr in demselben Umfang mit denselben Leuten arbeiten, wie als Freelancer. Und das Problem ist außerdem, dass das Risiko zu 100% bei der Firma liegt und die Entscheidung ein Ermessen des Staates ist.
Ja, da hast du recht. Es ist absolut nicht neu, aber es wurde jahrzehntelang? einfach ignoriert.Jalue hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 14:26Danke für den Einblick, Rick. Nun ist das Problem ja nicht direkt "neu", was wiederum dafür spricht, dass entweder veränderte, rechtliche Rahmenbedingungen oder eine seit kurzem verschärfte Praxis der Behörden (mehr Prüfungen ...?) ursächlich für den Schwund an Freelancer-Angeboten sind.Rick SSon hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 13:46 Zum OP: Wir hatten bei Gründung der GmbH dasselbe Problem. Wir dürfen schlicht nicht mehr in demselben Umfang mit denselben Leuten arbeiten, wie als Freelancer. Und das Problem ist außerdem, dass das Risiko zu 100% bei der Firma liegt und die Entscheidung ein Ermessen des Staates ist.
Wenn das so bleibt, ist das keine gute Nachricht, denn viele von uns -und da gebe ich Macaw recht- haben nicht den Mindset für eine Festanstellung, würden in den Augen vieler HR'ler auch gar nicht mehr als "employable" gelten und sei es nur, weil sie die 50 überschritten haben. Als Freelancer haben sie trotzdem ein Auskommen, aber wenn diese Möglichkeit entfällt ...
Das kann man so sehen - wobei viele von uns (mich eingeschlossen) ja durchaus eine angemeldetes Gewerbe haben, inklusive IHK-Mitgliedschaft, etc. In der Praxis läuft es aberauf eine Mischkalkulation hinaus, d.h. mal produziert man tatsächlich den kompletten Film, mal wird man eben "nur" als schneidender Kameramann, Schnittredakteur o.ä. gebucht. Wenn die zweite Säule wegfällt, wird's eng und freie Kameraleute/Autoren/Cutter, die nur ihre Arbeitskraft anbieten, fallen komplett durch den Rost. Politisch wahrscheinlich ein Trade Off: Zugunsten x-tausend prekärer Lieferando-Radler, die von Sachen wie der Plattformrichtlinie profitieren, "opfert" man eben deutlich weniger Freelancer im IT- und Medienbereich, die danach und mit etwas Glück als Festangestellte die klammen Sozialkassen auffüllen. Aus politischer Sicht verständlich, für viele, die aus Überzeugung/Leidenschaft selbständig sind, aber nur ein schwacher Trost. Gleichzeitig wird lauthals beklagt, dass kaum noch jemand gründet.Rick SSon hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 15:31 Wenn du das weiterdenkst (hinsichtlich Steuer- und Sozialversicherungsprogression), dann wirst du feststellen, dass "Freelancer" sein schon rein steuerlich gar nicht als Dauerlösung gedacht ist, sondern als Startpunkt bis zu irgendeiner Art von Firmengründung. ;-)
Sorry, aber wenn das wirklich so vom Gesetzgeber gedacht war/ist, ist dieses Land eine noch viel schlimmere Bananenrepublik als ich bisher angenommen habe und dürfte irgendwann vollends gegen die Wand dübeln...Rick SSon hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 15:31 Wenn du das weiterdenkst (hinsichtlich Steuer- und Sozialversicherungsprogression), dann wirst du feststellen, dass "Freelancer" sein schon rein steuerlich gar nicht als Dauerlösung gedacht ist, sondern als Startpunkt bis zu irgendeiner Art von Firmengründung. Ausgenommen tatsächliche "Künstler", denn für die armen Schlucker gibts ja das KSK System ;-)
Wieder Sorry, aber da hast Du eine gewaltige Anzahl an Leuten nicht im Blick, die als Concept Artists, Designer, Art Director, Motion Designer, Compositing Artists für Flame/Nuke/After Effects, 3D Artists für Blender/Maya/Max/Houdini/C4D, Sculptor in Zbrush, Matchmover in 3D Equalizer und so weiter und so fort in unzähligen Spezialisierungen (VFX, Games, TV Design, Event Design und Unterkategorien wie Fluid Simulation, Explosion, Rigging, Character Animation...) sprechen. Wir arbeiten manchmal nur für wenige Tage für einen Auftraggeber, manchmal (wie bei mir letztens für Mercedes) sogar mal nur für einen einzigen, 1 Sekunden langen Shot. Die Kunden sitzen in der ganzen Republik verteilt oder auch im Rest Europas und darüber hinaus. Das Level an Spezialisierung und Fertigkeiten, das da gefordert ist, hat mit "youtube-tutorial-copy-paster" absolut nichts zu tun und betrifft wie gesagt eine nicht unbeachtliche Anzahl von Kreativen.
korrektandieymi hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 17:41 Letztendlich kann es man ein bisschen drehen und wenden, wie man will:
Selbstständige sind/waren häufig Spezialisten, bzw. gibt es überdurchschnittlich viele selbstständige Kameraleute vs. z.B. selbstständiger Editoren, nach krasser wenn man Richtung VFX schaut. Alles Spezialisten, aber nicht unbedingt selbstständige Spezialsiten. Bzw. ist bei Set-Selbstständigen (ich nehm ca. - ganz grob - als Netto-Projektsatz DP ohne Equipment, was ein Angestellter vermutlich Netto im Monat haben will, arbeite da aber nie 20+ Tage im Monat sondern in Summe eher 3-7 und am Set normal 1-2) dann das Argument, sie wären teurer, nur gerechtfertigt wenn mehrmals im Monat externe ausrücken müssen. Das war halt früher quasi nie der Fall, da gab's 2-3 Spots im Jahr maximal und wo wäre denn der "Platz" für den Content überhaupt gewesen? Um 20:15 in der Primetime? Sicher nicht, das hätten die wenigsten Kunden sich überhaupt leisten können.
Jetzt scheint irgendwie das Gegenteil eingetreten zu sein: Statt Spezialisten für wenige Male im Jahr oder Monat, brauchen viele Unternehmen Content für jeden 2.-3.Tag ein Posting und das am laufenden Band, 52 Wochen im Jahr.
Ich hab die Diskussionen ja bei jeder Content-Produktion, wo dann in 2 Drehtagen Content für ein Jahr produziert werden soll. Normalerweise sind meine Kunden dann Agenturen, die eigentlich mehr am Management des Contents für B2B-Endkunden verdienen, sich Full Service draufschreiben und dann irgendwie dachten den Content (den sie dann managen wollen) zu produzieren ginge schneller und wäre günstiger. Das ist in der Form einfach schwer möglich, mit externen Spezialisten.
Und da das mittlerweile irgendwie grob 75% des "Werbemarktes" ist, helfen vielen Agenturen und Firmen einfach angestellte Generalisten (Klassiker jetzt neuerdings: Directing DoP) mehr, als freie Spezialisten. Selbst in Anstellung, denn dann kann der immer noch im Zweifelsfall irgendwo bei Audio Spuren anlegen oder IRGENDWAS MIT MEDIEN machen und arbeitet da, als am Set zu stehen. Auch wenn der auch nur einmal im Monat zum Drehen ausrückt.
Ich lach nur mittlerweile, wie sehr sich manche über die Demokratisierung der Produktionsmittel freuen. In 5 Jahren rollt dann Ai drüber (schon jetzt würde 50% des Publikums nichts merken, wären 80% AI generiert, so viel zur visuellen Verwahrlosung die hier auch schon Thema war...) und dann haben es Agenturen erst Recht geschafft, Bewegtbild vollends zusammenzuhauen. Denn dann ist es einfach nicht mehr möglich, als Selbstständiger ohne die klassischen Marketing-Verwertungsberufe (Social Media Management, Webdesign, S-E-O) mit anzubieten, preislich überhaupt konkurrenzfähig zu sein. Auch wird AI - selbst wenn die Kosten irgendwann anziehen - tatsächlich Masse bevorzugen: Es wird immer günstiger sein, viel AI-Content zu produzieren als wenig, das liegt irgendwie in der Natur der Sache.
So wie du es schilderst würde diese Menschen aber das Thema Scheinselbständigkeit auch nicht betreffen, da Sie so hochspezialisiert ohnehin nur mit einer Vielzahl an Klienten über die Rundem kommen - oder eben durch Prompter ersetzt werden.macaw hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 16:31Sorry, aber wenn das wirklich so vom Gesetzgeber gedacht war/ist, ist dieses Land eine noch viel schlimmere Bananenrepublik als ich bisher angenommen habe und dürfte irgendwann vollends gegen die Wand dübeln...Rick SSon hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 15:31 Wenn du das weiterdenkst (hinsichtlich Steuer- und Sozialversicherungsprogression), dann wirst du feststellen, dass "Freelancer" sein schon rein steuerlich gar nicht als Dauerlösung gedacht ist, sondern als Startpunkt bis zu irgendeiner Art von Firmengründung. Ausgenommen tatsächliche "Künstler", denn für die armen Schlucker gibts ja das KSK System ;-)
Wieder Sorry, aber da hast Du eine gewaltige Anzahl an Leuten nicht im Blick, die als Concept Artists, Designer, Art Director, Motion Designer, Compositing Artists für Flame/Nuke/After Effects, 3D Artists für Blender/Maya/Max/Houdini/C4D, Sculptor in Zbrush, Matchmover in 3D Equalizer und so weiter und so fort in unzähligen Spezialisierungen (VFX, Games, TV Design, Event Design und Unterkategorien wie Fluid Simulation, Explosion, Rigging, Character Animation...) sprechen. Wir arbeiten manchmal nur für wenige Tage für einen Auftraggeber, manchmal (wie bei mir letztens für Mercedes) sogar mal nur für einen einzigen, 1 Sekunden langen Shot. Die Kunden sitzen in der ganzen Republik verteilt oder auch im Rest Europas und darüber hinaus. Das Level an Spezialisierung und Fertigkeiten, das da gefordert ist, hat mit "youtube-tutorial-copy-paster" absolut nichts zu tun und betrifft wie gesagt eine nicht unbeachtliche Anzahl von Kreativen.
Ich meinte das in Einheit mit Deiner Einschätzung, daß das Konstrukt "Freiberufler" an sich aus Sicht des Staates nicht dauerhaft existieren sollte. Denn dieses Heer und die ganzen spezialisierten Kollegen, die es darüber hinaus in IT, Technologie, Medizin und was weiß ich noch gibt, könnten unter dem gigantischen Bürokratie- und Absicherungsmoloch in diesem Land eventuell gar nicht arbeiten.
LinkedIn schickt mir wöchentlich Mails dass ich Robert Habeck folgen soll weil er mich im Arbeitsalltag inspirieren könnte... ;-)Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 08:21 Linkedin schickt mir jeden Tag ungefähr 20 Jobangebote.
Stimmt, der Robert ist heute Nachmittag in meiner Hängematte an meinem Pool - wir treffen uns inzwischen nur noch 3-mal die Woche wegen Stress - regelrecht aufgeschreckt, so ein schlechtes Gewissen hatte er, weil er vergessen hatte, sich um MK zu kümmern ;)MK hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 22:54LinkedIn schickt mir wöchentlich Mails dass ich Robert Habeck folgen soll weil er mich im Arbeitsalltag inspirieren könnte... ;-)Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 08:21 Linkedin schickt mir jeden Tag ungefähr 20 Jobangebote.
Was versprichst du dir davon?
Ich bin mir bei diesem ersten Punkt schon nicht so 100% sicher ob das wirklich ein Fakt ist.Jalue hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 22:13 Zunächst: Ich will diesen Thread keineswegs „schließen“, was mir auch gar nicht zusteht. Aber da ich’s immer schade finde, wenn Themen, die mich sehr interessieren, irgendwann einfach auströpfeln oder den Faden verlieren, erlaube ich mir als TO mal eine Art Zwischenfazit – ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
-Aktuell werden ganz überwiegend Festangestellte gesucht (Fakt!).
Man darf aber auch nicht vergessen, dass Ärzte, Architekten, Notare, Sachverständige etc. auch klassische Freiberufler sind. Und die haben durchaus eine Lobby bzw. ein anderes Standing als "irgendwas mit Medien". Das würde man schon mitbekommen wenn die Situation was Bürokratie und Politik angeht so schlimm wäre, was sie meiner Meinung nach auch nicht ist. Und daran wird, nach meinem Verständnis, auch diese neue EU-Richtlinie nichts ändern.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Do 01 Feb, 2024 07:10Was versprichst du dir davon?
Die so genannte "Öffentlichkeit" interessiert sich nullkommanix für die Sorgen von Freelancern - nicht aus mangelnder "Sensibilisierung", sondern einfach weil "die Öffentlichkeit" nicht betroffen ist, und sich deshalb einen Scheißdreck dafür interessiert - warum sollte sie auch? Die Leute haben ja genug eigene Sorgen.
Und selbst wenn das Thema in der Tagesschau kommen würde, was denkst du was dann passiert?
Daß die Leute dann sagen - Wow das geht ja gar nicht - da muß ich beim nächsten mal ne andere Partei wählen. Und wenn dann welche?
Und nein - warum sollte sich ausgerechnet eine Gewerkschaft oder die IHK für Freelancer einsetzen. Erstens sind beide viel zu regierungsnah (und haben an der aktuellen Situation eher mitgewirkt als sie zu verhindern) , und zweitens gehören Freelancer nicht zu deren Zielgruppe - im Gegenteil.
Kann ich so, zum Glück, überhaupt nicht unterschreiben. Habe ich so nie erlebt und empfinde ich auch nicht so. Ich finde auch nicht, dass es für Freiberufler besonders schlimme bürokratische Hürden gibt. Aber hängt wohl stark vom Umfeld ab wie man das wahrnimmt.macaw hat geschrieben: ↑Do 01 Feb, 2024 08:45 Leider übersiehst Du da, daß Ärzte, Architekten, Notare, Sachverständige usw. per se zu den Katalogberufen gehören und somit einen anderen Status haben. "Wir" sind da irgendwann mal zufällig aufs Spielfeld gestolpert. Ich gebe Frank recht, alle, die was mit Medien zu tun haben sind für die Allgemeinheit "Scheissdreck". Ich habe mal erlebt was für eine unglaubliche Häme und tiefste Verachtung gegenüber Selbstständigen im "linken" Spiegel (!) Forum ausgebreitet wurde, ganz extrem ging es gegen alle kreativen Berufe. Ich weiß zwar, daß da vor allem Neid mitschwingt, was aber am Ergebnis nichts ändert. Die vor Wut geifernde Meute würde uns ohne mit der Wimper zu zucken über die Klinge springen lassen.
Persönlich wird das wohl keiner so erleben, habe ich auch nicht - ich sprach davon auch nicht.DKPost hat geschrieben: ↑Do 01 Feb, 2024 09:14 Kann ich so, zum Glück, überhaupt nicht unterschreiben. Habe ich so nie erlebt und empfinde ich auch nicht so. Ich finde auch nicht, dass es für Freiberufler besonders schlimme bürokratische Hürden gibt. Aber hängt wohl stark vom Umfeld ab wie man das wahrnimmt.
Einerseits stimmt das. Anderseits sind eben auch IT-ler betroffen und die haben schon mehr "systemischen Wumms" als wir. Zwar keine 10-Tonnen Traktoren, aber so ein eingefrorenes CMS oder ne stillgelegte Firewall machen ja auch was her oder? ;-)Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Do 01 Feb, 2024 07:10
Was versprichst du dir davon?
Die so genannte "Öffentlichkeit" interessiert sich nullkommanix für die Sorgen von Freelancern - nicht aus mangelnder "Sensibilisierung", sondern einfach weil "die Öffentlichkeit" nicht betroffen ist, und sich deshalb einen Scheißdreck dafür interessiert - warum sollte sie auch? D
Welche der Kriterien siehst du denn bei dir als erfüllt an?Jalue hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 11:32So sicher bin ich mir da nicht, Zitat aus dem oben verlinkten Artikel:DKPost hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2024 11:23 Diese EU-Verordnung würde ja nur für Freelancer greifen, die über irgendeine Art von Plattform gebucht werden, wie z.B. Fiverr. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, dass das große Auswirkungen auf die momentane Situation hat und kann ich persönlich auch nicht bestätigen.
Dem neuen Vorschlag zufolge sollen Beschäftigte von Plattformen als Arbeitnehmer/innen angesehen werden, wenn zwei von fünf in der Richtlinie festgelegten Kriterien erfüllt sind. Die fünf Kriterien sind:
Obergrenze für die Vergütung, die Beschäftigte erhalten können
Überwachung der Arbeitsleistung, auch mit elektronischen Mitteln
Kontrolle über die Verteilung oder die Zuweisung von Aufgaben
Kontrolle über die Arbeitsbedingungen und Beschränkungen bei der Wahl der Arbeitszeiten
Beschränkungen der Freiheit zur Organisation der eigenen Arbeit und Regeln in Bezug auf das Erscheinungsbild oder Verhalten
Wenn wir ehrlich sind, treffen zwei oder mehr der o.g. Kriterien auf viele der von uns ausgeübten Jobs zu, alles eine Frage der Interpretation - zum Beispiel durch die DRV bei einer Betriebsprüfung.
Den Aspekt "Geld auf dem Papier verschieben" finde ich interessant, das war mir neu. Aber warum sollten das aktuell alle gleichzeitig tun ...
Das ist ein Missverständnis, es geht nicht um die Sender, sondern um die Plattform.Jalue hat geschrieben: ↑Do 01 Feb, 2024 14:17 Gleich mehrere, wenn ich z.B. als schneidender Kameramann gebucht werde.
Obergrenze der Vergütung: Jeder Sender hat da hauseigene Sätze. Klar kann ich auch 2.000 pro Tag verlangen ... ;-)
Überwachung der Arbeitsleistung, auch mit elektronischen Mitteln: Ich bin an Kommunikations- und Redaktionssysteme des Kunden angeschlossen, auch wenn ich im HO arbeite.
Kontrolle über die Verteilung oder die Zuweisung von Aufgaben: Brauche ich nicht zu erläutern oder?
Und damit hätte ich schon drei Kriterien erfüllt, die mich als "Arbeitnehmer" kennzeichnen.
„Kann man aber auch anders interpretieren“. Stimmt und genau das kritisieren die Selbstständigenverbände ja auch, weil es für Rechtsunsicherheit bei den Auftraggebern sorgt.
So habe ich das auch verstanden. Und wenn man dabei an Uber, Lieferando etc. denkt, dann ergibt das auch mehr Sinn, weil diese Plattformen die Kriterien auch tatsächlich haben.dienstag_01 hat geschrieben: ↑Do 01 Feb, 2024 14:55Das ist ein Missverständnis, es geht nicht um die Sender, sondern um die Plattform.Jalue hat geschrieben: ↑Do 01 Feb, 2024 14:17 Gleich mehrere, wenn ich z.B. als schneidender Kameramann gebucht werde.
Obergrenze der Vergütung: Jeder Sender hat da hauseigene Sätze. Klar kann ich auch 2.000 pro Tag verlangen ... ;-)
Überwachung der Arbeitsleistung, auch mit elektronischen Mitteln: Ich bin an Kommunikations- und Redaktionssysteme des Kunden angeschlossen, auch wenn ich im HO arbeite.
Kontrolle über die Verteilung oder die Zuweisung von Aufgaben: Brauche ich nicht zu erläutern oder?
Und damit hätte ich schon drei Kriterien erfüllt, die mich als "Arbeitnehmer" kennzeichnen.
„Kann man aber auch anders interpretieren“. Stimmt und genau das kritisieren die Selbstständigenverbände ja auch, weil es für Rechtsunsicherheit bei den Auftraggebern sorgt.
Also, Linkedin müsste dir das vorschreiben.
Tarifinfo: In der vierten Tarifrunde fordern die Produzenten Gagenabsenkung und sträuben sich gegen den Verzicht auf einen KI-Einsatz, der zu weniger Drehtagen führt.
[...]
Neue Gagenstruktur soll Gagenverzicht bringen
Die Produzentenseite hat für die Gewerkschaften überraschend eine neue Gagenstruktur mit deutlich niedrigeren Gagen für alle im Jahr 2024 und darüber hinaus ständig für Berufseinsteiger*innen gefordert. Als sogenannten Krisenmechanismus will die Produzentenallianz, dass im Jahr 2024 alle Tarifgagen um 10 Prozent gekürzt werden. Dies solle Beschäftigung bei zurückgehenden Produktionsaufträgen sichern. Dem Einwand der Gewerkschaften , dass Filmschaffende dann möglicherweise weniger Aufträge und zusätzlich auch noch weniger Gage bekämen, konnten die Produzenten nicht widersprechen. Außerdem sollen künftig Berufseinsteiger*innen einen bestimmten noch nicht genannten Prozentsatz weniger als die jetzige Tarif-Mindestgage bekommen. Für die Gewerkschaften sind beides unannehmbare Forderungen der Produzentenallianz.
Lol, das macht Sinn: Verdient ihr weniger, können wir euch trotzdem länger beschäftigen und unser Input bleibt der Gleiche.markusG hat geschrieben: ↑Fr 02 Feb, 2024 09:30 Keine Ahnung ob das hier reinpasst, aber FYI
Tarifinfo: In der vierten Tarifrunde fordern die Produzenten Gagenabsenkung und sträuben sich gegen den Verzicht auf einen KI-Einsatz, der zu weniger Drehtagen führt.
[...]
Neue Gagenstruktur soll Gagenverzicht bringen
Die Produzentenseite hat für die Gewerkschaften überraschend eine neue Gagenstruktur mit deutlich niedrigeren Gagen für alle im Jahr 2024 und darüber hinaus ständig für Berufseinsteiger*innen gefordert. Als sogenannten Krisenmechanismus will die Produzentenallianz, dass im Jahr 2024 alle Tarifgagen um 10 Prozent gekürzt werden. Dies solle Beschäftigung bei zurückgehenden Produktionsaufträgen sichern. Dem Einwand der Gewerkschaften , dass Filmschaffende dann möglicherweise weniger Aufträge und zusätzlich auch noch weniger Gage bekämen, konnten die Produzenten nicht widersprechen. Außerdem sollen künftig Berufseinsteiger*innen einen bestimmten noch nicht genannten Prozentsatz weniger als die jetzige Tarif-Mindestgage bekommen. Für die Gewerkschaften sind beides unannehmbare Forderungen der Produzentenallianz.
https://filmunion.verdi.de/tarife/++co+ ... 8e00d8c382
Ist bei mir nun ne Weile her, aber Hansefocus scheint es auch nicht mehr zu geben?
Die EU definiert den Begriff wie folgt:DKPost hat geschrieben: ↑Do 01 Feb, 2024 15:21So habe ich das auch verstanden. Und wenn man dabei an Uber, Lieferando etc. denkt, dann ergibt das auch mehr Sinn, weil diese Plattformen die Kriterien auch tatsächlich haben.dienstag_01 hat geschrieben: ↑Do 01 Feb, 2024 14:55
Das ist ein Missverständnis, es geht nicht um die Sender, sondern um die Plattform.
Also, Linkedin müsste dir das vorschreiben.
Wenn du Rechtsunsicherheit für Folgen bei den Auftragsvergaben verantwortlich siehst, solltes es in deinem Interesse sein, diese zu verringern.Jalue hat geschrieben: ↑Fr 02 Feb, 2024 10:45Die EU definiert den Begriff wie folgt:
"Plattformarbeit ist eine Arbeitsform, bei der Organisationen oder Einzelpersonen über eine Online-Plattform mit anderen Organisationen oder Einzelpersonen in Kontakt treten, um gegen Bezahlung spezifische Probleme zu lösen oder um spezifische Dienstleistungen zu erbringen."
https://www.consilium.europa.eu/de/poli ... m-work-eu/
Ist ein CMS/Redaktionssystem wie Mimir eine Plattform im o.g. Sinne? Oder Crew United? "in Kontakt treten" ist ja nun ein weit gefasster Begriff, dito "Arbeitsform" oder "spezifische Dienstleistung" - aber als Nicht-Jurist will ich mich daran gar nicht aufhängen. "Rechtsunsicherheit" war ja nur meine laienhafte These, warum fast nur noch Festanstellungen ausgeschrieben werden, zumindest auf den meisten, mir bekannten Portalen.
Was das für Freelancer bedeutet, kann sich jeder selbst ausrechnen. Klar, man kann nun tief in die Tasche greifen, eine "richtige Produktionsfirma" gründen und dann mit X anderen Buden um größere Aufträge konkurrieren - aber das dürfte nur für eine Minderheit von uns gangbar oder attraktiv sein.
Sehr generös.